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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Die Sächs vnd viertzigste Predig.

Von allerley zeichen vnd gattungen der zeychen. Von sacramentlichen zeichen.
Was Sacrament seye. Vom wäm / warumb / vnd wie vil sacrament von Christo eyn-
gesetzt / vnd der Christenlichen kirchen befolhen sygind. Worinn die selbigen stan-
dind / Wie sy geheiliget werdind. Wie auch das zeichen vnd das verzeichnet in den
sacramenten vereinbaret oder vnderscheiden sygind. Deßgleychen von den sacra-
mentlichen reden.

ES ist noch überig der artickel von den Sacramenten / welcher / wie daoben ghört / dem wort Gottes vnd dem gebätt anhanget. Dieweyl ich dann nun / mit der hilff Gottes / von den Sacramenten die von Christo vnserem künig vnd obersten priester angäben / vnnd von seiner heiligen vnd allgmeinen kirchen sind angenommen worden / reden wil / so wil ich hierinn dise ordnung halten / daß ich erstlich von den selbigen in gmein / darnach von yedem besonders rede. Vnd zum aller ersten wil ich hie ein gwüsses anzeigen von der bedeütung des wörtlins Zeichen oder Sacrament. V. L. wölle mirs aber für guot halten / wenn ich mich hierinn etwas lenger sumen / dann ich hoff es werde nit one alle frucht abgon.

3422 Zeichen nennend die Latiner gmerck / anbildungen / überblibne ding / gspar vnd anzeigungen die etwas bedeütend / vnnd vnder denen etwas weyters vermerckt wirt. Also nennends Tullius vnd Fabius. Diser spricht: Zeichen ist ein ding / dardurch ein anders vermerckt wirdt: als durch bluot / mag todschlag verstanden werden. Der heilig vnd fürnäm leerer der kirchen Aurelius Augustinus in lib. de Magistro cap. 4 spricht / Wir nennend gmeinlich das alles zeichen / was etwas bedeütet: in welcher ordnung wir auch die wort seyn findend. Jtem de Doctrina Christ. lib. 2 cap. i. spricht er / Zeichen ist ein ding / das eim aussert seiner eignen gstalt / ein anders machet in sinn kommen: als wenn wir rouch sähend / da glaubend wir daß fheür darhinder seye.

3423 Es vnderscheidet auch gedachter Augustinus die zeichen in Natürliche vnd Gegäbne zeichen. Natürliche zeichen nennt er / die one eignen willen vnd begird etwas anders auß jnen selbs zuo verston gäbend: als wie der rauch das fheür bedeütet / da er doch des bedeütens kein willen hat. Gegäbne aber / spricht er / sind / die alle läbenden gschöpfften ein anderen gäbend / sy der bewegnussen / sinnen vnd gedancken jres gmüts damit zuo verstendigen. Vnnd die selbigen gegäbnen zeichen teilt er widerumb ab nach den fünff sinnen. Dann etliche dienend den augen / als da sind die fennle vnd zeichen der hauptleüten: item die deütungen die da geschähend mit bewegnuß der henden vnnd anderer glideren. Etliche aber dienend den oren / als da sind trummeeten vnd pfeyffen / deßgleychen auch die wort / die vnder den menschen den fürnemsten brauch des bedeütens habend. Zum gschmackt zücht er den geruch des salbs im Euangelio3424 / mit dem der Herr etwas habe wöllen bedeüten. Auff den gust aber vnd das versuochen des munds zeücht er des Herren Nachtmal. Dann er spricht3425 / Mit dem versuochen des sacraments seines leybs vnd bluots hat er bedeütet was er wölle. Er setzt auch ein beyspil das dem tact oder anrüren dienet / vnd spricht:3426 Er hat auch nit neüts bedeütet mit dem daß das weyb den saum seines kleids anrürt / vnd gsund ward. Also hat Augustinus von den gattungen der zeichen vnd jrem vnderscheid disputiert.

3427 Andere dannenthin teilend die zeichen der zeyt nach ab / vnd bringend doch für sich selbs nüt anders dann Augustinus. Dann sy sagend / das etliche zeichen seygind gägenwirtiger / etliche vergangner / etliche zuokünfftiger dingen.

3422 Vom wörtle Zeichen.
3423 Vom vnderscheid der zeichen auß dem heiligen Augustino.
3424 Joan.12.
3425 Marc.14.
3426 Matth.9.
3427 Vnderscheid der zeichen der zyr nach.
Predig.
Die Saͤchs vnd viertzigste Predig.

