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Calvi, François de: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1627.

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Diebshistorien das II. Buch.
lich darvon zu reden/ so ware er ein rechter Barchen
so lang als er Geldt hatte.

Aber das ware ein rechtes Elend zu sehen/ als
zween oder drey Tage hernacher deß Don Richar-
do
Stallknecht die Eselinne strigeln vnd waschen
wolten/ damit sie nicht so dreckicht außsehe: Dann
sie war der Streich mehr/ als deß waschens vnd bu-
tzens gewohnet: Die Haar fielen jhr von den
Schultern/ wie die Pfraumen von einem Baum/
wenn man jhn schüttelt.

Vnd da sie die Eselinne in ein Wasser gefüh-
ret hatten/ wurden alle jhre Glieder/ welche im
Wasser gewesen waren/ wider grawe/ vnd namen
jhre vorige Farbe wider an.

Da das Don Richardo sahe/ fienge er an zu
verfluchen vnd zu vermaledeyen die Crapaux Fran-
cho
(dann also hiesse er vns) sagte: Es were doch
in der gantzen Statt Paris nicht anders/ als be-
trug/ vervortheilung/ Schelmen- vnd Diebstücke:
Vnd was wöllet jhr mehr: Er hette eine Rechtfer-
tigung wegen der Eselinne angefangen/ wann er
jhren vorigen Herrn hette antreffen können: Aber
das alles ware vergebliche Arbeit: Dann er hette
jhn nicht finden können/ wann er schon alle
Wirtshäuser in Paris außgesuchet hette.

Das Geschrey dieses Betrugs erschalle so bald
in der gantze Statt Paris/ vnnd kame auch gen
Hoff/ dahin dann der Spanier alle Tage gienge
wegen etlicher Sachen/ die er allda begerete zu pra-
c[unleserliches Material]ciren vnd zu erlangen: Vnnd da laß ich euch
selber bedencken/ wie dieser Spanier/ so schändlich

wurde

Diebshiſtorien das II. Buch.
lich darvon zu reden/ ſo ware er ein rechter Barchen
ſo lang als er Geldt hatte.

Aber das ware ein rechtes Elend zu ſehen/ als
zween oder drey Tage hernacher deß Don Richar-
do
Stallknecht die Eſelinne ſtrigeln vnd waſchen
wolten/ damit ſie nicht ſo dreckicht außſehe: Dann
ſie war der Streich mehr/ als deß waſchens vnd bu-
tzens gewohnet: Die Haar fielen jhr von den
Schultern/ wie die Pfraumen von einem Baum/
wenn man jhn ſchuͤttelt.

Vnd da ſie die Eſelinne in ein Waſſer gefuͤh-
ret hatten/ wurden alle jhre Glieder/ welche im
Waſſer geweſen waren/ wider grawe/ vnd namen
jhre vorige Farbe wider an.

Da das Don Richardo ſahe/ fienge er an zu
verfluchen vnd zu vermaledeyen die Crapaux Fran-
cho
(dann alſo hieſſe er vns) ſagte: Es were doch
in der gantzen Statt Paris nicht anders/ als be-
trug/ vervortheilung/ Schelmen- vnd Diebſtuͤcke:
Vnd was woͤllet jhr mehr: Er hette eine Rechtfer-
tigung wegen der Eſelinne angefangen/ wann er
jhren vorigen Herꝛn hette antreffen koͤnnen: Aber
das alles ware vergebliche Arbeit: Dann er hette
jhn nicht finden koͤnnen/ wann er ſchon alle
Wirtshaͤuſer in Paris außgeſuchet hette.

Das Geſchrey dieſes Betrugs erſchalle ſo bald
in der gantze Statt Paris/ vnnd kame auch gen
Hoff/ dahin dann der Spanier alle Tage gienge
wegen etlicher Sachen/ die er allda begerete zu pra-
c[unleserliches Material]ciren vnd zu erlangen: Vnnd da laß ich euch
ſelber bedencken/ wie dieſer Spanier/ ſo ſchaͤndlich

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[287/0297] Diebshiſtorien das II. Buch. lich darvon zu reden/ ſo ware er ein rechter Barchen ſo lang als er Geldt hatte. Aber das ware ein rechtes Elend zu ſehen/ als zween oder drey Tage hernacher deß Don Richar- do Stallknecht die Eſelinne ſtrigeln vnd waſchen wolten/ damit ſie nicht ſo dreckicht außſehe: Dann ſie war der Streich mehr/ als deß waſchens vnd bu- tzens gewohnet: Die Haar fielen jhr von den Schultern/ wie die Pfraumen von einem Baum/ wenn man jhn ſchuͤttelt. Vnd da ſie die Eſelinne in ein Waſſer gefuͤh- ret hatten/ wurden alle jhre Glieder/ welche im Waſſer geweſen waren/ wider grawe/ vnd namen jhre vorige Farbe wider an. Da das Don Richardo ſahe/ fienge er an zu verfluchen vnd zu vermaledeyen die Crapaux Fran- cho (dann alſo hieſſe er vns) ſagte: Es were doch in der gantzen Statt Paris nicht anders/ als be- trug/ vervortheilung/ Schelmen- vnd Diebſtuͤcke: Vnd was woͤllet jhr mehr: Er hette eine Rechtfer- tigung wegen der Eſelinne angefangen/ wann er jhren vorigen Herꝛn hette antreffen koͤnnen: Aber das alles ware vergebliche Arbeit: Dann er hette jhn nicht finden koͤnnen/ wann er ſchon alle Wirtshaͤuſer in Paris außgeſuchet hette. Das Geſchrey dieſes Betrugs erſchalle ſo bald in der gantze Statt Paris/ vnnd kame auch gen Hoff/ dahin dann der Spanier alle Tage gienge wegen etlicher Sachen/ die er allda begerete zu pra- c_ ciren vnd zu erlangen: Vnnd da laß ich euch ſelber bedencken/ wie dieſer Spanier/ ſo ſchaͤndlich wurde

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Zitationshilfe: Calvi, François de: Beutelschneider/ Oder Neue/ warhaffte/ und eigentliche Beschreibung Der Diebs Historien. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1627, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/calvi_beutelschneider02_1627/297>, abgerufen am 22.11.2024.