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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Sälig sind jr / so eüch die leüt schmähend vnd verfolgend / vnd allerley args wider üch redend / so sie daran liegend / vmb meinet willen / fröwend eüch vnd frolockend / dann üwer lon ist groß inn himmlen / Dann also habend sie auch die Propheten verfolget / die vor üch gwesen sind. Leidet aber yeman übels von wegen siner begangnen sünden / der erkenne an jm selb das gerecht gricht vnd vrteyl Gottes / vnd demütige sich vnder der gwaltigen hand Gottes / bekenne Gott seine sünd / begere mit vnderthänigen vnd innigklichem gebätt seiner gnaden vnd leide guotwillig / sittmal er es wol beschuldet hat. Vnd volge hierinn dem exempel Daniels vnd Dauids. Dann Daniel bekannt auch also seine sünd dem Herren vnd sprach1144 / Wir habend gesündet / wir habend mißhandlet / wir sind gottloß gwesen vnd abgefallen / so habend wir auch den Propheten deinen knächten / die zuo vns in deinem nammen geredt habend / nie wöllen volgen. Vns ghört nichts dann schand zuo / Dir aber O Herr gebürt barmhertzigkeit vnd verzeihung. Du hast vns heimgesuocht vnd gestrafft / wie du durch Mosen deinen diener vorgsagt hast. Dauid aber / als er fliehen muoßt vnd vertriben ward / vnd die Priester die Pundtsladen jm nachbrachtend / da sprach er1145 / Nun tragend die laden Gottes wider in die statt / Wird ich gnad finden vor dem Herren / so wirt er mich wider holen / vnd wirt mich jnn vnd sein wonung sehen lassen. Spricht er aber also / Jch hab nit lust zuo dir / Sihe / so bin ich hie / er mache es mit mir wie es jhm gefallt. Es ist auch vil dz nutzlicher besser vnd wäger / wir werdind hie in diser zeit gestrafft / vnnd läbind dannethin nach dem wir auß diser wält abgescheydend ewigklich / dann das wir hie alles vnglücks entprosten / nach diser zeit ewige pein vnd verdamnuß leiden müßtind. S. Paulus spricht ye heiter1146 / So wir gerichtet werdend / so werdend wir gestraafft / damit wir nitt mitt der welt verdampt werdind. So ist auch kein ander end aller trübsalen / straaffen vnd plagen / mit denen die glöubigen geübt werdend / dann das sie die wält lernind verachten vnd mit füssen trätten / sich besserind / zum Herren keerind vnd sälig werdind. Von dem end aber der trübsalen hand wir doben geredt.

1147 Darzuo so setzend jnen selb die glöubigen die in trübsal sind auch die heiteren vnd vilfaltigen verheissungen Gottes für / von denen wendend sie jre augen nit ab / deßgleichen auch von den exemplen der h. außerwölten Gottes / deren vnzalbar vil sind / wie Gott den seinen geholffen vnd sie erlößt. Es sagt aber der gütig Gott nit nur denen hilff vnd erlösung zuo / die von der grechtigkeit wegen trübsal erleidend / sonder auch denen die von jrer sünden wegen vom Herren heimgesuocht werdend. Dann Dauid spricht1148 / Der Herr heilet die die eins zerbrochnen hertzens sind / vnd verbindet jre wunden. Jtem1149 der Herr lößt auff die gefangnen / der Herr erleüchtet die blinden / der Herr richtet auff die nidergetruckten. Jtem / Er haderet nit allweg / zürnet auch nit ewigklich / Er thuot vns nitt nach vnseren sünden / vnd widergiltet vns nit nach vnseren mißthaten. Als wyt als der auffgang der Sonnen ist vom nidergang / also weyt thuot er vnsere überträttungen von vnns. Hiehar dienet auch das gantz dreißigest Capitel deß Propheten Jeremie. Es bezeüget auch Paulus vnnd spricht / Gleich wie deß leidens Christi vil über vns kompt / also kumpt auch vil trosts über vns durch Christum. So sind auch vil exempel die hieruon zeügend / vnd vns die gegenwertig hilff vnd erlösung / den glöubigen (ja auch den sünderen die sich besseret / wie in grosser trübsal sie joch gewesen) von Gott beschähen / heiter für die augen stellend. Vnsere lieben vätter Noe vnd Loth wurdend beyd mit sampt jren haußgesinden errettet vnnd erlößt / jhener do Gott mit gewaltiger hand alles fleisch das vnder dem himmel was / durch den Sündtflussz ertranckt / Diser aber do Sodoma grausamlich vnd erschrockenlich verbrennt vnd vertilcket ward. Also Jacob vnd Joseph / wiewol sie in vilerley trübsalen verwicklet / noch sind sie von dem früntlichen gütigen Gott erlediget worden. Also ward auch dz volck Jsraels erlediget

