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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
nach dem es geschriben stat / Jr söllend heilig sein / dann auch ich heilig bin. Vnd Sanct Paul / Das ist der will Gottes / eüwere heiligung etc. j.Thes. iiij. Vnd Sanct Johannes / Wir sind jetz kinder Gottes / vnd ist noch nit erschinen das wir sein werdend / wir wüssend aber / wenn er erscheinen wirt / dz wir im gleich sein werdend / dann wir werdend jhn sehen wie er ist. Vnnd ein jeglicher / der söliche hoffnung hatt in jm / der reiniget sich / gleich wie auch er rein ist. Dise reinigung aber / die durch vnseren fleiß vnd ernst geschicht / wirdt ein heiligung genennt / nicht darumb das sie von vns geschicht / sonder das sie geschicht von denen die durch das bluot Christi geheiliget sind / dann wo die selbig heiligung / welches allein die war heiligung ist / nit vorgat / so ist die vnser nichts. So aber die selbig vorgat / so wirt vnns dise vnsere / zur heiligung gerechnet / ob sie gleich durch den wuost der sünden die in vns bleibend befleckt ist / vnd wir kein vertruwen darein setzend. Darumb so offt du in der heiligen gschrifft lisest / das vnseren guoten wercken die gerechtikeit zuogeschriben wirt / so gedenck das es vonn diser vrsachen wegen beschicht / die ich hie erzellt hab / dann es kan je der Apostolisch geist jm selb nicht zuowider sein.

1650 Dises wirt noch heiterer sein / so wir auch das bedenckend / das nammlich die Apostel Christi mit zweierley menschen zuo kempfen gehept habend / vnder welchen die einen zancketend vnd meintend / sie möchtind dem gsatzt auß jren eignen krefften gnuog thuon / vnd möchtind das ewig läben mit jhren verdiensten vnnd guoten wercken verdienen / vnd wäre ja der verdienst Christi für sich selb nicht gnuogsam die sälikeit zuo erlangen / wo die gerechtikeit der menschen nit darzuo käme. Wider dise hat Sanct Paul dapfferlich vnd ernstig gestritten in allen Epistlen / dann die selben lärtend Christum vnnd die gnad Gottes auß. 1651 Die anderen aber mißbrauchtend die leer der gnaden vnd deß glaubens / vnnd lagend inn allen lasteren / vermeintend es wäre gnuog zum heil / wenn sie nun sagtind / sie glaubtind. Jren glauben aber bezeügetend sie mit keinen guoten wercken / wenn sie schon anlaß gnuog hattend. Wider dise streytet S. Peter hefftig vnd mit grossem ernst in der anderen Epistel am j. cap. vnd S. Jacob in seiner Epistel am ij. cap. Da er disputiert / dz Abraham nit allein durch den glauben seye gerechtgmachet worden / sonder auch durch die werck / dz ist / dz er nit durch einen ytelen won seye grechtgmachet worden / sonder durch den glauben / der fruchtbar gewesen an guoten wercken. Dann es brucht der h. Jacob. die wörtli / glauben vnd grechtmachung anderst dann Paulus. Paulus nennt den glauben ein gwüsses vertruwen auff den verdienst Christi. Die grechtmachung nennt er die ledigung von sünden / vnd dz auffnemmen in die zal der kinderen Gottes / vnd ja die zuorechnung der grechtikeit Christi. By dem Jacobo aber heißt der glaub ein yteler won / vnd die grechtmachung heißt nit das zuorechnen der gerechtikeit / sonder die erzeigung der gerechtikeit vnd deß auffnemmens zur kindschafft. Dann es ist vngezweiflet / das die treüwen Apostel Christi / Petrus vnd Jacobus mit disen jren geschrifften / die gnad vnd den verdienst Christi nit wöllen aufflösen / vnnd den verdienst der menschen erheben / sonder das sie vil me wöllen weeren deren vnreinikeit / die sich deß glaubens Christi hefftig ruomptend / vnd darnebend mit grossem anstoß aller frommen in offnen lasteren läbtend on alle buoßfertikeit auffs aller vnflätigist. Darumb so die Apostel Christi guote werck von den glöubigen erforderend / so erforderend sie inn sonders waren glauben / vnd gebend sölichs alles der gnad Gottes zuo.

1652 Darumb söllend wir das vest behalten / das die Apostel den guoten wercken / die grechtikeit / das läben / vnd die sälikeit deß menschen / improprie, das ist nit eigenlich / aber dem waren glauben / eigenlich / vnd aller eigenlichest Christo / auff den sich der glaub gründet / zuogebend. Dann wiewol nach der allgemeinen regel der glaub on guote werck nit ist / so macht er doch allein / vnd on die guoten werck /

1650 Der Apostel streit / wider die gerechtikeit der wercken.
1651 Der Apostlen streit wider die so die gnad und den glauben mißbrauchtend.
1652 Dz der glaub on die werck gerechtmache.

