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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Siben vnd viertzigste

3563 Gleyches finst du auch bey dem heiligen Augustino / Gott gäb wie vnsere widersächer jm jren eyngfürten vnderscheid zwüschend den sacramenten des alten vnd neüwen Testaments vnderstandind aufzuoträchen. Dann Contra literas Petiliani lib.2. cap.37. spricht er: Jn dem zeichen sind sy vngleych / aber in dem daß verzeichnet wirt / sind sy gleych. Jtem Tractat. in Ioan. 26. über die wort / Das ist das brot das von himmel härab kommen ist etc. spricht er: Das Manna hatt dises brot bedeütet: der altar Gottes hatt auch dises brot bedeütet. Das sind sacrament gewäsen: die sind wol in den zeichen vngleych / aber in dem das bedeütet wirt / gleych. Sömlichs lisest auch Contra Faustum Manichaeum lib. 19. cap. 13. 16. 17. Widerumb Tractat. in Ioan. 45. spricht er: Vor der zuokunfft vnsers Herren Jesu Christi / da er niderig kommen ist in das fleisch / sind gerächet gewäsen / die also in jn geglaubt habend der kommen solt / wie wir in jn glaubend der kommen ist. Die zeyten sind geänderet / aber der glaub nit / etc. Vnd bald darnach: Jn vngleychen zeychen ist ein glaub / aber also in vngleychen zeichen / wie auch in vngleychen worten: dann die wort änderend jren thon nach den zeyten / vnnd sind ja auch die wort nichts anders dann zeichen: dann mit dem das sy bedeütend sind sy wort. Nimm die bedeütung vom wort / so ist es ein ytels gethön: darumb so ist es alles bedeütet. Glaubtend nun die / durch die dise zeichen sind zuodienet worden / vnd durch die das vorgsagt vnd geweyßsaget ist worden / grad äben das dz wir glaubend? Frylich glaubtend sy es: aber also das sy es glaubtend künfftig seyn / wir aber glaubend daß es kommen seye. Jtem über den 77. Psal. Jn der geheimnuß ist es ein speyß / die jren vnd die vnser / ja der bedeütung nit der gestalt halben. Dann äben der Christus der jnen im velsen ist vorbildet / der ist vns im fleisch eroffnet worden. Aber Gott hat nit ab jnen allen ein gefallen gehan. Sy habend wol all ein geistliche speyß vnd ein geistlichs tranck: das ist / das etwas geistlichs bedeütet / gässen vnd getruncken: aber Gott hat nit ein wolgefallen an allen gehan. Vnd wiewol die sacrament alle gmein warend / so was doch die gnad / die der sacramenten tugend vnd frucht ist / nit allen gemein. Wie auch yetzund nach dem der glaub / der do bedeckt was / eroffnet ist / das bad der widergeburt allen denen / die im nammen des vatters suns vnnd heiligen geists getaufft sind / gmein ist / aber die gnad / deren sacrament das sind / vnd dadurch die glider des leybs Christi mit jrem haupt wider geboren sind / ist darumb nit allen gemein. Das sagt Augustinus / vnd leert hiemit / daß die zeichen deren die ein glauben vnd ein religion habend / außgenommen die vngleyche der zeyt / nit vngleych sonder glych seygind.

Nach dem wir nun die gleychheit / deßgleychen auch den vnderscheid der sacramenten des alten vnd neüwen Testaments also kurtz wider überloffen habend / auß anlaß dessen das man gmeinlich haltet vnd spricht / die sacrament des neüwen gsatztes mitteilind die gnad auß jnen selber / so wöllend wir nun auch die selb meinung für vns nemmen vnd erwägen wie es ein gestalt darumb habe. 3564 Vnnd erstlich / so vil das wörtle gnad belanget / muoß ich kurtz anzeigen was es seye vnd heisse. Gnad ist Gottes gunst vnd guotwillige / mit deren vns Gott der vatter von Christi wägen liebet / reiniget / mit seinen gaben begabet / grächt vnd sälig machet. Dann es nennend die Apostel in jren geschrifften heiter daß gnad / dadurch wir grächt vnd sälig gemachet werdend im glauben Jesu Christi. Von der gnad spricht Paulus:3565 Jch verwirff die gnad Gottes nit. Dann ist die grächtigkeit durch das gsatzt / so ist Christus vergäbens gestorben. Von deren ist auch geschriben:3566 Christus ist eüch kein nütz / wenn jr durchs gsatzt gerächt werden wöllend / vnnd sind von der gnad gefallen. Von deren stadt auch 3567 / Jst es auß genaden geschähen / so ist es nit auß den werchen / sunst

3563 Daß Augustinus auch gelert habe / daß die sacrament der alten vnd vnsere glych sygind.
3564 Was gnad seye vnd heisse.
3565 Galat.2.
3566 Galat.5.
3567 Rom.11.
Die Siben vnd viertzigste

