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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Ein vnd dreissigste
vnd inn Christum glaubind / das ist / dennzuomal wirt der Herr vnser heiland sein vnd vns das läben gäben / so wir vnsere sünd erkennend vnd inn jn glaubend. Vnd darumb so gehört an dises ort die buoßfertikeit vnd der glaub. Vom glauben hab ich disputiert in der iiij. v. vnd vj. predig da oben. Von der buoßfertikeit aber wil ich hernach in einer besonderen predig reden / hie wil ich allein ein summ deß handels / so vil ich meinen zuo erleüterung deß Euangelij gnuogsam sein / anziehen.

1885 Es erforderet vnser Herr in der Euangelischen predig die buoßfertikeit vnd den glauben / vnd hatt auch er selb kein andere weyß braucht / da er das Euangelium selb geprediget hatt. Dann Marcus spricht1886 / Jesus kam in Galileam / vnd prediget das Euangelion vom reych Gottes vnd sprach / die zeyt ist erfüllt / vnd das reych Gottes ist vorhanden / besserend euch vnd glaubend dem Euangelio. Vnd also hatt er auch seine jünger vnderwisen / als er sie außschickt der wält das Euangelion zuo predigen / dann beim Luca stat also.1887 Vnd Christus sprach zuo seinen jüngeren / Also ist es geschriben / vnd also muoßt Christus leiden / vnd aufferston von den todten am dritten tag / vnd prediget werden in seinem namen buoß vnd vergebung der sünden vnder alle völcker. Disem seinem meister volget auch Paulus / da er in den geschichten der botten also spricht1888 / Jr wüssend wie ich nichts verhalten hab das da nutzlich ist / das ich euch nicht verkündet hette / vnd geleert offentlich vnd sonderlich / vnd hab bezeüget beide den Juden vnd den Griechen / die buoß zuo Gott / vnd den glauben inn vnseren Herren Jesum. Also in seiner Epistel zun Römeren / in deren er das Euangelium gantz mit guoter ordnung handlet / facht er die predig deß Euangelij an / an der sünd / vnd überzeüget die Juden vnnd die Heiden der sünd. Das thuot er aber diser meinung vnd auff diß end hin / das ein jeder in sich selbs gang / vnd erkenne das er kein gerechtikeit habe / sonder dz er von seiner natur ein kind seye deß zorns tods vnd der verdamnuß. Nit das söliche erkanntnuß der sünden vns für sich selbs Gott angenäm mache / oder die verzeihung der sünden vnd das ewig läben verdiene / sonder das sie deß menschen gemüt etlicher maß zuorüstet vnd bereit machet den glauben inn Christum zuo fassen / ja Christum selb welcher vnsere gerechtikeit ist / zuo ergreiffen. Dann die gesunden bedörffend keines artzets / sonder die krancken. Darumb welche meinend das sie one sünd rein vnd grecht seyend / die verachtend Christum / Die aber die prästen deß gemüts empfindend / vnd von hertzen sich sünder vnd vngerechte sein erkennend / die entsagend sich jrer verdiensten vnd krefften / vnnd eylend mit grosser begird zuo Christo. Wo nun das geschicht / da beütet sich Christus an im Euangelio / vnd verheißt jnen verzeihung der sünden vnd das ewig läben / als der da kommen ist die krancken zuo heilen vnd die sünder sälig zuo machen. Dise verheissung aber wirt mit glauben / nicht mit wercken angenommen. Vnd wirt deßhalb das Euangelium vnd im Euangelio Christus mit glauben angenommen vnd empfangen. Dann man muoß eigentlich vnderscheiden zwüschend den gebotten / vnd den verheissungen / dann dise werdend mit glauben angenommen / jhene aber mit wercken erstattet. Darumb spricht S. Paul1889 / So das erb durch das gesatzt erworben wurde / so wurde es nicht durch verheissung gegeben / Gott aber hatts dem Abraham durch die verheissung frey geschenckt. Vnnd inn der Epistel zunn Römeren / als er das gsatzt vnd das Euangelion gegen ein ander setzt / da spricht er1890 / die gerechtikeit die auß dem gesatzt kumpt / lautet also / das welcher mensch die thüge / der werde darinnen läben. Aber die gerechtigkeit auß dem glauben spricht also / So du glaubst / so wirst du sälig werden. Darumb so lendet sich dz gesatzt auff die werck / vnd laßt sich ansehen / als ob es den selben die gerechtikeit zuo gäbe. Dieweil aber niemand das gesatzt mit der that erfüllt / so wirt je niemand durch das gesatzt oder durch die werck gerecht. Das Euangelion aber

1885 Das Euangelium lert buoßfertikeit vnd glauben.
1886 Mar.1.
1887 Luc.24.
1888 Acto 20.
1889 Gal.3.
1890 Rom.10.

Die Ein vnd dreissigste
vnd inn Christum glaubind / das ist / dennzuͦmal wirt der Herr vnser heiland sein vnd vns das laͤben gaͤben / so wir vnsere sünd erkennend vnd inn jn glaubend. Vnd darumb so gehoͤrt an dises ort die buͦßfertikeit vnd der glaub. Vom glauben hab ich disputiert in der iiij. v. vnd vj. predig da oben. Von der buͦßfertikeit aber wil ich hernach in einer besonderen predig reden / hie wil ich allein ein summ deß handels / so vil ich meinen zuͦ erleüterung deß Euangelij gnuͦgsam sein / anziehen.

