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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Vier vnd zwentzigste
so es nit opffer warend / dorfft man wol metzgen wo man wolt) vnd nit für die tür der hütten deß bescheids bringt / dz dem Herren zuo opffer bracht werde vor dem tabernackel deß Herren / dz sol jm für ein bluotschand gerechnet werden / gleich als der bluot vergossen hat. Darumb söllend die kinder Jsraels jre opffer so sie opfferen wöllend / für den Herren bringen / für die tür der hütten deß bescheids zum priester / dz ers opffere / vnd sie söllend jre opffer hinfür nit mer den waldgötzen oder Tüflen opfferen / nach denen sie gehuoret habend. Dz sol jnen ein ewigs rächt sein bey jren nachkommen / welcher aber dises nit thuon wurde / der sol außgerütet werden von seinem volck. Jn welchen worten drü ding fürnemlich zuo mercken sind / Dz erst / dz man nit dorfft opfferen / dann allein an einem ort vor dem Altar deß brandopffers. Das ander / das söllichs darumb gebotten ward / 1292 das yederman wüßte vnd verstünde das daß opffer Gott geschehe / deß der Tabernackel was. Das dritt / daß aussert dem ort / wider das gebott Gottes opfferen / was dem Teüfel opfferen / vnd das der söllichs thet / als ein todtschleger zuo halten was / vnd außgeschlossen was von Gott dem Herren selb / ja von aller gemeynschafft Gottes vnd der heiligen. Das aber Samuel / Helias / vnd etlich andere mer / auß nachlassung Gottes auch anderßwo geopfferet / das ist auß gwüssen vrsachen vnnd besonderem nachlassen geschehen. Darumb welche auff den höhinen geopffert / ob sie gleich Gott dem Herren selb / vnnd nicht frömbden götten geopfferet / die habend gesündet / erstlich mit vngehorsamme / dann es schiltet vnnd verfluocht Gott allen den gottsdienst den wir vns selbs vssert dem wort Gottes erdenckend vnd auffrichtend / glöubige gehorsamme aber gefallt jm wol. Demnach zum anderen / das sie hiemit die einigkeit deß leibs der gmeind zerrissend. Zum dritten / das sie die geheymnuß Christi / der mittler zeit auff dem berg Golgotha solt geopfferet werden hiemit gleich als verachtetend / mit füssen trattend / vnd nit all jhr datum auff Christum / als auff den einigen zwäck aller opfferen satztend. Zum vierten / das sie inn dise jre opffer / als in verdienstliche werck vertruwtend / Auch das sie vnangesehen den waaren gottsdienst jnen selb ein eignen gottsdienst erdachtend. Der Tempel aber ist von der ersten fundation Salomons an biß auff die erste zerstörung / so vnder dem Künig Zedechia geschehen / gestanden 440. jar. Als er aber wider gebuwen / ist er biß auff die ander zerstörung vnder Vespasiano gestanden 582. jar / wie wol es andere anderst rechnend. Das sey mit wenig worten auß vilem vom Tempel bißhar geredt.

1293 Nun ist überig / dz wir die heiligen gschirr deß tabernackels oder Tempels auch angreiffind / vnd vmb etwz vffs kürzist besehind. So ist nun vnder den selben dz fürnempst die pundtsladen gewesen / die von den taflen deß punts die darinn lagend also ist gnennt worden. Sie ward auch gnennt / die laden Gottes deß Herren der herscharen / der vff jren zwüschet den Cherubim wonet. Ja sie ward der Herr der herscharen der da sitzt zwüschend den Cherubim selb gnennt / darumb dz er da dannen antwort vnd bescheid gab / vnd sie mitten vnder dz volck gsetzt hat zum zeichen seiner gegenwirtigkeit vnder jnen. Von jrer materi vnd form wil ich hie nichts reden. Dann sölichs wirt fleißig vnd eigentlich vßgestrichen vnd beschriben Exo. xxv. cap. 1294 Von jrer bedütung vnd geheimnuß aber / auch von jrem bruch wil ich ein wenig reden. So ist nun dz jr bedütungen gwesen. Wir menschen behaltend vnsere schätz in vnsere laden oder kisten / dardurch verstond wir / dz auch in der puntsladen verborgen vnd behalten sygind die schätz der kirchen / vnd alle güter der glöubigen. Darumb so söllend wir die ding nit suochen bey den menschen / bey Noe / Abraham / Jsaac / Jacob / Mose / Dauide / oder by der heiligen junckfrawen Maria / Joanne / Petro / Paulo / vil minder in der Römischen Chananeischen krämer vnd applas kisten / sonder by dem vnd in dem / in dem alle völle wonet / vnd in dem alle schätz der weißheit vnd der erkanntnuß Gottes verborgen sind / der nicht auff erden gesehen wirt / sonder im

