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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Acht vnd viertzigste
widersächer selbs zuolassend: die kind aber sind glöubige / dann Gott rächnet vnnd zellt sy in die zal der glöubigen: welches ich da oben heiter bewärt hab: darumb so sol man die kind tauffen.

3723 Widerumb werffend sy für / ja die kind verstandind aber die geheimnuß des tauffs nit / vnnd darumb so streyte es nit nun wider den glauben / sonder auch wider alle vernunfft vnd den gmeinen verstand / die kind tauffen. Dann es seye gleych ein bloch oder ein kind tauffen / dieweyl entwäders verstand habe. Also lassend die vnreinen lätzköpff jre vnreinen zungen in lesterung außlaufen wider die Maiestet Gottes selbs. Gott hat die kind heissen beschneyden / vnd die beschnydung hat grosse geheimnussen begriffen / welche die kind auch nit verstanden habend. Meinend wir drumb daß Gott neißwas eyngesetzt habe wider die vernunfft vnd den gmeinen verstand? Hebend eüch / dahin jr wärt sind / jr lätzköpff mit eüweren lesterungen. Das ist doch gar vnrein vnd mer dann grob / daß jr die kind den blöcheren vergleychend. Dann wie hoch der Herr die kind halte / habend wir hieuor auß dem Euangelio gelert. Welche aber yetz anfahend zuo jrem verstand kommen / sol man fleyssig leeren vnd erinneren / daß sy eyngedenck seygind daß sy getaufft seygind / vnd daß sy mit anrüffung des nammens Gottes anhaltind vnd sich fleyssind in allem / jrem glübt vnd jrer verlobung statt zuo thuon. Also hat Abraham seinen Jsaac vnderrichtet / vnd alle heiligen vätter jre kinder.

3724 Wir wöllend aber die touben / vnsinnigen / zängkischen lestermüler seyn lon / denen / wie wir wol gehört / an worten nichts manglet / wie offt vnd ernstlich wir mit jnen gehandlet: vnd wöllend fürfaren / mit wenigen / doch heiteren bewärnussen zuo erzeigen / daß man die kind tauffen sölle / vnd daß auch die Apostel Christi vnsers Herren die kind getaufft habind. Der Herr hat alle völcker geheissen tauffen / deßhalb auch die kind: dann die werdend vnder dem gemeinen nammen aller völckeren begriffen. Jtem / so sind alle die glöubig / die Gott vnder die glöubigen zellt. Dann S. Peter hort3725 / Was Gott gereiniget hat / das solt du nit gemein oder vnrein nennen. Gott rächnet aber die kind vnder die glöubigen / darumb so sind sy glöubig. Wir wöllind dann wider Gott streyten / vnd stercker sein dann er. Nun so bedarff das keiner widerred / da die Apostel Christi die getaufft habend / die Christus geheissen hatt tauffen. Er hat aber die glöubigen geheissen tauffen / darumb so habend die Apostel die kinder getaufft.

So ist das Euangelium grösser dann der tauff. Dann Paulus spricht3726 / Der Herr hat mich gesendt das Euangelium zuo predigen / nit zuo tauffen. Dz redt er nit einfaltig / daß er gar nit zuo tauffen gsendt seye / sonder daß er die leer dem tauff fürsetzt. Dann sunst hat der Herr die ding den Apostlen beyde befolhen. Nun werdend aber in der leer des Euangelij die kind von Gott angenommen vnd nit verschupfft: wär wolt sy dann von dem wenigeren außschliessen / er wölte dann bey guoter vernunfft vnsinnig seyn? Jn den Sacramenten werdend auch bedacht / das verzeichnet ding / vnd das zeichen. Das verzeichnet / ist das meret / vnd von dem selben werdend die kind nit außgeschlossen.Wär wolt jnen dann das zeichen abschlahen? Dann die heiligen Sacrament Gottes / werdend mer auß dem wort / dann auß dem zeichen ermässen. Auß dem wort nemmend wir aber ab / daß auch die weyber vons Herren Nachtmal nit außgeschlossen werdind. Dann wiewol wir nit läsend / daß sy bey der ersten eynsatzung gewäsen / vnd bey des Herren tisch gesässen / auch kein außtruckts gebott darumb ist / daß da heisse / daß man sy zuo des Herren Nachtmal sölle gon lassen / noch nicht destweniger lassend wir sy auß gewüsser abrächnung / one alles scheühen / vnd one allen zweyfel / darzuo.

3723 Von dem / dz die kind die geheimnuß des tauffs nit verstandind.
3724 Daß der kindertauff auß Gott seye / vnd daß die Apostel auch kinder getaufft habind.
3725 Acto.10.
3726 1.Cor.1.

Die Acht vnd viertzigste
widersaͤcher selbs zuͦlassend: die kind aber sind gloͤubige / dann Gott raͤchnet vnnd zellt sy in die zal der gloͤubigen: welches ich da oben heiter bewaͤrt hab: darumb so sol man die kind tauffen.