1885 Es erforderet vnser Herr in der Euangelischen predig die buͦßfertikeit vnd den glauben / vnd hatt auch er selb kein andere weyß braucht / da er das Euangelium selb geprediget hatt. Dann Marcus spricht1886 / Jesus kam in Galileam / vnd prediget das Euangelion vom reych Gottes vnd sprach / die zeyt ist erfüllt / vnd das reych Gottes ist vorhanden / besserend euch vnd glaubend dem Euangelio. Vnd also hatt er auch seine jünger vnderwisen / als er sie außschickt der waͤlt das Euangelion zuͦ predigen / dann beim Luca stat also.1887 Vnd Christus sprach zuͦ seinen jüngeren / Also ist es geschriben / vnd also muͦßt Christus leiden / vnd aufferston von den todten am dritten tag / vnd prediget werden in seinem namen buͦß vnd vergebung der sünden vnder alle voͤlcker. Disem seinem meister volget auch Paulus / da er in den geschichten der botten also spricht1888 / Jr wüssend wie ich nichts verhalten hab das da nutzlich ist / das ich euch nicht verkündet hette / vnd geleert offentlich vnd sonderlich / vnd hab bezeüget beide den Juden vnd den Griechen / die buͦß zuͦ Gott / vnd den glauben inn vnseren Herren Jesum. Also in seiner Epistel zun Roͤmeren / in deren er das Euangelium gantz mit guͦter ordnung handlet / facht er die predig deß Euangelij an / an der sünd / vnd überzeüget die Juden vnnd die Heiden der sünd. Das thuͦt er aber diser meinung vnd auff diß end hin / das ein jeder in sich selbs gang / vnd erkenne das er kein gerechtikeit habe / sonder dz er von seiner natur ein kind seye deß zorns tods vnd der verdamnuß. Nit das soͤliche erkanntnuß der sünden vns für sich selbs Gott angenaͤm mache / oder die verzeihung der sünden vnd das ewig laͤben verdiene / sonder das sie deß menschen gemuͤt etlicher maß zuͦrüstet vnd bereit machet den glauben inn Christum zuͦ fassen / ja Christum selb welcher vnsere gerechtikeit ist / zuͦ ergreiffen. Dann die gesunden bedoͤrffend keines artzets / sonder die krancken. Darumb welche meinend das sie one sünd rein vnd grecht seyend / die verachtend Christum / Die aber die praͤsten deß gemuͤts empfindend / vnd von hertzen sich sünder vnd vngerechte sein erkennend / die entsagend sich jrer verdiensten vnd krefften / vnnd eylend mit grosser begird zuͦ Christo. Wo nun das geschicht / da beütet sich Christus an im Euangelio / vnd verheißt jnen verzeihung der sünden vnd das ewig laͤben / als der da kommen ist die krancken zuͦ heilen vnd die sünder saͤlig zuͦ machen. Dise verheissung aber wirt mit glauben / nicht mit wercken angenommen. Vnd wirt deßhalb das Euangelium vnd im Euangelio Christus mit glauben angenommen vnd empfangen. Dann man muͦß eigentlich vnderscheiden zwüschend den gebotten / vnd den verheissungen / dann dise werdend mit glauben angenommen / jhene aber mit wercken erstattet. Darumb spricht S. Paul1889 / So das erb durch das gesatzt erworben wurde / so wurde es nicht durch verheissung gegeben / Gott aber hatts dem Abraham durch die verheissung frey geschenckt. Vnnd inn der Epistel zunn Roͤmeren / als er das gsatzt vnd das Euangelion gegen ein ander setzt / da spricht er1890 / die gerechtikeit die auß dem gesatzt kumpt / lautet also / das welcher mensch die thuͤge / der werde darinnen laͤben. Aber die gerechtigkeit auß dem glauben spricht also / So du glaubst / so wirst du saͤlig werden. Darumb so lendet sich dz gesatzt auff die werck / vnd laßt sich ansehen / als ob es den selben die gerechtikeit zuͦ gaͤbe. Dieweil aber niemand das gesatzt mit der that erfüllt / so wirt je niemand durch das gesatzt oder durch die werck gerecht. Das Euangelion aber

