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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
seye / vnnd ein band das alle glider auff das aller engest zuosammen verknüpfe. Die kumpt vnd enstat auß der gemeinschafft Christi vnd auß der einikeit deß geists. Dann dieweil Christus der künig das haupt vnd der hohe Priester der allgemeinen kirchen ist / der vns alle mit einem geist begabet / vnnd auch jhm zuo glideren / kinderen Gottes / brüderen / vnnd miterben verordnet hatt / welche er on allen zweyfel innigklichen liebet / so kan ein jeder glöubiger nitt anders / dann die glider vnnd mitterben seines künigs haupts vnnd hohen Priesters mit höchster liebe vmbfahen. Dann der Apostel Joannes spricht2954 / Wär da liebet den der geboren hatt / der liebet auch den der vonn jhm geboren ist. So jemands spricht / Jch lieben Gott / vnd hasset seinen bruoder / der ist ein lugner. Dann wär seinen bruoder nicht liebet den er sicht / wie mag er Gott lieben den er nicht sicht? Paulus damit er dise einikeyt vnnd einhällikeyt der glideren auff das eigenlichest außtruckt / vnnd sie als vil als vnnseren augen anzuoschawen fürstalte / so braucht er ein gleichnuß / die er nimpt vonn den glideren deß menschlichen leybs vnnd spricht2955 / Gleicherweyß wie wir inn einem leyb vil glider habend / aber alle glider nicht einerley würckung habend / also sind wir vil ein leyb inn Christo / aber vnder einander ist einer deß anderen glid. Jtem im zwölfften Capitel der ersten zun Corintheren / da er dise gleichnuß deß haupts vnnd der glideren / ja der glideren besonnders / weytlöuffiger vnd eigenlicher außlegt / vnd gar schön außstreicht / bezeüget er / das vnder den vndersten vnd obersten glideren der Kirchen / ein höchste vnnd gantz gebürliche einhällikeit / auch empsige sorgfeltikeyt / deßgleich stätte vnd treüwe hilff seye. Auß welchem dann allem erscheint / das der waaren vnnd läbendigen Kirchen Christi gemerck vnnd zeichen seyend / die gemeinschafft deß geists Christi / waarer glaub vnnd Christenliche liebe / on welche niemand gemeinsamme hatt an dem geistlichen leyb. Darauß kanst du auch leychtlich vrtheilen / ob du inn der gemeinschafft der Kirchen seyest oder nicht.

2956 Zuo dem / so erlernend wir auch auß disem / das ich bißhär vonn den zeichen der kirchen Christi geredt hab / wohär die kirch jren vrsprung hab / Jtem wie sie gepflantzet gefürderet vnnd erhalten werde. Jr vrsprung ist himmlisch. Dann Paulus spricht 2957 / Das Jerusalem (da redt er vonn der Kirchen) das da oben ist / das ist die freye / die ist vnnser aller muoter. Da nennt er die kirchen himmlisch / nicht das sie gantz vnd gar inn Himmlen wone / sonnder das ob sie gleich noch auff erden wonet / doch jhren vrsprung vonn Himmel hatt. Dann die kinder Gottes / werdend nicht auß fleisch vnnd bluot erboren / sonnder von Himmel / durch die erneüwerung deß heyligen geists / der den glauben durch die Predig deß worts Gottes inn vnnseren hertzen pflantzet / durch welchen glauben wir ware glider Christi vnd der Kirchen gemachet werdend. Dann Sanct Peter spricht2958 / Jr sind widergeboren / nicht auß zergencklichem sonder auß vnzergencklichem samen / nammlich auß dem wort deß läbendigen Gottes / der da ewigklich bleibt. Vnd Paulus2959 / Jch hab euch inn Christo Jesu durch das Euangelion geboren. Dann an einem anderen ort spricht äben diser Apostel auch 2960 / Der glaub ist vß dem gehör / das gehör aber durch das wort Gottes.

2961 Dieweil aber der glaub auß dem gehör ist / das gehör aber durch das wort Gottes / ja außtrucklich durch das wort Gottes / so mag die kirch fürwar auß menschen satzungen vnnd leeren nit entspringen oder erbauwen werden. Darumb so sagend wir / das allein das wort Gottes diene zuo erbuwung der kirchen. Menschen leeren erweckend ein menschliche kirchen / dz wort Christi aber buwt die Christenliche kirchen. Dann menschen leeren sind vß fleisch vnd bluot. Petrus aber / da er auß warem glauben Christum bekannt / vnd deßhalb auff Christum das fundament vnd die grundveste der kirchen sich länet / hort er von Christo / fleisch

2954 1.Joan.4.5.
2955 Rom.12.
2956 Von dem vrsprung der kirchen.
2957 Gal.4.
2958 1.Pet.1.
2959 1.Cor.4.
2960 Rom.10.
2961 Das die kirch auß menschen leeren nit erbuwen werde.