3563 Gleyches finst du auch bey dem heiligen Augustino / Gott gaͤb wie vnsere widersaͤcher jm jren eyngfuͤrten vnderscheid zwüschend den sacramenten des alten vnd neüwen Testaments vnderstandind aufzuͦtraͤchen. Dann Contra literas Petiliani lib.2. cap.37. spricht er: Jn dem zeichen sind sy vngleych / aber in dem daß verzeichnet wirt / sind sy gleych. Jtem Tractat. in Ioan. 26. über die wort / Das ist das brot das von himmel haͤrab kommen ist ꝛc. spricht er: Das Manna hatt dises brot bedeütet: der altar Gottes hatt auch dises brot bedeütet. Das sind sacrament gewaͤsen: die sind wol in den zeichen vngleych / aber in dem das bedeütet wirt / gleych. Soͤmlichs lisest auch Contra Faustum Manichaeum lib. 19. cap. 13. 16. 17. Widerumb Tractat. in Ioan. 45. spricht er: Vor der zuͦkunfft vnsers Herren Jesu Christi / da er niderig kommen ist in das fleisch / sind geraͤchet gewaͤsen / die also in jn geglaubt habend der kommen solt / wie wir in jn glaubend der kommen ist. Die zeyten sind geaͤnderet / aber der glaub nit / ꝛc. Vnd bald darnach: Jn vngleychen zeychen ist ein glaub / aber also in vngleychen zeichen / wie auch in vngleychen worten: dann die wort aͤnderend jren thon nach den zeyten / vnnd sind ja auch die wort nichts anders dann zeichen: dann mit dem das sy bedeütend sind sy wort. Nimm die bedeütung vom wort / so ist es ein ytels gethoͤn: darumb so ist es alles bedeütet. Glaubtend nun die / durch die dise zeichen sind zuͦdienet worden / vnd durch die das vorgsagt vnd geweyßsaget ist worden / grad aͤben das dz wir glaubend? Frylich glaubtend sy es: aber also das sy es glaubtend künfftig seyn / wir aber glaubend daß es kommen seye. Jtem über den 77. Psal. Jn der geheimnuß ist es ein speyß / die jren vnd die vnser / ja der bedeütung nit der gestalt halben. Dann aͤben der Christus der jnen im velsen ist vorbildet / der ist vns im fleisch eroffnet worden. Aber Gott hat nit ab jnen allen ein gefallen gehan. Sy habend wol all ein geistliche speyß vnd ein geistlichs tranck: das ist / das etwas geistlichs bedeütet / gaͤssen vnd getruncken: aber Gott hat nit ein wolgefallen an allen gehan. Vnd wiewol die sacrament alle gmein warend / so was doch die gnad / die der sacramenten tugend vnd frucht ist / nit allen gemein. Wie auch yetzund nach dem der glaub / der do bedeckt was / eroffnet ist / das bad der widergeburt allen denen / die im nammen des vatters suns vnnd heiligen geists getaufft sind / gmein ist / aber die gnad / deren sacrament das sind / vnd dadurch die glider des leybs Christi mit jrem haupt wider geboren sind / ist darumb nit allen gemein. Das sagt Augustinus / vnd leert hiemit / daß die zeichen deren die ein glauben vnd ein religion habend / außgenommen die vngleyche der zeyt / nit vngleych sonder glych seygind.

Nach dem wir nun die gleychheit / deßgleychen auch den vnderscheid der sacramenten des alten vnd neüwen Testaments also kurtz wider überloffen habend / auß anlaß dessen das man gmeinlich haltet vnd spricht / die sacrament des neüwen gsatztes mitteilind die gnad auß jnen selber / so woͤllend wir nun auch die selb meinung für vns nemmen vnd erwaͤgen wie es ein gestalt darumb habe. 3564 Vnnd erstlich / so vil das woͤrtle gnad belanget / muͦß ich kurtz anzeigen was es seye vnd heisse. Gnad ist Gottes gunst vnd guͦtwillige / mit deren vns Gott der vatter von Christi waͤgen liebet / reiniget / mit seinen gaben begabet / graͤcht vnd saͤlig machet. Dann es nennend die Apostel in jren geschrifften heiter daß gnad / dadurch wir graͤcht vnd saͤlig gemachet werdend im glauben Jesu Christi. Von der gnad spricht Paulus:3565 Jch verwirff die gnad Gottes nit. Dann ist die graͤchtigkeit durch das gsatzt / so ist Christus vergaͤbens gestorben. Von deren ist auch geschriben:3566 Christus ist eüch kein nütz / wenn jr durchs gsatzt geraͤcht werden woͤllend / vnnd sind von der gnad gefallen. Von deren stadt auch 3567 / Jst es auß genaden geschaͤhen / so ist es nit auß den werchen / sunst