Predig.
nach dem es geschriben stat / Jr soͤllend heilig sein / dann auch ich heilig bin. Vnd Sanct Paul / Das ist der will Gottes / eüwere heiligung ꝛc. j.Thes. iiij. Vnd Sanct Johannes / Wir sind jetz kinder Gottes / vnd ist noch nit erschinen das wir sein werdend / wir wüssend aber / wenn er erscheinen wirt / dz wir im gleich sein werdend / dann wir werdend jhn sehen wie er ist. Vnnd ein jeglicher / der soͤliche hoffnung hatt in jm / der reiniget sich / gleich wie auch er rein ist. Dise reinigung aber / die durch vnseren fleiß vnd ernst geschicht / wirdt ein heiligung genennt / nicht darumb das sie von vns geschicht / sonder das sie geschicht von denen die durch das bluͦt Christi geheiliget sind / dann wo die selbig heiligung / welches allein die war heiligung ist / nit vorgat / so ist die vnser nichts. So aber die selbig vorgat / so wirt vnns dise vnsere / zur heiligung gerechnet / ob sie gleich durch den wuͦst der sünden die in vns bleibend befleckt ist / vnd wir kein vertruwen darein setzend. Darumb so offt du in der heiligen gschrifft lisest / das vnseren guͦten wercken die gerechtikeit zuͦgeschriben wirt / so gedenck das es vonn diser vrsachen wegen beschicht / die ich hie erzellt hab / dann es kan je der Apostolisch geist jm selb nicht zuͦwider sein.

1650 Dises wirt noch heiterer sein / so wir auch das bedenckend / das nammlich die Apostel Christi mit zweierley menschen zuͦ kempfen gehept habend / vnder welchen die einen zancketend vnd meintend / sie moͤchtind dem gsatzt auß jren eignen krefften gnuͦg thuͦn / vnd moͤchtind das ewig laͤben mit jhren verdiensten vnnd guͦten wercken verdienen / vnd waͤre ja der verdienst Christi für sich selb nicht gnuͦgsam die saͤlikeit zuͦ erlangen / wo die gerechtikeit der menschen nit darzuͦ kaͤme. Wider dise hat Sanct Paul dapfferlich vnd ernstig gestritten in allen Epistlen / dann die selben laͤrtend Christum vnnd die gnad Gottes auß. 1651 Die anderen aber mißbrauchtend die leer der gnaden vnd deß glaubens / vnnd lagend inn allen lasteren / vermeintend es waͤre gnuͦg zum heil / wenn sie nun sagtind / sie glaubtind. Jren glauben aber bezeügetend sie mit keinen guͦten wercken / wenn sie schon anlaß gnuͦg hattend. Wider dise streytet S. Peter hefftig vnd mit grossem ernst in der anderen Epistel am j. cap. vnd S. Jacob in seiner Epistel am ij. cap. Da er disputiert / dz Abraham nit allein durch den glauben seye gerechtgmachet worden / sonder auch durch die werck / dz ist / dz er nit durch einen ytelen won seye grechtgmachet worden / sonder durch den glauben / der fruchtbar gewesen an guͦten wercken. Dann es brucht der h. Jacob. die woͤrtli / glauben vnd grechtmachung anderst dann Paulus. Paulus nennt den glauben ein gwüsses vertruwen auff den verdienst Christi. Die grechtmachung nennt er die ledigung von sünden / vnd dz auffnemmen in die zal der kinderen Gottes / vnd ja die zuͦrechnung der grechtikeit Christi. By dem Jacobo aber heißt der glaub ein yteler won / vnd die grechtmachung heißt nit das zuͦrechnen der gerechtikeit / sonder die erzeigung der gerechtikeit vnd deß auffnemmens zur kindschafft. Dann es ist vngezweiflet / das die treüwen Apostel Christi / Petrus vnd Jacobus mit disen jren geschrifften / die gnad vnd den verdienst Christi nit woͤllen auffloͤsen / vnnd den verdienst der menschen erheben / sonder das sie vil me woͤllen weeren deren vnreinikeit / die sich deß glaubens Christi hefftig ruͦmptend / vnd darnebend mit grossem anstoß aller frommen in offnen lasteren laͤbtend on alle buͦßfertikeit auffs aller vnflaͤtigist. Darumb so die Apostel Christi guͦte werck von den gloͤubigen erforderend / so erforderend sie inn sonders waren glauben / vnd gebend soͤlichs alles der gnad Gottes zuͦ.