1292 Esai.66.
1293 Von den instrumenten vnd geschirren deß huses deß herren.
1294 Von der bedeutung vnd geheymnuß der Puntsladen.

Die Vier vnd zwentzigste
so es nit opffer warend / dorfft man wol metzgen wo man wolt) vnd nit für die tür der hütten deß bescheids bringt / dz dem Herren zuͦ opffer bracht werde vor dem tabernackel deß Herren / dz sol jm für ein bluͦtschand gerechnet werden / gleich als der bluͦt vergossen hat. Darumb soͤllend die kinder Jsraels jre opffer so sie opfferen woͤllend / für den Herren bringen / für die tür der hütten deß bescheids zum priester / dz ers opffere / vnd sie soͤllend jre opffer hinfür nit mer den waldgoͤtzen oder Tüflen opfferen / nach denen sie gehuͦret habend. Dz sol jnen ein ewigs raͤcht sein bey jren nachkommen / welcher aber dises nit thuͦn wurde / der sol außgerütet werden von seinem volck. Jn welchen worten drü ding fürnemlich zuͦ mercken sind / Dz erst / dz man nit dorfft opfferen / dann allein an einem ort vor dem Altar deß brandopffers. Das ander / das soͤllichs darumb gebotten ward / 1292 das yederman wüßte vnd verstuͤnde das daß opffer Gott geschehe / deß der Tabernackel was. Das dritt / daß aussert dem ort / wider das gebott Gottes opfferen / was dem Teüfel opfferen / vnd das der soͤllichs thet / als ein todtschleger zuͦ halten was / vnd außgeschlossen was von Gott dem Herren selb / ja von aller gemeynschafft Gottes vnd der heiligen. Das aber Samuel / Helias / vnd etlich andere mer / auß nachlassung Gottes auch anderßwo geopfferet / das ist auß gwüssen vrsachen vnnd besonderem nachlassen geschehen. Darumb welche auff den hoͤhinen geopffert / ob sie gleich Gott dem Herren selb / vnnd nicht froͤmbden goͤtten geopfferet / die habend gesündet / erstlich mit vngehorsamme / dann es schiltet vnnd verfluͦcht Gott allen den gottsdienst den wir vns selbs vssert dem wort Gottes erdenckend vnd auffrichtend / gloͤubige gehorsamme aber gefallt jm wol. Demnach zum anderen / das sie hiemit die einigkeit deß leibs der gmeind zerrissend. Zum dritten / das sie die geheymnuß Christi / der mittler zeit auff dem berg Golgotha solt geopfferet werden hiemit gleich als verachtetend / mit fuͤssen trattend / vnd nit all jhr datum auff Christum / als auff den einigen zwaͤck aller opfferen satztend. Zum vierten / das sie inn dise jre opffer / als in verdienstliche werck vertruwtend / Auch das sie vnangesehen den waaren gottsdienst jnen selb ein eignen gottsdienst erdachtend. Der Tempel aber ist von der ersten fundation Salomons an biß auff die erste zerstoͤrung / so vnder dem Künig Zedechia geschehen / gestanden 440. jar. Als er aber wider gebuwen / ist er biß auff die ander zerstoͤrung vnder Vespasiano gestanden 582. jar / wie wol es andere anderst rechnend. Das sey mit wenig worten auß vilem vom Tempel bißhar geredt.

