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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Ein viertzigste
auff das fundament vnnd pfimmet der Propheten vnnd Apostlen gesetzt ist / namlich auff Christum / der die ewig waarheyt Gottes / vnnd die einig stercke der Kirchen ist / vonn dessen gemeynschafft sie empfacht / das auch sie ein saul vnnd pfimmet der waarheyt seye. Dann die waarheyt Gottes ist in der Kirchen / die wirt durch den dienst der Kirchen gepflantzet / vnnd so sie von den feyenden antastet vnnd widerfochten wirt / bleibt sie steiff vnnd vnüberwindtlich / ja so veer sie Christo yngeleibet / inn seiner gemeynschafft verharret / on den sie nichts vermag. Dargegen aber so jrret auch die selbige Kirch / in der leer vnnd in dem glauben / so offt sie sich von Christo vnnd vonn seinem wort keert / den menschen / auch den rathschlegen vnnd satzungen deß fleisches nachfolget: dann denn so verlaßt sie das / das jhren bißhar gewert das sie nit jrrete / namlich das wort Gottes vnnd Christum. Niemand laugnet / als ich achten / 2993 das die groß menge deß volcks Jsraels in der wüste / ein fürträffenliche gemeynd Gottes gewesen seye / mitt deren der Herr ein pundt auffgericht / vnnd sie jhm selb mitt Sacramenten / breüchen vnnd ordnungen verstrickt vnnd verbunden hatt. Wie schandtlich aber die selbig gejrret habe / do sie das wort Gottes ston ließ / vnnd mitt sampt dem Aaron dem vorstender der Religion / der nicht dapffer vnnd redlich weeret / ein Kalb goß / vnnd dem selbigen Göttliche ehr beweiß / ist yederman zuo wüssen. An welchem ort man aber auch die gantze vile vnnd zal der Kirchen eigentlich ersehen vnnd betrachten muoß. Dann wenn gleich vil in der Kirchen jrrend / so volget darumb nit / das gar niemand von dem jrrthumb außgenommen seye. Dann wie jhm der Herr inn der Kirchen Jsraels noch ettliche behalten hatt / namlich den Mosen / Josue / vnnd on zweiffel auch noch ettlich ander / die weder in diser gemeynd vnnd menge / noch aussert der selbigen an anderen orten / das Kalb anbättetend: Also hatt es kein zweiffel / dann das wenn schon vil in der Kirchen jrrend / jhm Gott nichtsdestminder auß seiner barmhertzigkeyt ein gewüsse zal vorbehalte / die recht gesinnet seye / vnnd durch deren treüw vnnd fleiß die jrrthummen zerstört / vnnd die jrrend härd widerumb zuo dem heiligen Schaffstall deß Herren gefürt werde. Darumb so sagt mann / die Kirch jrre / wenn ein theyl der selbigen das wort Gottes verlaßt vnnd jrret. Die selbig jrret aber nicht gar noch überal / so veer durch die gnad Gottes ettlich überblibend / auß denen die waarheyt widerumb grünet / außgespreitet vnnd gepflantzet wirdt. Der heilig Paulus nennet die Kirchen der Corintheren vnnd Galateren heilige Kirchen Gottes / die hattend aber gar schwärlich inn der leer / inn dem glauben / vnnd inn dem läben gejrret. Noch wär wil zweiflen / das nicht darunder vil auffrechter leüten gewesen / die sich der reinen leer / so von Paulo angäben was / gehalten habind? Darumb so veer die selbig heilig Kirch inn der waaren leer nicht bestanden ist / hatt sie gejrret / so veer sie aber vonn der waarheyt die durch die heiligen Apostel angäben was nicht abgewichen ist / hatt sie nicht gejrret. Darauß wirt nun der gantzen wält offenbar / das dises eytele vnnd lugenhaffte menschen sind / die vnns dise Kirchen lobend vnnd rümend / die nicht auff das fundament vnnd grundveste der Propheten vnnd Apostlen gebauwen / sonder auff menschen satzungen gesetzt sind / welche sie sich auch nicht schämmend vnns für waarhafftige Kirchen vnnd die nicht jrren mögind / fürzuogäben. Dauid spricht / Allein Gott ist waarhafft / alle menschen sind lugner. Jeremias schreyt2994 / Sie habend das wort deß Herren verworffen / was weißheyt solt dann in jhnen sein? Darumb so jrrend dise Kirchen vnnd sind nicht waare Kirchen Gottes. Die waare Kirch ist gegründet auff Christum Jesum / vnnd wirdt durch sein wort allein regiert.