Predig.
seye / vnnd ein band das alle glider auff das aller engest zuͦsammen verknüpfe. Die kumpt vnd enstat auß der gemeinschafft Christi vnd auß der einikeit deß geists. Dann dieweil Christus der künig das haupt vnd der hohe Priester der allgemeinen kirchen ist / der vns alle mit einem geist begabet / vnnd auch jhm zuͦ glideren / kinderen Gottes / bruͤderen / vnnd miterben verordnet hatt / welche er on allen zweyfel innigklichen liebet / so kan ein jeder gloͤubiger nitt anders / dann die glider vnnd mitterben seines künigs haupts vnnd hohen Priesters mit hoͤchster liebe vmbfahen. Dann der Apostel Joannes spricht2954 / Waͤr da liebet den der geboren hatt / der liebet auch den der vonn jhm geboren ist. So jemands spricht / Jch lieben Gott / vnd hasset seinen bruͦder / der ist ein lugner. Dann waͤr seinen bruͦder nicht liebet den er sicht / wie mag er Gott lieben den er nicht sicht? Paulus damit er dise einikeyt vnnd einhaͤllikeyt der glideren auff das eigenlichest außtruckt / vnnd sie als vil als vnnseren augen anzuͦschawen fürstalte / so braucht er ein gleichnuß / die er nimpt vonn den glideren deß menschlichen leybs vnnd spricht2955 / Gleicherweyß wie wir inn einem leyb vil glider habend / aber alle glider nicht einerley würckung habend / also sind wir vil ein leyb inn Christo / aber vnder einander ist einer deß anderen glid. Jtem im zwoͤlfften Capitel der ersten zun Corintheren / da er dise gleichnuß deß haupts vnnd der glideren / ja der glideren besonnders / weytloͤuffiger vnd eigenlicher außlegt / vnd gar schoͤn außstreicht / bezeüget er / das vnder den vndersten vnd obersten glideren der Kirchen / ein hoͤchste vnnd gantz gebürliche einhaͤllikeit / auch empsige sorgfeltikeyt / deßgleich staͤtte vnd treüwe hilff seye. Auß welchem dann allem erscheint / das der waaren vnnd laͤbendigen Kirchen Christi gemerck vnnd zeichen seyend / die gemeinschafft deß geists Christi / waarer glaub vnnd Christenliche liebe / on welche niemand gemeinsamme hatt an dem geistlichen leyb. Darauß kanst du auch leychtlich vrtheilen / ob du inn der gemeinschafft der Kirchen seyest oder nicht.

2956 Zuͦ dem / so erlernend wir auch auß disem / das ich bißhaͤr vonn den zeichen der kirchen Christi geredt hab / wohaͤr die kirch jren vrsprung hab / Jtem wie sie gepflantzet gefürderet vnnd erhalten werde. Jr vrsprung ist himmlisch. Dann Paulus spricht 2957 / Das Jerusalem (da redt er vonn der Kirchen) das da oben ist / das ist die freye / die ist vnnser aller muͦter. Da nennt er die kirchen himmlisch / nicht das sie gantz vnd gar inn Himmlen wone / sonnder das ob sie gleich noch auff erden wonet / doch jhren vrsprung vonn Himmel hatt. Dann die kinder Gottes / werdend nicht auß fleisch vnnd bluͦt erboren / sonnder von Himmel / durch die erneüwerung deß heyligen geists / der den glauben durch die Predig deß worts Gottes inn vnnseren hertzen pflantzet / durch welchen glauben wir ware glider Christi vnd der Kirchen gemachet werdend. Dann Sanct Peter spricht2958 / Jr sind widergeboren / nicht auß zergencklichem sonder auß vnzergencklichem samen / nammlich auß dem wort deß laͤbendigen Gottes / der da ewigklich bleibt. Vnd Paulus2959 / Jch hab euch inn Christo Jesu durch das Euangelion geboren. Dann an einem anderen ort spricht aͤben diser Apostel auch 2960 / Der glaub ist vß dem gehoͤr / das gehoͤr aber durch das wort Gottes.

2961 Dieweil aber der glaub auß dem gehoͤr ist / das gehoͤr aber durch das wort Gottes / ja außtrucklich durch das wort Gottes / so mag die kirch fürwar auß menschen satzungen vnnd leeren nit entspringen oder erbauwen werden. Darumb so sagend wir / das allein das wort Gottes diene zuͦ erbuwung der kirchen. Menschen leeren erweckend ein menschliche kirchen / dz wort Christi aber buwt die Christenliche kirchen. Dann menschen leeren sind vß fleisch vnd bluͦt. Petrus aber / da er auß warem glauben Christum bekannt / vnd deßhalb auff Christum das fundament vnd die grundveste der kirchen sich laͤnet / hort er von Christo / fleisch

