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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sechs vnd zwentzigste
Dise hat Gott an den seinen geprisen / jhene aber wo dise nicht darzuokommen / hat er verworffen. Die sind nun beyd auß den vorgenden worten heiter gnuog / das es nit von nöten mer daruon zuo reden.

Hie bedunckt mich aber guot / das ich ee ich diß ort von der beschneidung beschliesse / eüwer lieb vorläse die 1351 wort deß alten leerers Lactantij / die er von der beschneidung auff dise meynung geschriben hatt. Jnstitut. lib. 4. cap. 17. Es bedeütet die beschneidung / spricht er / das wir vnser hertz söllind offnen / das ist mit offenbarem vnd einfaltigem hertzen läben. Dann dz glid / das beschnitten wirt / hat etwas gleichheyt mit dem hertzen / hat auch sein scham / Darumb hat es Gott heissen plössen / das er vns damit larte / das wir nit ein bedeckt vnd verwicklet hertz hettind / das ist das wir kein laster das scham habe / das ist / schantlich sey / in der heimligkeyt vnserer gwüßne verhaltind. Vnnd diß ist die beschneidung deß hertzens von deren die Propheten redend / welche Gott also von dem stärblichen fleisch / auff die seel die allein bleiben wirt gezogen hatt. Dann dieweil er nach seiner ewigen güte vnnd gnad vnser heyl vnd läben hatt wöllen fürderen / so hatt er vns die buoßwürckung in diser beschneidung fürgestellt / das so wir vnser hertz offnind / vnd mit bekanntnuß vnserer sünden Gott gnuog thügind / verzeihung erlangind / welche den vermäßnen vnd denen so jre sünd verbergen wöllend / abgeschlagen wirt von dem / der nicht allein das angesicht / wie ein mensch / sonder die jnneren geheymnussen deß hertzens ansicht vnd erkennt. Das schreibt nun also der vralt Leerer der kirchen Lactantius Firmianus von der geheymnuß der beschneidung.

1352 Diß alles nun dz wir bißhar von der bedeütung vnd geheymnuß der beschneidung geredt / ward einem yeden als an einer tafel für die augen gestellt / so offt die beschneidung vorzeiten in der kirchen gebraucht ward / vnd ward der punt Gottes mit den menschen hiemit gleich als ernüweret. Deßgleich ward die gnad Gottes / vnd sein heiligung / dargegen vnsere verderbte hiemitt verkündt vnd prediget. Es erschein auch darinn der felß Christus / der mitt seinem geist alle fläcken vnd masen der kirchen abschneidet vnd abwäscht. Jtem über das so lernetend alle diener Gottes vß dem zeichen / vnd vß diser gantzen heiligen Ceremoni / dz sie in einem leib der kirchen wärind / vnd sich mit reinikeit deß läbens Gott jrem puntsverwanten darstellen vnd bewärt machen söltind. Vnd dieweil mit der sichtbaren beschneidung etlicher maß ein bekantnuß beschach der waren religion / Jtem auch ein vereinbarung vnnd verbindung in die selbige / so ward deßhalb schwärlich gestraafft / wär dise heilige Ceremoni verachtet / oder one grosse vrsach fräfenlich vnderließ / wie man das sicht vnd abnemmen mag auß dem xvij. cap. Genesis / vnd auß dem vierten Exodi. Das sey nun bißhar also von der beschneidung geredt.

1355 Nun volget das ander Sacrament der alten kirchen / namlich das Pascha / welches ein Hebräisch wörtlin ist / vnd nicht vom Griechischen har kumpt / das es heisse leiden / wie yemand auß dem Griechischen wörtli möchte wöllen abnemmen / sonder es heißt ein überhupffen überschryten oder übergang / dan psh heißt überhupffen oder übergon. Dz wörtli legt Moses im gsatzt selb vß / da er spricht / Es wirt der herr vßgon / dz er die Egypter schlahe / vnd wo er sehen wirt dz bluot an die schwellen vnd bede pfosten angesprengt sein / wpsh dz ist / da wirt er übergon für die türen hin / vnd den verderber nit lassen kommen in eüwere heüser. Das Sacrament hat auch andere nammen / dann es wirt genennt ein zeichen / ein gedächtnuß / ein herrliche zuosammenkomnuß vnnd Panegyris / Jtem ein heilige versammlung vnnd berüffung. Jtem / daß fest deß Herren / ein gottsdienst vnd obseruation / Jtem ein oblation vnd opffer etc. Das aber dise Ceremoni gemeynlich der überschritt genennt wirt / dz geschicht nit on ein figürliche red. Dann der überschritt ist an jm selb die wolthat / da der Engel deß Herren der Juden heüser vnbeleydiget

1351 Lactantius von der beschnydung.
1352 Summ der beschneidung.
1355 Vom Osterlamb vnnd überschritt.

Die Sechs vnd zwentzigste
Dise hat Gott an den seinen geprisen / jhene aber wo dise nicht darzuͦkommen / hat er verworffen. Die sind nun beyd auß den vorgenden worten heiter gnuͦg / das es nit von noͤten mer daruͦn zuͦ reden.

