Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Die Ein
vnd zwentzigste anlaß / besonders aber hat ein jeder
die regel deß worts Gottes. Deren dingen allen halte er sich also / das er dem
gebot deß Herren inn allen dingen den vorzug lasse.997 Welcher nun jetzund also arbeitet vnd wirbt / der behalte über die vorerzelten reglen auch dise. Zum ersten / das er sich hüte vor vertüyge / vnd allem überfluß / in speyß / in tranck / in kleidungen vnd zierdt deß leibs / in bauwen etc. Das er da allen ytelen vnnd vnnützen kosten fliehe vnnd myde / dann der Herr wil nit das einer sein ding vergeüde / sonder behalte. Er hasset vnnd schiltet allen überfluß / allen vnnützen kosten vnd hochfart / dann es geschicht auch gern / das wer das sein vergeüdet / das der anderen auff das jr stellt / dahär dann vil übels entstadt / diebstal / auffsatz / beschiß vnd trug / auch etwan todtschlag vnd auffruor. 998 Darnach so muoß einer der arbeiten vnd handlen wil / ernsthafft vnd yfferig sein / wacker vnd arbeitsam / nit träg / hinlessig vnd liederlich / sonder fleißig vnd mit trewen alle ding thuon. Faulkeyt vnd tragheit mißfallt Gott / vnd so einer so liederlich vnd sorgloß ist in seiner haußhaltung. Die geschrifft lobt trewe arbeiter / fromme vnnd geschickte gewerbsleüt. Daruon wir hören wöllend die überauß schön leer deß aller weysesten Salomons999 / der also spricht / Gang zuo der ambeissen du fauler / vnd nimm jr übung war / das du weyß werdist. Sie hat keinen Fürsten / keinen treyber noch herren / noch samlet sie speyß im summer / vnd tregt in der ernd narung zuosamen. Du träger / wie lang wilt du schlaaffen? wenn wilt du von deinem schlaaff auffston? Ein wenig schlaaffen / ein wenig fulen / ein wenig die hend zuosamen schlahen zuo schlaffen. Darzwüschend kumpt dein armuot wie ein löuffer / vnnd dein mangel wie ein gewapneter. So spricht auch Dauid in Psalmen1000 / Wol allen denen die den Herren förchtend / vnnd in seinen wägen wandlend / denn wirst du das niessen / das du mit deiner hand arbeit überkommen hast. Sälig bist du / vnd wol wirt dir sein. So hat auch Gott der Herr den Adamen im Paradyß / da er jn dennocht in den aller säligesten stand deß läbens gesetzt hat / nit lassen müssig gon / oder wöllen das er müssig gange / dann er hatt jm den garten zuo pflantzen vnnd in eeren zuo halten befolhen. Darumb ist kein ellender volck dann die müssiggenger. Vnnd sölich fulböum sind anders nichts / dann ein vnnütze burde der wält. Zum letsten / so sol auch ein gewerbsmann sich fleyssen / das er mit seinem gewerb niemands schaden zuo füge. Vnd da sol er jm in allen seinen handlungen die regel für die augen stellen / Was du wilt das dir geschäch / das thuo auch einem anderen / vnnd was du wilt das dir nit geschech / das thuo auch du keinem anderen. Es wirdt aber in zween wäg dem menschen schaden zuogefügt / als mit behalten vnd mit nemmen. Namlich / so du behaltest vnd vorhaltest / das du einem anderen schuldig bist / vnd das nit das dein ist / oder so du nimpst das eines anderen ist / das er dir nit schuldig ist. Von disem zuofügen deß schadens / der also auff die zwen wäg / mit vorbehalten oder mit nemmen geschicht / wil ich jetzund etwas weytlöuffiger reden / damit das gebott deß Herren / Du solt nit stälen / deßgleich die geschlächter vnd gestalten deß diebstals dester baß darauß verstanden werdind. 1001 Diebstal
nennend die rächtsuerstendigen / ein betrugliche angreiffung eins beweglichen vnd
leiblichen dings / das einem anderen zuogehört / die da geschicht von gewünns
wegen / eintweders ein ding selb / oder seinen brauch nutzung vnd besitzung zuo
erlangen / vnd das aber one vnd wider den willen dessen deß es ist. Vnd darumb so
haltend sie / das wenn einer seiner sinnen beraubt vnnd etwas nemme / das der nit
ein diebstal begange / dieweil er kein heiteren trug darinn brauche. Der möge auch
deß diebstals nicht gezigen werden / der auß vnwüssenheit vnd nicht auß boßheit
ein anders für das sein nemme. Das angreiffen aber heißt nit nur einfaltig mit den
henden anrüren / sonder alle die weyß / damit einer 997 Nichts zuo vnnutz verthun. 998 Redlich arbeiten. 999 Prou.6. 1000 Psal.128. 1001 Was diebstal seye.
