Burckhardt, Jacob: Die Cultur der Renaissance in Italien. Ein Versuch. Basel, 1860.lichen Kenners sowohl als der gebildeten Welt überhaupt,1. Abschnitt. Es versteht sich, daß diese ganze rationelle Behand-Kriegsgräuel. 1) Als solcher wird er dann doch behandelt. Vgl. Bandello, Parte I, Nov. 40. 2) Vgl. z. B.: De obsidione Tiphernatium, im 2. Band der rer. italicar. scriptores ex codd. florent. Col. 690. Ein sehr be- zeichnendes Ereigniß vom J. 1474. -- Der Zweikampf des Mar- schalls Boucicault mit Galeazzo Gonzaga 1406 bei Cagnola, Arch. stor. III, p. 25. -- Wie Sixtus IV. die Duelle seiner Gardisten ehrte, erzählt Infessura. Seine Nachfolger erließen Bullen gegen das Duell überhaupt. Sept. Decretal. V. Tit. 17. 3) Das Nähere Arch. stor. Append. Tom. V.
lichen Kenners ſowohl als der gebildeten Welt überhaupt,1. Abſchnitt. Es verſteht ſich, daß dieſe ganze rationelle Behand-Kriegsgräuel. 1) Als ſolcher wird er dann doch behandelt. Vgl. Bandello, Parte I, Nov. 40. 2) Vgl. z. B.: De obsidione Tiphernatium, im 2. Band der rer. italicar. scriptores ex codd. florent. Col. 690. Ein ſehr be- zeichnendes Ereigniß vom J. 1474. — Der Zweikampf des Mar- ſchalls Boucicault mit Galeazzo Gonzaga 1406 bei Cagnola, Arch. stor. III, p. 25. — Wie Sixtus IV. die Duelle ſeiner Gardiſten ehrte, erzählt Infeſſura. Seine Nachfolger erließen Bullen gegen das Duell überhaupt. Sept. Decretal. V. Tit. 17. 3) Das Nähere Arch. stor. Append. Tom. V.
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lichen Kenners ſowohl als der gebildeten Welt überhaupt,
während gleichzeitige nordiſche Relationen, z. B.: Diebold
Schillings Burgunderkrieg noch ganz die Formloſigkeit und
protocollariſche Treue von Chroniken an ſich haben. Der
größte Dilettant, der je als ſolcher 1) im Kriegsweſen auf-
getreten iſt, Macchiavelli, ſchrieb damals ſeine „arte della
guerra“. Die ſubjective Ausbildung des einzelnen Kriegers
aber fand ihre vollendetſte Aeußerung in jenen feierlichen
Kämpfen von einem oder mehrern Paaren, dergleichen ſchon
lange vor dem berühmten Kampfe bei Barletta (1503) Sitte
geweſen iſt 2). Der Sieger war dabei einer Verherrlichung
gewiß, die ihm im Norden fehlte: durch Dichter und Hu-
maniſten. Es liegt im Ausgang dieſer Kämpfe kein Gottes-
urtheil mehr, ſondern ein Sieg der Perſönlichkeit und —
für die Zuſchauer — der Entſcheid einer ſpannenden Wette
nebſt einer Genugthuung für die Ehre des Heeres oder der
Nation.
1. Abſchnitt.
Zweikämpfe.
Es verſteht ſich, daß dieſe ganze rationelle Behand-
lung der Kriegsſachen unter gewiſſen Umſtänden den ärgſten
Gräueln Platz machte, ſelbſt ohne Mitwirkung des politiſchen
Haſſes, bloß etwa einer verſprochenen Plünderung zu Liebe.
Nach der vierzigtägigen Verheerung Piacenza's (1447),
welche Sforza ſeinen Soldaten hatte geſtatten müſſen, ſtand
die Stadt geraume Zeit leer und mußte mit Gewalt wieder
bevölkert werden 3). Doch will dergleichen wenig ſagen im
Kriegsgräuel.
1) Als ſolcher wird er dann doch behandelt. Vgl. Bandello, Parte I,
Nov. 40.
2) Vgl. z. B.: De obsidione Tiphernatium, im 2. Band der rer.
italicar. scriptores ex codd. florent. Col. 690. Ein ſehr be-
zeichnendes Ereigniß vom J. 1474. — Der Zweikampf des Mar-
ſchalls Boucicault mit Galeazzo Gonzaga 1406 bei Cagnola, Arch.
stor. III, p. 25. — Wie Sixtus IV. die Duelle ſeiner Gardiſten
ehrte, erzählt Infeſſura. Seine Nachfolger erließen Bullen gegen
das Duell überhaupt. Sept. Decretal. V. Tit. 17.
3) Das Nähere Arch. stor. Append. Tom. V.
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