Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Zweyter Theil. unmittelbar auf den einigen Zweck der Heilkunst (Heilungder Krankheiten), sondern auf das Gesundheitswohl der Menschen überhaupt sich beziehen, und aus den Grundwis- senschaften der Heilkunst geschöpft werden. § 434. Der Arzt ist also, als solcher, weder gerichtlicher Arzt, Erste Abtheilung. Volksarzneykunde. § 435. Unter Volksarzneykunde versteht man eine allgemein Erstes
Zweyter Theil. unmittelbar auf den einigen Zweck der Heilkunſt (Heilungder Krankheiten), ſondern auf das Geſundheitswohl der Menſchen uͤberhaupt ſich beziehen, und aus den Grundwiſ- ſenſchaften der Heilkunſt geſchoͤpft werden. § 434. Der Arzt iſt alſo, als ſolcher, weder gerichtlicher Arzt, Erſte Abtheilung. Volksarzneykunde. § 435. Unter Volksarzneykunde verſteht man eine allgemein Erſtes
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Zweyter Theil.
unmittelbar auf den einigen Zweck der Heilkunſt (Heilung
der Krankheiten), ſondern auf das Geſundheitswohl der
Menſchen uͤberhaupt ſich beziehen, und aus den Grundwiſ-
ſenſchaften der Heilkunſt geſchoͤpft werden.
§ 434.
Der Arzt iſt alſo, als ſolcher, weder gerichtlicher Arzt,
noch mediciniſcher Politiker, noch Diaͤtetiker. Sein Zweck
iſt zunaͤchſt nur Heilung der Krankheiten; aber in ſofern ihn
das Wohl der Menſchheit uͤberhaupt intereſſirt, bearbeitet
er jene Gegenſtaͤnde, weil er vermoͤge ſeiner Kenntniſſe,
welche den Grund ſeiner Kunſt enthalten, allein competenter
Richter daruͤber ſeyn kann.
Erſte Abtheilung.
Volksarzneykunde.
§ 435.
Unter Volksarzneykunde verſteht man eine allgemein
verſtaͤndliche Belehrung der Nichtaͤrzte uͤber das menſchliche
Leben und ſeine Modificationen (Geſundheit und Krankheit),
als Erſcheinungen betrachtet, und ein darauf ſich beziehen-
des ſchickliches Verhalten, um es in Geſundheit und Krank-
heit ſeinem Zwecke gemaͤß zu erhalten. Sie zerfaͤllt dem-
nach in die populaͤre Naturlehre des Menſchen, Geſundheits-
lehre und Krankheitslehre.
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