Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Kritik der Heilkunst. kräfte des Menschen entweder mit sichtbarer Abnutzung derOrgane oder ohne dieselben erschöpft sind, z. B. in langwie- rigen, eingewurzelten Krankheiten etc. *). *) Eyselius de scandalis medicorum. Erford. 716. 4. Heineken de medicorum scandalis, sive de morbis curatu difficilibus et insanalibus. Halae 748. 4. § 107. Da also hier die Erreichung ihres Zwecks, Krankheiten § 108. Bey Krankheiten, deren Wesen sie nicht zu erkennen § 109. In den Fällen aber, wo ihr nur die Kräfte zu heilen, § 110. C 3
Kritik der Heilkunſt. kraͤfte des Menſchen entweder mit ſichtbarer Abnutzung derOrgane oder ohne dieſelben erſchoͤpft ſind, z. B. in langwie- rigen, eingewurzelten Krankheiten ꝛc. *). *) Eyſelius de ſcandalis medicorum. Erford. 716. 4. Heineken de medicorum ſcandalis, ſive de morbis curatu difficilibus et inſanalibus. Halae 748. 4. § 107. Da alſo hier die Erreichung ihres Zwecks, Krankheiten § 108. Bey Krankheiten, deren Weſen ſie nicht zu erkennen § 109. In den Faͤllen aber, wo ihr nur die Kraͤfte zu heilen, § 110. C 3
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Kritik der Heilkunſt.
kraͤfte des Menſchen entweder mit ſichtbarer Abnutzung der
Organe oder ohne dieſelben erſchoͤpft ſind, z. B. in langwie-
rigen, eingewurzelten Krankheiten ꝛc. *).
*⁾ Eyſelius de ſcandalis medicorum. Erford. 716. 4.
Heineken de medicorum ſcandalis, ſive de morbis curatu
difficilibus et inſanalibus. Halae 748. 4.
§ 107.
Da alſo hier die Erreichung ihres Zwecks, Krankheiten
zu erkennen und zu heilen, der Heilkunſt, der Natur der
Sache nach, ſchlechterdings unmoͤglich iſt, ſo ſind dieſe Faͤl-
le eigentlich auch gar nicht Gegenſtaͤnde der Heilkunſt. Weil
ſie aber vermoͤge ihrer Kenntniß der Naturkraͤfte, dieſe Ue-
bel, wenn auch nicht heben, doch erleichtern kann, ſo arbei-
tet ſie hier nur auf den allgemeinen Zweck hin, menſchliches
Elend zu mindern.
§ 108.
Bey Krankheiten, deren Weſen ſie nicht zu erkennen
vermag, deren urſpruͤngliches Symptom, welches den
Grund der uͤbrigen enthaͤlt, ſie alſo nicht heben kann, ſucht
ſie wenigſtens die einzelnen ſich offenbarenden Crſcheinungen
durch Mittel, welche die Erfahrung bewaͤhrt hat, zu min-
dern, oder dem Kranken ertraͤglicher zu machen.
§ 109.
In den Faͤllen aber, wo ihr nur die Kraͤfte zu heilen,
fehlen, ſteht ſie als Troͤſterin dem Kranken bey, verhuͤtet al-
les, was ſein Leben verkuͤrzen koͤnnte, mindert ſeine Schmer-
zen, bereitet ihn zu der bevorſtehenden Umwandlung ſeiner
Natur vor, und ſucht endlich, ihm dieſe Metamorfoſe ſo
leicht als moͤglich zu machen.
§ 110.
C 3
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