1293 Nun ist überig / dz wir die heiligen gschirr deß tabernackels oder Tempels auch angreiffind / vnd vmb etwz vffs kürzist besehind. So ist nun vnder den selben dz fürnempst die pundtsladen gewesen / die von den taflen deß punts die darinn lagend also ist gnennt worden. Sie ward auch gnennt / die laden Gottes deß Herren der herscharen / der vff jren zwüschet den Cherubim wonet. Ja sie ward der Herr der herscharen der da sitzt zwüschend den Cherubim selb gnennt / darumb dz er da dannen antwort vnd bescheid gab / vnd sie mitten vnder dz volck gsetzt hat zum zeichen seiner gegenwirtigkeit vnder jnen. Von jrer materi vnd form wil ich hie nichts reden. Dann soͤlichs wirt fleißig vnd eigentlich vßgestrichen vnd beschriben Exo. xxv. cap. 1294 Von jrer bedütung vnd geheimnuß aber / auch von jrem bruch wil ich ein wenig reden. So ist nun dz jr bedütungen gwesen. Wir menschen behaltend vnsere schaͤtz in vnsere laden oder kisten / dardurch verstond wir / dz auch in der puntsladen verborgen vnd behalten sygind die schaͤtz der kirchen / vnd alle guͤter der gloͤubigen. Darumb so soͤllend wir die ding nit suͦchen bey den menschen / bey Noe / Abraham / Jsaac / Jacob / Mose / Dauide / oder by der heiligen junckfrawen Maria / Joanne / Petro / Paulo / vil minder in der Roͤmischen Chananeischen kraͤmer vnd applas kisten / sonder by dem vnd in dem / in dem alle voͤlle wonet / vnd in dem alle schaͤtz der weißheit vnd der erkanntnuß Gottes verborgen sind / der nicht auff erden gesehen wirt / sonder im

1292 Esai.66.
1293 Von den instrumenten vnd geschirren deß huses deß herren.
1294 Von der bedeutung vnd geheymnuß der Puntsladen.
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                   auß gwüssen vrsachen vnnd besonderem nachlassen geschehen. Darumb welche auff den
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                   aber gefallt jm wol. Demnach zum anderen / das sie hiemit die einigkeit deß leibs
                   der gmeind zerrissend. Zum dritten / das sie die geheymnuß Christi / der mittler
                   zeit auff dem berg Golgotha solt geopfferet werden hiemit gleich
                   als verachtetend / mit fu&#x0364;ssen trattend / vnd nit all jhr datum auff Christum /
                   als auff den einigen zwa&#x0364;ck aller opfferen satztend. Zum vierten / das sie inn dise
                   jre opffer / als in verdienstliche werck vertruwtend / Auch das sie vnangesehen
                   den waaren gottsdienst jnen selb ein eignen gottsdienst erdachtend. Der Tempel
                   aber ist von der ersten fundation Salomons an biß auff die erste
                   zersto&#x0364;rung / so vnder dem Künig Zedechia geschehen / gestanden 440. jar. Als er
                   aber wider gebuwen / ist er biß auff die ander zersto&#x0364;rung vnder Vespasiano
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                   tabernackels oder Tempels auch angreiffind / vnd vmb etwz vffs kürzist
                   besehind. So ist nun vnder den selben dz fürnempst die pundtsladen gewesen / die
                   von den taflen deß punts die darinn lagend also ist gnennt worden. Sie ward auch
                   gnennt / die laden Gottes deß Herren der herscharen / der vff jren zwüschet den
                   Cherubim wonet. Ja sie ward der Herr der herscharen der da sitzt zwüschend den
                   Cherubim selb gnennt / darumb dz er da dannen antwort vnd bescheid gab / vnd sie
                   mitten vnder dz volck gsetzt hat zum zeichen seiner gegenwirtigkeit vnder jnen.
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                   eigentlich vßgestrichen vnd beschriben Exo. xxv. cap. <note place="foot" n="1294"> Von der bedeutung vnd geheymnuß der Puntsladen.</note>
                   Von jrer bedütung vnd geheimnuß aber / auch von jrem bruch wil ich ein wenig
                   reden. So ist nun dz jr bedütungen gwesen. Wir menschen behaltend vnsere scha&#x0364;tz in
                   vnsere laden oder kisten / dardurch verstond wir / dz auch in der puntsladen
                   verborgen vnd behalten sygind die scha&#x0364;tz der kirchen / vnd alle gu&#x0364;ter der
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                   Abraham / Jsaac / Jacob / Mose / Dauide / oder by der heiligen junckfrawen Maria /
                   Joanne / Petro / Paulo / vil minder in der Ro&#x0364;mischen Chananeischen kra&#x0364;mer vnd
