Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].Er erzehlet seinen Lebens Lauf. LJebster Freund/ Nächst Anerbietung meiner gantz willi- son- Kkk iiij
Er erzehlet ſeinen Lebens Lauf. LJebſter Freund/ Naͤchſt Anerbietung meiner gantz willi- ſon- Kkk iiij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0369" n="203"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Er erzehlet ſeinen Lebens Lauf.</hi> </fw><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">L</hi>Jebſter Freund/</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Naͤchſt Anerbietung meiner gantz willi-<lb/> gen und gefliſſenen Dienſte/ bin Jch/ mit<lb/> deinem Belieben/ dich eine Stunde/ in Sa-<lb/> chen/ meine Liebe betreffende/ die Jch gluͤk-<lb/> ſ<hi rendition="#aq">é</hi>lig n<hi rendition="#aq">é</hi>nnen werde/ ob Sie wohl/ aus de-<lb/> den daraus erfolgenden Wirkungen un-<lb/> gluͤklich/ zu unterhalten willens: und dier<lb/> das/ was du allbereit weiſt/ zum Andenken<lb/> bringen. Kaum fieng Jch gleich einem an-<lb/> dern ungluͤkſeligen Orfeo an/ die letzte Seuf-<lb/> tzer/ w<hi rendition="#aq">é</hi>gen des h<hi rendition="#aq">ó</hi>chſchmertzlichen Ablei-<lb/> bens meiner hertzliebſten Euridize in Wind<lb/> zu ſtoßen/ daher Jch einem abgel<hi rendition="#aq">é</hi>genen und<lb/> einſamen Ohrte/ zu meiner R<hi rendition="#aq">ú</hi>he und Ver-<lb/> treibung trauriger Gedanken/ heruͤm ſpa-<lb/> tzieret; ſihe/ da werde Jch einer fuͤrbuͤndi-<lb/> gen/ und mit aller zu Lieb reitzenden Schoͤn-<lb/> heit angefuͤlletẽ Perſehon anſichtig/ zu wel-<lb/> cher Jch mich/ iedoch mehr aus Hoͤfligkeit/<lb/> als Liebe nahete; dann mit ſonderbahrer<lb/> Beſcheidenheit Sie zu begleiten/ und mit<lb/> R<hi rendition="#aq">é</hi>den zu unterhalten/ mich verband; und<lb/> darn<hi rendition="#aq">é</hi>ben/ mit allen Ehrerbietigen Worten/<lb/> welche man bey den Damen vorzubringen<lb/> pfl<hi rendition="#aq">é</hi>get/ mich bedient machte/ auch zugleich<lb/> Jhr meine willige Dienſte ehrengebuͤhrlich<lb/> anmeldete; mit ernſter Bemuͤhung/ Sie/<lb/> wie daß Jch dieſes nicht aus ungefaͤrlicher<lb/> Bew<hi rendition="#aq">é</hi>gung/ oder gebraͤuchlicher Hoͤfligkeit/<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Kkk iiij</fw><fw place="bottom" type="catch">ſon-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [203/0369]
Er erzehlet ſeinen Lebens Lauf.
LJebſter Freund/
Naͤchſt Anerbietung meiner gantz willi-
gen und gefliſſenen Dienſte/ bin Jch/ mit
deinem Belieben/ dich eine Stunde/ in Sa-
chen/ meine Liebe betreffende/ die Jch gluͤk-
ſélig nénnen werde/ ob Sie wohl/ aus de-
den daraus erfolgenden Wirkungen un-
gluͤklich/ zu unterhalten willens: und dier
das/ was du allbereit weiſt/ zum Andenken
bringen. Kaum fieng Jch gleich einem an-
dern ungluͤkſeligen Orfeo an/ die letzte Seuf-
tzer/ wégen des hóchſchmertzlichen Ablei-
bens meiner hertzliebſten Euridize in Wind
zu ſtoßen/ daher Jch einem abgelégenen und
einſamen Ohrte/ zu meiner Rúhe und Ver-
treibung trauriger Gedanken/ heruͤm ſpa-
tzieret; ſihe/ da werde Jch einer fuͤrbuͤndi-
gen/ und mit aller zu Lieb reitzenden Schoͤn-
heit angefuͤlletẽ Perſehon anſichtig/ zu wel-
cher Jch mich/ iedoch mehr aus Hoͤfligkeit/
als Liebe nahete; dann mit ſonderbahrer
Beſcheidenheit Sie zu begleiten/ und mit
Réden zu unterhalten/ mich verband; und
darnében/ mit allen Ehrerbietigen Worten/
welche man bey den Damen vorzubringen
pfléget/ mich bedient machte/ auch zugleich
Jhr meine willige Dienſte ehrengebuͤhrlich
anmeldete; mit ernſter Bemuͤhung/ Sie/
wie daß Jch dieſes nicht aus ungefaͤrlicher
Bewégung/ oder gebraͤuchlicher Hoͤfligkeit/
ſon-
Kkk iiij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |