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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Apostel auch / Gott hat vns errettet von dem gwalt der finsternuß / vnnd hatt vns gezogen in das reych seines geliebten suns. Sind wir nun gezogen vnnd gesetzt in das reich deß suns Gottes / so sind wir je vorhin im rych deß Teüffels gewesen. Hiehär dienend auch die vilfaltigen zeügnussen gedachts Apostels Pauli / als das er zun Römeren am fünfften Capitel spricht / durch eines sünd sind vil gestorben. Jtem / durch einen der gesündet hatt / ist der tod kommen. Dann das vrtheil ist kommen von einer sünd zur verdamnuß. Jtem / vmb deß einigen sünd willen hatt der tod geherrschet durch den einigen. Vnnd abermals / Durch deß einigen sünd ist das übel über alle menschen kommen zur verdamnuß. Jnn summa / die erbsünd wirt vonn Dauiden vnnd Paulo heiter sünd genennt. Darumb so ist sie deß tods schuldig / dann der sünden sold ist der todt.

1746 Deßhalb so beschliessend wir / das die kind die verdamnuß mit jhnen vonn muoter leyb inn dise wält bringind / dieweyl sie die verderpt natur mitt jhnen bringend / vnd darumb verderbend sie nicht auß fremder / sonnder auß eigner schuld. Dann wiewol Augustinus an eim ort dise sünd ein frembde sünd nennt / damit er dest heiterer anzeigete das sie vnns von alter här yngepflantzet wärde / so bekennt er doch das die selbig vnnser aller vnnd eins jeden warlich eigen seye. Vnnd wiewol dise sucht die frücht der boßheit noch nicht herfürbracht / so ist sie doch vonn natur gantz ein wüste verderbung vnnd verböserung / vnnd ein samen also zuo reden aller sünden vnnd lasteren / vnnd kan deßhalb nicht Gott nitt verhaßt sein / Dann Gott hasset alle vnreinikeyt.

1747 Dem ist nicht zuo wider / das Paulus spricht / Wo kein gesatzt ist da ist kein überträttung. Dann der Apostel laugnet nicht einfalt / das die überträttung vnd sünd / die vor den augen Gottes warlich sünd ist / nicht sünd seye / sonnder er sicht auff das wie es die menschen achtend. Dann die selbigen / eb jhnen die sünd durchs gesatzt geoffenbaret vnd an tag thon werde / rechnend vnnd schetzend sie die sünd nicht / wie man sie aber im grund schetzen vnnd halten solt. Paulus spricht auch an eim anderen ort1749 / die sünd was vorzeyten on das gesatzt tod / Vnnd ich läbt etwan on gesatzt / da aber das gesatzt kam / ward die sünd wider läbendig. So sie nun jetz wider läbendig worden / so volget / das sie auch vor dem gesatz / eh sie durch das gesatzt wider aufferweckt / geläbt habe / ob sie schon dozuomal jhre krefft nicht dermassen wie jetz herfür thon. Dahär dienet auch das der Apostel spricht.1750 Die sünd was inn der wält biß auff das gsatzt / wo aber kein gesatzt ist / da achtet man der sünd nicht. Sich / das die sünd auch vor dem gesatzt in der wält gewesen / jhren ward aber nicht geachtet / nicht das jhren Gott nicht achtete / oder sie nicht zuorechnete / sonnder das die menschen jhren nicht achtetend / noch sie jhnenselb zuorechnetend. Als wie das feür / das warlich feür ist / inn der äschen verborgen ligt / dieweil es aber kein flammen von jm gibt / so meint man nit das es feür seye.

1751 Von der vrsach wegen hat der Gottsälig vnd hochgeleert Huldrych Zwinglin säliger gedechtnuß eigenlich vnderscheiden zwüschend dem prästen vnnd der sünd / als er vonn der erbsünd handlet / welche er lieber ein prästen hatt wöllen nennen vnnd kranckheyt / dann ein sünd / vonn wegen das man durch das wörtli sünd gemeinlich verstat ein böse that / die auß vnnserem eignen willen geschicht wider das Gesatzt / durch das wörtli prästen vnnd kranckheit aber / den arbentsäligen stand vnserer knechtschafft. Jtem die verböserung vnd zerstörung der natur / die einist wol erschaffen wz / wie wir auch erst von Augustino ghört / dz er dise sünd ein frömde sünd nennt / damit anzuozeigen / dz sie erblich seye / da er aber darnebend nit lougnet dann das es auch ein eigne sünd seye. Also hat Zwingli die erbsünd nicht glaugnet / wie ettlich mit vnwarheit

1746 Das die erbsünd vnser jedes eigne sünd seye.
1747 Von dem dz Paulus spricht / wo kein gsatzt ist / da ist kein überträttung.
1749 Rom.7.
1750 Rom.5.
1751 H.Zwinglis meinung vonn der erbsünd.

Predig.
Apostel auch / Gott hat vns errettet von dem gwalt der finsternuß / vnnd hatt vns gezogen in das reych seines geliebten suns. Sind wir nun gezogen vnnd gesetzt in das reich deß suns Gottes / so sind wir je vorhin im rych deß Teüffels gewesen. Hiehaͤr dienend auch die vilfaltigen zeügnussen gedachts Apostels Pauli / als das er zun Roͤmeren am fünfften Capitel spricht / durch eines sünd sind vil gestorben. Jtem / durch einen der gesündet hatt / ist der tod kommen. Dann das vrtheil ist kommen von einer sünd zur verdamnuß. Jtem / vmb deß einigen sünd willen hatt der tod geherrschet durch den einigen. Vnnd abermals / Durch deß einigen sünd ist das übel über alle menschen kommen zur verdamnuß. Jnn summa / die erbsünd wirt vonn Dauiden vnnd Paulo heiter sünd genennt. Darumb so ist sie deß tods schuldig / dann der sünden sold ist der todt.

1746 Deßhalb so beschliessend wir / das die kind die verdamnuß mit jhnen vonn muͦter leyb inn dise waͤlt bringind / dieweyl sie die verderpt natur mitt jhnen bringend / vnd darumb verderbend sie nicht auß fremder / sonnder auß eigner schuld. Dann wiewol Augustinus an eim ort dise sünd ein frembde sünd nennt / damit er dest heiterer anzeigete das sie vnns von alter haͤr yngepflantzet waͤrde / so bekennt er doch das die selbig vnnser aller vnnd eins jeden warlich eigen seye. Vnnd wiewol dise sucht die frücht der boßheit noch nicht herfürbracht / so ist sie doch vonn natur gantz ein wuͤste verderbung vnnd verboͤserung / vnnd ein samen also zuͦ reden aller sünden vnnd lasteren / vnnd kan deßhalb nicht Gott nitt verhaßt sein / Dann Gott hasset alle vnreinikeyt.

1747 Dem ist nicht zuͦ wider / das Paulus spricht / Wo kein gesatzt ist da ist kein übertraͤttung. Dann der Apostel laugnet nicht einfalt / das die übertraͤttung vnd sünd / die vor den augen Gottes warlich sünd ist / nicht sünd seye / sonnder er sicht auff das wie es die menschen achtend. Dann die selbigen / eb jhnen die sünd durchs gesatzt geoffenbaret vnd an tag thon werde / rechnend vnnd schetzend sie die sünd nicht / wie man sie aber im grund schetzen vnnd halten solt. Paulus spricht auch an eim anderen ort1749 / die sünd was vorzeyten on das gesatzt tod / Vnnd ich laͤbt etwan on gesatzt / da aber das gesatzt kam / ward die sünd wider laͤbendig. So sie nun jetz wider laͤbendig worden / so volget / das sie auch vor dem gesatz / eh sie durch das gesatzt wider aufferweckt / gelaͤbt habe / ob sie schon dozuͦmal jhre krefft nicht dermassen wie jetz herfür thon. Dahaͤr dienet auch das der Apostel spricht.1750 Die sünd was inn der waͤlt biß auff das gsatzt / wo aber kein gesatzt ist / da achtet man der sünd nicht. Sich / das die sünd auch vor dem gesatzt in der waͤlt gewesen / jhren ward aber nicht geachtet / nicht das jhren Gott nicht achtete / oder sie nicht zuͦrechnete / sonnder das die menschen jhren nicht achtetend / noch sie jhnenselb zuͦrechnetend. Als wie das feür / das warlich feür ist / inn der aͤschen verborgen ligt / dieweil es aber kein flammen von jm gibt / so meint man nit das es feür seye.

1751 Von der vrsach wegen hat der Gottsaͤlig vnd hochgeleert Huldrych Zwinglin saͤliger gedechtnuß eigenlich vnderscheiden zwüschend dem praͤsten vnnd der sünd / als er vonn der erbsünd handlet / welche er lieber ein praͤsten hatt woͤllen nennen vnnd kranckheyt / dann ein sünd / vonn wegen das man durch das woͤrtli sünd gemeinlich verstat ein boͤse that / die auß vnnserem eignen willen geschicht wider das Gesatzt / durch das woͤrtli praͤsten vnnd kranckheit aber / den arbentsaͤligen stand vnserer knechtschafft. Jtem die verboͤserung vnd zerstoͤrung der natur / die einist wol erschaffen wz / wie wir auch erst von Augustino ghoͤrt / dz er dise sünd ein froͤmde sünd nennt / damit anzuͦzeigen / dz sie erblich seye / da er aber darnebend nit lougnet dann das es auch ein eigne sünd seye. Also hat Zwingli die erbsünd nicht glaugnet / wie ettlich mit vnwarheit

