Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
krefftiger werdend wir denn erlangen / das wir im nammen Christi begärend / so wirs mit seinem gebät begärend? So vil Cyprianus.

3368 Darauß entstadt nun aber ein frag / Ob wir namlich an die wort deß Vatter vnsers also gebunden sigind / daß wir gar mit keinen anderen worten bätten mögind? Darauf ich antworten / daß vns der Herr nit also an gwüsse wort wöllen anbinden / daß wir gar mit anderen worten oder mit einer anderen wyß vnd form nit mögind oder dörffind bätten / sonder er hat vns etliche gmeine stuck fürgestelt / nach denen wir all vnser gebätt richtind. Dann es zeigt auch der heilig Augustinus ad Probam de orando Deo, an / daß nützit in der gantzen heiligen gschrifft sye gebättet / das nit im Vatter vnser sye begriffen worden. Dann er spricht: Wenn du alle wort der Biblischen gebätten durchlauffst / so wirst du nützid finden / das nit im Vatter vnser begriffen vnd eyngeschlossen werden. Auff wölches er darnach gleych setzt: Darumb so ist es fry vnd nit vnrecht mit anderen vnd anderen worten sölichs das disem glych ist / im gebätt bitten: das sol aber nit fry seyn / daß man anders vnd das dem vngleych sye /spräche. Darumb thuond die wol / die all jr gebätt vff das Vatter vnser richtend / welchem sy auch den vorzug gäbend / vnd es allwäg in jren gmüteren behaltend / übend / vnd betrachtend.

3369 Man fragt auch noch ein anders / namlich / Was es von nöten sye daß wir Gott vnsere begirden mit worten erklärind / dieweyl ers vorhin alles wüsse? Da habend wir nun von anfang diser predig angezeigt / daß vnser gebätt ein erniderung seye vor der göttlichen Maiestat: zuo welchem wir yetz auch weyter das setzend / namlich / daß wir Gott vnsere begirden nit fürtragend als eim der nit wüsse / oder das wir jn als ein vnwüssenden lerind / oder Gott mit einer künstlichen vnd schönen red bewegind: sonder wir bruchend die wort von vnser selbs wägen / daß wir vns mit den selbigen aufmunterind. Auff das end hin lißt man in Psalmen vnd in den historien / alle heilige männer Gottes jre begirden vnd anligen mit vilen worten dem Herren fürgelegt haben. Der heilig Hieronymus spricht / Wir sind nit sager / sonder bitter. Es ist ein anders eim ders nit weißt ein ding sagen / dann einen vmb ein ding bitten das er weißt. Jn jhänem ist ein anzeigung / in disem ein vnderthänige. Dört zeigend wirs mit treüwen an / da bittend wir mit klag vnd jamer. Vnd der heilig Augustinus: Es sind vns wort von nöten / mit denen wir bewegt werdind / vnd sähind was wir bitten wöllind / nit mit denen wir den Herren zuo leeren oder zuo bewegen seyn glaubind.

3370 Darumb do der Herr die vile der worten vnd des gschwätzes im gebätt verbütet / da bindet er darumb das gebätt der glöubigen nit einfaltig an wenige vnd kurtze wort an / sonder er verbeütet daß wir nit wie die Heyden vil wort on gmüt vnd verstand außgiessind / vnd darnach meinind / daß wir von der vile der worten vnd offt gesprochnen gebätten wägen erhört werdind: welches die auff den hüttigen tag falschlich vermeinend / die auff ein gwüßne zal bättend / vnd rosenkräntz flächtend. Dann der Herr setzt drauf / Dann sy meinend sy werdind erhört / wenn sy vil wort machend. Der heilig Augustinus vnderscheidet zwüschend dem vil reden vnd dem vil bätten. Vil reden / spricht er / ist im gebätt ein notwendige sach mit überflüssigen worten treyben. Vil bätten aber ist / dem stäts den wir anrüffend mit verharrlichem vnd gottsäligem andacht vnd erwecken des gmüts anligen. Dann diser handel wirt der merteil mer mit seüfftzen dann mit worten außgericht vnd verhandlet. Vnnd bald darnach / Es ist nit vnrecht noch vnnütz so man der weyl hat / lang bätten / dann es ist von vnserem Herren selb geschriben / daß er die gantz nacht im gebätt verharret / vnd lang gebättet habe. So vil Augustinus. So es aber

3368 Ob wir an die wort des Vatter vnsers gebunden sygind.
3369 Was es von nöten sye Got vnsere begirden mit worten fürzuolegen.
3370 Wie die vile der worten im gebät verbotten seye.