Die Ein
vnd zwentzigste anlaß / besonders aber hat ein jeder
die regel deß worts Gottes. Deren dingen allen halte er sich also / das er dem
gebot deß Herren inn allen dingen den vorzug lasse.997 Welcher nun jetzund also arbeitet vnd wirbt / der behalte über die vorerzelten reglen auch dise. Zum ersten / das er sich huͤte vor vertuͤyge / vnd allem überfluß / in speyß / in tranck / in kleidungen vnd zierdt deß leibs / in bauwen ꝛc. Das er da allen ytelen vnnd vnnützen kosten fliehe vnnd myde / dann der Herr wil nit das einer sein ding vergeüde / sonder behalte. Er hasset vnnd schiltet allen überfluß / allen vnnützen kosten vnd hochfart / dann es geschicht auch gern / das wer das sein vergeüdet / das der anderen auff das jr stellt / dahaͤr dann vil übels entstadt / diebstal / auffsatz / beschiß vnd trug / auch etwan todtschlag vnd auffruͦr. 998 Darnach so muͦß einer der arbeiten vnd handlen wil / ernsthafft vnd yfferig sein / wacker vnd arbeitsam / nit traͤg / hinlessig vnd liederlich / sonder fleißig vnd mit trewen alle ding thuͦn. Faulkeyt vnd tragheit mißfallt Gott / vnd so einer so liederlich vnd sorgloß ist in seiner haußhaltung. Die geschrifft lobt trewe arbeiter / fromme vnnd geschickte gewerbsleüt. Daruͦn wir hoͤren woͤllend die überauß schoͤn leer deß aller weysesten Salomons999 / der also spricht / Gang zuͦ der ambeissen du fauler / vnd nimm jr uͤbung war / das du weyß werdist. Sie hat keinen Fürsten / keinen treyber noch herren / noch samlet sie speyß im summer / vnd tregt in der ernd narung zuͦsamen. Du traͤger / wie lang wilt du schlaaffen? wenn wilt du von deinem schlaaff auffston? Ein wenig schlaaffen / ein wenig fulen / ein wenig die hend zuͦsamen schlahen zuͦ schlaffen. Darzwüschend kumpt dein armuͦt wie ein loͤuffer / vnnd dein mangel wie ein gewapneter. So spricht auch Dauid in Psalmen1000 / Wol allen denen die den Herren foͤrchtend / vnnd in seinen waͤgen wandlend / denn wirst du das niessen / das du mit deiner hand arbeit überkommen hast. Saͤlig bist du / vnd wol wirt dir sein. So hat auch Gott der Herr den Adamen im Paradyß / da er jn dennocht in den aller saͤligesten stand deß laͤbens gesetzt hat / nit lassen muͤssig gon / oder woͤllen das er muͤssig gange / dann er hatt jm den garten zuͦ pflantzen vnnd in eeren zuͦ halten befolhen. Darumb ist kein ellender volck dann die muͤssiggenger. Vnnd soͤlich fulboͤum sind anders nichts / dann ein vnnütze burde der waͤlt. Zum letsten / so sol auch ein gewerbsmann sich fleyssen / das er mit seinem gewerb niemands schaden zuͦ fuͤge. Vnd da sol er jm in allen seinen handlungen die regel für die augen stellen / Was du wilt das dir geschaͤch / das thuͦ auch einem anderen / vnnd was du wilt das dir nit geschech / das thuͦ auch du keinem anderen. Es wirdt aber in zween waͤg dem menschen schaden zuͦgefuͤgt / als mit behalten vnd mit nemmen. Namlich / so du behaltest vnd vorhaltest / das du einem anderen schuldig bist / vnd das nit das dein ist / oder so du nimpst das eines anderen ist / das er dir nit schuldig ist. Von disem zuͦfuͤgen deß schadens / der also auff die zwen waͤg / mit vorbehalten oder mit nemmen geschicht / wil ich jetzund etwas weytloͤuffiger reden / damit das gebott deß Herren / Du solt nit staͤlen / deßgleich die geschlaͤchter vnd gestalten deß diebstals dester baß darauß verstanden werdind. 1001 Diebstal
nennend die raͤchtsuerstendigen / ein betrugliche angreiffung eins beweglichen vnd
leiblichen dings / das einem anderen zuͦgehoͤrt / die da geschicht von gewünns
wegen / eintweders ein ding selb / oder seinen brauch nutzung vnd besitzung zuͦ
erlangen / vnd das aber one vnd wider den willen dessen deß es ist. Vnd darumb so
haltend sie / das wenn einer seiner sinnen beraubt vnnd etwas nemme / das der nit
ein diebstal begange / dieweil er kein heiteren trug darinn brauche. Der moͤge auch
deß diebstals nicht gezigen werden / der auß vnwüssenheit vnd nicht auß boßheit
ein anders für das sein nemme. Das angreiffen aber heißt nit nur einfaltig mit den
henden anruͤren / sonder alle die weyß / damit einer 997 Nichts zuͦ vnnutz verthun. 998 Redlich arbeiten. 999 Prou.6. 1000 Psal.128. 1001 Was diebstal seye.
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Die Ein vnd zwentzigste
anlaß / besonders aber hat ein jeder die regel deß worts Gottes. Deren dingen allen halte er sich also / das er dem gebot deß Herren inn allen dingen den vorzug lasse.
