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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
gefolget / auff das deß menschen glaub vnd gottsforcht in diser züchtigung geübt vnnd bewärt wurde. Also hat Gott auch den tod deß leibs dem menschen von der sünd wegen auffgelegt / vnnd doch nach der verzeihung der sünden zuo übung der gerächtikeyt nit abgenommen. So vil Augustinus.

1800 So vil aber die straaffen der gottlosen belanget / so jhnen der gerächt Gott der selbigen etlich in diser zeit zuofügt / so söllend wir wüssen / das sie ein anzeigung sind deß gerächten grichts Gottes / der hie in diser zeit anfacht / vnd in der volgenden fürfart ewiklich zuostraaffen. Vnd sind also die gottlosen selb schuldig an jhrem verderben. Dann Gott facht sie hie an straaffen / das sie dardurch lernend witzig werden vnd sich bekeerind. Sie bekeerend sich aber nicht zuo dem der sie straafft / sonder werdend nun ye lenger ye verherteter / vnd brummlend wider die vrtheil Gottes / vnd keerend jnen selbs das zum verderben / das zuo jhrem heyl angesehen was. Dann wie denen die Gott liebend alle ding zuo guotem dienend / also dienend denen die Gott hassend alle ding zum verderben. dauon wäre wol weiter zuo reden / aber dieweil ich dauon vil geredt hab in der xxiij. predig / so hoff ich man finde daselbst was hie manglet / vnd weisen deßhalb den läser daselbst hin. Souil sey nun bißhar von der sünd geredt.

Vnd also hab ich üwer lieb nun mit diser langen predig mer dann zwo stund auffgehalten. Darumb damit ich es ein mal beschliesse / so lassend vns vnsere sünd erkennen / vnnd demütiklich schrijen zuo dem da sitzt auff dem stuol der gnaden / vnnd sprächen / Herr erbarm dich vnser / dann wir habend dir gesündet vnnd bekennend vnsere sünd. Wir sind deine schuldner / vergib du vns vnsere schulden / wie auch wir vergebend vnseren schuldneren / vnnd für vns nicht in versuochung / sonder erlöß vns von dem bösen. Amen.

Die Ein vnd dreissigste Predig.

Von dem Euangelio der gnaden Gottes / welcher der wält seinen Sun gegeben / vnd
in jhm alles das zuo waarer säligkeyt dienet / auff das so wir in jhn glaubind / das ewig
läben erlangind.

NAch der außlegung deß gsatztes vnnd deren stucken / die dem selbigen verwandt sind vnnd ettlicher maß anhangend / bedunckt mich yetzund fürzuoschryten sein auff die handlung vnd tractation deß Euangelij / dessen in der erklärung deß gsatztes vnd auch sonst offt gedacht ist worden. Wie mir aber bißhar das gebätt eüwer lieb zuo Gott wol geholffen hat / also begär ich auch in disem handel abermals / eüwer Christenlichen vnd ernstlichen fürbitt.

1801 Das wörtli Euangelium / ist ein Griechisch wort / aber auch von den Latineren vnd Teütschen angenommen. Das wirt zuosammen gesetzt von dem wörtli [fremdsprachliches Material] , das da heißt / guot / vnd [fremdsprachliches Material] das ist ich verkünden. Vnnd heißt deßhalb Euangelium / ein guote vnd sälige bottschafft vnnd verkündung / als wie da geschicht so wir etwan ein statt von einer schwären belägerung erledigend / oder ein herrlichen sig an vnserem feyend mit einer schlacht erlangend. Vnd wirt dz wörtli Euangelium einer yetlichen frölichen vnd guoten bottschafft zuogeben / Gott geb woruon es sey / da es wol ergangen. Es habend auch die heiligen Apostel diß wörtli fast gern gebraucht / nit nur von wegen dz es auch die Propheten vorhin in übung gehept / sonder darumb das es den handel vnsers heils das durch Christum veruolkomnet ist / auff welchen sie es dann gezogen / gar wunderbarlich begreifft / vnd vns den selbigen gleich als für die augen anzuosehen fürstellt. Jsaias1802 fürt den Herren Christum yn / wie es der h. Lucas1803 erklärt /

1800 Wie die gotlosen gestraafft werden.
1801 Vonn dem wörtli Euangelium.
1802 Esai.61.
1803 Luc.4.

Predig.
gefolget / auff das deß menschen glaub vnd gottsforcht in diser züchtigung geuͤbt vnnd bewaͤrt wurde. Also hat Gott auch den tod deß leibs dem menschen von der sünd wegen auffgelegt / vnnd doch nach der verzeihung der sünden zuͦ uͤbung der geraͤchtikeyt nit abgenommen. So vil Augustinus.