Hie bedunckt mich aber guͦt / das ich ee ich diß ort von der beschneidung beschliesse / eüwer lieb vorlaͤse die 1351 wort deß alten leerers Lactantij / die er von der beschneidung auff dise meynung geschriben hatt. Jnstitut. lib. 4. cap. 17. Es bedeütet die beschneidung / spricht er / das wir vnser hertz soͤllind offnen / das ist mit offenbarem vnd einfaltigem hertzen laͤben. Dann dz glid / das beschnitten wirt / hat etwas gleichheyt mit dem hertzen / hat auch sein scham / Darumb hat es Gott heissen ploͤssen / das er vns damit larte / das wir nit ein bedeckt vnd verwicklet hertz hettind / das ist das wir kein laster das scham habe / das ist / schantlich sey / in der heimligkeyt vnserer gwüßne verhaltind. Vnnd diß ist die beschneidung deß hertzens von deren die Propheten redend / welche Gott also von dem staͤrblichen fleisch / auff die seel die allein bleiben wirt gezogen hatt. Dann dieweil er nach seiner ewigen guͤte vnnd gnad vnser heyl vnd laͤben hatt woͤllen fürderen / so hatt er vns die buͦßwürckung in diser beschneidung fürgestellt / das so wir vnser hertz offnind / vnd mit bekanntnuß vnserer sünden Gott gnuͦg thuͤgind / verzeihung erlangind / welche den vermaͤßnen vnd denen so jre sünd verbergen woͤllend / abgeschlagen wirt von dem / der nicht allein das angesicht / wie ein mensch / sonder die jnneren geheymnussen deß hertzens ansicht vnd erkennt. Das schreibt nun also der vralt Leerer der kirchen Lactantius Firmianus von der geheymnuß der beschneidung.

1352 Diß alles nun dz wir bißhar von der bedeütung vnd geheymnuß der beschneidung geredt / ward einem yeden als an einer tafel für die augen gestellt / so offt die beschneidung vorzeiten in der kirchen gebraucht ward / vnd ward der punt Gottes mit den menschen hiemit gleich als ernüweret. Deßgleich ward die gnad Gottes / vnd sein heiligung / dargegen vnsere verderbte hiemitt verkündt vnd prediget. Es erschein auch darinn der felß Christus / der mitt seinem geist alle flaͤcken vnd masen der kirchen abschneidet vnd abwaͤscht. Jtem über das so lernetend alle diener Gottes vß dem zeichen / vnd vß diser gantzen heiligen Ceremoni / dz sie in einem leib der kirchen waͤrind / vnd sich mit reinikeit deß laͤbens Gott jrem puntsverwanten darstellen vnd bewaͤrt machen soͤltind. Vnd dieweil mit der sichtbaren beschneidung etlicher maß ein bekantnuß beschach der waren religion / Jtem auch ein vereinbarung vnnd verbindung in die selbige / so ward deßhalb schwaͤrlich gestraafft / waͤr dise heilige Ceremoni verachtet / oder one grosse vrsach fraͤfenlich vnderließ / wie man das sicht vnd abnemmen mag auß dem xvij. cap. Genesis / vnd auß dem vierten Exodi. Das sey nun bißhar also von der beschneidung geredt.

1355 Nun volget das ander Sacrament der alten kirchen / namlich das Pascha / welches ein Hebraͤisch woͤrtlin ist / vnd nicht vom Griechischen har kumpt / das es heisse leiden / wie yemand auß dem Griechischen woͤrtli moͤchte woͤllen abnemmen / sonder es heißt ein überhupffen überschryten oder übergang / dan psh heißt überhupffen oder übergon. Dz woͤrtli legt Moses im gsatzt selb vß / da er spricht / Es wirt der herr vßgon / dz er die Egypter schlahe / vnd wo er sehen wirt dz bluͦt an die schwellen vnd bede pfosten angesprengt sein / wpsh dz ist / da wirt er übergon für die türen hin / vnd den verderber nit lassen kommen in eüwere heüser. Das Sacrament hat auch andere nammen / dann es wirt genennt ein zeichen / ein gedaͤchtnuß / ein herrliche zuͦsammenkomnuß vnnd Panegyris / Jtem ein heilige versammlung vnnd beruͤffung. Jtem / daß fest deß Herren / ein gottsdienst vnd obseruation / Jtem ein oblation vnd opffer ꝛc. Das aber dise Ceremoni gemeynlich der überschritt genennt wirt / dz geschicht nit on ein figürliche red. Dann der überschritt ist an jm selb die wolthat / da der Engel deß Herren der Juden heüser vnbeleydiget

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [152]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/396>, abgerufen am 22.11.2024.