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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
freyheit / der wält erstlich durch die predig Christi deß Herren selbs / darnach auch durch die verkündung der apostlen fürgelegt: darnach aber / dz es Gott also wöllen / ist es auch von den apostlen vnd Euangelisten in gschrifft verfasset / vnd hat er der Herr an dise predig oder gschrifft ein sacrament / als ein sigel gehenckt / namlich den tauff / den er an die statt der beschneydung verordnet hat. Dann die selbig muoßt aufgehebt werden / dieweyl sy bluotig / vnd ein zeichen was daß der gebenedeyet samen kommen sölte / der aber do schon kommen was. So ist nun der tauff der also an statt der beschneydung kommen / auch ein sigel der gerechtigkeit deß glaubens / ja ein gwüsse kundtschafft vnd versigleter brieff / dz vns Gott gwüßlich reinige / vnd zuo erben deß ewigen läbens mache / dz die gantze gnad deß euangelij den getaufften zuoghöre / so sy im waren glauben bestandind. Sprichst du / Die kind der Christen glaubend aber nit die man tauffen sol. Das bekenn ich. Es glaubtend aber auch der Juden kind nit / vnd wurdend doch nichtsdestermind beschnitten / vnd warend im pundt Gottes vnd in der gmeinschafft aller seiner güteren: das vns deßhalben alle ware gottsäligkeit leert sölichs auch vnseren kinden zuogäben. Wenn der Juden kind erwuochsend / vnnd durch vnglauben abtrattend / so entfielend sy von dem pundt Gottes. Also entfallend auch der Christen kind von der gnad Gottes wenn sy erwachsend vnd gottloßlich handlend: sy werdend aber auch in die selbig durch glöubige bekeerung vnd besserung wider aufgenommen. Aber damit ich wider auff mein fürnemmen komme / so wirt der tauff / der ein sigel der gerechtigkeit deß glaubens ist nit an pergament / oder an das geschriben euangelium gehenckt / sonder gschicht an den leychnamen der kinderen Gottes selb / vnd wirt den selbigen gleych als angeschlagen vnd angetruckt. Dann wir werdend eintweders gar mit vnserem leyb eyngetunckt / oder gar mit dem tauffwasser besprützt: welches zwar ein sichtbare besiglung ist / die da bestätiget daß der war Gott vnser Gott seye / der vns heilige vnd rein mache / vnnd daß vns die reinigung vnd alle güter Gottes als erben Gottes zuogehörind. Vnd dahär dienet auch das klar vnnd heiter ort deß heiligen apostels Pauli / das man zun Galat. mit disen worten lißt3610 / Jr sind alle Gottes kinder durch den glauben in Christo Jesu. Dann wie vil eüwer getaufft sind / die habend Christum angezogen etc. 3611 Ein gleyche gstalt hat es auch vmb deß Herren Nachtmal / welches auch ein sigel ist der gerechtigkeit deß glaubens. Dann der sun Gottes stirbt vnnd erlößt mit seinem tod die glöubigen / speyßt vnnd trenckt vns auch mit seinem leyb vnd bluot zum ewigen läben. Dise fürträffenlich besonder gnad / gaab vnnd freyheit / so den glöubigen gegeben / wirt von den apostlen verkündt / vnd in gschrifft verfasset / vnd vom Herren consecriert vnd besiglet mit dem sacrament seines leybs vnd bluots / mit welchem er bestätiget vnd besiglet das wir durch den glauben in jn den hingäbnen Herren gerecht gemachet werdind / vnd das vns alle güter Christi in Christo mitgeteilt / vnd wir durch jn gespeyßt vnd erhalten werdind. Damit aber dise bezeichnung vnd versiglung dester läblicher wäre / so henckt er dises sigel nit an ein geschriben pergament / sonder es wirt in vnsere leyb / ja vns zuo ässen gegäben / damit wir die kundtschafft in vns selbs habind / namlich dz vns Christus gantz mit allen seinen gaaben eigentlich zuoghöre / wenn wir im glauben verharrind. Dann es spricht auch der Herr selbs im euangelio / Wär mich isset / der wirt von meinentwegen läben. Der isset aber / der da glaubt. Vnd am selben ort spricht der Herr auch / Jch bin das brot deß läbens: wär zuo mir kumpt / den wirt nit hungeren: vnd wär in mich glaubt / den wirt nimmermer dürsten.

