B. Stellt sie aber die Krankheiten nach ihren wesentli- chen Erscheinungen dar, welche den Grund der übrigen ent- halten, und auf deren Beseitigung die Heilkunst bedacht seyn muß, weil mit derselben auch die Entfernung der gan- zen Krankheit verbunden ist, so liefert sie ein praktisches System der Krankheiten, welches das Resultat der Erfahrung ist.
§ 301.
2. Werden die wesentlichen und charakteristischen Merk- mahle, wodurch jene einzelnen Gattungen der Krankheiten sich von einander auszeichnen, in der Absicht dargestellt, um in einzelnen Fällen die vorhandenen Krankheiten zu erkennen, und von allen übrigen gehörig zu unterscheiden, so erwächst hieraus die Diagnostik, oder die Erkennungslehre der Krankheiten.
§ 302.
3. Stellt die Nosologie die Erscheinungen dar, welche nach möglichst vollständigen Beobachtungen, den gegenwär- tigen folgen, und durch dieselben herbeygeführt werden, nebst den Merkmahlen, durch welche wir auf ihre künftige Entstehung schließen können, so lehrt sie die Zukunft vorher- sehen, und wird als eine solche Anleitung die Prognostik, oder die Vorhererkennungskunst der Krankheiten genennt.
§ 303.
4. Beschreibt sie endlich die an dem kranken Menschen sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungen, welche vermöge ih- rer, durch sorgfältige Beobachtungen, entdeckter Verbin- dung mit andern, unsern Sinnen entdeckten Erscheinungen, uns von der Gegenwart dieser letztern unterrichten, um da-
durch
Encyklopaͤdie der Heilkunſt.
§ 300.
B. Stellt ſie aber die Krankheiten nach ihren weſentli- chen Erſcheinungen dar, welche den Grund der uͤbrigen ent- halten, und auf deren Beſeitigung die Heilkunſt bedacht ſeyn muß, weil mit derſelben auch die Entfernung der gan- zen Krankheit verbunden iſt, ſo liefert ſie ein praktiſches Syſtem der Krankheiten, welches das Reſultat der Erfahrung iſt.
§ 301.
2. Werden die weſentlichen und charakteriſtiſchen Merk- mahle, wodurch jene einzelnen Gattungen der Krankheiten ſich von einander auszeichnen, in der Abſicht dargeſtellt, um in einzelnen Faͤllen die vorhandenen Krankheiten zu erkennen, und von allen uͤbrigen gehoͤrig zu unterſcheiden, ſo erwaͤchſt hieraus die Diagnoſtik, oder die Erkennungslehre der Krankheiten.
§ 302.
3. Stellt die Noſologie die Erſcheinungen dar, welche nach moͤglichſt vollſtaͤndigen Beobachtungen, den gegenwaͤr- tigen folgen, und durch dieſelben herbeygefuͤhrt werden, nebſt den Merkmahlen, durch welche wir auf ihre kuͤnftige Entſtehung ſchließen koͤnnen, ſo lehrt ſie die Zukunft vorher- ſehen, und wird als eine ſolche Anleitung die Prognoſtik, oder die Vorhererkennungskunſt der Krankheiten genennt.
§ 303.
4. Beſchreibt ſie endlich die an dem kranken Menſchen ſinnlich wahrnehmbaren Erſcheinungen, welche vermoͤge ih- rer, durch ſorgfaͤltige Beobachtungen, entdeckter Verbin- dung mit andern, unſern Sinnen entdeckten Erſcheinungen, uns von der Gegenwart dieſer letztern unterrichten, um da-
durch
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Encyklopaͤdie der Heilkunſt.
§ 300.
B. Stellt ſie aber die Krankheiten nach ihren weſentli-
chen Erſcheinungen dar, welche den Grund der uͤbrigen ent-
halten, und auf deren Beſeitigung die Heilkunſt bedacht
ſeyn muß, weil mit derſelben auch die Entfernung der gan-
zen Krankheit verbunden iſt, ſo liefert ſie ein praktiſches
Syſtem der Krankheiten, welches das Reſultat der
Erfahrung iſt.
§ 301.
2. Werden die weſentlichen und charakteriſtiſchen Merk-
mahle, wodurch jene einzelnen Gattungen der Krankheiten
ſich von einander auszeichnen, in der Abſicht dargeſtellt, um
in einzelnen Faͤllen die vorhandenen Krankheiten zu erkennen,
und von allen uͤbrigen gehoͤrig zu unterſcheiden, ſo erwaͤchſt
hieraus die Diagnoſtik, oder die Erkennungslehre der
Krankheiten.
§ 302.
3. Stellt die Noſologie die Erſcheinungen dar, welche
nach moͤglichſt vollſtaͤndigen Beobachtungen, den gegenwaͤr-
tigen folgen, und durch dieſelben herbeygefuͤhrt werden,
nebſt den Merkmahlen, durch welche wir auf ihre kuͤnftige
Entſtehung ſchließen koͤnnen, ſo lehrt ſie die Zukunft vorher-
ſehen, und wird als eine ſolche Anleitung die Prognoſtik,
oder die Vorhererkennungskunſt der Krankheiten genennt.
§ 303.
4. Beſchreibt ſie endlich die an dem kranken Menſchen
ſinnlich wahrnehmbaren Erſcheinungen, welche vermoͤge ih-
rer, durch ſorgfaͤltige Beobachtungen, entdeckter Verbin-
dung mit andern, unſern Sinnen entdeckten Erſcheinungen,
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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/109>, abgerufen am 17.07.2024.
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