3723 Widerumb werffend sy für / ja die kind verstandind aber die geheimnuß des tauffs nit / vnnd darumb so streyte es nit nun wider den glauben / sonder auch wider alle vernunfft vnd den gmeinen verstand / die kind tauffen. Dann es seye gleych ein bloch oder ein kind tauffen / dieweyl entwaͤders verstand habe. Also lassend die vnreinen laͤtzkoͤpff jre vnreinen zungen in lesterung außlaufen wider die Maiestet Gottes selbs. Gott hat die kind heissen beschneyden / vnd die beschnydung hat grosse geheimnussen begriffen / welche die kind auch nit verstanden habend. Meinend wir drumb daß Gott neißwas eyngesetzt habe wider die vernunfft vnd den gmeinen verstand? Hebend eüch / dahin jr waͤrt sind / jr laͤtzkoͤpff mit eüweren lesterungen. Das ist doch gar vnrein vnd mer dann grob / daß jr die kind den bloͤcheren vergleychend. Dann wie hoch der Herr die kind halte / habend wir hieuͦr auß dem Euangelio gelert. Welche aber yetz anfahend zuͦ jrem verstand kommen / sol man fleyssig leeren vnd erinneren / daß sy eyngedenck seygind daß sy getaufft seygind / vnd daß sy mit anruͤffung des nammens Gottes anhaltind vnd sich fleyssind in allem / jrem glübt vnd jrer verlobung statt zuͦ thuͦn. Also hat Abraham seinen Jsaac vnderrichtet / vnd alle heiligen vaͤtter jre kinder.

3724 Wir woͤllend aber die touben / vnsinnigen / zaͤngkischen lestermüler seyn lon / denen / wie wir wol gehoͤrt / an worten nichts manglet / wie offt vnd ernstlich wir mit jnen gehandlet: vnd woͤllend fürfaren / mit wenigen / doch heiteren bewaͤrnussen zuͦ erzeigen / daß man die kind tauffen soͤlle / vnd daß auch die Apostel Christi vnsers Herren die kind getaufft habind. Der Herr hat alle voͤlcker geheissen tauffen / deßhalb auch die kind: dann die werdend vnder dem gemeinen nammen aller voͤlckeren begriffen. Jtem / so sind alle die gloͤubig / die Gott vnder die gloͤubigen zellt. Dann S. Peter hort3725 / Was Gott gereiniget hat / das solt du nit gemein oder vnrein nennen. Gott raͤchnet aber die kind vnder die gloͤubigen / darumb so sind sy gloͤubig. Wir woͤllind dann wider Gott streyten / vnd stercker sein dann er. Nun so bedarff das keiner widerred / da die Apostel Christi die getaufft habend / die Christus geheissen hatt tauffen. Er hat aber die gloͤubigen geheissen tauffen / darumb so habend die Apostel die kinder getaufft.

So ist das Euangelium groͤsser dann der tauff. Dann Paulus spricht3726 / Der Herr hat mich gesendt das Euangelium zuͦ predigen / nit zuͦ tauffen. Dz redt er nit einfaltig / daß er gar nit zuͦ tauffen gsendt seye / sonder daß er die leer dem tauff fürsetzt. Dann sunst hat der Herr die ding den Apostlen beyde befolhen. Nun werdend aber in der leer des Euangelij die kind von Gott angenommen vnd nit verschupfft: waͤr wolt sy dann von dem wenigeren außschliessen / er woͤlte dann bey guͦter vernunfft vnsinnig seyn? Jn den Sacramenten werdend auch bedacht / das verzeichnet ding / vnd das zeichen. Das verzeichnet / ist das meret / vnd von dem selben werdend die kind nit außgeschlossen.Waͤr wolt jnen dann das zeichen abschlahen? Dann die heiligen Sacrament Gottes / werdend mer auß dem wort / dann auß dem zeichen ermaͤssen. Auß dem wort nemmend wir aber ab / daß auch die weyber vons Herren Nachtmal nit außgeschlossen werdind. Dann wiewol wir nit laͤsend / daß sy bey der ersten eynsatzung gewaͤsen / vnd bey des Herren tisch gesaͤssen / auch kein außtruckts gebott darumb ist / daß da heisse / daß man sy zuͦ des Herren Nachtmal soͤlle gon lassen / noch nicht destweniger lassend wir sy auß gewüsser abraͤchnung / one alles scheühen / vnd one allen zweyfel / darzuͦ.