1800 So vil aber die straaffen der gottlosen belanget / so jhnen der geraͤcht Gott der selbigen etlich in diser zeit zuͦfuͤgt / so soͤllend wir wüssen / das sie ein anzeigung sind deß geraͤchten grichts Gottes / der hie in diser zeit anfacht / vnd in der volgenden fürfart ewiklich zuͦstraaffen. Vnd sind also die gottlosen selb schuldig an jhrem verderben. Dann Gott facht sie hie an straaffen / das sie dardurch lernend witzig werden vnd sich bekeerind. Sie bekeerend sich aber nicht zuͦ dem der sie straafft / sonder werdend nun ye lenger ye verherteter / vnd brummlend wider die vrtheil Gottes / vnd keerend jnen selbs das zum verderben / das zuͦ jhrem heyl angesehen was. Dann wie denen die Gott liebend alle ding zuͦ guͦtem dienend / also dienend denen die Gott hassend alle ding zum verderben. dauon waͤre wol weiter zuͦ reden / aber dieweil ich dauon vil geredt hab in der xxiij. predig / so hoff ich man finde daselbst was hie manglet / vnd weisen deßhalb den laͤser daselbst hin. Souil sey nun bißhar von der sünd geredt.

Vnd also hab ich üwer lieb nun mit diser langen predig mer dann zwo stund auffgehalten. Darumb damit ich es ein mal beschliesse / so lassend vns vnsere sünd erkennen / vnnd demuͤtiklich schrijen zuͦ dem da sitzt auff dem stuͦl der gnaden / vnnd spraͤchen / Herr erbarm dich vnser / dann wir habend dir gesündet vnnd bekennend vnsere sünd. Wir sind deine schuldner / vergib du vns vnsere schulden / wie auch wir vergebend vnseren schuldneren / vnnd fuͤr vns nicht in versuͦchung / sonder erloͤß vns von dem boͤsen. Amen.

Die Ein vnd dreissigste Predig.

Von dem Euangelio der gnaden Gottes / welcher der waͤlt seinen Sun gegeben / vnd
in jhm alles das zuͦ waarer saͤligkeyt dienet / auff das so wir in jhn glaubind / das ewig
laͤben erlangind.

NAch der außlegung deß gsatztes vnnd deren stucken / die dem selbigen verwandt sind vnnd ettlicher maß anhangend / bedunckt mich yetzund fürzuͦschryten sein auff die handlung vnd tractation deß Euangelij / dessen in der erklaͤrung deß gsatztes vnd auch sonst offt gedacht ist worden. Wie mir aber bißhar das gebaͤtt eüwer lieb zuͦ Gott wol geholffen hat / also begaͤr ich auch in disem handel abermals / eüwer Christenlichen vnd ernstlichen fürbitt.

1801 Das woͤrtli Euangelium / ist ein Griechisch wort / aber auch von den Latineren vnd Teütschen angenommen. Das wirt zuͦsammen gesetzt von dem woͤrtli [fremdsprachliches Material] , das da heißt / guͦt / vnd [fremdsprachliches Material] das ist ich verkünden. Vnnd heißt deßhalb Euangelium / ein guͦte vnd saͤlige bottschafft vnnd verkündung / als wie da geschicht so wir etwan ein statt von einer schwaͤren belaͤgerung erledigend / oder ein herrlichen sig an vnserem feyend mit einer schlacht erlangend. Vnd wirt dz woͤrtli Euangelium einer yetlichen froͤlichen vnd guͦten bottschafft zuͦgeben / Gott geb woruͦn es sey / da es wol ergangen. Es habend auch die heiligen Apostel diß woͤrtli fast gern gebraucht / nit nur von wegen dz es auch die Propheten vorhin in uͤbung gehept / sonder darumb das es den handel vnsers heils das durch Christum veruͦlkomnet ist / auff welchen sie es dann gezogen / gar wunderbarlich begreifft / vnd vns den selbigen gleich als für die augen anzuͦsehen fürstellt. Jsaias1802 fuͤrt den Herren Christum yn / wie es der h. Lucas1803 erklaͤrt /

