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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
finger in eüwere hertzen schreiben wölle / das ich euch ausserlich in die oren reden.

169 So ist nun ein einiger waarer glaub / vnd der laßt sich nit teylen / Dann Paulus spricht / Es ist ein Herr / ein glaub / ein Tauff / ein Got vnd vatter vnser aller / vnd bleibt also von anfang der welt an biß ans end / ein einiger glaub bey allen außerwölten Gottes. Dann es ist ein einiger Gott allwegen / der auch ein einiger vnerschöpffter brunn ist alles guoten. Es ist auch ein einige Göttliche warheyt von anfang aller dingen / die in dem wort Gottes den menschen fürgestellt ist / vnd darumb so hat der glaub den einigen grund vnd dz einig fundament allwegen / namlich Gott vnd sein wort. Vnd also habend alle außerwölten Gottes von anfang har mit vns disen gleichen glauben gehebt / dz vns namlich durch Christum alle güter vß gnaden geschenckt werdind / vnd dz vns in dem wort deß Herren alle waarheyt die man glauben sol / fürgestellt werde / Darumb habend sie jren glauben allweg allein auff Gott vnd auff sein wort gerichtet / dz also vngezweifelt vnd vest bestat / das allein ein einiger waarer glaub sye. 170 Es sind wol vil Religionen / die man glauben nennt / in der wält / Als wie man nennt den Jndianischen glauben / den Jüdischen glauben / den Machometischen glauben / den Georgianischen glauben / Aber doch so ist allein ein warer glaub / namlich der Christenlich glaub / dessen summ vnd inhalt außtruckt wirt in den articklen deß glaubens / aber sein völle vnd alles was darzuo gehört in den geschrifften Alts vnd Nüws Testaments. Es habend wol darnebend auch die leüt mengerley glaubens / die auff mancherley sachen sich lendend / da sie etwan glaubend sölliche ding die dem waaren glauben zuo wider sind / noch nichts destminder so ist vnd bleibt hiezwüschend allweg allein ein einiger waarer glaub in Gott vnd in seim wort / der da ist ein vngezweiflete berednuß vnnd vertrauwen der ewig gwüssen vnd waaren waarheyt Gottes.

171 Diser glaub hat auch sein zuonemmen inn den hertzen der glöubigen / dargegen kan er auch wol abnemmen vnd auffhören. Darumb dann die Apostel den Herren batend / Herr meer vns den glauben. Vnd der heilig Paulus wünschet allenthalben in seinen geschrifften den glöubigen / meerung deß geists vnd deß glaubens. Dann also hat auch Dauid vorhin bättet172 / O Gott schöpff inn mir ein rein hertz / vnd nimm dein heiligen geist nit von mir. Dann er hat gesehen / wie der guot geist vom Saul / auff den er ins Reych kam / gewichen / vnd an dessen statt ein böser geist in sein gemüt kommen was / der jn vbel vexiert vnd vmbtreib. Hiehar gehört auch der Spruch auß dem Euangelio173 / Welcher hatt / dem wirt gegeben / wer aber nichts hat / von dem wirt auch genommen das er hat / aber sein nichts achtet vnnd nienerfür haltet / vnd wirt geben werden dem der nichts hatt. Also sagt auch der Herr zuo S. Peter174 / Jch hab für dich gebätten Petre / das dein glaub nit abnemme. Vnd Paulus erzelt175 das etlich zuo seinen zeiten am glauben Schiffbruch erlitten habind vnd anderer glauben vmbkerind. Vnnd warzuo dienet anders / das wir täglich das wort Gottes hörend vnd Gott anrüffend / dann das wir hoffend inn aller Gottsäligkeyt zuozenemmen / vnd begärend dz wir vom waaren glauben nit entfallind. Darumb spricht Paulus zuo den Thessalonichern176 / Wir bittend tag vnd nacht das wir sehen mögind eüwer angesicht / vnd erfüllen wo eüch etwas manglete an eüwerem glauben. Dann gleich daruor hat er auch gesprochen / Jch hab Timotheum außgesent / das ich erfüre eüwern glauben / auff das eüch nit villeicht versuocht hette der versuocher / vnd vnser arbeyt vergäblich wurde. Vnd zun Ephesern spricht er auch177 / Christus hat etlich zuo Apostlen gesetzt / etlich aber zuo Propheten / etlich zuo Euangelisten / ettlich zuo hirten vnnd leerern / damit die heiligen zuosammen gefügt wurdind / zuo erbauwung deß leibs Christi / biß das wir alle hindan kommind zuo einerley glauben vnnd erkanntnuß deß Suns Gottes / vnnd

169 Es ist allein ein glaub.
170 Mancherley religion aber nur ein glaub.
171 Der glaub hat sein zuo vnd abnemmen. Luc.17.
172 Psal.51.
173 Matth.25.
174 Luc.2.
175 1.Tim.1.
176 1.Thess.3
177 Ephes.4.

Predig.
finger in eüwere hertzen schreiben woͤlle / das ich euch ausserlich in die oren reden.