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[[145]/0382] Die Vier vnd zwentzigste so es nit opffer warend / dorfft man wol metzgen wo man wolt) vnd nit für die tür der hütten deß bescheids bringt / dz dem Herren zuͦ opffer bracht werde vor dem tabernackel deß Herren / dz sol jm für ein bluͦtschand gerechnet werden / gleich als der bluͦt vergossen hat. Darumb soͤllend die kinder Jsraels jre opffer so sie opfferen woͤllend / für den Herren bringen / für die tür der hütten deß bescheids zum priester / dz ers opffere / vnd sie soͤllend jre opffer hinfür nit mer den waldgoͤtzen oder Tüflen opfferen / nach denen sie gehuͦret habend. Dz sol jnen ein ewigs raͤcht sein bey jren nachkommen / welcher aber dises nit thuͦn wurde / der sol außgerütet werden von seinem volck. Jn welchen worten drü ding fürnemlich zuͦ mercken sind / Dz erst / dz man nit dorfft opfferen / dann allein an einem ort vor dem Altar deß brandopffers. Das ander / das soͤllichs darumb gebotten ward / 1292 das yederman wüßte vnd verstuͤnde das daß opffer Gott geschehe / deß der Tabernackel was. Das dritt / daß aussert dem ort / wider das gebott Gottes opfferen / was dem Teüfel opfferen / vnd das der soͤllichs thet / als ein todtschleger zuͦ halten was / vnd außgeschlossen was von Gott dem Herren selb / ja von aller gemeynschafft Gottes vnd der heiligen. Das aber Samuel / Helias / vnd etlich andere mer / auß nachlassung Gottes auch anderßwo geopfferet / das ist auß gwüssen vrsachen vnnd besonderem nachlassen geschehen. Darumb welche auff den hoͤhinen geopffert / ob sie gleich Gott dem Herren selb / vnnd nicht froͤmbden goͤtten geopfferet / die habend gesündet / erstlich mit vngehorsamme / dann es schiltet vnnd verfluͦcht Gott allen den gottsdienst den wir vns selbs vssert dem wort Gottes erdenckend vnd auffrichtend / gloͤubige gehorsamme aber gefallt jm wol. Demnach zum anderen / das sie hiemit die einigkeit deß leibs der gmeind zerrissend. Zum dritten / das sie die geheymnuß Christi / der mittler zeit auff dem berg Golgotha solt geopfferet werden hiemit gleich als verachtetend / mit fuͤssen trattend / vnd nit all jhr datum auff Christum / als auff den einigen zwaͤck aller opfferen satztend. Zum vierten / das sie inn dise jre opffer / als in verdienstliche werck vertruwtend / Auch das sie vnangesehen den waaren gottsdienst jnen selb ein eignen gottsdienst erdachtend. Der Tempel aber ist von der ersten fundation Salomons an biß auff die erste zerstoͤrung / so vnder dem Künig Zedechia geschehen / gestanden 440. jar. Als er aber wider gebuwen / ist er biß auff die ander zerstoͤrung vnder Vespasiano gestanden 582. jar / wie wol es andere anderst rechnend. Das sey mit wenig worten auß vilem vom Tempel bißhar geredt. 1293 Nun ist überig / dz wir die heiligen gschirr deß tabernackels oder Tempels auch angreiffind / vnd vmb etwz vffs kürzist besehind. So ist nun vnder den selben dz fürnempst die pundtsladen gewesen / die von den taflen deß punts die darinn lagend also ist gnennt worden. Sie ward auch gnennt / die laden Gottes deß Herren der herscharen / der vff jren zwüschet den Cherubim wonet. Ja sie ward der Herr der herscharen der da sitzt zwüschend den Cherubim selb gnennt / darumb dz er da dannen antwort vnd bescheid gab / vnd sie mitten vnder dz volck gsetzt hat zum zeichen seiner gegenwirtigkeit vnder jnen. Von jrer materi vnd form wil ich hie nichts reden. Dann soͤlichs wirt fleißig vnd eigentlich vßgestrichen vnd beschriben Exo. xxv. cap. 1294 Von jrer bedütung vnd geheimnuß aber / auch von jrem bruch wil ich ein wenig reden. So ist nun dz jr bedütungen gwesen. Wir menschen behaltend vnsere schaͤtz in vnsere laden oder kisten / dardurch verstond wir / dz auch in der puntsladen verborgen vnd behalten sygind die schaͤtz der kirchen / vnd alle guͤter der gloͤubigen. Darumb so soͤllend wir die ding nit suͦchen bey den menschen / bey Noe / Abraham / Jsaac / Jacob / Mose / Dauide / oder by der heiligen junckfrawen Maria / Joanne / Petro / Paulo / vil minder in der Roͤmischen Chananeischen kraͤmer vnd applas kisten / sonder by dem vnd in dem / in dem alle voͤlle wonet / vnd in dem alle schaͤtz der weißheit vnd der erkanntnuß Gottes verborgen sind / der nicht auff erden gesehen wirt / sonder im 1292 Esai.66. 1293 Von den instrumenten vnd geschirren deß huses deß herren. 1294 Von der bedeutung vnd geheymnuß der Puntsladen.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [145]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/382>, abgerufen am 22.11.2024.