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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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An eine volkommene Frau.
teil über alle/ weil Sie gerecht/ zu behaup-
ten; als der Jch der Allergetreuste Liebha-
ber/ so iemals auf dieser Welt hat seyn kön-
nen; auch lebend sterbe

Meiner Herzlichsten
Jnnigst ergebener/
34.
Mit verschikkung seines Gedichtes; an
eine volkommene Frau.
SChöne Dame/

Jch wolte Sie sehr gerne erstlich der
Verwunderung benehmen/ wodurch Sie
mich denn augenbliklich üm die Kühnheit
strafen möchte/ die Jch an Sie zu schreiben
gebrauche. Sie wisse demnach/ daß mich
mein Versprechen zu dieser Grobheit ange-
mahnet/ nach dem was zugesagtes gehalten
seyn wil. Jch erfreue mich aber zum höchsten
hierüber/ daß meine wenige Geschikligkeit/
die Jch nur in Weitwesenheit anderer eine
nennen darf/ solches wehrts seyn wird/ daß
Sie dero schönen Uhrteil unterworfen seyn
sol. Meine volkommene Richterin lasse
ihre gerechte Augen/ auf die nichtige We-
nigkeit meiner Sache/ und lege die Jahre
meiner jungen Weile gegenüber; verbässere
solches durch ihre kluge Gedanken; so wird
ihre Strafe zu meiner Verbässerung die-
nen. Es erzürne sich aber ja nicht wiederüm
ihre billiche Rache/ in Erinnerung des Lo-
bes ihres Feindes; sondern lasse sich die

Bi-
Ccc ij

An eine volkommene Frau.
teil uͤber alle/ weil Sie gerecht/ zu behaup-
ten; als der Jch der Allergetreuſte Liebha-
ber/ ſo iemals auf dieſer Welt hat ſeyn koͤn-
nen; auch lébend ſterbe

Meiner Herzlichſten
Jnnigſt ergébener/
34.
Mit verſchikkung ſeines Gedichtes; an
eine volkommene Frau.
SChoͤne Dame/

Jch wolte Sie ſehr gérne erſtlich der
Verwunderung benéhmen/ wodurch Sie
mich denn augenbliklich uͤm die Kuͤhnheit
ſtrafen moͤchte/ die Jch an Sie zu ſchreiben
gebrauche. Sie wiſſe demnach/ daß mich
mein Verſprechen zu dieſer Gróbheit ange-
mahnét/ nach dem was zugeſagtes gehalten
ſeyn wil. Jch erfreue mich aber zum hoͤchſten
hieruͤber/ daß meine wenige Geſchikligkeit/
die Jch nur in Weitwéſénheit anderer eine
nennen darf/ ſolches wéhrts ſeyn wird/ daß
Sie dero ſchoͤnen Uhrteil unterworfen ſeyn
ſol. Meine volkommene Richterin laſſe
ihre geréchte Augen/ auf die nichtige We-
nigkeit meiner Sache/ und lége die Jahre
meiner jungen Weile gegénuͤber; verbaͤſſere
ſolches durch ihre kluge Gedanken; ſo wird
ihre Stráfe zu meiner Verbaͤſſerung die-
nen. Es erzuͤrne ſich aber ja nicht wiederuͤm
ihre billiche Rache/ in Erinnerung des Ló-
bes ihres Feindes; ſondern laſſe ſich die

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Ccc ij
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[31/0197] An eine volkommene Frau. teil uͤber alle/ weil Sie gerecht/ zu behaup- ten; als der Jch der Allergetreuſte Liebha- ber/ ſo iemals auf dieſer Welt hat ſeyn koͤn- nen; auch lébend ſterbe Meiner Herzlichſten Jnnigſt ergébener/ 34. Mit verſchikkung ſeines Gedichtes; an eine volkommene Frau. SChoͤne Dame/ Jch wolte Sie ſehr gérne erſtlich der Verwunderung benéhmen/ wodurch Sie mich denn augenbliklich uͤm die Kuͤhnheit ſtrafen moͤchte/ die Jch an Sie zu ſchreiben gebrauche. Sie wiſſe demnach/ daß mich mein Verſprechen zu dieſer Gróbheit ange- mahnét/ nach dem was zugeſagtes gehalten ſeyn wil. Jch erfreue mich aber zum hoͤchſten hieruͤber/ daß meine wenige Geſchikligkeit/ die Jch nur in Weitwéſénheit anderer eine nennen darf/ ſolches wéhrts ſeyn wird/ daß Sie dero ſchoͤnen Uhrteil unterworfen ſeyn ſol. Meine volkommene Richterin laſſe ihre geréchte Augen/ auf die nichtige We- nigkeit meiner Sache/ und lége die Jahre meiner jungen Weile gegénuͤber; verbaͤſſere ſolches durch ihre kluge Gedanken; ſo wird ihre Stráfe zu meiner Verbaͤſſerung die- nen. Es erzuͤrne ſich aber ja nicht wiederuͤm ihre billiche Rache/ in Erinnerung des Ló- bes ihres Feindes; ſondern laſſe ſich die Bi- Ccc ij

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/197>, abgerufen am 23.11.2024.