Calvi, François de: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1627.Beutelschneider/ oder ben hatte: Aber er spricht/ solches seye seine Handnicht: Man lest auch Schreiber kommen/ jhn den Gärtner als den vermeinten Diener selber etwas schreiben/ aber es findet sich da kein Gleichheit zwi- schen den 2. Schrifften: Jederman sihet es selber/ daß es zwo gantz vnterschiedliche Schrifften seyn. Also daß man abermals zweiffelhafftig ist/ über Das
Beutelſchneider/ oder ben hatte: Aber er ſpricht/ ſolches ſeye ſeine Handnicht: Man leſt auch Schreiber kommen/ jhn den Gaͤrtner als den vermeinten Diener ſelber etwas ſchreiben/ aber es findet ſich da kein Gleichheit zwi- ſchen den 2. Schrifften: Jederman ſihet es ſelber/ daß es zwo gantz vnterſchiedliche Schrifften ſeyn. Alſo daß man abermals zweiffelhafftig iſt/ uͤber Das
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Beutelſchneider/ oder
ben hatte: Aber er ſpricht/ ſolches ſeye ſeine Hand
nicht: Man leſt auch Schreiber kommen/ jhn den
Gaͤrtner als den vermeinten Diener ſelber etwas
ſchreiben/ aber es findet ſich da kein Gleichheit zwi-
ſchen den 2. Schrifften: Jederman ſihet es ſelber/
daß es zwo gantz vnterſchiedliche Schrifften ſeyn.
Alſo daß man abermals zweiffelhafftig iſt/ uͤber
der Sachen/ vnd meinet Aminte/ er dabt die Rich-
ter ſchon wider betrogen vnd werde bald auß jhren
Haͤnden kommen: Aber/ damit man ja der ſachen
guten Grund habe/ was deß Gaͤrtners Außſag an-
langet/ ſo ſchicket man an vnterſchiedliche Oerter/
damit man ja alle Particulariteten vnd Vmbſtaͤn-
de wol erfahren moͤge/ ſo wol was den Gaͤrtner als
den ermordeten Diener anlanget. Vnd wie nun
die Warheit allzeit flaͤrcker iſt als die Luͤgen? Alſo
befindet man/ daß alles das jenige/ was der Gaͤrt-
ner vorgeben hatte/ lauter Betrug/ Luͤgen vnnd
Falſchheit iſt: Wird derohalben der Stab uͤber A-
minte gebrochen vnd jm diſes Vrtheil geſprochen:
Daß er allenthalben ſoll offentliche Buß thun/ vñ
jm zu wolverdienter Straff der Kopff abgeſchlagen
werden: Was aber den Gaͤrtner anlanget/ weil er
gantz vorſetzlicher weiſe die Richter betriegen vnd
ſeines geweſenen Herꝛn Aminte Mordſtuͤck habt
vertheydigen vnd vermaͤnteln woͤllen helffen/ ſoll er
in dem bloſſen Hembt vnd mit einem Strang an
dem Halß ſeinem Herꝛn auff den Richtplatz nach-
folgen. Vnd darauß ſehen vnd lernen wir nun/ wie
die Gottloſen der Straffe Gottes/ es geſchehe bald
oder langſam/ nicht entgehen koͤnnen.
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