Von allerley zeichen vnd gattungen der zeychen. Von sacramentlichen zeichen.
Was Sacrament seye. Vom waͤm / warumb / vnd wie vil sacrament von Christo eyn-
gesetzt / vnd der Christenlichen kirchen befolhen sygind. Worinn die selbigen stan-
dind / Wie sy geheiliget werdind. Wie auch das zeichen vnd das verzeichnet in den
sacramenten vereinbaret oder vnderscheiden sygind. Deßgleychen von den sacra-
mentlichen reden.

ES ist noch überig der artickel von den Sacramenten / welcher / wie daoben ghoͤrt / dem wort Gottes vnd dem gebaͤtt anhanget. Dieweyl ich dann nun / mit der hilff Gottes / von den Sacramenten die von Christo vnserem künig vnd obersten priester angaͤben / vnnd von seiner heiligen vnd allgmeinen kirchen sind angenommen worden / reden wil / so wil ich hierinn dise ordnung halten / daß ich erstlich von den selbigen in gmein / darnach von yedem besonders rede. Vnd zum aller ersten wil ich hie ein gwüsses anzeigen von der bedeütung des woͤrtlins Zeichen oder Sacrament. V. L. woͤlle mirs aber für guͦt halten / wenn ich mich hierinn etwas lenger sumen / dann ich hoff es werde nit one alle frucht abgon.

3422 Zeichen nennend die Latiner gmerck / anbildungen / überblibne ding / gspar vnd anzeigungen die etwas bedeütend / vnnd vnder denen etwas weyters vermerckt wirt. Also nennends Tullius vnd Fabius. Diser spricht: Zeichen ist ein ding / dardurch ein anders vermerckt wirdt: als durch bluͦt / mag todschlag verstanden werden. Der heilig vnd fürnaͤm leerer der kirchen Aurelius Augustinus in lib. de Magistro cap. 4 spricht / Wir nennend gmeinlich das alles zeichen / was etwas bedeütet: in welcher ordnung wir auch die wort seyn findend. Jtem de Doctrina Christ. lib. 2 cap. i. spricht er / Zeichen ist ein ding / das eim aussert seiner eignen gstalt / ein anders machet in sinn kommen: als wenn wir rouch saͤhend / da glaubend wir daß fheür darhinder seye.

3423 Es vnderscheidet auch gedachter Augustinus die zeichen in Natürliche vnd Gegaͤbne zeichen. Natürliche zeichen nennt er / die one eignen willen vnd begird etwas anders auß jnen selbs zuͦ verston gaͤbend: als wie der rauch das fheür bedeütet / da er doch des bedeütens kein willen hat. Gegaͤbne aber / spricht er / sind / die alle laͤbenden gschoͤpfften ein anderen gaͤbend / sy der bewegnussen / sinnen vnd gedancken jres gmuͤts damit zuͦ verstendigen. Vnnd die selbigen gegaͤbnen zeichen teilt er widerumb ab nach den fünff sinnen. Dann etliche dienend den augen / als da sind die fennle vnd zeichen der hauptleüten: item die deütungen die da geschaͤhend mit bewegnuß der henden vnnd anderer glideren. Etliche aber dienend den oren / als da sind trummeeten vnd pfeyffen / deßgleychen auch die wort / die vnder den menschen den fürnemsten brauch des bedeütens habend. Zum gschmackt zücht er den geruch des salbs im Euangelio3424 / mit dem der Herr etwas habe woͤllen bedeüten. Auff den gust aber vnd das versuͦchen des munds zeücht er des Herren Nachtmal. Dann er spricht3425 / Mit dem versuͦchen des sacraments seines leybs vnd bluͦts hat er bedeütet was er woͤlle. Er setzt auch ein beyspil das dem tact oder anruͤren dienet / vnd spricht:3426 Er hat auch nit neüts bedeütet mit dem daß das weyb den saum seines kleids anruͤrt / vnd gsund ward. Also hat Augustinus von den gattungen der zeichen vnd jrem vnderscheid disputiert.

3427 Andere dannenthin teilend die zeichen der zeyt nach ab / vnd bringend doch für sich selbs nüt anders dann Augustinus. Dann sy sagend / das etliche zeichen seygind gaͤgenwirtiger / etliche vergangner / etliche zuͦkünfftiger dingen.

