Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Versöhnungs Schreiben. sten dazu gewiedmet: Sie gedenke nurnach meiner Bestrafung ein wenig hieran/ daß Jch unschuldig; und Sie mich viel- mehr durch Liebe/ als durch Bereuung/ Sie beleidiget zu haben/ zu seufftzen bewe- get: dieses/ welches Jch nicht vermeiden kan/ ist mit satsamen Gründen bestritten; Sie hat albereit mein Hertze angezündet/ also wird Jhr ehest mein Leib eingeäschert werden: erwündsche und erwarte nunmehr auch anders nichts/ als den Tod/ werde also den Fehler/ welcher von Jhr (indehm Sie gläubet ob gegen Sie/ Jch was gesündiget und begangen/) eintzig zurük gesetzt worden/ mit Aufopferung meines unschuldigen Blu- tes/ abwaschen: Gott befohlen! P. S. Wann Sie sich selbst liebet/ so N. N. 132.
Verſoͤhnungs Schreiben. ſten dazu gewiedmet: Sie gedenke nurnach meiner Beſtrafung ein wenig hieran/ daß Jch unſchuldig; und Sie mich viel- mehr durch Liebe/ als durch Bereuung/ Sie beleidiget zu haben/ zu ſeufftzen bewé- get: dieſes/ welches Jch nicht vermeiden kan/ iſt mit ſatſamen Gruͤnden beſtritten; Sie hat albereit mein Hertze angezuͤndet/ alſo wird Jhr eheſt mein Leib eingeaͤſchert werden: erwuͤndſche und erwarte nunmehr auch anders nichts/ als den Tod/ werde alſo den Fehler/ welcher von Jhr (indehm Sie glaͤubet ob gegen Sie/ Jch was geſuͤndiget und begangẽ/) eintzig zuruͤk geſetzt worden/ mit Aufopferung meines unſchuldigen Blu- tes/ abwaſchen: Gott befohlen! P. S. Wann Sie ſich ſelbſt liebet/ ſo N. N. 132.
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Verſoͤhnungs Schreiben.
ſten dazu gewiedmet: Sie gedenke nur
nach meiner Beſtrafung ein wenig hieran/
daß Jch unſchuldig; und Sie mich viel-
mehr durch Liebe/ als durch Bereuung/
Sie beleidiget zu haben/ zu ſeufftzen bewé-
get: dieſes/ welches Jch nicht vermeiden
kan/ iſt mit ſatſamen Gruͤnden beſtritten;
Sie hat albereit mein Hertze angezuͤndet/
alſo wird Jhr eheſt mein Leib eingeaͤſchert
werden: erwuͤndſche und erwarte nunmehr
auch anders nichts/ als den Tod/ werde alſo
den Fehler/ welcher von Jhr (indehm Sie
glaͤubet ob gegen Sie/ Jch was geſuͤndiget
und begangẽ/) eintzig zuruͤk geſetzt worden/
mit Aufopferung meines unſchuldigen Blu-
tes/ abwaſchen: Gott befohlen!
P. S. Wann Sie ſich ſelbſt liebet/ ſo
iſt auch billich/ daß/ was davon herruͤh-
ret/ mier gefaͤllig ſeyn muͤſſe; und zwar/
(dieſes anſehnliche Heiligtum) wofern Sie
gegen dieſelben/ als der Jch Jhr Vater/ ei-
ne Mutter zuſeyn verwirft/ ſo beweiſe Sie
doch mehr Erbarmung als Liebe/ und tuh
dieſes aus Gnaden/ was Jhr ſonſt/ wann
Sie mier getreu verblieben/ durch ſchuldig-
keit zu tuhn verpflicht gewéſen
N. N.
132.
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