Predig.
krefftiger werdend wir denn erlangen / das wir im nammen Christi begaͤrend / so wirs mit seinem gebaͤt begaͤrend? So vil Cyprianus.

3368 Darauß entstadt nun aber ein frag / Ob wir namlich an die wort deß Vatter vnsers also gebunden sigind / daß wir gar mit keinen anderen worten baͤtten moͤgind? Darauf ich antworten / daß vns der Herr nit also an gwüsse wort woͤllen anbinden / daß wir gar mit anderen worten oder mit einer anderen wyß vnd form nit moͤgind oder doͤrffind baͤtten / sonder er hat vns etliche gmeine stuck fürgestelt / nach denen wir all vnser gebaͤtt richtind. Dann es zeigt auch der heilig Augustinus ad Probam de orando Deo, an / daß nützit in der gantzen heiligen gschrifft sye gebaͤttet / das nit im Vatter vnser sye begriffen worden. Dann er spricht: Wenn du alle wort der Biblischen gebaͤtten durchlauffst / so wirst du nützid finden / das nit im Vatter vnser begriffen vnd eyngeschlossen werden. Auff woͤlches er darnach gleych setzt: Darumb so ist es fry vnd nit vnrecht mit anderen vnd anderen worten soͤlichs das disem glych ist / im gebaͤtt bitten: das sol aber nit fry seyn / daß man anders vnd das dem vngleych sye /spraͤche. Darumb thuͦnd die wol / die all jr gebaͤtt vff das Vatter vnser richtend / welchem sy auch den vorzug gaͤbend / vnd es allwaͤg in jren gmuͤteren behaltend / uͤbend / vnd betrachtend.

3369 Man fragt auch noch ein anders / namlich / Was es von noͤten sye daß wir Gott vnsere begirden mit worten erklaͤrind / dieweyl ers vorhin alles wüsse? Da habend wir nun von anfang diser predig angezeigt / daß vnser gebaͤtt ein erniderung seye vor der goͤttlichen Maiestat: zuͦ welchem wir yetz auch weyter das setzend / namlich / daß wir Gott vnsere begirden nit fürtragend als eim der nit wüsse / oder das wir jn als ein vnwüssenden lerind / oder Gott mit einer künstlichen vnd schoͤnen red bewegind: sonder wir bruchend die wort von vnser selbs waͤgen / daß wir vns mit den selbigen aufmunterind. Auff das end hin lißt man in Psalmen vnd in den historien / alle heilige maͤnner Gottes jre begirden vnd anligen mit vilen worten dem Herren fürgelegt haben. Der heilig Hieronymus spricht / Wir sind nit sager / sonder bitter. Es ist ein anders eim ders nit weißt ein ding sagen / dann einen vmb ein ding bitten das er weißt. Jn jhaͤnem ist ein anzeigung / in disem ein vnderthaͤnige. Doͤrt zeigend wirs mit treüwen an / da bittend wir mit klag vnd jamer. Vnd der heilig Augustinus: Es sind vns wort von noͤten / mit denen wir bewegt werdind / vnd saͤhind was wir bitten woͤllind / nit mit denen wir den Herren zuͦ leeren oder zuͦ bewegen seyn glaubind.

