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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
gegen der Christenlichen Religion / ist das wörtli Synagog inn vnachtung vnd gar nach gar auß dem brauch kommen. Nun wöllend wir aber nitt nach der lenge reden von den gemeinden der Juden / Türcken / oder anderer außerer völckeren vnd Heiden / deren wir wol wüssend vil sein / Sonder wöllend reden vonn der Christenlichen gemeind der glöubigen / Welche wir Teütschen die kirch nennend / vileicht nach dem Griechischen wörtli [fremdsprachliches Material], [fremdsprachliches Material]. Dann sie nennend [fremdsprachliches Material], das hauß oder volck deß Herren / gerad wie auch wir Teütschen bede das volck Gottes / vnnd auch das ort an dem es zum dienst Gottes versammlet wirt / die kirchen nennend. Vor allen dingen aber wöllend wir die kirchen etwas einfaltiger beschreiben.

2885 Die Kirch ist ein allgemeine menge oder vile der glöubigen / so zum theil jetzund im Himmel ist / zum theil aber noch auff erden läbt / da sie offenlich in einikeit deß glaubens vnd waren leer / vnd in rechter übung vnnd gemeinschafft der Sacramenten zuosammen stimpt / vnd nit zertheilt / sonder gleich als in einem hauß vnd in einer gesellschafft begriffen vnnd zuosammen gehalten wirdt. 2886 Die wirt nun gemeinlich Catholica / das ist allgemein genennt. Dann sie streckt jre schoß vnd zweig auß in alle ort der wält / vnd in alle vnnd jede zeyten / vnnd begreifft überal alle glöubigen der gantzen wält. Dann die kirch Gottes ist an kein land / volck / haußgsind / stand / alter oder gschlecht gebunden. Alle vnd jede glöubigen Gott geb wo die seyend sind glider vnd burger diser kirchen. Dann der h. Apostel Paulus spricht2887 / Hie ist kein Jud noch Griech / hie ist kein knecht noch freyer / hie ist kein man noch weyb / dann jr sind alle einer in Christo.

2888 Dise kirch wirt vnderscheiden in die triumphierend vnd sighafft / vnd in die reisende vnd arbeitende kirchen. 2889 Die Triumphierend sighafft ist die grosse gemeind der heiligen geisteren im himmel die jetzund triumphierend vonn wegen das sie die wält / die sünd vnd den Teüffel überwunden / vnd jetzund das angesicht Gottes niessend / in dem aller wunn / vnd aller fröuden ersettigung ist. Darumb sie auch die herrlikeit Gottes in die ewikeit preysend vnd sein güte lobend. Dise kirch beschreibt der heilig Apostel Joannes gar schön inn seiner offenbarung / da er spricht2890 / Darnach sach ich / vnnd sihe ein grosse schar / welche niemands zellen mocht auß allen völckeren geschlächten vnnd zungen / stuondend vor dem stuol vnd vor dem lamb angethon mit weyßer waat / vnnd palmen inn jren henden die schrüwend mit lauter stimm vnnd sprachend: Heil seye dem der auff dem stuol sitzt vnsers Gottes / vnd dem lamb. Vnnd gleich darnach weyter / Vnd es antwortet der eltisten einer vnd sprach zuo mir: Wär sind dise mit den weyßen kleideren angethon? vnd wohär sind sie kommen? vnd ich sprach zuo jm / Herr du weists. 2891 Vnnd er sprach zuo mir / Dise sinds die kommen sind auß grossem trübsal vnd habend jre kleider zerthon vnd haben jre kleider durchwißet im bluot deß lambs / Darumb sind sie vor dem stuol Gottes / vnd dienend jm tag vnd nacht in seinem tempel vnd der auff dem stuol sitzt / wirt ob jnen wonen. Es wirt sie nit meer weder hungeren noch dürsten: Es wirt auch nit auff sie fallen die Sonn / oder ienen ein hitz / dann das lamb mitten im stuol wirt sie regieren / vnd leiten zuo den läbendigen brunnen / vnd Gott wirt abwüschen alle träheren von jren augen. Da habend jr lieben brüder / ein gar schöne beschreibung der triumphierenden kirchen im himmel / ja die durch das bluot Jesu Christi triumphiert / durch welches sie überwunden hatt vnnd jetzund regiert. Dann Christus ist das lamb Gottes / das da hinnimpt die sünd der wällt durch welchen vonn anfang biß an das end alle die läbend / die geheiliget sind vnnd noch geheiliget werdend / jetzund vnd in künfftigem. Der heilig Apostel Paulus stellt vnns auch an eim ort2892 ein schöne beschreibung diser kirchen für / in deren er vns mitthin zuo / die wir noch in diser reisenden kirchen sind / auch leert / dz wir mittler zeyt