Darauß schliessend wir nun in einer summ / daß die sacrament die göttlichen vnd euangelischen verheissungen besiglind / vnd dz deßhalben so offt man dise von

3610 Galat.3.
3611 Wie deß Herren Nachtmal ein sigel der gerechtigkeit deß glaubens seye.

Predig.
freyheit / der waͤlt erstlich durch die predig Christi deß Herren selbs / darnach auch durch die verkündung der apostlen fürgelegt: darnach aber / dz es Gott also woͤllen / ist es auch von den apostlen vnd Euangelisten in gschrifft verfasset / vnd hat er der Herr an dise predig oder gschrifft ein sacrament / als ein sigel gehenckt / namlich den tauff / den er an die statt der beschneydung verordnet hat. Dann die selbig muͦßt aufgehebt werden / dieweyl sy bluͦtig / vnd ein zeichen was daß der gebenedeyet samen kommen soͤlte / der aber do schon kommen was. So ist nun der tauff der also an statt der beschneydung kommen / auch ein sigel der gerechtigkeit deß glaubens / ja ein gwüsse kundtschafft vnd versigleter brieff / dz vns Gott gwüßlich reinige / vnd zuͦ erben deß ewigen laͤbens mache / dz die gantze gnad deß euangelij den getaufften zuͦghoͤre / so sy im waren glauben bestandind. Sprichst du / Die kind der Christen glaubend aber nit die man tauffen sol. Das bekenn ich. Es glaubtend aber auch der Juden kind nit / vnd wurdend doch nichtsdestermind beschnitten / vnd warend im pundt Gottes vnd in der gmeinschafft aller seiner guͤteren: das vns deßhalben alle ware gottsaͤligkeit leert soͤlichs auch vnseren kinden zuͦgaͤben. Wenn der Juden kind erwuͦchsend / vnnd durch vnglauben abtrattend / so entfielend sy von dem pundt Gottes. Also entfallend auch der Christen kind von der gnad Gottes wenn sy erwachsend vnd gottloßlich handlend: sy werdend aber auch in die selbig durch gloͤubige bekeerung vnd besserung wider aufgenommen. Aber damit ich wider auff mein fürnemmen komme / so wirt der tauff / der ein sigel der gerechtigkeit deß glaubens ist nit an pergament / oder an das geschriben euangelium gehenckt / sonder gschicht an den leychnamen der kinderen Gottes selb / vnd wirt den selbigen gleych als angeschlagen vnd angetruckt. Dann wir werdend eintweders gar mit vnserem leyb eyngetunckt / oder gar mit dem tauffwasser besprützt: welches zwar ein sichtbare besiglung ist / die da bestaͤtiget daß der war Gott vnser Gott seye / der vns heilige vnd rein mache / vnnd daß vns die reinigung vnd alle guͤter Gottes als erben Gottes zuͦgehoͤrind. Vnd dahaͤr dienet auch das klar vnnd heiter ort deß heiligen apostels Pauli / das man zun Galat. mit disen worten lißt3610 / Jr sind alle Gottes kinder durch den glauben in Christo Jesu. Dann wie vil eüwer getaufft sind / die habend Christum angezogen ꝛc. 3611 Ein gleyche gstalt hat es auch vmb deß Herren Nachtmal / welches auch ein sigel ist der gerechtigkeit deß glaubens. Dann der sun Gottes stirbt vnnd erloͤßt mit seinem tod die gloͤubigen / speyßt vnnd trenckt vns auch mit seinem leyb vnd bluͦt zum ewigen laͤben. Dise fürtraͤffenlich besonder gnad / gaab vnnd freyheit / so den gloͤubigen gegeben / wirt von den apostlen verkündt / vnd in gschrifft verfasset / vnd vom Herren consecriert vnd besiglet mit dem sacrament seines leybs vnd bluͦts / mit welchem er bestaͤtiget vnd besiglet das wir durch den glauben in jn den hingaͤbnen Herren gerecht gemachet werdind / vnd das vns alle guͤter Christi in Christo mitgeteilt / vnd wir durch jn gespeyßt vnd erhalten werdind. Damit aber dise bezeichnung vnd versiglung dester laͤblicher waͤre / so henckt er dises sigel nit an ein geschriben pergament / sonder es wirt in vnsere leyb / ja vns zuͦ aͤssen gegaͤben / damit wir die kundtschafft in vns selbs habind / namlich dz vns Christus gantz mit allen seinen gaaben eigentlich zuͦghoͤre / wenn wir im glauben verharrind. Dann es spricht auch der Herr selbs im euangelio / Waͤr mich isset / der wirt von meinentwegen laͤben. Der isset aber / der da glaubt. Vnd am selben ort spricht der Herr auch / Jch bin das brot deß laͤbens: waͤr zuͦ mir kumpt / den wirt nit hungeren: vnd waͤr in mich glaubt / den wirt nimmermer dürsten.

Darauß schliessend wir nun in einer summ / daß die sacrament die goͤttlichen vnd euangelischen verheissungen besiglind / vnd dz deßhalben so offt man dise von