997 Welcher nun jetzund also arbeitet vnd wirbt / der behalte über die vorerzelten reglen auch dise. Zum ersten / das er sich huͤte vor vertuͤyge / vnd allem überfluß / in speyß / in tranck / in kleidungen vnd zierdt deß leibs / in bauwen ꝛc. Das er da allen ytelen vnnd vnnützen kosten fliehe vnnd myde / dann der Herr wil nit das einer sein ding vergeüde / sonder behalte. Er hasset vnnd schiltet allen überfluß / allen vnnützen kosten vnd hochfart / dann es geschicht auch gern / das wer das sein vergeüdet / das der anderen auff das jr stellt / dahaͤr dann vil übels entstadt / diebstal / auffsatz / beschiß vnd trug / auch etwan todtschlag vnd auffruͦr.
998 Darnach so muͦß einer der arbeiten vnd handlen wil / ernsthafft vnd yfferig sein / wacker vnd arbeitsam / nit traͤg / hinlessig vnd liederlich / sonder fleißig vnd mit trewen alle ding thuͦn. Faulkeyt vnd tragheit mißfallt Gott / vnd so einer so liederlich vnd sorgloß ist in seiner haußhaltung. Die geschrifft lobt trewe arbeiter / fromme vnnd geschickte gewerbsleüt. Daruͦn wir hoͤren woͤllend die überauß schoͤn leer deß aller weysesten Salomons 999 / der also spricht / Gang zuͦ der ambeissen du fauler / vnd nimm jr uͤbung war / das du weyß werdist. Sie hat keinen Fürsten / keinen treyber noch herren / noch samlet sie speyß im summer / vnd tregt in der ernd narung zuͦsamen. Du traͤger / wie lang wilt du schlaaffen? wenn wilt du von deinem schlaaff auffston? Ein wenig schlaaffen / ein wenig fulen / ein wenig die hend zuͦsamen schlahen zuͦ schlaffen. Darzwüschend kumpt dein armuͦt wie ein loͤuffer / vnnd dein mangel wie ein gewapneter. So spricht auch Dauid in Psalmen 1000 / Wol allen denen die den Herren foͤrchtend / vnnd in seinen waͤgen wandlend / denn wirst du das niessen / das du mit deiner hand arbeit überkommen hast. Saͤlig bist du / vnd wol wirt dir sein. So hat auch Gott der Herr den Adamen im Paradyß / da er jn dennocht in den aller saͤligesten stand deß laͤbens gesetzt hat / nit lassen muͤssig gon / oder woͤllen das er muͤssig gange / dann er hatt jm den garten zuͦ pflantzen vnnd in eeren zuͦ halten befolhen. Darumb ist kein ellender volck dann die muͤssiggenger. Vnnd soͤlich fulboͤum sind anders nichts / dann ein vnnütze burde der waͤlt. Zum letsten / so sol auch ein gewerbsmann sich fleyssen / das er mit seinem gewerb niemands schaden zuͦ fuͤge. Vnd da sol er jm in allen seinen handlungen die regel für die augen stellen / Was du wilt das dir geschaͤch / das thuͦ auch einem anderen / vnnd was du wilt das dir nit geschech / das thuͦ auch du keinem anderen. Es wirdt aber in zween waͤg dem menschen schaden zuͦgefuͤgt / als mit behalten vnd mit nemmen. Namlich / so du behaltest vnd vorhaltest / das du einem anderen schuldig bist / vnd das nit das dein ist / oder so du nimpst das eines anderen ist / das er dir nit schuldig ist. Von disem zuͦfuͤgen deß schadens / der also auff die zwen waͤg / mit vorbehalten oder mit nemmen geschicht / wil ich jetzund etwas weytloͤuffiger reden / damit das gebott deß Herren / Du solt nit staͤlen / deßgleich die geschlaͤchter vnd gestalten deß diebstals dester baß darauß verstanden werdind.
1001 Diebstal nennend die raͤchtsuerstendigen / ein betrugliche angreiffung eins beweglichen vnd leiblichen dings / das einem anderen zuͦgehoͤrt / die da geschicht von gewünns wegen / eintweders ein ding selb / oder seinen brauch nutzung vnd besitzung zuͦ erlangen / vnd das aber one vnd wider den willen dessen deß es ist. Vnd darumb so haltend sie / das wenn einer seiner sinnen beraubt vnnd etwas nemme / das der nit ein diebstal begange / dieweil er kein heiteren trug darinn brauche. Der moͤge auch deß diebstals nicht gezigen werden / der auß vnwüssenheit vnd nicht auß boßheit ein anders für das sein nemme. Das angreiffen aber heißt nit nur einfaltig mit den henden anruͤren / sonder alle die weyß / damit einer
997 Nichts zuͦ vnnutz verthun.
998 Redlich arbeiten.
999 Prou.6.
1000 Psal.128.
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Zitationshilfe: | Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [114]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/320>, abgerufen am 13.06.2024. |