169 So ist nun ein einiger waarer glaub / vnd der laßt sich nit teylen / Dann Paulus spricht / Es ist ein Herr / ein glaub / ein Tauff / ein Got vnd vatter vnser aller / vnd bleibt also von anfang der welt an biß ans end / ein einiger glaub bey allen außerwoͤlten Gottes. Dann es ist ein einiger Gott allwegen / der auch ein einiger vnerschoͤpffter brunn ist alles guͦten. Es ist auch ein einige Goͤttliche warheyt von anfang aller dingen / die in dem wort Gottes den menschen fürgestellt ist / vnd darumb so hat der glaub den einigen grund vnd dz einig fundament allwegen / namlich Gott vnd sein wort. Vnd also habend alle außerwoͤlten Gottes von anfang har mit vns disen gleichen glauben gehebt / dz vns namlich durch Christum alle guͤter vß gnaden geschenckt werdind / vnd dz vns in dem wort deß Herren alle waarheyt die man glauben sol / fürgestellt werde / Darumb habend sie jren glauben allweg allein auff Gott vnd auff sein wort gerichtet / dz also vngezweifelt vnd vest bestat / das allein ein einiger waarer glaub sye. 170 Es sind wol vil Religionen / die man glauben nennt / in der waͤlt / Als wie man nennt den Jndianischen glauben / den Jüdischen glauben / den Machometischen glauben / den Georgianischen glauben / Aber doch so ist allein ein warer glaub / namlich der Christenlich glaub / dessen summ vnd inhalt außtruckt wirt in den articklen deß glaubens / aber sein voͤlle vnd alles was darzuͦ gehoͤrt in den geschrifften Alts vnd Nüws Testaments. Es habend wol darnebend auch die leüt mengerley glaubens / die auff mancherley sachen sich lendend / da sie etwan glaubend soͤlliche ding die dem waaren glauben zuͦ wider sind / noch nichts destminder so ist vnd bleibt hiezwüschend allweg allein ein einiger waarer glaub in Gott vnd in seim wort / der da ist ein vngezweiflete berednuß vnnd vertrauwen der ewig gwüssen vnd waaren waarheyt Gottes.

171 Diser glaub hat auch sein zuͦnemmen inn den hertzen der gloͤubigen / dargegen kan er auch wol abnemmen vnd auffhoͤren. Darumb dann die Apostel den Herren batend / Herr meer vns den glauben. Vnd der heilig Paulus wünschet allenthalben in seinen geschrifften den gloͤubigen / meerung deß geists vnd deß glaubens. Dann also hat auch Dauid vorhin baͤttet172 / O Gott schoͤpff inn mir ein rein hertz / vnd nimm dein heiligen geist nit von mir. Dann er hat gesehen / wie der guͦt geist vom Saul / auff den er ins Reych kam / gewichen / vnd an dessen statt ein boͤser geist in sein gemuͤt kommen was / der jn vbel vexiert vnd vmbtreib. Hiehar gehoͤrt auch der Spruch auß dem Euangelio173 / Welcher hatt / dem wirt gegeben / wer aber nichts hat / von dem wirt auch genommen das er hat / aber sein nichts achtet vnnd nienerfür haltet / vnd wirt geben werden dem der nichts hatt. Also sagt auch der Herr zuͦ S. Peter174 / Jch hab für dich gebaͤtten Petre / das dein glaub nit abnemme. Vnd Paulus erzelt175 das etlich zuͦ seinen zeiten am glauben Schiffbruch erlitten habind vnd anderer glauben vmbkerind. Vnnd warzuͦ dienet anders / das wir taͤglich das wort Gottes hoͤrend vnd Gott anruͤffend / dann das wir hoffend inn aller Gottsaͤligkeyt zuͦzenemmen / vnd begaͤrend dz wir vom waaren glauben nit entfallind. Darumb spricht Paulus zuͦ den Thessalonichern176 / Wir bittend tag vnd nacht das wir sehen moͤgind eüwer angesicht / vnd erfüllen wo eüch etwas manglete an eüwerem glauben. Dann gleich daruͦr hat er auch gesprochen / Jch hab Timotheum außgesent / das ich erfuͤre eüwern glauben / auff das eüch nit villeicht versuͦcht hette der versuͦcher / vnd vnser arbeyt vergaͤblich wurde. Vnd zun Ephesern spricht er auch177 / Christus hat etlich zuͦ Apostlen gesetzt / etlich aber zuͦ Propheten / etlich zuͦ Euangelisten / ettlich zuͦ hirten vnnd leerern / damit die heiligen zuͦsammen gefuͤgt wurdind / zuͦ erbauwung deß leibs Christi / biß das wir alle hindan kommind zuͦ einerley glauben vnnd erkanntnuß deß Suns Gottes / vnnd