3610 Galat.3.
3611 Wie deß Herren Nachtmal ein sigel der gerechtigkeit deß glaubens seye.
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                   aber auch der Juden kind nit / vnd wurdend doch nichtsdestermind beschnitten / vnd
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                   deßhalben alle ware gottsa&#x0364;ligkeit leert so&#x0364;lichs auch vnseren kinden zu&#x0366;ga&#x0364;ben. Wenn
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                   deß glaubens ist nit an pergament / oder an das geschriben euangelium gehenckt /
                   sonder gschicht an den leychnamen der kinderen Gottes selb / vnd wirt den selbigen
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[CCCCXXI./0933] Predig. freyheit / der waͤlt erstlich durch die predig Christi deß Herren selbs / darnach auch durch die verkündung der apostlen fürgelegt: darnach aber / dz es Gott also woͤllen / ist es auch von den apostlen vnd Euangelisten in gschrifft verfasset / vnd hat er der Herr an dise predig oder gschrifft ein sacrament / als ein sigel gehenckt / namlich den tauff / den er an die statt der beschneydung verordnet hat. Dann die selbig muͦßt aufgehebt werden / dieweyl sy bluͦtig / vnd ein zeichen was daß der gebenedeyet samen kommen soͤlte / der aber do schon kommen was. So ist nun der tauff der also an statt der beschneydung kommen / auch ein sigel der gerechtigkeit deß glaubens / ja ein gwüsse kundtschafft vnd versigleter brieff / dz vns Gott gwüßlich reinige / vnd zuͦ erben deß ewigen laͤbens mache / dz die gantze gnad deß euangelij den getaufften zuͦghoͤre / so sy im waren glauben bestandind. Sprichst du / Die kind der Christen glaubend aber nit die man tauffen sol. Das bekenn ich. Es glaubtend aber auch der Juden kind nit / vnd wurdend doch nichtsdestermind beschnitten / vnd warend im pundt Gottes vnd in der gmeinschafft aller seiner guͤteren: das vns deßhalben alle ware gottsaͤligkeit leert soͤlichs auch vnseren kinden zuͦgaͤben. Wenn der Juden kind erwuͦchsend / vnnd durch vnglauben abtrattend / so entfielend sy von dem pundt Gottes. Also entfallend auch der Christen kind von der gnad Gottes wenn sy erwachsend vnd gottloßlich handlend: sy werdend aber auch in die selbig durch gloͤubige bekeerung vnd besserung wider aufgenommen. Aber damit ich wider auff mein fürnemmen komme / so wirt der tauff / der ein sigel der gerechtigkeit deß glaubens ist nit an pergament / oder an das geschriben euangelium gehenckt / sonder gschicht an den leychnamen der kinderen Gottes selb / vnd wirt den selbigen gleych als angeschlagen vnd angetruckt. Dann wir werdend eintweders gar mit vnserem leyb eyngetunckt / oder gar mit dem tauffwasser besprützt: welches zwar ein sichtbare besiglung ist / die da bestaͤtiget daß der war Gott vnser Gott seye / der vns heilige vnd rein mache / vnnd daß vns die reinigung vnd alle guͤter Gottes als erben Gottes zuͦgehoͤrind. Vnd dahaͤr dienet auch das klar vnnd heiter ort deß heiligen apostels Pauli / das man zun Galat. mit disen worten lißt 3610 / Jr sind alle Gottes kinder durch den glauben in Christo Jesu. Dann wie vil eüwer getaufft sind / die habend Christum angezogen ꝛc. 3611 Ein gleyche gstalt hat es auch vmb deß Herren Nachtmal / welches auch ein sigel ist der gerechtigkeit deß glaubens. Dann der sun Gottes stirbt vnnd erloͤßt mit seinem tod die gloͤubigen / speyßt vnnd trenckt vns auch mit seinem leyb vnd bluͦt zum ewigen laͤben. Dise fürtraͤffenlich besonder gnad / gaab vnnd freyheit / so den gloͤubigen gegeben / wirt von den apostlen verkündt / vnd in gschrifft verfasset / vnd vom Herren consecriert vnd besiglet mit dem sacrament seines leybs vnd bluͦts / mit welchem er bestaͤtiget vnd besiglet das wir durch den glauben in jn den hingaͤbnen Herren gerecht gemachet werdind / vnd das vns alle guͤter Christi in Christo mitgeteilt / vnd wir durch jn gespeyßt vnd erhalten werdind. Damit aber dise bezeichnung vnd versiglung dester laͤblicher waͤre / so henckt er dises sigel nit an ein geschriben pergament / sonder es wirt in vnsere leyb / ja vns zuͦ aͤssen gegaͤben / damit wir die kundtschafft in vns selbs habind / namlich dz vns Christus gantz mit allen seinen gaaben eigentlich zuͦghoͤre / wenn wir im glauben verharrind. Dann es spricht auch der Herr selbs im euangelio / Waͤr mich isset / der wirt von meinentwegen laͤben. Der isset aber / der da glaubt. Vnd am selben ort spricht der Herr auch / Jch bin das brot deß laͤbens: waͤr zuͦ mir kumpt / den wirt nit hungeren: vnd waͤr in mich glaubt / den wirt nimmermer dürsten. Darauß schliessend wir nun in einer summ / daß die sacrament die goͤttlichen vnd euangelischen verheissungen besiglind / vnd dz deßhalben so offt man dise von 3610 Galat.3. 3611 Wie deß Herren Nachtmal ein sigel der gerechtigkeit deß glaubens seye.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXXI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/933>, abgerufen am 24.11.2024.