1652 Darumb soͤllend wir das vest behalten / das die Apostel den guͦten wercken / die grechtikeit / das laͤben / vnd die saͤlikeit deß menschen / improprie, das ist nit eigenlich / aber dem waren glauben / eigenlich / vnd aller eigenlichest Christo / auff den sich der glaub gründet / zuͦgebend. Dann wiewol nach der allgemeinen regel der glaub on guͦte werck nit ist / so macht er doch allein / vnd on die guͦten werck /

1650 Der Apostel streit / wider die gerechtikeit der wercken.
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[CXCIII./0479] Predig. nach dem es geschriben stat / Jr soͤllend heilig sein / dann auch ich heilig bin. Vnd Sanct Paul / Das ist der will Gottes / eüwere heiligung ꝛc. j.Thes. iiij. Vnd Sanct Johannes / Wir sind jetz kinder Gottes / vnd ist noch nit erschinen das wir sein werdend / wir wüssend aber / wenn er erscheinen wirt / dz wir im gleich sein werdend / dann wir werdend jhn sehen wie er ist. Vnnd ein jeglicher / der soͤliche hoffnung hatt in jm / der reiniget sich / gleich wie auch er rein ist. Dise reinigung aber / die durch vnseren fleiß vnd ernst geschicht / wirdt ein heiligung genennt / nicht darumb das sie von vns geschicht / sonder das sie geschicht von denen die durch das bluͦt Christi geheiliget sind / dann wo die selbig heiligung / welches allein die war heiligung ist / nit vorgat / so ist die vnser nichts. So aber die selbig vorgat / so wirt vnns dise vnsere / zur heiligung gerechnet / ob sie gleich durch den wuͦst der sünden die in vns bleibend befleckt ist / vnd wir kein vertruwen darein setzend. Darumb so offt du in der heiligen gschrifft lisest / das vnseren guͦten wercken die gerechtikeit zuͦgeschriben wirt / so gedenck das es vonn diser vrsachen wegen beschicht / die ich hie erzellt hab / dann es kan je der Apostolisch geist jm selb nicht zuͦwider sein. 1650 Dises wirt noch heiterer sein / so wir auch das bedenckend / das nammlich die Apostel Christi mit zweierley menschen zuͦ kempfen gehept habend / vnder welchen die einen zancketend vnd meintend / sie moͤchtind dem gsatzt auß jren eignen krefften gnuͦg thuͦn / vnd moͤchtind das ewig laͤben mit jhren verdiensten vnnd guͦten wercken verdienen / vnd waͤre ja der verdienst Christi für sich selb nicht gnuͦgsam die saͤlikeit zuͦ erlangen / wo die gerechtikeit der menschen nit darzuͦ kaͤme. Wider dise hat Sanct Paul dapfferlich vnd ernstig gestritten in allen Epistlen / dann die selben laͤrtend Christum vnnd die gnad Gottes auß. 1651 Die anderen aber mißbrauchtend die leer der gnaden vnd deß glaubens / vnnd lagend inn allen lasteren / vermeintend es waͤre gnuͦg zum heil / wenn sie nun sagtind / sie glaubtind. Jren glauben aber bezeügetend sie mit keinen guͦten wercken / wenn sie schon anlaß gnuͦg hattend. Wider dise streytet S. Peter hefftig vnd mit grossem ernst in der anderen Epistel am j. cap. vnd S. Jacob in seiner Epistel am ij. cap. Da er disputiert / dz Abraham nit allein durch den glauben seye gerechtgmachet worden / sonder auch durch die werck / dz ist / dz er nit durch einen ytelen won seye grechtgmachet worden / sonder durch den glauben / der fruchtbar gewesen an guͦten wercken. Dann es brucht der h. Jacob. die woͤrtli / glauben vnd grechtmachung anderst dann Paulus. Paulus nennt den glauben ein gwüsses vertruwen auff den verdienst Christi. Die grechtmachung nennt er die ledigung von sünden / vnd dz auffnemmen in die zal der kinderen Gottes / vnd ja die zuͦrechnung der grechtikeit Christi. By dem Jacobo aber heißt der glaub ein yteler won / vnd die grechtmachung heißt nit das zuͦrechnen der gerechtikeit / sonder die erzeigung der gerechtikeit vnd deß auffnemmens zur kindschafft. Dann es ist vngezweiflet / das die treüwen Apostel Christi / Petrus vnd Jacobus mit disen jren geschrifften / die gnad vnd den verdienst Christi nit woͤllen auffloͤsen / vnnd den verdienst der menschen erheben / sonder das sie vil me woͤllen weeren deren vnreinikeit / die sich deß glaubens Christi hefftig ruͦmptend / vnd darnebend mit grossem anstoß aller frommen in offnen lasteren laͤbtend on alle buͦßfertikeit auffs aller vnflaͤtigist. Darumb so die Apostel Christi guͦte werck von den gloͤubigen erforderend / so erforderend sie inn sonders waren glauben / vnd gebend soͤlichs alles der gnad Gottes zuͦ. 1652 Darumb soͤllend wir das vest behalten / das die Apostel den guͦten wercken / die grechtikeit / das laͤben / vnd die saͤlikeit deß menschen / improprie, das ist nit eigenlich / aber dem waren glauben / eigenlich / vnd aller eigenlichest Christo / auff den sich der glaub gründet / zuͦgebend. Dann wiewol nach der allgemeinen regel der glaub on guͦte werck nit ist / so macht er doch allein / vnd on die guͦten werck / 1650 Der Apostel streit / wider die gerechtikeit der wercken. 1651 Der Apostlen streit wider die so die gnad und den glauben mißbrauchtend. 1652 Dz der glaub on die werck gerechtmache.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CXCIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/479>, abgerufen am 22.11.2024.