1144 Dan.9.
1145 2.Reg.15.
1146 1.Cor.11.
1147 Gottes verheißungen an die trübsäligen.
1148 Psal.147.
1149 Psal.146.

Predig.
Saͤlig sind jr / so eüch die leüt schmaͤhend vnd verfolgend / vnd allerley args wider üch redend / so sie daran liegend / vmb meinet willen / froͤwend eüch vnd frolockend / dann üwer lon ist groß inn himmlen / Dann also habend sie auch die Propheten verfolget / die vor üch gwesen sind. Leidet aber yeman übels von wegen siner begangnen sünden / der erkenne an jm selb das gerecht gricht vnd vrteyl Gottes / vnd demuͤtige sich vnder der gwaltigen hand Gottes / bekenne Gott seine sünd / begere mit vnderthaͤnigen vnd innigklichem gebaͤtt seiner gnaden vnd leide guͦtwillig / sittmal er es wol beschuldet hat. Vnd volge hierinn dem exempel Daniels vnd Dauids. Dann Daniel bekannt auch also seine sünd dem Herren vnd sprach1144 / Wir habend gesündet / wir habend mißhandlet / wir sind gottloß gwesen vnd abgefallen / so habend wir auch den Propheten deinen knaͤchten / die zuͦ vns in deinem nammen geredt habend / nie woͤllen volgen. Vns ghoͤrt nichts dann schand zuͦ / Dir aber O Herr gebürt barmhertzigkeit vnd verzeihung. Du hast vns heimgesuͦcht vnd gestrafft / wie du durch Mosen deinen diener vorgsagt hast. Dauid aber / als er fliehen muͦßt vnd vertriben ward / vnd die Priester die Pundtsladen jm nachbrachtend / da sprach er1145 / Nun tragend die laden Gottes wider in die statt / Wird ich gnad finden vor dem Herren / so wirt er mich wider holen / vnd wirt mich jnn vnd sein wonung sehen lassen. Spricht er aber also / Jch hab nit lust zuͦ dir / Sihe / so bin ich hie / er mache es mit mir wie es jhm gefallt. Es ist auch vil dz nutzlicher besser vnd waͤger / wir werdind hie in diser zeit gestrafft / vnnd laͤbind dannethin nach dem wir auß diser waͤlt abgescheydend ewigklich / dann das wir hie alles vnglücks entprosten / nach diser zeit ewige pein vnd verdamnuß leiden muͤßtind. S. Paulus spricht ye heiter1146 / So wir gerichtet werdend / so werdend wir gestraafft / damit wir nitt mitt der welt verdampt werdind. So ist auch kein ander end aller truͤbsalen / straaffen vnd plagen / mit denen die gloͤubigen geuͤbt werdend / dann das sie die waͤlt lernind verachten vnd mit fuͤssen traͤtten / sich besserind / zum Herren keerind vnd saͤlig werdind. Von dem end aber der truͤbsalen hand wir doben geredt.