2954 1.Joan.4.5.
2955 Rom.12.
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2957 Gal.4.
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[CCCXXXV./0761] Predig. seye / vnnd ein band das alle glider auff das aller engest zuͦsammen verknüpfe. Die kumpt vnd enstat auß der gemeinschafft Christi vnd auß der einikeit deß geists. Dann dieweil Christus der künig das haupt vnd der hohe Priester der allgemeinen kirchen ist / der vns alle mit einem geist begabet / vnnd auch jhm zuͦ glideren / kinderen Gottes / bruͤderen / vnnd miterben verordnet hatt / welche er on allen zweyfel innigklichen liebet / so kan ein jeder gloͤubiger nitt anders / dann die glider vnnd mitterben seines künigs haupts vnnd hohen Priesters mit hoͤchster liebe vmbfahen. Dann der Apostel Joannes spricht 2954 / Waͤr da liebet den der geboren hatt / der liebet auch den der vonn jhm geboren ist. So jemands spricht / Jch lieben Gott / vnd hasset seinen bruͦder / der ist ein lugner. Dann waͤr seinen bruͦder nicht liebet den er sicht / wie mag er Gott lieben den er nicht sicht? Paulus damit er dise einikeyt vnnd einhaͤllikeyt der glideren auff das eigenlichest außtruckt / vnnd sie als vil als vnnseren augen anzuͦschawen fürstalte / so braucht er ein gleichnuß / die er nimpt vonn den glideren deß menschlichen leybs vnnd spricht 2955 / Gleicherweyß wie wir inn einem leyb vil glider habend / aber alle glider nicht einerley würckung habend / also sind wir vil ein leyb inn Christo / aber vnder einander ist einer deß anderen glid. Jtem im zwoͤlfften Capitel der ersten zun Corintheren / da er dise gleichnuß deß haupts vnnd der glideren / ja der glideren besonnders / weytloͤuffiger vnd eigenlicher außlegt / vnd gar schoͤn außstreicht / bezeüget er / das vnder den vndersten vnd obersten glideren der Kirchen / ein hoͤchste vnnd gantz gebürliche einhaͤllikeit / auch empsige sorgfeltikeyt / deßgleich staͤtte vnd treüwe hilff seye. Auß welchem dann allem erscheint / das der waaren vnnd laͤbendigen Kirchen Christi gemerck vnnd zeichen seyend / die gemeinschafft deß geists Christi / waarer glaub vnnd Christenliche liebe / on welche niemand gemeinsamme hatt an dem geistlichen leyb. Darauß kanst du auch leychtlich vrtheilen / ob du inn der gemeinschafft der Kirchen seyest oder nicht. 2956 Zuͦ dem / so erlernend wir auch auß disem / das ich bißhaͤr vonn den zeichen der kirchen Christi geredt hab / wohaͤr die kirch jren vrsprung hab / Jtem wie sie gepflantzet gefürderet vnnd erhalten werde. Jr vrsprung ist himmlisch. Dann Paulus spricht 2957 / Das Jerusalem (da redt er vonn der Kirchen) das da oben ist / das ist die freye / die ist vnnser aller muͦter. Da nennt er die kirchen himmlisch / nicht das sie gantz vnd gar inn Himmlen wone / sonnder das ob sie gleich noch auff erden wonet / doch jhren vrsprung vonn Himmel hatt. Dann die kinder Gottes / werdend nicht auß fleisch vnnd bluͦt erboren / sonnder von Himmel / durch die erneüwerung deß heyligen geists / der den glauben durch die Predig deß worts Gottes inn vnnseren hertzen pflantzet / durch welchen glauben wir ware glider Christi vnd der Kirchen gemachet werdend. Dann Sanct Peter spricht 2958 / Jr sind widergeboren / nicht auß zergencklichem sonder auß vnzergencklichem samen / nammlich auß dem wort deß laͤbendigen Gottes / der da ewigklich bleibt. Vnd Paulus 2959 / Jch hab euch inn Christo Jesu durch das Euangelion geboren. Dann an einem anderen ort spricht aͤben diser Apostel auch 2960 / Der glaub ist vß dem gehoͤr / das gehoͤr aber durch das wort Gottes. 2961 Dieweil aber der glaub auß dem gehoͤr ist / das gehoͤr aber durch das wort Gottes / ja außtrucklich durch das wort Gottes / so mag die kirch fürwar auß menschen satzungen vnnd leeren nit entspringen oder erbauwen werden. Darumb so sagend wir / das allein das wort Gottes diene zuͦ erbuwung der kirchen. Menschen leeren erweckend ein menschliche kirchen / dz wort Christi aber buwt die Christenliche kirchen. Dann menschen leeren sind vß fleisch vnd bluͦt. Petrus aber / da er auß warem glauben Christum bekannt / vnd deßhalb auff Christum das fundament vnd die grundveste der kirchen sich laͤnet / hort er von Christo / fleisch 2954 1.Joan.4.5. 2955 Rom.12. 2956 Von dem vrsprung der kirchen. 2957 Gal.4. 2958 1.Pet.1. 2959 1.Cor.4. 2960 Rom.10. 2961 Das die kirch auß menschen leeren nit erbuwen werde.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXXXV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/761>, abgerufen am 22.11.2024.