3563 Daß Augustinus auch gelert habe / daß die sacrament der alten vnd vnsere glych sygind.
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[[414]/0920] Die Siben vnd viertzigste 3563 Gleyches finst du auch bey dem heiligen Augustino / Gott gaͤb wie vnsere widersaͤcher jm jren eyngfuͤrten vnderscheid zwüschend den sacramenten des alten vnd neüwen Testaments vnderstandind aufzuͦtraͤchen. Dann Contra literas Petiliani lib.2. cap.37. spricht er: Jn dem zeichen sind sy vngleych / aber in dem daß verzeichnet wirt / sind sy gleych. Jtem Tractat. in Ioan. 26. über die wort / Das ist das brot das von himmel haͤrab kommen ist ꝛc. spricht er: Das Manna hatt dises brot bedeütet: der altar Gottes hatt auch dises brot bedeütet. Das sind sacrament gewaͤsen: die sind wol in den zeichen vngleych / aber in dem das bedeütet wirt / gleych. Soͤmlichs lisest auch Contra Faustum Manichaeum lib. 19. cap. 13. 16. 17. Widerumb Tractat. in Ioan. 45. spricht er: Vor der zuͦkunfft vnsers Herren Jesu Christi / da er niderig kommen ist in das fleisch / sind geraͤchet gewaͤsen / die also in jn geglaubt habend der kommen solt / wie wir in jn glaubend der kommen ist. Die zeyten sind geaͤnderet / aber der glaub nit / ꝛc. Vnd bald darnach: Jn vngleychen zeychen ist ein glaub / aber also in vngleychen zeichen / wie auch in vngleychen worten: dann die wort aͤnderend jren thon nach den zeyten / vnnd sind ja auch die wort nichts anders dann zeichen: dann mit dem das sy bedeütend sind sy wort. Nimm die bedeütung vom wort / so ist es ein ytels gethoͤn: darumb so ist es alles bedeütet. Glaubtend nun die / durch die dise zeichen sind zuͦdienet worden / vnd durch die das vorgsagt vnd geweyßsaget ist worden / grad aͤben das dz wir glaubend? Frylich glaubtend sy es: aber also das sy es glaubtend künfftig seyn / wir aber glaubend daß es kommen seye. Jtem über den 77. Psal. Jn der geheimnuß ist es ein speyß / die jren vnd die vnser / ja der bedeütung nit der gestalt halben. Dann aͤben der Christus der jnen im velsen ist vorbildet / der ist vns im fleisch eroffnet worden. Aber Gott hat nit ab jnen allen ein gefallen gehan. Sy habend wol all ein geistliche speyß vnd ein geistlichs tranck: das ist / das etwas geistlichs bedeütet / gaͤssen vnd getruncken: aber Gott hat nit ein wolgefallen an allen gehan. Vnd wiewol die sacrament alle gmein warend / so was doch die gnad / die der sacramenten tugend vnd frucht ist / nit allen gemein. Wie auch yetzund nach dem der glaub / der do bedeckt was / eroffnet ist / das bad der widergeburt allen denen / die im nammen des vatters suns vnnd heiligen geists getaufft sind / gmein ist / aber die gnad / deren sacrament das sind / vnd dadurch die glider des leybs Christi mit jrem haupt wider geboren sind / ist darumb nit allen gemein. Das sagt Augustinus / vnd leert hiemit / daß die zeichen deren die ein glauben vnd ein religion habend / außgenommen die vngleyche der zeyt / nit vngleych sonder glych seygind. Nach dem wir nun die gleychheit / deßgleychen auch den vnderscheid der sacramenten des alten vnd neüwen Testaments also kurtz wider überloffen habend / auß anlaß dessen das man gmeinlich haltet vnd spricht / die sacrament des neüwen gsatztes mitteilind die gnad auß jnen selber / so woͤllend wir nun auch die selb meinung für vns nemmen vnd erwaͤgen wie es ein gestalt darumb habe. 3564 Vnnd erstlich / so vil das woͤrtle gnad belanget / muͦß ich kurtz anzeigen was es seye vnd heisse. Gnad ist Gottes gunst vnd guͦtwillige / mit deren vns Gott der vatter von Christi waͤgen liebet / reiniget / mit seinen gaben begabet / graͤcht vnd saͤlig machet. Dann es nennend die Apostel in jren geschrifften heiter daß gnad / dadurch wir graͤcht vnd saͤlig gemachet werdend im glauben Jesu Christi. Von der gnad spricht Paulus: 3565 Jch verwirff die gnad Gottes nit. Dann ist die graͤchtigkeit durch das gsatzt / so ist Christus vergaͤbens gestorben. Von deren ist auch geschriben: 3566 Christus ist eüch kein nütz / wenn jr durchs gsatzt geraͤcht werden woͤllend / vnnd sind von der gnad gefallen. Von deren stadt auch 3567 / Jst es auß genaden geschaͤhen / so ist es nit auß den werchen / sunst 3563 Daß Augustinus auch gelert habe / daß die sacrament der alten vnd vnsere glych sygind. 3564 Was gnad seye vnd heisse. 3565 Galat.2. 3566 Galat.5. 3567 Rom.11.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [414]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/920>, abgerufen am 24.11.2024.