1800 Wie die gotlosen gestraafft werden.
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1802 Esai.61.
1803 Luc.4.
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[CCXVIII./0527] Predig. gefolget / auff das deß menschen glaub vnd gottsforcht in diser züchtigung geuͤbt vnnd bewaͤrt wurde. Also hat Gott auch den tod deß leibs dem menschen von der sünd wegen auffgelegt / vnnd doch nach der verzeihung der sünden zuͦ uͤbung der geraͤchtikeyt nit abgenommen. So vil Augustinus. 1800 So vil aber die straaffen der gottlosen belanget / so jhnen der geraͤcht Gott der selbigen etlich in diser zeit zuͦfuͤgt / so soͤllend wir wüssen / das sie ein anzeigung sind deß geraͤchten grichts Gottes / der hie in diser zeit anfacht / vnd in der volgenden fürfart ewiklich zuͦstraaffen. Vnd sind also die gottlosen selb schuldig an jhrem verderben. Dann Gott facht sie hie an straaffen / das sie dardurch lernend witzig werden vnd sich bekeerind. Sie bekeerend sich aber nicht zuͦ dem der sie straafft / sonder werdend nun ye lenger ye verherteter / vnd brummlend wider die vrtheil Gottes / vnd keerend jnen selbs das zum verderben / das zuͦ jhrem heyl angesehen was. Dann wie denen die Gott liebend alle ding zuͦ guͦtem dienend / also dienend denen die Gott hassend alle ding zum verderben. dauon waͤre wol weiter zuͦ reden / aber dieweil ich dauon vil geredt hab in der xxiij. predig / so hoff ich man finde daselbst was hie manglet / vnd weisen deßhalb den laͤser daselbst hin. Souil sey nun bißhar von der sünd geredt. Vnd also hab ich üwer lieb nun mit diser langen predig mer dann zwo stund auffgehalten. Darumb damit ich es ein mal beschliesse / so lassend vns vnsere sünd erkennen / vnnd demuͤtiklich schrijen zuͦ dem da sitzt auff dem stuͦl der gnaden / vnnd spraͤchen / Herr erbarm dich vnser / dann wir habend dir gesündet vnnd bekennend vnsere sünd. Wir sind deine schuldner / vergib du vns vnsere schulden / wie auch wir vergebend vnseren schuldneren / vnnd fuͤr vns nicht in versuͦchung / sonder erloͤß vns von dem boͤsen. Amen. Die Ein vnd dreissigste Predig. Von dem Euangelio der gnaden Gottes / welcher der waͤlt seinen Sun gegeben / vnd in jhm alles das zuͦ waarer saͤligkeyt dienet / auff das so wir in jhn glaubind / das ewig laͤben erlangind. NAch der außlegung deß gsatztes vnnd deren stucken / die dem selbigen verwandt sind vnnd ettlicher maß anhangend / bedunckt mich yetzund fürzuͦschryten sein auff die handlung vnd tractation deß Euangelij / dessen in der erklaͤrung deß gsatztes vnd auch sonst offt gedacht ist worden. Wie mir aber bißhar das gebaͤtt eüwer lieb zuͦ Gott wol geholffen hat / also begaͤr ich auch in disem handel abermals / eüwer Christenlichen vnd ernstlichen fürbitt. 1801 Das woͤrtli Euangelium / ist ein Griechisch wort / aber auch von den Latineren vnd Teütschen angenommen. Das wirt zuͦsammen gesetzt von dem woͤrtli _ , das da heißt / guͦt / vnd _ das ist ich verkünden. Vnnd heißt deßhalb Euangelium / ein guͦte vnd saͤlige bottschafft vnnd verkündung / als wie da geschicht so wir etwan ein statt von einer schwaͤren belaͤgerung erledigend / oder ein herrlichen sig an vnserem feyend mit einer schlacht erlangend. Vnd wirt dz woͤrtli Euangelium einer yetlichen froͤlichen vnd guͦten bottschafft zuͦgeben / Gott geb woruͦn es sey / da es wol ergangen. Es habend auch die heiligen Apostel diß woͤrtli fast gern gebraucht / nit nur von wegen dz es auch die Propheten vorhin in uͤbung gehept / sonder darumb das es den handel vnsers heils das durch Christum veruͦlkomnet ist / auff welchen sie es dann gezogen / gar wunderbarlich begreifft / vnd vns den selbigen gleich als für die augen anzuͦsehen fürstellt. Jsaias 1802 fuͤrt den Herren Christum yn / wie es der h. Lucas 1803 erklaͤrt / 1800 Wie die gotlosen gestraafft werden. 1801 Vonn dem woͤrtli Euangelium. 1802 Esai.61. 1803 Luc.4.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/527>, abgerufen am 22.11.2024.