3370 Darumb do der Herr die vile der worten vnd des gschwaͤtzes im gebaͤtt verbütet / da bindet er darumb das gebaͤtt der gloͤubigen nit einfaltig an wenige vnd kurtze wort an / sonder er verbeütet daß wir nit wie die Heyden vil wort on gmuͤt vnd verstand außgiessind / vnd darnach meinind / daß wir von der vile der worten vnd offt gesprochnen gebaͤtten waͤgen erhoͤrt werdind: welches die auff den hüttigen tag falschlich vermeinend / die auff ein gwüßne zal baͤttend / vnd rosenkraͤntz flaͤchtend. Dann der Herr setzt drauf / Dann sy meinend sy werdind erhoͤrt / wenn sy vil wort machend. Der heilig Augustinus vnderscheidet zwüschend dem vil reden vnd dem vil baͤtten. Vil reden / spricht er / ist im gebaͤtt ein notwendige sach mit überflüssigen worten treyben. Vil baͤtten aber ist / dem staͤts den wir anruͤffend mit verharrlichem vnd gottsaͤligem andacht vnd erwecken des gmuͤts anligen. Dann diser handel wirt der merteil mer mit seüfftzen dann mit worten außgericht vnd verhandlet. Vnnd bald darnach / Es ist nit vnrecht noch vnnütz so man der weyl hat / lang baͤtten / dann es ist von vnserem Herren selb geschriben / daß er die gantz nacht im gebaͤtt verharret / vnd lang gebaͤttet habe. So vil Augustinus. So es aber