2885 Was die kirch seye.
2886 Wie die kirchen Catholisch seye.
2887 Gal.3.
2888 Vnderscheid der kirchen.
2889 Von der triumphierenden sighafften kirchen.
2890 Apoc.7.
2891 Merck wohär volkomne heiligung komme.
2892 Heb.12.

Predig.
gegen der Christenlichen Religion / ist das woͤrtli Synagog inn vnachtung vnd gar nach gar auß dem brauch kommen. Nun woͤllend wir aber nitt nach der lenge reden von den gemeinden der Juden / Türcken / oder anderer außerer voͤlckeren vnd Heiden / deren wir wol wüssend vil sein / Sonder woͤllend reden vonn der Christenlichen gemeind der gloͤubigen / Welche wir Teütschen die kirch nennend / vileicht nach dem Griechischen woͤrtli [fremdsprachliches Material], [fremdsprachliches Material]. Dann sie nennend [fremdsprachliches Material], das hauß oder volck deß Herren / gerad wie auch wir Teütschen bede das volck Gottes / vnnd auch das ort an dem es zum dienst Gottes versammlet wirt / die kirchen nennend. Vor allen dingen aber woͤllend wir die kirchen etwas einfaltiger beschreiben.

2885 Die Kirch ist ein allgemeine menge oder vile der gloͤubigen / so zum theil jetzund im Himmel ist / zum theil aber noch auff erden laͤbt / da sie offenlich in einikeit deß glaubens vnd waren leer / vnd in rechter uͤbung vnnd gemeinschafft der Sacramenten zuͦsammen stimpt / vnd nit zertheilt / sonder gleich als in einem hauß vnd in einer gesellschafft begriffen vnnd zuͦsammen gehalten wirdt. 2886 Die wirt nun gemeinlich Catholica / das ist allgemein genennt. Dann sie streckt jre schoß vnd zweig auß in alle ort der waͤlt / vnd in alle vnnd jede zeyten / vnnd begreifft überal alle gloͤubigen der gantzen waͤlt. Dann die kirch Gottes ist an kein land / volck / haußgsind / stand / alter oder gschlecht gebunden. Alle vnd jede gloͤubigen Gott geb wo die seyend sind glider vnd burger diser kirchen. Dann der h. Apostel Paulus spricht2887 / Hie ist kein Jud noch Griech / hie ist kein knecht noch freyer / hie ist kein man noch weyb / dann jr sind alle einer in Christo.

