Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Der Vater begibt sich ins Kloster/ etc. seinem Gedächtnüße fallen zulassen/ auch-meine Dienste zu achten/ nicht zwar als wel- che das Glük Jhme entfremden könne/ son- dern einig die Schwestern des Todes: denn- Jch ein unverbrüchliches Gelübde angele- get/ getreu zuleben/ und beständig zu sterben. Des Hn. Diener. 136. Ein Schreiben eines/ die Welt ge- segnenden/ und sich ins Klosterleben begebenden Vaters; an sei- nen Sohn. LJeber Sohn/ wie der güttige dächt-
Der Vater begibt ſich ins Kloſter/ ꝛc. ſeinem Gedaͤchtnuͤße fallen zulaſſen/ auch-meine Dienſte zu achten/ nicht zwar als wel- che das Gluͤk Jhme entfremden koͤnne/ ſon- dern einig die Schweſtern des Todes: denn- Jch ein unverbruͤchliches Geluͤbde angelé- get/ getreu zulében/ und beſtaͤndig zu ſterben. Des Hn. Diener. 136. Ein Schreiben eines/ die Welt ge- ſégnenden/ und ſich ins Klóſterlébén begébenden Vaters; an ſei- nen Sohn. LJeber Sohn/ wie der guͤttige daͤcht-
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Der Vater begibt ſich ins Kloſter/ ꝛc.
ſeinem Gedaͤchtnuͤße fallen zulaſſen/ auch-
meine Dienſte zu achten/ nicht zwar als wel-
che das Gluͤk Jhme entfremden koͤnne/ ſon-
dern einig die Schweſtern des Todes: denn-
Jch ein unverbruͤchliches Geluͤbde angelé-
get/ getreu zulében/ und beſtaͤndig zu ſterben.
Des Hn.
Diener.
136.
Ein Schreiben eines/ die Welt ge-
ſégnenden/ und ſich ins Klóſterlébén
begébenden Vaters; an ſei-
nen Sohn.
LJeber Sohn/ wie der guͤttige
Him̃el/ dier deine Mutter entzógen; ſo
beraubt dich anitzo die Erde deines Vaters;
aber mit und durch dermaßen anmuhtige
Waffen/ daß meine Verlierung/ dier ein
ſonderlicher Gewinn: Denn/ indehm Jch
dich verliere/ bringe Jch mein Lében auſer
aller Gefahr. Jch abſégne der Welt/ ehe
dann Sie mich verlaſſen; aber wohl alzu-
ſpaͤht: So werde Jch auch nicht ſo lange
lében/ uͤm ſolches ſatſam zu bereuen: iedoch
wird aufs wenigſte mein geneigter Wille
ſolchen Mangel erſaͤtzen/ und dieſes an
dich abgelégte begéhren/ meiner Schuldig-
keit/ daß nemlich alle meine vorgegangene
Handlungen/ eine Verachtung ſeyn/ deines
Andaͤnkens/ damit du nimmermehr meinen
begangenen Jrtuhm und Féhler/ zu Ge-
daͤcht-
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