3368 Ob wir an die wort des Vatter vnsers gebunden sygind.
3369 Was es von noͤten sye Got vnsere begirden mit worten fürzuͦlegen.
3370 Wie die vile der worten im gebaͤt verbotten seye.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0867" n="CCCLXXXVIII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>krefftiger werdend wir denn erlangen / das wir
                   im nammen Christi bega&#x0364;rend / so wirs mit seinem geba&#x0364;t bega&#x0364;rend? So vil
                   Cyprianus.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="3368"> Ob wir an die wort des Vatter vnsers gebunden sygind.</note> Darauß entstadt nun aber ein frag / Ob wir namlich an die wort deß Vatter vnsers also gebunden sigind / daß wir gar mit keinen anderen worten ba&#x0364;tten mo&#x0364;gind? Darauf ich antworten / daß vns der Herr nit also an gwüsse wort wo&#x0364;llen anbinden / daß wir gar mit anderen worten oder mit einer anderen wyß vnd form nit mo&#x0364;gind oder do&#x0364;rffind ba&#x0364;tten / sonder er hat vns etliche gmeine stuck fürgestelt / nach denen wir all vnser geba&#x0364;tt richtind. Dann es zeigt auch der heilig Augustinus <hi rendition="#aq">ad Probam de orando Deo,</hi> an / daß nützit in der gantzen heiligen gschrifft sye geba&#x0364;ttet / das nit im Vatter vnser sye begriffen worden. Dann er spricht: Wenn du alle wort der Biblischen geba&#x0364;tten durchlauffst / so wirst du nützid finden / das nit im Vatter vnser begriffen vnd eyngeschlossen werden. Auff wo&#x0364;lches er darnach gleych setzt: Darumb so ist es fry vnd nit vnrecht mit anderen vnd anderen worten so&#x0364;lichs das disem glych ist / im geba&#x0364;tt bitten: das sol aber nit fry seyn / daß man anders vnd das dem vngleych sye /spra&#x0364;che. Darumb thu&#x0366;nd die wol / die all jr geba&#x0364;tt vff das Vatter vnser richtend / welchem sy auch den vorzug ga&#x0364;bend / vnd es allwa&#x0364;g in jren gmu&#x0364;teren behaltend / u&#x0364;bend / vnd betrachtend.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="3369"> Was es von no&#x0364;ten sye Got vnsere begirden mit worten fürzu&#x0366;legen.</note> Man fragt auch noch ein anders / namlich / Was es von no&#x0364;ten sye daß wir Gott vnsere begirden mit worten erkla&#x0364;rind / dieweyl ers vorhin alles wüsse? Da habend wir nun von anfang diser predig angezeigt / daß vnser geba&#x0364;tt ein erniderung seye vor der go&#x0364;ttlichen Maiestat: zu&#x0366; welchem wir yetz auch weyter das setzend / namlich / daß wir Gott vnsere begirden nit fürtragend als eim der nit wüsse / oder das wir jn als ein vnwüssenden lerind / oder Gott mit einer künstlichen vnd scho&#x0364;nen red bewegind: sonder wir bruchend die wort von vnser selbs wa&#x0364;gen / daß wir vns mit den selbigen aufmunterind. Auff das end hin lißt man in Psalmen vnd in den historien / alle heilige ma&#x0364;nner Gottes jre begirden vnd anligen mit vilen worten dem Herren fürgelegt haben. Der heilig Hieronymus spricht / Wir sind nit sager / sonder bitter. Es ist ein anders eim ders nit weißt ein ding sagen / dann einen vmb ein ding bitten das er weißt. Jn jha&#x0364;nem ist ein anzeigung / in disem ein vndertha&#x0364;nige. Do&#x0364;rt zeigend wirs mit treüwen an / da bittend wir mit klag vnd jamer. Vnd der heilig Augustinus: Es sind vns wort von no&#x0364;ten / mit denen wir bewegt werdind / vnd sa&#x0364;hind was wir bitten wo&#x0364;llind / nit mit denen wir den Herren zu&#x0366; leeren oder zu&#x0366; bewegen seyn glaubind.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="3370"> Wie die vile der worten im geba&#x0364;t
                      verbotten seye.</note> Darumb do der Herr die vile der worten vnd des
                   gschwa&#x0364;tzes im geba&#x0364;tt verbütet / da bindet er darumb das geba&#x0364;tt der glo&#x0364;ubigen nit
                   einfaltig an wenige vnd kurtze wort an / sonder er verbeütet daß wir nit wie die
                   Heyden vil wort on gmu&#x0364;t vnd verstand außgiessind / vnd darnach meinind / daß wir
                   von der vile der worten vnd offt gesprochnen geba&#x0364;tten wa&#x0364;gen erho&#x0364;rt werdind:
                   welches die auff den hüttigen tag falschlich vermeinend / die auff ein gwüßne zal
                   ba&#x0364;ttend / vnd rosenkra&#x0364;ntz fla&#x0364;chtend. Dann der Herr setzt drauf / Dann sy meinend
                   sy werdind erho&#x0364;rt / wenn sy vil wort machend. Der heilig Augustinus vnderscheidet
                   zwüschend dem vil reden vnd dem vil ba&#x0364;tten. Vil reden / spricht er / ist im geba&#x0364;tt
                   ein notwendige sach mit überflüssigen worten treyben. Vil ba&#x0364;tten aber ist / dem
                   sta&#x0364;ts den wir anru&#x0364;ffend mit verharrlichem vnd gottsa&#x0364;ligem andacht vnd erwecken
