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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Dreissigste
hat er von jnen erforderet / das ist glauben treüw / vnnd schuldige pflicht / welches sie wol hettind mögen leisten / so sie gewöllen / Sie sind aber abgefallen vnd treüwloß worden / vnnd habend / wie der Apostel Petrus bezeüget / wider den Herren gesündiget. Darumb so ligt alle schuld der treüwlose vnd alles bösen nit auff Gott / sonder auff dem abfelligen Engel / dann von dem an / das er gefallen / ist kein waarheyt in jhm / kein treüw noch glaub / kein auffrechte / kein gottsforcht / kein liecht / kein güte. Darumb der heilig Joannes recht vnd warhafft redt in seiner ersten Epistel / Wer sünd thuot / der ist vß dem Teüffel / dann der Teüffel sündet von anfang / dann er ist der erst sünder / vnd ein vrsprung der sünden. Jn welchem allem nun das auch zuo mercken ist / das von Petro vnd Joanne gemäldet wirt / der Teüffel habe gesündet / dann die sünd streytet mit dem willen Gottes / darumb so hat Gott nit wöllen / das er verdurbe. Deßhalb das er verdorben / ist er nicht auß Gottes / sonder auß seiner eignen schuld verdorben.

Nun wöllend wir auch die ander kundtschafft hören / von dem bösen willen deß menschen / welcher die waare vrsach der sünd ist. dauon spricht nun der heilig Apostel Jacobus also1714 / Niemants sage / wenn er versuocht wirt / das er von Gott versuocht werde / dann wie Gott zum bösen nit mag versuocht werden / also versuocht auch er niemand / sonder ein yetlicher wirt versuocht wenn er von seinem eignen lust abgezogen vnnd verläckeret wirt. Darnach wenn der lust empfangen hatt / gebirt er die sünd / die sünd aber / wenn sie volendet ist / gebirt sie den tod. Da lediget S. Jacob Gott den Herren gnuogsam als ich meynen von aller schuld der sünden / vnd gibt sölliche gantz vnd gar vns zuo / vnd zeigt auch mitthinzuo an die geburt vnd das zuonemmen der sünd. Vnd widerspricht S. Jacob hie Mosi nit der da spricht / Gott versuocht den Abraham / dann bey dem Mose heißt versuochen / erfaren / vnd bewären. Hie heißt aber versuochen / zum bösen reitzen vnd ziehen / vnd ja verböseren. Darumb wie Gott / spricht er / zum bösen nit mag versuocht werden / das ist / wie Gott von natur guot vnnd vnverböserlich ist / also verböseret er niemand / vnnd steckt niemand in das böß / dann das selb ist seiner natur zuo wider. Wohar entstat dann das böß? Da antwortet der heilig Apostel vnd spricht / Ein jeder wirt versuocht vnd verböseret / vnd in das böß gefellt / so er von seiner eignen begird abzogen vnd verläckeret wirt. Sich / auß vnser begird entstat die sünd / darzuo wirt sie auch durch vnser werck außgemachet vnd vollendet / Vnd habend alle dise wort deß heiligen Apostels ein sonderen nachtruck. Dann zum ersten / so gibt er der begird zuo / das sie vnser eigen sey / wie dann auch der Herr vom Teüffel geredt hatt / So der Teüffel die luge redt / so redt er auß seinem eignen. Dieweil nun die begird vnser eigen ist / so ist auch die sünd vnser eigen / Dann die begird zeücht vns ab / ja vom guoten waaren vnnd gerechten zeüchts vns ab zum bösen falschen vnnd vngerechten. Sie verläckeret vns auch / das ist / sie machet vnd stelt vns ein falsche hoffnung für / vnd betreügt vns damit / gleich wie die vogler mit dem aaß die vogel in das garn reitzend / vnd sie darnach sol sy betrogen fahend vnd erwürgend. Was köndte heiterers geredt werden? Durch vnsere eigne begird werdend wir gefellt in das böß / die zeücht vns ab von Gott / die verläckeret vnd betreügt vns. Darnach nach dem er das fundament der sünden gelegt / vnd den brunnen der selbigen auffthon / so zeigt er auch an die geburt der sünden / das ist jhren anfang vnd zuonemmen / vnnd das durch ein hüpsche allusion vnd allegorey / vnd spricht / Der lust / der vnser eigen ist / der empfacht die sünd / gleich wie ein bärmuoter / vnnd gebirt darnach die selbig / so sie namlich in das werck außbricht / so wir dem begirlich nachhengend / das vns gelustet / vnnd so wir es erlangend / wider das gesatzt brauchend. Auff welches dann gleich der todt

1714 Jacob.1.

Die Dreissigste
hat er von jnen erforderet / das ist glauben treüw / vnnd schuldige pflicht / welches sie wol hettind moͤgen leisten / so sie gewoͤllen / Sie sind aber abgefallen vnd treüwloß worden / vnnd habend / wie der Apostel Petrus bezeüget / wider den Herren gesündiget. Darumb so ligt alle schuld der treüwlose vnd alles boͤsen nit auff Gott / sonder auff dem abfelligen Engel / dann von dem an / das er gefallen / ist kein waarheyt in jhm / kein treüw noch glaub / kein auffrechte / kein gottsforcht / kein liecht / kein guͤte. Darumb der heilig Joannes recht vnd warhafft redt in seiner ersten Epistel / Wer sünd thuͦt / der ist vß dem Teüffel / dann der Teüffel sündet von anfang / dann er ist der erst sünder / vnd ein vrsprung der sünden. Jn welchem allem nun das auch zuͦ mercken ist / das von Petro vnd Joanne gemaͤldet wirt / der Teüffel habe gesündet / dann die sünd streytet mit dem willen Gottes / darumb so hat Gott nit woͤllen / das er verdurbe. Deßhalb das er verdorben / ist er nicht auß Gottes / sonder auß seiner eignen schuld verdorben.

Nun woͤllend wir auch die ander kundtschafft hoͤren / von dem boͤsen willen deß menschen / welcher die waare vrsach der sünd ist. dauon spricht nun der heilig Apostel Jacobus also1714 / Niemants sage / wenn er versuͦcht wirt / das er von Gott versuͦcht werde / dann wie Gott zum boͤsen nit mag versuͦcht werden / also versuͦcht auch er niemand / sonder ein yetlicher wirt versuͦcht wenn er von seinem eignen lust abgezogen vnnd verlaͤckeret wirt. Darnach wenn der lust empfangen hatt / gebirt er die sünd / die sünd aber / wenn sie volendet ist / gebirt sie den tod. Da lediget S. Jacob Gott den Herren gnuͦgsam als ich meynen von aller schuld der sünden / vnd gibt soͤlliche gantz vnd gar vns zuͦ / vnd zeigt auch mitthinzuͦ an die geburt vnd das zuͦnemmen der sünd. Vnd widerspricht S. Jacob hie Mosi nit der da spricht / Gott versuͦcht den Abraham / dann bey dem Mose heißt versuͦchen / erfaren / vnd bewaͤren. Hie heißt aber versuͦchen / zum boͤsen reitzen vnd ziehen / vnd ja verboͤseren. Darumb wie Gott / spricht er / zum boͤsen nit mag versuͦcht werden / das ist / wie Gott von natur guͦt vnnd vnverboͤserlich ist / also verboͤseret er niemand / vnnd steckt niemand in das boͤß / dann das selb ist seiner natur zuͦ wider. Wohar entstat dann das boͤß? Da antwortet der heilig Apostel vnd spricht / Ein jeder wirt versuͦcht vnd verboͤseret / vnd in das boͤß gefellt / so er von seiner eignen begird abzogen vnd verlaͤckeret wirt. Sich / auß vnser begird entstat die sünd / darzuͦ wirt sie auch durch vnser werck außgemachet vnd vollendet / Vnd habend alle dise wort deß heiligen Apostels ein sonderen nachtruck. Dann zum ersten / so gibt er der begird zuͦ / das sie vnser eigen sey / wie dann auch der Herr vom Teüffel geredt hatt / So der Teüffel die luge redt / so redt er auß seinem eignen. Dieweil nun die begird vnser eigen ist / so ist auch die sünd vnser eigen / Dann die begird zeücht vns ab / ja vom guͦten waaren vnnd gerechten zeüchts vns ab zum boͤsen falschen vnnd vngerechten. Sie verlaͤckeret vns auch / das ist / sie machet vnd stelt vns ein falsche hoffnung für / vnd betreügt vns damit / gleich wie die vogler mit dem aaß die vogel in das garn reitzend / vnd sie darnach sol sy betrogen fahend vnd erwürgend. Was koͤndte