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Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.

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41.

(Mel. 44. oder die Hillerische, Num. 46.)

Wie, wenn die Sonn' aufgehet,
die Rose blühend stehet
in ihrer schönsten Zier:
und doch verwelkt sich beuget,
[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]h sich der Abend zeiget:
so blühen und verwelken wir.


42.

(Mel. 17. oder die Hillerische, Num. 22.)

Willt du der Weisheit Quelle kennen?
Es ist die Furcht vor GOtt dem HErrn.
Nur der ist weis und klug zu nennen,
der alle seine Pflichten gern,
weil GOtt sie ihm gebeut, vollbringt,
wenn gleich dazu kein Mensch ihn zwingt.
Wirst du den Höchsten kindlich scheuen,
so wird dir keine Pflicht zur Last:
nur das wirst du vor ihm bereuen,
daß du sie oft versäumet hast.
Wer GOtt als Zeugen vor sich hat,
der freut sich jeder guten That.
Lässt dich die Welt Verachtung merken,
wenn du dich fromm von ihr entfernst:
die Furcht des HErrn wird dich auch stärken,
daß du die Welt verachten lernst.
Wer seinem GOtt recht wohl gefällt,
ist glücklich, selbst beym Spott der Welt.


Ende des ersten Theils.
Zweiter


41.

(Mel. 44. oder die Hilleriſche, Num. 46.)

Wie, wenn die Sonn’ aufgehet,
die Roſe bluͤhend ſtehet
in ihrer ſchoͤnſten Zier:
und doch verwelkt ſich beuget,
[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]h ſich der Abend zeiget:
ſo bluͤhen und verwelken wir.


42.

(Mel. 17. oder die Hilleriſche, Num. 22.)

Willt du der Weisheit Quelle kennen?
Es iſt die Furcht vor GOtt dem HErrn.
Nur der iſt weis und klug zu nennen,
der alle ſeine Pflichten gern,
weil GOtt ſie ihm gebeut, vollbringt,
wenn gleich dazu kein Menſch ihn zwingt.
Wirſt du den Hoͤchſten kindlich ſcheuen,
ſo wird dir keine Pflicht zur Laſt:
nur das wirſt du vor ihm bereuen,
daß du ſie oft verſaͤumet haſt.
Wer GOtt als Zeugen vor ſich hat,
der freut ſich jeder guten That.
Laͤſſt dich die Welt Verachtung merken,
wenn du dich fromm von ihr entfernſt:
die Furcht des HErrn wird dich auch ſtaͤrken,
daß du die Welt verachten lernſt.
Wer ſeinem GOtt recht wohl gefaͤllt,
iſt gluͤcklich, ſelbſt beym Spott der Welt.


Ende des erſten Theils.
Zweiter
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[160/0226] 41. (Mel. 44. oder die Hilleriſche, Num. 46.) Wie, wenn die Sonn’ aufgehet, die Roſe bluͤhend ſtehet in ihrer ſchoͤnſten Zier: und doch verwelkt ſich beuget, __h ſich der Abend zeiget: ſo bluͤhen und verwelken wir. 42. (Mel. 17. oder die Hilleriſche, Num. 22.) Willt du der Weisheit Quelle kennen? Es iſt die Furcht vor GOtt dem HErrn. Nur der iſt weis und klug zu nennen, der alle ſeine Pflichten gern, weil GOtt ſie ihm gebeut, vollbringt, wenn gleich dazu kein Menſch ihn zwingt. Wirſt du den Hoͤchſten kindlich ſcheuen, ſo wird dir keine Pflicht zur Laſt: nur das wirſt du vor ihm bereuen, daß du ſie oft verſaͤumet haſt. Wer GOtt als Zeugen vor ſich hat, der freut ſich jeder guten That. Laͤſſt dich die Welt Verachtung merken, wenn du dich fromm von ihr entfernſt: die Furcht des HErrn wird dich auch ſtaͤrken, daß du die Welt verachten lernſt. Wer ſeinem GOtt recht wohl gefaͤllt, iſt gluͤcklich, ſelbſt beym Spott der Welt. Ende des erſten Theils. Zweiter

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Zitationshilfe: Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/226>, abgerufen am 23.11.2024.