3723 Von dem / dz die kind die geheimnuß des tauffs nit verstandind.
3724 Daß der kindertauff auß Gott seye / vnd daß die Apostel auch kinder getaufft habind.
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[[438]/0968] Die Acht vnd viertzigste widersaͤcher selbs zuͦlassend: die kind aber sind gloͤubige / dann Gott raͤchnet vnnd zellt sy in die zal der gloͤubigen: welches ich da oben heiter bewaͤrt hab: darumb so sol man die kind tauffen. 3723 Widerumb werffend sy für / ja die kind verstandind aber die geheimnuß des tauffs nit / vnnd darumb so streyte es nit nun wider den glauben / sonder auch wider alle vernunfft vnd den gmeinen verstand / die kind tauffen. Dann es seye gleych ein bloch oder ein kind tauffen / dieweyl entwaͤders verstand habe. Also lassend die vnreinen laͤtzkoͤpff jre vnreinen zungen in lesterung außlaufen wider die Maiestet Gottes selbs. Gott hat die kind heissen beschneyden / vnd die beschnydung hat grosse geheimnussen begriffen / welche die kind auch nit verstanden habend. Meinend wir drumb daß Gott neißwas eyngesetzt habe wider die vernunfft vnd den gmeinen verstand? Hebend eüch / dahin jr waͤrt sind / jr laͤtzkoͤpff mit eüweren lesterungen. Das ist doch gar vnrein vnd mer dann grob / daß jr die kind den bloͤcheren vergleychend. Dann wie hoch der Herr die kind halte / habend wir hieuͦr auß dem Euangelio gelert. Welche aber yetz anfahend zuͦ jrem verstand kommen / sol man fleyssig leeren vnd erinneren / daß sy eyngedenck seygind daß sy getaufft seygind / vnd daß sy mit anruͤffung des nammens Gottes anhaltind vnd sich fleyssind in allem / jrem glübt vnd jrer verlobung statt zuͦ thuͦn. Also hat Abraham seinen Jsaac vnderrichtet / vnd alle heiligen vaͤtter jre kinder. 3724 Wir woͤllend aber die touben / vnsinnigen / zaͤngkischen lestermüler seyn lon / denen / wie wir wol gehoͤrt / an worten nichts manglet / wie offt vnd ernstlich wir mit jnen gehandlet: vnd woͤllend fürfaren / mit wenigen / doch heiteren bewaͤrnussen zuͦ erzeigen / daß man die kind tauffen soͤlle / vnd daß auch die Apostel Christi vnsers Herren die kind getaufft habind. Der Herr hat alle voͤlcker geheissen tauffen / deßhalb auch die kind: dann die werdend vnder dem gemeinen nammen aller voͤlckeren begriffen. Jtem / so sind alle die gloͤubig / die Gott vnder die gloͤubigen zellt. Dann S. Peter hort 3725 / Was Gott gereiniget hat / das solt du nit gemein oder vnrein nennen. Gott raͤchnet aber die kind vnder die gloͤubigen / darumb so sind sy gloͤubig. Wir woͤllind dann wider Gott streyten / vnd stercker sein dann er. Nun so bedarff das keiner widerred / da die Apostel Christi die getaufft habend / die Christus geheissen hatt tauffen. Er hat aber die gloͤubigen geheissen tauffen / darumb so habend die Apostel die kinder getaufft. So ist das Euangelium groͤsser dann der tauff. Dann Paulus spricht 3726 / Der Herr hat mich gesendt das Euangelium zuͦ predigen / nit zuͦ tauffen. Dz redt er nit einfaltig / daß er gar nit zuͦ tauffen gsendt seye / sonder daß er die leer dem tauff fürsetzt. Dann sunst hat der Herr die ding den Apostlen beyde befolhen. Nun werdend aber in der leer des Euangelij die kind von Gott angenommen vnd nit verschupfft: waͤr wolt sy dann von dem wenigeren außschliessen / er woͤlte dann bey guͦter vernunfft vnsinnig seyn? Jn den Sacramenten werdend auch bedacht / das verzeichnet ding / vnd das zeichen. Das verzeichnet / ist das meret / vnd von dem selben werdend die kind nit außgeschlossen.Waͤr wolt jnen dann das zeichen abschlahen? Dann die heiligen Sacrament Gottes / werdend mer auß dem wort / dann auß dem zeichen ermaͤssen. Auß dem wort nemmend wir aber ab / daß auch die weyber vons Herren Nachtmal nit außgeschlossen werdind. Dann wiewol wir nit laͤsend / daß sy bey der ersten eynsatzung gewaͤsen / vnd bey des Herren tisch gesaͤssen / auch kein außtruckts gebott darumb ist / daß da heisse / daß man sy zuͦ des Herren Nachtmal soͤlle gon lassen / noch nicht destweniger lassend wir sy auß gewüsser abraͤchnung / one alles scheühen / vnd one allen zweyfel / darzuͦ. 3723 Von dem / dz die kind die geheimnuß des tauffs nit verstandind. 3724 Daß der kindertauff auß Gott seye / vnd daß die Apostel auch kinder getaufft habind. 3725 Acto.10. 3726 1.Cor.1.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [438]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/968>, abgerufen am 22.11.2024.