2993 Exo.32.
2994 Jerem.8.

Die Ein viertzigste
auff das fundament vnnd pfimmet der Propheten vnnd Apostlen gesetzt ist / namlich auff Christum / der die ewig waarheyt Gottes / vnnd die einig stercke der Kirchen ist / vonn dessen gemeynschafft sie empfacht / das auch sie ein saul vnnd pfimmet der waarheyt seye. Dann die waarheyt Gottes ist in der Kirchen / die wirt durch den dienst der Kirchen gepflantzet / vnnd so sie von den feyenden antastet vnnd widerfochten wirt / bleibt sie steiff vnnd vnüberwindtlich / ja so veer sie Christo yngeleibet / inn seiner gemeynschafft verharret / on den sie nichts vermag. Dargegen aber so jrret auch die selbige Kirch / in der leer vnnd in dem glauben / so offt sie sich von Christo vnnd vonn seinem wort keert / den menschen / auch den rathschlegen vnnd satzungen deß fleisches nachfolget: dann denn so verlaßt sie das / das jhren bißhar gewert das sie nit jrrete / namlich das wort Gottes vnnd Christum. Niemand laugnet / als ich achten / 2993 das die groß menge deß volcks Jsraels in der wuͤste / ein fürtraͤffenliche gemeynd Gottes gewesen seye / mitt deren der Herr ein pundt auffgericht / vnnd sie jhm selb mitt Sacramenten / breüchen vnnd ordnungen verstrickt vnnd verbunden hatt. Wie schandtlich aber die selbig gejrret habe / do sie das wort Gottes ston ließ / vnnd mitt sampt dem Aaron dem vorstender der Religion / der nicht dapffer vnnd redlich weeret / ein Kalb goß / vnnd dem selbigen Goͤttliche ehr beweiß / ist yederman zuͦ wüssen. An welchem ort man aber auch die gantze vile vnnd zal der Kirchen eigentlich ersehen vnnd betrachten muͦß. Dann wenn gleich vil in der Kirchen jrrend / so volget darumb nit / das gar niemand von dem jrrthumb außgenommen seye. Dann wie jhm der Herr inn der Kirchen Jsraels noch ettliche behalten hatt / namlich den Mosen / Josue / vnnd on zweiffel auch noch ettlich ander / die weder in diser gemeynd vnnd menge / noch aussert der selbigen an anderen orten / das Kalb anbaͤttetend: Also hatt es kein zweiffel / dann das wenn schon vil in der Kirchen jrrend / jhm Gott nichtsdestminder auß seiner barmhertzigkeyt ein gewüsse zal vorbehalte / die recht gesinnet seye / vnnd durch deren treüw vnnd fleiß die jrrthummen zerstoͤrt / vnnd die jrrend haͤrd widerumb zuͦ dem heiligen Schaffstall deß Herren gefuͤrt werde. Darumb so sagt mann / die Kirch jrre / wenn ein theyl der selbigen das wort Gottes verlaßt vnnd jrret. Die selbig jrret aber nicht gar noch überal / so veer durch die gnad Gottes ettlich überblibend / auß denen die waarheyt widerumb gruͤnet / außgespreitet vnnd gepflantzet wirdt. Der heilig Paulus nennet die Kirchen der Corintheren vnnd Galateren heilige Kirchen Gottes / die hattend aber gar schwaͤrlich inn der leer / inn dem glauben / vnnd inn dem laͤben gejrret. Noch waͤr wil zweiflen / das nicht darunder vil auffrechter leüten gewesen / die sich der reinen leer / so von Paulo angaͤben was / gehalten habind? Darumb so veer die selbig heilig Kirch inn der waaren leer nicht bestanden ist / hatt sie gejrret / so veer sie aber vonn der waarheyt die durch die heiligen Apostel angaͤben was nicht abgewichen ist / hatt sie nicht gejrret. Darauß wirt nun der gantzen waͤlt offenbar / das dises eytele vnnd lugenhaffte menschen sind / die vnns dise Kirchen lobend vnnd ruͤmend / die nicht auff das fundament vnnd grundveste der Propheten vnnd Apostlen gebauwen / sonder auff menschen satzungen gesetzt sind / welche sie sich auch nicht schaͤmmend vnns für waarhafftige Kirchen vnnd die nicht jrren moͤgind / fürzuͦgaͤben. Dauid spricht / Allein Gott ist waarhafft / alle menschen sind lugner. Jeremias schreyt2994 / Sie habend das wort deß Herren verworffen / was weißheyt solt dann in jhnen sein? Darumb so jrrend dise Kirchen vnnd sind nicht waare Kirchen Gottes. Die waare Kirch ist gegründet auff Christum Jesum / vnnd wirdt durch sein wort allein regiert.