                   des gmu&#x0364;ts anligen. Dann diser handel wirt der merteil mer mit seüfftzen dann mit
                   worten außgericht vnd verhandlet. Vnnd bald darnach / Es ist nit vnrecht noch
                   vnnütz so man der weyl hat / lang ba&#x0364;tten / dann es ist von vnserem Herren selb
                   geschriben / daß er die gantz nacht im geba&#x0364;tt verharret / vnd lang geba&#x0364;ttet habe.
                   So vil Augustinus. So es aber<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCCLXXXVIII./0867] Predig. krefftiger werdend wir denn erlangen / das wir im nammen Christi begaͤrend / so wirs mit seinem gebaͤt begaͤrend? So vil Cyprianus. 3368 Darauß entstadt nun aber ein frag / Ob wir namlich an die wort deß Vatter vnsers also gebunden sigind / daß wir gar mit keinen anderen worten baͤtten moͤgind? Darauf ich antworten / daß vns der Herr nit also an gwüsse wort woͤllen anbinden / daß wir gar mit anderen worten oder mit einer anderen wyß vnd form nit moͤgind oder doͤrffind baͤtten / sonder er hat vns etliche gmeine stuck fürgestelt / nach denen wir all vnser gebaͤtt richtind. Dann es zeigt auch der heilig Augustinus ad Probam de orando Deo, an / daß nützit in der gantzen heiligen gschrifft sye gebaͤttet / das nit im Vatter vnser sye begriffen worden. Dann er spricht: Wenn du alle wort der Biblischen gebaͤtten durchlauffst / so wirst du nützid finden / das nit im Vatter vnser begriffen vnd eyngeschlossen werden. Auff woͤlches er darnach gleych setzt: Darumb so ist es fry vnd nit vnrecht mit anderen vnd anderen worten soͤlichs das disem glych ist / im gebaͤtt bitten: das sol aber nit fry seyn / daß man anders vnd das dem vngleych sye /spraͤche. Darumb thuͦnd die wol / die all jr gebaͤtt vff das Vatter vnser richtend / welchem sy auch den vorzug gaͤbend / vnd es allwaͤg in jren gmuͤteren behaltend / uͤbend / vnd betrachtend. 3369 Man fragt auch noch ein anders / namlich / Was es von noͤten sye daß wir Gott vnsere begirden mit worten erklaͤrind / dieweyl ers vorhin alles wüsse? Da habend wir nun von anfang diser predig angezeigt / daß vnser gebaͤtt ein erniderung seye vor der goͤttlichen Maiestat: zuͦ welchem wir yetz auch weyter das setzend / namlich / daß wir Gott vnsere begirden nit fürtragend als eim der nit wüsse / oder das wir jn als ein vnwüssenden lerind / oder Gott mit einer künstlichen vnd schoͤnen red bewegind: sonder wir bruchend die wort von vnser selbs waͤgen / daß wir vns mit den selbigen aufmunterind. Auff das end hin lißt man in Psalmen vnd in den historien / alle heilige maͤnner Gottes jre begirden vnd anligen mit vilen worten dem Herren fürgelegt haben. Der heilig Hieronymus spricht / Wir sind nit sager / sonder bitter. Es ist ein anders eim ders nit weißt ein ding sagen / dann einen vmb ein ding bitten das er weißt. Jn jhaͤnem ist ein anzeigung / in disem ein vnderthaͤnige. Doͤrt zeigend wirs mit treüwen an / da bittend wir mit klag vnd jamer. Vnd der heilig Augustinus: Es sind vns wort von noͤten / mit denen wir bewegt werdind / vnd saͤhind was wir bitten woͤllind / nit mit denen wir den Herren zuͦ leeren oder zuͦ bewegen seyn glaubind. 3370 Darumb do der Herr die vile der worten vnd des gschwaͤtzes im gebaͤtt verbütet / da bindet er darumb das gebaͤtt der gloͤubigen nit einfaltig an wenige vnd kurtze wort an / sonder er verbeütet daß wir nit wie die Heyden vil wort on gmuͤt vnd verstand außgiessind / vnd darnach meinind / daß wir von der vile der worten vnd offt gesprochnen gebaͤtten waͤgen erhoͤrt werdind: welches die auff den hüttigen tag falschlich vermeinend / die auff ein gwüßne zal baͤttend / vnd rosenkraͤntz flaͤchtend. Dann der Herr setzt drauf / Dann sy meinend sy werdind erhoͤrt / wenn sy vil wort machend. Der heilig Augustinus vnderscheidet zwüschend dem vil reden vnd dem vil baͤtten. Vil reden / spricht er / ist im gebaͤtt ein notwendige sach mit überflüssigen worten treyben. Vil baͤtten aber ist / dem staͤts den wir anruͤffend mit verharrlichem vnd gottsaͤligem andacht vnd erwecken des gmuͤts anligen. Dann diser handel wirt der merteil mer mit seüfftzen dann mit worten außgericht vnd verhandlet. Vnnd bald darnach / Es ist nit vnrecht noch vnnütz so man der weyl hat / lang baͤtten / dann es ist von vnserem Herren selb geschriben / daß er die gantz nacht im gebaͤtt verharret / vnd lang gebaͤttet habe. So vil Augustinus. So es aber 3368 Ob wir an die wort des Vatter vnsers gebunden sygind. 3369 Was es von noͤten sye Got vnsere begirden mit worten fürzuͦlegen. 3370 Wie die vile der worten im gebaͤt verbotten seye.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/867
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCLXXXVIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/867>, abgerufen am 24.11.2024.