2888 Dise kirch wirt vnderscheiden in die triumphierend vnd sighafft / vnd in die reisende vnd arbeitende kirchen. 2889 Die Triumphierend sighafft ist die grosse gemeind der heiligen geisteren im himmel die jetzund triumphierend vonn wegen das sie die waͤlt / die sünd vnd den Teüffel überwunden / vnd jetzund das angesicht Gottes niessend / in dem aller wunn / vnd aller froͤuden ersettigung ist. Darumb sie auch die herrlikeit Gottes in die ewikeit preysend vnd sein guͤte lobend. Dise kirch beschreibt der heilig Apostel Joannes gar schoͤn inn seiner offenbarung / da er spricht2890 / Darnach sach ich / vnnd sihe ein grosse schar / welche niemands zellen mocht auß allen voͤlckeren geschlaͤchten vnnd zungen / stuͦndend vor dem stuͦl vnd vor dem lamb angethon mit weyßer waat / vnnd palmen inn jren henden die schrüwend mit lauter stimm vnnd sprachend: Heil seye dem der auff dem stuͦl sitzt vnsers Gottes / vnd dem lamb. Vnnd gleich darnach weyter / Vnd es antwortet der eltisten einer vnd sprach zuͦ mir: Waͤr sind dise mit den weyßen kleideren angethon? vnd wohaͤr sind sie kommen? vnd ich sprach zuͦ jm / Herr du weists. 2891 Vnnd er sprach zuͦ mir / Dise sinds die kommen sind auß grossem truͤbsal vnd habend jre kleider zerthon vnd haben jre kleider durchwißet im bluͦt deß lambs / Darumb sind sie vor dem stuͦl Gottes / vnd dienend jm tag vnd nacht in seinem tempel vnd der auff dem stuͦl sitzt / wirt ob jnen wonen. Es wirt sie nit meer weder hungeren noch dürsten: Es wirt auch nit auff sie fallen die Sonn / oder ienen ein hitz / dann das lamb mitten im stuͦl wirt sie regieren / vnd leiten zuͦ den laͤbendigen brunnen / vnd Gott wirt abwüschen alle traͤheren von jren augen. Da habend jr lieben bruͤder / ein gar schoͤne beschreibung der triumphierenden kirchen im himmel / ja die durch das bluͦt Jesu Christi triumphiert / durch welches sie überwunden hatt vnnd jetzund regiert. Dann Christus ist das lamb Gottes / das da hinnimpt die sünd der waͤllt durch welchen vonn anfang biß an das end alle die laͤbend / die geheiliget sind vnnd noch geheiliget werdend / jetzund vnd in künfftigem. Der heilig Apostel Paulus stellt vnns auch an eim ort2892 ein schoͤne beschreibung diser kirchen für / in deren er vns mitthin zuͦ / die wir noch in diser reisenden kirchen sind / auch leert / dz wir mittler zeyt