2993 Exo.32.
2994 Jerem.8.
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[[338]/0768] Die Ein viertzigste auff das fundament vnnd pfimmet der Propheten vnnd Apostlen gesetzt ist / namlich auff Christum / der die ewig waarheyt Gottes / vnnd die einig stercke der Kirchen ist / vonn dessen gemeynschafft sie empfacht / das auch sie ein saul vnnd pfimmet der waarheyt seye. Dann die waarheyt Gottes ist in der Kirchen / die wirt durch den dienst der Kirchen gepflantzet / vnnd so sie von den feyenden antastet vnnd widerfochten wirt / bleibt sie steiff vnnd vnüberwindtlich / ja so veer sie Christo yngeleibet / inn seiner gemeynschafft verharret / on den sie nichts vermag. Dargegen aber so jrret auch die selbige Kirch / in der leer vnnd in dem glauben / so offt sie sich von Christo vnnd vonn seinem wort keert / den menschen / auch den rathschlegen vnnd satzungen deß fleisches nachfolget: dann denn so verlaßt sie das / das jhren bißhar gewert das sie nit jrrete / namlich das wort Gottes vnnd Christum. Niemand laugnet / als ich achten / 2993 das die groß menge deß volcks Jsraels in der wuͤste / ein fürtraͤffenliche gemeynd Gottes gewesen seye / mitt deren der Herr ein pundt auffgericht / vnnd sie jhm selb mitt Sacramenten / breüchen vnnd ordnungen verstrickt vnnd verbunden hatt. Wie schandtlich aber die selbig gejrret habe / do sie das wort Gottes ston ließ / vnnd mitt sampt dem Aaron dem vorstender der Religion / der nicht dapffer vnnd redlich weeret / ein Kalb goß / vnnd dem selbigen Goͤttliche ehr beweiß / ist yederman zuͦ wüssen. An welchem ort man aber auch die gantze vile vnnd zal der Kirchen eigentlich ersehen vnnd betrachten muͦß. Dann wenn gleich vil in der Kirchen jrrend / so volget darumb nit / das gar niemand von dem jrrthumb außgenommen seye. Dann wie jhm der Herr inn der Kirchen Jsraels noch ettliche behalten hatt / namlich den Mosen / Josue / vnnd on zweiffel auch noch ettlich ander / die weder in diser gemeynd vnnd menge / noch aussert der selbigen an anderen orten / das Kalb anbaͤttetend: Also hatt es kein zweiffel / dann das wenn schon vil in der Kirchen jrrend / jhm Gott nichtsdestminder auß seiner barmhertzigkeyt ein gewüsse zal vorbehalte / die recht gesinnet seye / vnnd durch deren treüw vnnd fleiß die jrrthummen zerstoͤrt / vnnd die jrrend haͤrd widerumb zuͦ dem heiligen Schaffstall deß Herren gefuͤrt werde. Darumb so sagt mann / die Kirch jrre / wenn ein theyl der selbigen das wort Gottes verlaßt vnnd jrret. Die selbig jrret aber nicht gar noch überal / so veer durch die gnad Gottes ettlich überblibend / auß denen die waarheyt widerumb gruͤnet / außgespreitet vnnd gepflantzet wirdt. Der heilig Paulus nennet die Kirchen der Corintheren vnnd Galateren heilige Kirchen Gottes / die hattend aber gar schwaͤrlich inn der leer / inn dem glauben / vnnd inn dem laͤben gejrret. Noch waͤr wil zweiflen / das nicht darunder vil auffrechter leüten gewesen / die sich der reinen leer / so von Paulo angaͤben was / gehalten habind? Darumb so veer die selbig heilig Kirch inn der waaren leer nicht bestanden ist / hatt sie gejrret / so veer sie aber vonn der waarheyt die durch die heiligen Apostel angaͤben was nicht abgewichen ist / hatt sie nicht gejrret. Darauß wirt nun der gantzen waͤlt offenbar / das dises eytele vnnd lugenhaffte menschen sind / die vnns dise Kirchen lobend vnnd ruͤmend / die nicht auff das fundament vnnd grundveste der Propheten vnnd Apostlen gebauwen / sonder auff menschen satzungen gesetzt sind / welche sie sich auch nicht schaͤmmend vnns für waarhafftige Kirchen vnnd die nicht jrren moͤgind / fürzuͦgaͤben. Dauid spricht / Allein Gott ist waarhafft / alle menschen sind lugner. Jeremias schreyt 2994 / Sie habend das wort deß Herren verworffen / was weißheyt solt dann in jhnen sein? Darumb so jrrend dise Kirchen vnnd sind nicht waare Kirchen Gottes. Die waare Kirch ist gegründet auff Christum Jesum / vnnd wirdt durch sein wort allein regiert. 2993 Exo.32. 2994 Jerem.8.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [338]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/768>, abgerufen am 22.11.2024.