1746 Das die erbsünd vnser jedes eigne sünd seye.
1747 Von dem dz Paulus spricht / wo kein gsatzt ist / da ist kein übertraͤttung.
1749 Rom.7.
1750 Rom.5.
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[CCIX./0509] Predig. Apostel auch / Gott hat vns errettet von dem gwalt der finsternuß / vnnd hatt vns gezogen in das reych seines geliebten suns. Sind wir nun gezogen vnnd gesetzt in das reich deß suns Gottes / so sind wir je vorhin im rych deß Teüffels gewesen. Hiehaͤr dienend auch die vilfaltigen zeügnussen gedachts Apostels Pauli / als das er zun Roͤmeren am fünfften Capitel spricht / durch eines sünd sind vil gestorben. Jtem / durch einen der gesündet hatt / ist der tod kommen. Dann das vrtheil ist kommen von einer sünd zur verdamnuß. Jtem / vmb deß einigen sünd willen hatt der tod geherrschet durch den einigen. Vnnd abermals / Durch deß einigen sünd ist das übel über alle menschen kommen zur verdamnuß. Jnn summa / die erbsünd wirt vonn Dauiden vnnd Paulo heiter sünd genennt. Darumb so ist sie deß tods schuldig / dann der sünden sold ist der todt. 1746 Deßhalb so beschliessend wir / das die kind die verdamnuß mit jhnen vonn muͦter leyb inn dise waͤlt bringind / dieweyl sie die verderpt natur mitt jhnen bringend / vnd darumb verderbend sie nicht auß fremder / sonnder auß eigner schuld. Dann wiewol Augustinus an eim ort dise sünd ein frembde sünd nennt / damit er dest heiterer anzeigete das sie vnns von alter haͤr yngepflantzet waͤrde / so bekennt er doch das die selbig vnnser aller vnnd eins jeden warlich eigen seye. Vnnd wiewol dise sucht die frücht der boßheit noch nicht herfürbracht / so ist sie doch vonn natur gantz ein wuͤste verderbung vnnd verboͤserung / vnnd ein samen also zuͦ reden aller sünden vnnd lasteren / vnnd kan deßhalb nicht Gott nitt verhaßt sein / Dann Gott hasset alle vnreinikeyt. 1747 Dem ist nicht zuͦ wider / das Paulus spricht / Wo kein gesatzt ist da ist kein übertraͤttung. Dann der Apostel laugnet nicht einfalt / das die übertraͤttung vnd sünd / die vor den augen Gottes warlich sünd ist / nicht sünd seye / sonnder er sicht auff das wie es die menschen achtend. Dann die selbigen / eb jhnen die sünd durchs gesatzt geoffenbaret vnd an tag thon werde / rechnend vnnd schetzend sie die sünd nicht / wie man sie aber im grund schetzen vnnd halten solt. Paulus spricht auch an eim anderen ort 1749 / die sünd was vorzeyten on das gesatzt tod / Vnnd ich laͤbt etwan on gesatzt / da aber das gesatzt kam / ward die sünd wider laͤbendig. So sie nun jetz wider laͤbendig worden / so volget / das sie auch vor dem gesatz / eh sie durch das gesatzt wider aufferweckt / gelaͤbt habe / ob sie schon dozuͦmal jhre krefft nicht dermassen wie jetz herfür thon. Dahaͤr dienet auch das der Apostel spricht. 1750 Die sünd was inn der waͤlt biß auff das gsatzt / wo aber kein gesatzt ist / da achtet man der sünd nicht. Sich / das die sünd auch vor dem gesatzt in der waͤlt gewesen / jhren ward aber nicht geachtet / nicht das jhren Gott nicht achtete / oder sie nicht zuͦrechnete / sonnder das die menschen jhren nicht achtetend / noch sie jhnenselb zuͦrechnetend. Als wie das feür / das warlich feür ist / inn der aͤschen verborgen ligt / dieweil es aber kein flammen von jm gibt / so meint man nit das es feür seye. 1751 Von der vrsach wegen hat der Gottsaͤlig vnd hochgeleert Huldrych Zwinglin saͤliger gedechtnuß eigenlich vnderscheiden zwüschend dem praͤsten vnnd der sünd / als er vonn der erbsünd handlet / welche er lieber ein praͤsten hatt woͤllen nennen vnnd kranckheyt / dann ein sünd / vonn wegen das man durch das woͤrtli sünd gemeinlich verstat ein boͤse that / die auß vnnserem eignen willen geschicht wider das Gesatzt / durch das woͤrtli praͤsten vnnd kranckheit aber / den arbentsaͤligen stand vnserer knechtschafft. Jtem die verboͤserung vnd zerstoͤrung der natur / die einist wol erschaffen wz / wie wir auch erst von Augustino ghoͤrt / dz er dise sünd ein froͤmde sünd nennt / damit anzuͦzeigen / dz sie erblich seye / da er aber darnebend nit lougnet dann das es auch ein eigne sünd seye. Also hat Zwingli die erbsünd nicht glaugnet / wie ettlich mit vnwarheit 1746 Das die erbsünd vnser jedes eigne sünd seye. 1747 Von dem dz Paulus spricht / wo kein gsatzt ist / da ist kein übertraͤttung. 1749 Rom.7. 1750 Rom.5. 1751 H.Zwinglis meinung vonn der erbsünd.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCIX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/509>, abgerufen am 22.11.2024.