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Busch, Wilhelm: Max und Moritz. München, 1865.

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Fünfter Streich.
Wer im Dorfe oder Stadt
Einen Onkel wohnen hat,
Der sei höflich und bescheiden,
Denn das mag der Onkel leiden. --
-- Morgens sagt man: "Guten Morgen!
Haben Sie was zu besorgen?"
Bringt ihm was er haben muß:
Zeitung, Pfeife, Fidibus. --
Oder sollt es wo im Rücken
Drücken, beißen oder zwicken,
Gleich ist man mit Freudigkeit
Dienstbeflissen und bereit. --
Oder sei's nach einer Prise,
Daß der Onkel heftig niese,
Ruft man "Prosit!" allsogleich,
"Danke, wohl bekomm es Euch!" --
Oder kommt er spät nach Haus,
Zieht man ihm die Stiefel aus,
Holt Pantoffel, Schlafrock, Mütze,
Daß er nicht im Kalten sitze --
Kurz man ist darauf bedacht,
Was dem Onkel Freude macht. --
-- Max und Moritz ihrerseits
Fanden darin keinen Reiz. --
-- Denkt euch nur, welch' schlechten Witz
Machten sie mit Onkel Fritz! --
Fünfter Streich.
Wer im Dorfe oder Stadt
Einen Onkel wohnen hat,
Der ſei höflich und beſcheiden,
Denn das mag der Onkel leiden. —
— Morgens ſagt man: „Guten Morgen!
Haben Sie was zu beſorgen?“
Bringt ihm was er haben muß:
Zeitung, Pfeife, Fidibus. —
Oder ſollt es wo im Rücken
Drücken, beißen oder zwicken,
Gleich iſt man mit Freudigkeit
Dienſtbefliſſen und bereit. —
Oder ſei's nach einer Priſe,
Daß der Onkel heftig nieſe,
Ruft man „Proſit!“ allſogleich,
„Danke, wohl bekomm es Euch!“ —
Oder kommt er ſpät nach Haus,
Zieht man ihm die Stiefel aus,
Holt Pantoffel, Schlafrock, Mütze,
Daß er nicht im Kalten ſitze —
Kurz man iſt darauf bedacht,
Was dem Onkel Freude macht. —
— Max und Moritz ihrerſeits
Fanden darin keinen Reiz. —
— Denkt euch nur, welch' ſchlechten Witz
Machten ſie mit Onkel Fritz! —
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[30/0069] Fünfter Streich. Wer im Dorfe oder Stadt Einen Onkel wohnen hat, Der ſei höflich und beſcheiden, Denn das mag der Onkel leiden. — — Morgens ſagt man: „Guten Morgen! Haben Sie was zu beſorgen?“ Bringt ihm was er haben muß: Zeitung, Pfeife, Fidibus. — Oder ſollt es wo im Rücken Drücken, beißen oder zwicken, Gleich iſt man mit Freudigkeit Dienſtbefliſſen und bereit. — Oder ſei's nach einer Priſe, Daß der Onkel heftig nieſe, Ruft man „Proſit!“ allſogleich, „Danke, wohl bekomm es Euch!“ — Oder kommt er ſpät nach Haus, Zieht man ihm die Stiefel aus, Holt Pantoffel, Schlafrock, Mütze, Daß er nicht im Kalten ſitze — Kurz man iſt darauf bedacht, Was dem Onkel Freude macht. — — Max und Moritz ihrerſeits Fanden darin keinen Reiz. — — Denkt euch nur, welch' ſchlechten Witz Machten ſie mit Onkel Fritz! —

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Zitationshilfe: Busch, Wilhelm: Max und Moritz. München, 1865, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/busch_max_1865/69>, abgerufen am 23.11.2024.