heiterers geredt werden? Durch vnsere eigne begird werdend wir gefellt in das boͤß / die zeücht vns ab von Gott / die verlaͤckeret vnd betreügt vns. Darnach nach dem er das fundament der sünden gelegt / vnd den brunnen der selbigen auffthon / so zeigt er auch an die geburt der sünden / das ist jhren anfang vnd zuͦnemmen / vnnd das durch ein hüpsche allusion vnd allegorey / vnd spricht / Der lust / der vnser eigen ist / der empfacht die sünd / gleich wie ein baͤrmuͦter / vnnd gebirt darnach die selbig / so sie namlich in das werck außbricht / so wir dem begirlich nachhengend / das vns gelustet / vnnd so wir es erlangend / wider das gesatzt brauchend. Auff welches dann gleich der todt

1714 Jacob.1.
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                   schuld der treüwlose vnd alles bo&#x0364;sen nit auff Gott / sonder auff dem abfelligen
                   Engel / dann von dem an / das er gefallen / ist kein waarheyt in jhm / kein treüw
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                   da spricht / Gott versu&#x0366;cht den Abraham / dann bey dem Mose heißt versu&#x0366;chen /
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                   die sünd / darzu&#x0366; wirt sie auch durch vnser werck außgemachet vnd vollendet / Vnd
                   habend alle dise wort deß heiligen Apostels ein sonderen nachtruck. Dann zum
                   ersten / so gibt er der begird zu&#x0366; / das sie vnser eigen sey / wie dann auch der
                   Herr vom Teüffel geredt hatt / So der Teüffel die luge redt / so redt er auß
                   seinem eignen. Dieweil nun die begird vnser eigen ist / so ist auch die sünd vnser
                   eigen / Dann die begird zeücht vns ab / ja vom gu&#x0366;ten waaren vnnd gerechten
                   zeüchts vns ab zum bo&#x0364;sen falschen vnnd vngerechten. Sie verla&#x0364;ckeret vns auch / das
                   ist / sie machet vnd stelt vns ein falsche hoffnung für / vnd betreügt vns damit /
                   gleich wie die vogler mit dem aaß die vogel in das garn reitzend / vnd sie darnach
                   sol sy betrogen fahend vnd erwürgend. Was ko&#x0364;ndte heiterers geredt werden? Durch
                   vnsere eigne begird werdend wir gefellt in das bo&#x0364;ß / die zeücht vns ab von Gott /
                   die verla&#x0364;ckeret vnd betreügt vns. Darnach nach dem er das fundament der sünden
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[[202]/0496] Die Dreissigste hat er von jnen erforderet / das ist glauben treüw / vnnd schuldige pflicht / welches sie wol hettind moͤgen leisten / so sie gewoͤllen / Sie sind aber abgefallen vnd treüwloß worden / vnnd habend / wie der Apostel Petrus bezeüget / wider den Herren gesündiget. Darumb so ligt alle schuld der treüwlose vnd alles boͤsen nit auff Gott / sonder auff dem abfelligen Engel / dann von dem an / das er gefallen / ist kein waarheyt in jhm / kein treüw noch glaub / kein auffrechte / kein gottsforcht / kein liecht / kein guͤte. Darumb der heilig Joannes recht vnd warhafft redt in seiner ersten Epistel / Wer sünd thuͦt / der ist vß dem Teüffel / dann der Teüffel sündet von anfang / dann er ist der erst sünder / vnd ein vrsprung der sünden. Jn welchem allem nun das auch zuͦ mercken ist / das von Petro vnd Joanne