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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.

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Kritik der Heilkunst.
mung giebt die erste Bedingung der Erfahrung ab, darf also
nicht mit ihr verwechselt werden.

§ 74.

Sodann beobachtet sie, wie diese Symptome auf ein-
ander folgten, was ihnen vorherging, wie sie sich verstärk-
ten, wie sie unter diesen oder jenen Umständen wieder ver-
mindert wurden, was ihnen endlich folgte.

§ 75.

Auf diese Art macht sie Entdeckungen, und liefert den
Stoff zu einer höhern Verarbeitung.

§ 76.

Nimmt sie einige Erscheinungen wahr, welche sie bis-
her immer mit gewissen andern verbunden beobachtet hat,
und sie ist verhindert, diese andern jetzt wahrzunehmen, so
schließt sie der Analogie gemäß, auf ihre Gegenwart.

§ 77.

Nimmt sie ferner in dem gegenwärtigen Falle Erschei-
nungen wahr, welche sie vormals in ihren sämmtlichen Ver-
hältnissen schon beobachtet hat, so schließt sie nach der Ana-
logie, daß eine bestimmte Handlungsweise auf die gegen-
wärtige Krankheit gleichen Einfluß haben wird, als sie vor-
mals auf die ähnliche Krankheit hatte. Sie verhütet also,
was vormals schadete, und wendet an, was vormals fruch-
tete.

§ 78.

Da nun die Naturgesetze an sich, zwar sich immer
gleich, in ihren Würkungen aber unendlich modificirt sind,

also

Kritik der Heilkunſt.
mung giebt die erſte Bedingung der Erfahrung ab, darf alſo
nicht mit ihr verwechſelt werden.

§ 74.

Sodann beobachtet ſie, wie dieſe Symptome auf ein-
ander folgten, was ihnen vorherging, wie ſie ſich verſtaͤrk-
ten, wie ſie unter dieſen oder jenen Umſtaͤnden wieder ver-
mindert wurden, was ihnen endlich folgte.

§ 75.

Auf dieſe Art macht ſie Entdeckungen, und liefert den
Stoff zu einer hoͤhern Verarbeitung.

§ 76.

Nimmt ſie einige Erſcheinungen wahr, welche ſie bis-
her immer mit gewiſſen andern verbunden beobachtet hat,
und ſie iſt verhindert, dieſe andern jetzt wahrzunehmen, ſo
ſchließt ſie der Analogie gemaͤß, auf ihre Gegenwart.

§ 77.

Nimmt ſie ferner in dem gegenwaͤrtigen Falle Erſchei-
nungen wahr, welche ſie vormals in ihren ſaͤmmtlichen Ver-
haͤltniſſen ſchon beobachtet hat, ſo ſchließt ſie nach der Ana-
logie, daß eine beſtimmte Handlungsweiſe auf die gegen-
waͤrtige Krankheit gleichen Einfluß haben wird, als ſie vor-
mals auf die aͤhnliche Krankheit hatte. Sie verhuͤtet alſo,
was vormals ſchadete, und wendet an, was vormals fruch-
tete.

§ 78.

Da nun die Naturgeſetze an ſich, zwar ſich immer
gleich, in ihren Wuͤrkungen aber unendlich modificirt ſind,

alſo
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[27/0045] Kritik der Heilkunſt. mung giebt die erſte Bedingung der Erfahrung ab, darf alſo nicht mit ihr verwechſelt werden. § 74. Sodann beobachtet ſie, wie dieſe Symptome auf ein- ander folgten, was ihnen vorherging, wie ſie ſich verſtaͤrk- ten, wie ſie unter dieſen oder jenen Umſtaͤnden wieder ver- mindert wurden, was ihnen endlich folgte. § 75. Auf dieſe Art macht ſie Entdeckungen, und liefert den Stoff zu einer hoͤhern Verarbeitung. § 76. Nimmt ſie einige Erſcheinungen wahr, welche ſie bis- her immer mit gewiſſen andern verbunden beobachtet hat, und ſie iſt verhindert, dieſe andern jetzt wahrzunehmen, ſo ſchließt ſie der Analogie gemaͤß, auf ihre Gegenwart. § 77. Nimmt ſie ferner in dem gegenwaͤrtigen Falle Erſchei- nungen wahr, welche ſie vormals in ihren ſaͤmmtlichen Ver- haͤltniſſen ſchon beobachtet hat, ſo ſchließt ſie nach der Ana- logie, daß eine beſtimmte Handlungsweiſe auf die gegen- waͤrtige Krankheit gleichen Einfluß haben wird, als ſie vor- mals auf die aͤhnliche Krankheit hatte. Sie verhuͤtet alſo, was vormals ſchadete, und wendet an, was vormals fruch- tete. § 78. Da nun die Naturgeſetze an ſich, zwar ſich immer gleich, in ihren Wuͤrkungen aber unendlich modificirt ſind, alſo

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Zitationshilfe: Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/45>, abgerufen am 21.11.2024.