1147 Darzuͦ so setzend jnen selb die gloͤubigen die in truͤbsal sind auch die heiteren vnd vilfaltigen verheissungen Gottes für / von denen wendend sie jre augen nit ab / deßgleichen auch von den exemplen der h. außerwoͤlten Gottes / deren vnzalbar vil sind / wie Gott den seinen geholffen vnd sie erloͤßt. Es sagt aber der guͤtig Gott nit nur denen hilff vnd erloͤsung zuͦ / die von der grechtigkeit wegen truͤbsal erleidend / sonder auch denen die von jrer sünden wegen vom Herren heimgesuͦcht werdend. Dann Dauid spricht1148 / Der Herr heilet die die eins zerbrochnen hertzens sind / vnd verbindet jre wunden. Jtem1149 der Herr loͤßt auff die gefangnen / der Herr erleüchtet die blinden / der Herr richtet auff die nidergetruckten. Jtem / Er haderet nit allweg / zürnet auch nit ewigklich / Er thuͦt vns nitt nach vnseren sünden / vnd widergiltet vns nit nach vnseren mißthaten. Als wyt als der auffgang der Sonnen ist vom nidergang / also weyt thuͦt er vnsere übertraͤttungen von vnns. Hiehar dienet auch das gantz dreißigest Capitel deß Propheten Jeremie. Es bezeüget auch Paulus vnnd spricht / Gleich wie deß leidens Christi vil über vns kompt / also kumpt auch vil trosts über vns durch Christum. So sind auch vil exempel die hieruͦn zeügend / vnd vns die gegenwertig hilff vnd erloͤsung / den gloͤubigen (ja auch den sünderen die sich besseret / wie in grosser truͤbsal sie joch gewesen) von Gott beschaͤhen / heiter für die augen stellend. Vnsere lieben vaͤtter Noe vnd Loth wurdend beyd mit sampt jren haußgesinden errettet vnnd erloͤßt / jhener do Gott mit gewaltiger hand alles fleisch das vnder dem himmel was / durch den Sündtflussz ertranckt / Diser aber do Sodoma grausamlich vnd erschrockenlich verbrennt vnd vertilcket ward. Also Jacob vnd Joseph / wiewol sie in vilerley truͤbsalen verwicklet / noch sind sie von dem früntlichen guͤtigen Gott erlediget worden. Also ward auch dz volck Jsraels erlediget

1144 Dan.9.
1145 2.Reg.15.
1146 1.Cor.11.
1147 Gottes verheißungen an die truͤbsaͤligen.
1148 Psal.147.
1149 Psal.146.
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                   vnd Joseph / wiewol sie in vilerley tru&#x0364;bsalen verwicklet / noch sind sie von dem
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[CXXX./0351] Predig. Saͤlig sind jr / so eüch die leüt schmaͤhend vnd verfolgend / vnd allerley args wider üch redend / so sie daran liegend / vmb meinet willen / froͤwend eüch vnd frolockend / dann üwer lon ist groß inn himmlen / Dann also habend sie auch die Propheten verfolget / die vor üch gwesen sind. Leidet aber yeman übels von wegen siner begangnen sünden / der erkenne an jm selb das gerecht gricht vnd vrteyl Gottes / vnd demuͤtige sich vnder der gwaltigen hand Gottes / bekenne Gott seine sünd / begere mit vnderthaͤnigen vnd innigklichem gebaͤtt seiner gnaden vnd leide guͦtwillig / sittmal er es wol beschuldet hat. Vnd volge hierinn dem exempel Daniels vnd Dauids. Dann Daniel bekannt auch also seine sünd dem Herren vnd sprach 1144 / Wir habend gesündet / wir habend mißhandlet / wir sind gottloß gwesen vnd abgefallen / so habend wir auch den Propheten deinen knaͤchten / die zuͦ vns in deinem nammen geredt habend / nie woͤllen volgen. Vns ghoͤrt nichts dann schand zuͦ / Dir aber O Herr gebürt barmhertzigkeit vnd verzeihung. Du hast vns heimgesuͦcht vnd gestrafft / wie du durch Mosen deinen diener vorgsagt hast. Dauid aber / als er fliehen muͦßt vnd vertriben ward / vnd die Priester die Pundtsladen jm nachbrachtend / da sprach er 1145 / Nun tragend die laden Gottes wider in die statt / Wird ich gnad finden vor dem Herren / so wirt er mich wider holen / vnd wirt mich jnn vnd sein wonung sehen lassen. Spricht er aber also / Jch hab nit lust zuͦ dir / Sihe / so bin ich hie / er mache es mit mir wie es jhm gefallt. Es ist auch vil dz nutzlicher besser vnd waͤger / wir werdind hie in diser zeit gestrafft / vnnd laͤbind dannethin nach dem wir auß diser waͤlt abgescheydend ewigklich / dann das wir hie alles vnglücks entprosten / nach diser zeit ewige pein vnd verdamnuß leiden muͤßtind. S. Paulus spricht ye heiter 1146 / So wir gerichtet werdend / so werdend wir gestraafft / damit wir nitt mitt der welt verdampt werdind. So ist auch kein ander end aller truͤbsalen / straaffen vnd plagen / mit denen die gloͤubigen geuͤbt werdend / dann das sie die waͤlt lernind verachten vnd mit fuͤssen traͤtten / sich besserind / zum Herren keerind vnd saͤlig werdind. Von dem end aber der truͤbsalen hand wir doben geredt. 1147 Darzuͦ so setzend jnen selb die gloͤubigen die in truͤbsal sind auch die heiteren vnd vilfaltigen verheissungen Gottes für / von denen wendend sie jre augen nit ab / deßgleichen auch von den exemplen der h. außerwoͤlten Gottes / deren vnzalbar vil sind / wie Gott den seinen geholffen vnd sie erloͤßt. Es sagt aber der guͤtig Gott nit nur denen hilff vnd erloͤsung zuͦ / die von der grechtigkeit wegen truͤbsal erleidend / sonder auch denen die von jrer sünden wegen vom Herren heimgesuͦcht werdend. Dann Dauid spricht 1148 / Der Herr heilet die die eins zerbrochnen hertzens sind / vnd verbindet jre wunden. Jtem 1149 der Herr loͤßt auff die gefangnen / der Herr erleüchtet die blinden / der Herr richtet auff die nidergetruckten. Jtem / Er haderet nit allweg / zürnet auch nit ewigklich / Er thuͦt vns nitt nach vnseren sünden / vnd widergiltet vns nit nach vnseren mißthaten. Als wyt als der auffgang der Sonnen ist vom nidergang / also weyt thuͦt er vnsere übertraͤttungen von vnns. Hiehar dienet auch das gantz dreißigest Capitel deß Propheten Jeremie. Es bezeüget auch Paulus vnnd spricht / Gleich wie deß leidens Christi vil über vns kompt / also kumpt auch vil trosts über vns durch Christum. So sind auch vil exempel die hieruͦn zeügend / vnd vns die gegenwertig hilff vnd erloͤsung / den gloͤubigen (ja auch den sünderen die sich besseret / wie in grosser truͤbsal sie joch gewesen) von Gott beschaͤhen / heiter für die augen stellend. Vnsere lieben vaͤtter Noe vnd Loth wurdend beyd mit sampt jren haußgesinden errettet vnnd erloͤßt / jhener do Gott mit gewaltiger hand alles fleisch das vnder dem himmel was / durch den Sündtflussz ertranckt / Diser aber do Sodoma grausamlich vnd erschrockenlich verbrennt vnd vertilcket ward. Also Jacob vnd Joseph / wiewol sie in vilerley truͤbsalen verwicklet / noch sind sie von dem früntlichen guͤtigen Gott erlediget worden. Also ward auch dz volck Jsraels erlediget 1144 Dan.9. 1145 2.Reg.15. 1146 1.Cor.11. 1147 Gottes verheißungen an die truͤbsaͤligen. 1148 Psal.147. 1149 Psal.146.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CXXX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/351>, abgerufen am 22.11.2024.