3422 Vom woͤrtle Zeichen.
3423 Vom vnderscheid der zeichen auß dem heiligen Augustino.
3424 Joan.12.
3425 Marc.14.
3426 Matth.9.
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[CCCXCV./0881] Predig. Die Saͤchs vnd viertzigste Predig. Von allerley zeichen vnd gattungen der zeychen. Von sacramentlichen zeichen. Was Sacrament seye. Vom waͤm / warumb / vnd wie vil sacrament von Christo eyn- gesetzt / vnd der Christenlichen kirchen befolhen sygind. Worinn die selbigen stan- dind / Wie sy geheiliget werdind. Wie auch das zeichen vnd das verzeichnet in den sacramenten vereinbaret oder vnderscheiden sygind. Deßgleychen von den sacra- mentlichen reden. ES ist noch überig der artickel von den Sacramenten / welcher / wie daoben ghoͤrt / dem wort Gottes vnd dem gebaͤtt anhanget. Dieweyl ich dann nun / mit der hilff Gottes / von den Sacramenten die von Christo vnserem künig vnd obersten priester angaͤben / vnnd von seiner heiligen vnd allgmeinen kirchen sind angenommen worden / reden wil / so wil ich hierinn dise ordnung halten / daß ich erstlich von den selbigen in gmein / darnach von yedem besonders rede. Vnd zum aller ersten wil ich hie ein gwüsses anzeigen von der bedeütung des woͤrtlins Zeichen oder Sacrament. V. L. woͤlle mirs aber für guͦt halten / wenn ich mich hierinn etwas lenger sumen / dann ich hoff es werde nit one alle frucht abgon. 3422 Zeichen nennend die Latiner gmerck / anbildungen / überblibne ding / gspar vnd anzeigungen die etwas bedeütend / vnnd vnder denen etwas weyters vermerckt wirt. Also nennends Tullius vnd Fabius. Diser spricht: Zeichen ist ein ding / dardurch ein anders vermerckt wirdt: als durch bluͦt / mag todschlag verstanden werden. Der heilig vnd fürnaͤm leerer der kirchen Aurelius Augustinus in lib. de Magistro cap. 4 spricht / Wir nennend gmeinlich das alles zeichen / was etwas bedeütet: in welcher ordnung wir auch die wort seyn findend. Jtem de Doctrina Christ. lib. 2 cap. i. spricht er / Zeichen ist ein ding / das eim aussert seiner eignen gstalt / ein anders machet in sinn kommen: als wenn wir rouch saͤhend / da glaubend wir daß fheür darhinder seye. 3423 Es vnderscheidet auch gedachter Augustinus die zeichen in Natürliche vnd Gegaͤbne zeichen. Natürliche zeichen nennt er / die one eignen willen vnd begird etwas anders auß jnen selbs zuͦ verston gaͤbend: als wie der rauch das fheür bedeütet / da er doch des bedeütens kein willen hat. Gegaͤbne aber / spricht er / sind / die alle laͤbenden gschoͤpfften ein anderen gaͤbend / sy der bewegnussen / sinnen vnd gedancken jres gmuͤts damit zuͦ verstendigen. Vnnd die selbigen gegaͤbnen zeichen teilt er widerumb ab nach den fünff sinnen. Dann etliche dienend den augen / als da sind die fennle vnd zeichen der hauptleüten: item die deütungen die da geschaͤhend mit bewegnuß der henden vnnd anderer glideren. Etliche aber dienend den oren / als da sind trummeeten vnd pfeyffen / deßgleychen auch die wort / die vnder den menschen den fürnemsten brauch des bedeütens habend. Zum gschmackt zücht er den geruch des salbs im Euangelio 3424 / mit dem der Herr etwas habe woͤllen bedeüten. Auff den gust aber vnd das versuͦchen des munds zeücht er des Herren Nachtmal. Dann er spricht 3425 / Mit dem versuͦchen des sacraments seines leybs vnd bluͦts hat er bedeütet was er woͤlle. Er setzt auch ein beyspil das dem tact oder anruͤren dienet / vnd spricht: 3426 Er hat auch nit neüts bedeütet mit dem daß das weyb den saum seines kleids anruͤrt / vnd gsund ward. Also hat Augustinus von den gattungen der zeichen vnd jrem vnderscheid disputiert. 3427 Andere dannenthin teilend die zeichen der zeyt nach ab / vnd bringend doch für sich selbs nüt anders dann Augustinus. Dann sy sagend / das etliche zeichen seygind gaͤgenwirtiger / etliche vergangner / etliche zuͦkünfftiger dingen. 3422 Vom woͤrtle Zeichen. 3423 Vom vnderscheid der zeichen auß dem heiligen Augustino. 3424 Joan.12. 3425 Marc.14. 3426 Matth.9. 3427 Vnderscheid der zeichen der zyr nach.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXCV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/881>, abgerufen am 24.11.2024.