169 Es ist allein ein glaub.
170 Mancherley religion aber nur ein glaub.
171 Der glaub hat sein zuͦ vnd abnemmen. Luc.17.
172 Psal.51.
173 Matth.25.
174 Luc.2.
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[XVIII./0127] Predig. finger in eüwere hertzen schreiben woͤlle / das ich euch ausserlich in die oren reden. 169 So ist nun ein einiger waarer glaub / vnd der laßt sich nit teylen / Dann Paulus spricht / Es ist ein Herr / ein glaub / ein Tauff / ein Got vnd vatter vnser aller / vnd bleibt also von anfang der welt an biß ans end / ein einiger glaub bey allen außerwoͤlten Gottes. Dann es ist ein einiger Gott allwegen / der auch ein einiger vnerschoͤpffter brunn ist alles guͦten. Es ist auch ein einige Goͤttliche warheyt von anfang aller dingen / die in dem wort Gottes den menschen fürgestellt ist / vnd darumb so hat der glaub den einigen grund vnd dz einig fundament allwegen / namlich Gott vnd sein wort. Vnd also habend alle außerwoͤlten Gottes von anfang har mit vns disen gleichen glauben gehebt / dz vns namlich durch Christum alle guͤter vß gnaden geschenckt werdind / vnd dz vns in dem wort deß Herren alle waarheyt die man glauben sol / fürgestellt werde / Darumb habend sie jren glauben allweg allein auff Gott vnd auff sein wort gerichtet / dz also vngezweifelt vnd vest bestat / das allein ein einiger waarer glaub sye. 170 Es sind wol vil Religionen / die man glauben nennt / in der waͤlt / Als wie man nennt den Jndianischen glauben / den Jüdischen glauben / den Machometischen glauben / den Georgianischen glauben / Aber doch so ist allein ein warer glaub / namlich der Christenlich glaub / dessen summ vnd inhalt außtruckt wirt in den articklen deß glaubens / aber sein voͤlle vnd alles was darzuͦ gehoͤrt in den geschrifften Alts vnd Nüws Testaments. Es habend wol darnebend auch die leüt mengerley glaubens / die auff mancherley sachen sich lendend / da sie etwan glaubend soͤlliche ding die dem waaren glauben zuͦ wider sind / noch nichts destminder so ist vnd bleibt hiezwüschend allweg allein ein einiger waarer glaub in Gott vnd in seim wort / der da ist ein vngezweiflete berednuß vnnd vertrauwen der ewig gwüssen vnd waaren waarheyt Gottes. 171 Diser glaub hat auch sein zuͦnemmen inn den hertzen der gloͤubigen / dargegen kan er auch wol abnemmen vnd auffhoͤren. Darumb dann die Apostel den Herren batend / Herr meer vns den glauben. Vnd der heilig Paulus wünschet allenthalben in seinen geschrifften den gloͤubigen / meerung deß geists vnd deß glaubens. Dann also hat auch Dauid vorhin baͤttet 172 / O Gott schoͤpff inn mir ein rein hertz / vnd nimm dein heiligen geist nit von mir. Dann er hat gesehen / wie der guͦt geist vom Saul / auff den er ins Reych kam / gewichen / vnd an dessen statt ein boͤser geist in sein gemuͤt kommen was / der jn vbel vexiert vnd vmbtreib. Hiehar gehoͤrt auch der Spruch auß dem Euangelio 173 / Welcher hatt / dem wirt gegeben / wer aber nichts hat / von dem wirt auch genommen das er hat / aber sein nichts achtet vnnd nienerfür haltet / vnd wirt geben werden dem der nichts hatt. Also sagt auch der Herr zuͦ S. Peter 174 / Jch hab für dich gebaͤtten Petre / das dein glaub nit abnemme. Vnd Paulus erzelt 175 das etlich zuͦ seinen zeiten am glauben Schiffbruch erlitten habind vnd anderer glauben vmbkerind. Vnnd warzuͦ dienet anders / das wir taͤglich das wort Gottes hoͤrend vnd Gott anruͤffend / dann das wir hoffend inn aller Gottsaͤligkeyt zuͦzenemmen / vnd begaͤrend dz wir vom waaren glauben nit entfallind. Darumb spricht Paulus zuͦ den Thessalonichern 176 / Wir bittend tag vnd nacht das wir sehen moͤgind eüwer angesicht / vnd erfüllen wo eüch etwas manglete an eüwerem glauben. Dann gleich daruͦr hat er auch gesprochen / Jch hab Timotheum außgesent / das ich erfuͤre eüwern glauben / auff das eüch nit villeicht versuͦcht hette der versuͦcher / vnd vnser arbeyt vergaͤblich wurde. Vnd zun Ephesern spricht er auch 177 / Christus hat etlich zuͦ Apostlen gesetzt / etlich aber zuͦ Propheten / etlich zuͦ Euangelisten / ettlich zuͦ hirten vnnd leerern / damit die heiligen zuͦsammen gefuͤgt wurdind / zuͦ erbauwung deß leibs Christi / biß das wir alle hindan kommind zuͦ einerley glauben vnnd erkanntnuß deß Suns Gottes / vnnd 169 Es ist allein ein glaub. 170 Mancherley religion aber nur ein glaub. 171 Der glaub hat sein zuͦ vnd abnemmen. Luc.17. 172 Psal.51. 173 Matth.25. 174 Luc.2. 175 1.Tim.1. 176 1.Thess.3 177 Ephes.4.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. XVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/127>, abgerufen am 24.11.2024.