2885 Was die kirch seye.
2886 Wie die kirchen Catholisch seye.
2887 Gal.3.
2888 Vnderscheid der kirchen.
2889 Von der triumphierenden sighafften kirchen.
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2892 Heb.12.
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                   gar scho&#x0364;n inn seiner offenbarung / da er spricht<note place="foot" n="2890"> Apoc.7.</note> / Darnach sach ich / vnnd sihe ein grosse
                   schar / welche niemands zellen mocht auß allen vo&#x0364;lckeren geschla&#x0364;chten vnnd zungen
                   / stu&#x0366;ndend vor dem stu&#x0366;l vnd vor dem lamb angethon mit weyßer waat /
                   vnnd palmen inn jren henden die schrüwend mit lauter stimm vnnd sprachend: Heil
                   seye dem der auff dem stu&#x0366;l sitzt vnsers Gottes / vnd dem lamb. Vnnd gleich
                   darnach weyter / Vnd es antwortet der eltisten einer vnd sprach zu&#x0366; mir: Wa&#x0364;r sind
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                   dürsten: Es wirt auch nit auff sie fallen die Sonn / oder ienen ein hitz
                   / dann das lamb mitten im stu&#x0366;l wirt sie regieren / vnd leiten zu&#x0366; den
                   la&#x0364;bendigen brunnen / vnd Gott wirt abwüschen alle tra&#x0364;heren von jren
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[CCCXXIX./0749] Predig. gegen der Christenlichen Religion / ist das woͤrtli Synagog inn vnachtung vnd gar nach gar auß dem brauch kommen. Nun woͤllend wir aber nitt nach der lenge reden von den gemeinden der Juden / Türcken / oder anderer außerer voͤlckeren vnd Heiden / deren wir wol wüssend vil sein / Sonder woͤllend reden vonn der Christenlichen gemeind der gloͤubigen / Welche wir Teütschen die kirch nennend / vileicht nach dem Griechischen woͤrtli _ , _ . Dann sie nennend _ , das hauß oder volck deß Herren / gerad wie auch wir Teütschen bede das volck Gottes / vnnd auch das ort an dem es zum dienst Gottes versammlet wirt / die kirchen nennend. Vor allen dingen aber woͤllend wir die kirchen etwas einfaltiger beschreiben. 2885 Die Kirch ist ein allgemeine menge oder vile der gloͤubigen / so zum theil jetzund im Himmel ist / zum theil aber noch auff erden laͤbt / da sie offenlich in einikeit deß glaubens vnd waren leer / vnd in rechter uͤbung vnnd gemeinschafft der Sacramenten zuͦsammen stimpt / vnd nit zertheilt / sonder gleich als in einem hauß vnd in einer gesellschafft begriffen vnnd zuͦsammen gehalten wirdt. 2886 Die wirt nun gemeinlich Catholica / das ist allgemein genennt. Dann sie streckt jre schoß vnd zweig auß in alle ort der waͤlt / vnd in alle vnnd jede zeyten / vnnd begreifft überal alle gloͤubigen der gantzen waͤlt. Dann die kirch Gottes ist an kein land / volck / haußgsind / stand / alter oder gschlecht gebunden. Alle vnd jede gloͤubigen Gott geb wo die seyend sind glider vnd burger diser kirchen. Dann der h. Apostel Paulus spricht 2887 / Hie ist kein Jud noch Griech / hie ist kein knecht noch freyer / hie ist kein man noch weyb / dann jr sind alle einer in Christo. 2888 Dise kirch wirt vnderscheiden in die triumphierend vnd sighafft / vnd in die reisende vnd arbeitende kirchen. 2889 Die Triumphierend sighafft ist die grosse gemeind der heiligen geisteren im himmel die jetzund triumphierend vonn wegen das sie die waͤlt / die sünd vnd den Teüffel überwunden / vnd jetzund das angesicht Gottes niessend / in dem aller wunn / vnd aller froͤuden ersettigung ist. Darumb sie auch die herrlikeit Gottes in die ewikeit preysend vnd sein guͤte lobend. Dise kirch beschreibt der heilig Apostel Joannes gar schoͤn inn seiner offenbarung / da er spricht 2890 / Darnach sach ich / vnnd sihe ein grosse schar / welche niemands zellen mocht auß allen voͤlckeren geschlaͤchten vnnd zungen / stuͦndend vor dem stuͦl vnd vor dem lamb angethon mit weyßer waat / vnnd palmen inn jren henden die schrüwend mit lauter stimm vnnd sprachend: Heil seye dem der auff dem stuͦl sitzt vnsers Gottes / vnd dem lamb. Vnnd gleich darnach weyter / Vnd es antwortet der eltisten einer vnd sprach zuͦ mir: Waͤr sind dise mit den weyßen kleideren angethon? vnd wohaͤr sind sie kommen? vnd ich sprach zuͦ jm / Herr du weists. 2891 Vnnd er sprach zuͦ mir / Dise sinds die kommen sind auß grossem truͤbsal vnd habend jre kleider zerthon vnd haben jre kleider durchwißet im bluͦt deß lambs / Darumb sind sie vor dem stuͦl Gottes / vnd dienend jm tag vnd nacht in seinem tempel vnd der auff dem stuͦl sitzt / wirt ob jnen wonen. Es wirt sie nit meer weder hungeren noch dürsten: Es wirt auch nit auff sie fallen die Sonn / oder ienen ein hitz / dann das lamb mitten im stuͦl wirt sie regieren / vnd leiten zuͦ den laͤbendigen brunnen / vnd Gott wirt abwüschen alle traͤheren von jren augen. Da habend jr lieben bruͤder / ein gar schoͤne beschreibung der triumphierenden kirchen im himmel / ja die durch das bluͦt Jesu Christi triumphiert / durch welches sie überwunden hatt vnnd jetzund regiert. Dann Christus ist das lamb Gottes / das da hinnimpt die sünd der waͤllt durch welchen vonn anfang biß an das end alle die laͤbend / die geheiliget sind vnnd noch geheiliget werdend / jetzund vnd in künfftigem. Der heilig Apostel Paulus stellt vnns auch an eim ort 2892 ein schoͤne beschreibung diser kirchen für / in deren er vns mitthin zuͦ / die wir noch in diser reisenden kirchen sind / auch leert / dz wir mittler zeyt 2885 Was die kirch seye. 2886 Wie die kirchen Catholisch seye. 2887 Gal.3. 2888 Vnderscheid der kirchen. 2889 Von der triumphierenden sighafften kirchen. 2890 Apoc.7. 2891 Merck wohaͤr volkomne heiligung komme. 2892 Heb.12.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXXIX.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/749>, abgerufen am 07.07.2024.