gemaͤldet wirt / der Teüffel habe gesündet / dann die sünd streytet mit dem willen Gottes / darumb so hat Gott nit woͤllen / das er verdurbe. Deßhalb das er verdorben / ist er nicht auß Gottes / sonder auß seiner eignen schuld verdorben. Nun woͤllend wir auch die ander kundtschafft hoͤren / von dem boͤsen willen deß menschen / welcher die waare vrsach der sünd ist. dauon spricht nun der heilig Apostel Jacobus also 1714 / Niemants sage / wenn er versuͦcht wirt / das er von Gott versuͦcht werde / dann wie Gott zum boͤsen nit mag versuͦcht werden / also versuͦcht auch er niemand / sonder ein yetlicher wirt versuͦcht wenn er von seinem eignen lust abgezogen vnnd verlaͤckeret wirt. Darnach wenn der lust empfangen hatt / gebirt er die sünd / die sünd aber / wenn sie volendet ist / gebirt sie den tod. Da lediget S. Jacob Gott den Herren gnuͦgsam als ich meynen von aller schuld der sünden / vnd gibt soͤlliche gantz vnd gar vns zuͦ / vnd zeigt auch mitthinzuͦ an die geburt vnd das zuͦnemmen der sünd. Vnd widerspricht S. Jacob hie Mosi nit der da spricht / Gott versuͦcht den Abraham / dann bey dem Mose heißt versuͦchen / erfaren / vnd bewaͤren. Hie heißt aber versuͦchen / zum boͤsen reitzen vnd ziehen / vnd ja verboͤseren. Darumb wie Gott / spricht er / zum boͤsen nit mag versuͦcht werden / das ist / wie Gott von natur guͦt vnnd vnverboͤserlich ist / also verboͤseret er niemand / vnnd steckt niemand in das boͤß / dann das selb ist seiner natur zuͦ wider. Wohar entstat dann das boͤß? Da antwortet der heilig Apostel vnd spricht / Ein jeder wirt versuͦcht vnd verboͤseret / vnd in das boͤß gefellt / so er von seiner eignen begird abzogen vnd verlaͤckeret wirt. Sich / auß vnser begird entstat die sünd / darzuͦ wirt sie auch durch vnser werck außgemachet vnd vollendet / Vnd habend alle dise wort deß heiligen Apostels ein sonderen nachtruck. Dann zum ersten / so gibt er der begird zuͦ / das sie vnser eigen sey / wie dann auch der Herr vom Teüffel geredt hatt / So der Teüffel die luge redt / so redt er auß seinem eignen. Dieweil nun die begird vnser eigen ist / so ist auch die sünd vnser eigen / Dann die begird zeücht vns ab / ja vom guͦten waaren vnnd gerechten zeüchts vns ab zum boͤsen falschen vnnd vngerechten. Sie verlaͤckeret vns auch / das ist / sie machet vnd stelt vns ein falsche hoffnung für / vnd betreügt vns damit / gleich wie die vogler mit dem aaß die vogel in das garn reitzend / vnd sie darnach sol sy betrogen fahend vnd erwürgend. Was koͤndte heiterers geredt werden? Durch vnsere eigne begird werdend wir gefellt in das boͤß / die zeücht vns ab von Gott / die verlaͤckeret vnd betreügt vns. Darnach nach dem er das fundament der sünden gelegt / vnd den brunnen der selbigen auffthon / so zeigt er auch an die geburt der sünden / das ist jhren anfang vnd zuͦnemmen / vnnd das durch ein hüpsche allusion vnd allegorey / vnd spricht / Der lust / der vnser eigen ist / der empfacht die sünd / gleich wie ein baͤrmuͦter / vnnd gebirt darnach die selbig / so sie namlich in das werck außbricht / so wir dem begirlich nachhengend / das vns gelustet / vnnd so wir es erlangend / wider das gesatzt brauchend. Auff welches dann gleich der todt 1714 Jacob.1.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [202]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/496>, abgerufen am 22.11.2024.