1885 Das Euangelium lert buͦßfertikeit vnd glauben.
1886 Mar.1.
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[[227]/0546] Die Ein vnd dreissigste vnd inn Christum glaubind / das ist / dennzuͦmal wirt der Herr vnser heiland sein vnd vns das laͤben gaͤben / so wir vnsere sünd erkennend vnd inn jn glaubend. Vnd darumb so gehoͤrt an dises ort die buͦßfertikeit vnd der glaub. Vom glauben hab ich disputiert in der iiij. v. vnd vj. predig da oben. Von der buͦßfertikeit aber wil ich hernach in einer besonderen predig reden / hie wil ich allein ein summ deß handels / so vil ich meinen zuͦ erleüterung deß Euangelij gnuͦgsam sein / anziehen. 1885 Es erforderet vnser Herr in der Euangelischen predig die buͦßfertikeit vnd den glauben / vnd hatt auch er selb kein andere weyß braucht / da er das Euangelium selb geprediget hatt. Dann Marcus spricht 1886 / Jesus kam in Galileam / vnd prediget das Euangelion vom reych Gottes vnd sprach / die zeyt ist erfüllt / vnd das reych Gottes ist vorhanden / besserend euch vnd glaubend dem Euangelio. Vnd also hatt er auch seine jünger vnderwisen / als er sie außschickt der waͤlt das Euangelion zuͦ predigen / dann beim Luca stat also. 1887 Vnd Christus sprach zuͦ seinen jüngeren / Also ist es geschriben / vnd also muͦßt Christus leiden / vnd aufferston von den todten am dritten tag / vnd prediget werden in seinem namen buͦß vnd vergebung der sünden vnder alle voͤlcker. Disem seinem meister volget auch Paulus / da er in den geschichten der botten also spricht 1888 / Jr wüssend wie ich nichts verhalten hab das da nutzlich ist / das ich euch nicht verkündet hette / vnd geleert offentlich vnd sonderlich / vnd hab bezeüget beide den Juden vnd den Griechen / die buͦß zuͦ Gott / vnd den glauben inn vnseren Herren Jesum. Also in seiner Epistel zun Roͤmeren / in deren er das Euangelium gantz mit guͦter ordnung handlet / facht er die predig deß Euangelij an / an der sünd / vnd überzeüget die Juden vnnd die Heiden der sünd. Das thuͦt er aber diser meinung vnd auff diß end hin / das ein jeder in sich selbs gang / vnd erkenne das er kein gerechtikeit habe / sonder dz er von seiner natur ein kind seye deß zorns tods vnd der verdamnuß. Nit das soͤliche erkanntnuß der sünden vns für sich selbs Gott angenaͤm mache / oder die verzeihung der sünden vnd das ewig laͤben verdiene / sonder das sie deß menschen gemuͤt etlicher maß zuͦrüstet vnd bereit machet den glauben inn Christum zuͦ fassen / ja Christum selb welcher vnsere gerechtikeit ist / zuͦ ergreiffen. Dann die gesunden bedoͤrffend keines artzets / sonder die krancken. Darumb welche meinend das sie one sünd rein vnd grecht seyend / die verachtend Christum / Die aber die praͤsten deß gemuͤts empfindend / vnd von hertzen sich sünder vnd vngerechte sein erkennend / die entsagend sich jrer verdiensten vnd krefften / vnnd eylend mit grosser begird zuͦ Christo. Wo nun das geschicht / da beütet sich Christus an im Euangelio / vnd verheißt jnen verzeihung der sünden vnd das ewig laͤben / als der da kommen ist die krancken zuͦ heilen vnd die sünder saͤlig zuͦ machen. Dise verheissung aber wirt mit glauben / nicht mit wercken angenommen. Vnd wirt deßhalb das Euangelium vnd im Euangelio Christus mit glauben angenommen vnd empfangen. Dann man muͦß eigentlich vnderscheiden zwüschend den gebotten / vnd den verheissungen / dann dise werdend mit glauben angenommen / jhene aber mit wercken erstattet. Darumb spricht S. Paul 1889 / So das erb durch das gesatzt erworben wurde / so wurde es nicht durch verheissung gegeben / Gott aber hatts dem Abraham durch die verheissung frey geschenckt. Vnnd inn der Epistel zunn Roͤmeren / als er das gsatzt vnd das Euangelion gegen ein ander setzt / da spricht er 1890 / die gerechtikeit die auß dem gesatzt kumpt / lautet also / das welcher mensch die thuͤge / der werde darinnen laͤben. Aber die gerechtigkeit auß dem glauben spricht also / So du glaubst / so wirst du saͤlig werden. Darumb so lendet sich dz gesatzt auff die werck / vnd laßt sich ansehen / als ob es den selben die gerechtikeit zuͦ gaͤbe. Dieweil aber niemand das gesatzt mit der that erfüllt / so wirt je niemand durch das gesatzt oder durch die werck gerecht. Das Euangelion aber 1885 Das Euangelium lert buͦßfertikeit vnd glauben. 1886 Mar.1. 1887 Luc.24. 1888 Acto 20. 1889 Gal.3. 1890 Rom.10.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [227]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/546>, abgerufen am 22.11.2024.