tet: so müstet ihr auch erst euch den Bind- faden selbst machen, und auch selbst erst den Flachs oder den Hanf zubereiten. Aber da diese noch nicht reif sind auf dem Felde, so wil ich euch wohl Bindfaden dazu geben.
Gotlieb. O wilst du das, liebe Mut- ter?
Mutter. Gern, wenn ihr es wünscht. Kom, wir wollen welchen holen.
Gotlieb. O das ist prächtig!
Lotte. Das ist recht gut, Kinder, daß ihr das nachmacht. Wenn ihr denn auch ein- mahl auf eine Insel komt, wo keine Men- schen sind: so wißt ihr schon, wie ihr es ma- chen müßt. Nicht wahr, Vater?
Vater. Ganz recht; macht nur! -- Un- sern Robinson werden wir denn wohl bis Morgen müssen schlafen lassen! -- Ich wil unter der Zeit sehen, ob ich ihm nicht die Kunst, einen Sonnenschirm zu machen, abler- nen kan.
Fünf-
tet: ſo muͤſtet ihr auch erſt euch den Bind- faden ſelbſt machen, und auch ſelbſt erſt den Flachs oder den Hanf zubereiten. Aber da dieſe noch nicht reif ſind auf dem Felde, ſo wil ich euch wohl Bindfaden dazu geben.
Gotlieb. O wilſt du das, liebe Mut- ter?
Mutter. Gern, wenn ihr es wuͤnſcht. Kom, wir wollen welchen holen.
Gotlieb. O das iſt praͤchtig!
Lotte. Das iſt recht gut, Kinder, daß ihr das nachmacht. Wenn ihr denn auch ein- mahl auf eine Inſel komt, wo keine Men- ſchen ſind: ſo wißt ihr ſchon, wie ihr es ma- chen muͤßt. Nicht wahr, Vater?
Vater. Ganz recht; macht nur! — Un- ſern Robinſon werden wir denn wohl bis Morgen muͤſſen ſchlafen laſſen! — Ich wil unter der Zeit ſehen, ob ich ihm nicht die Kunſt, einen Sonnenſchirm zu machen, abler- nen kan.
Fuͤnf-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0148"n="108"/>
tet: ſo muͤſtet ihr auch erſt euch den Bind-<lb/>
faden ſelbſt machen, und auch ſelbſt erſt den<lb/>
Flachs oder den Hanf zubereiten. Aber da dieſe<lb/>
noch nicht reif ſind auf dem Felde, ſo wil ich<lb/>
euch wohl Bindfaden dazu geben.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Gotlieb.</hi> O wilſt du das, liebe Mut-<lb/>
ter?</p><lb/><p><hirendition="#fr">Mutter.</hi> Gern, wenn ihr es wuͤnſcht.<lb/>
Kom, wir wollen welchen holen.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Gotlieb.</hi> O das iſt praͤchtig!</p><lb/><p><hirendition="#fr">Lotte.</hi> Das iſt recht gut, Kinder, daß<lb/>
ihr das nachmacht. Wenn ihr denn auch ein-<lb/>
mahl auf eine Inſel komt, wo keine Men-<lb/>ſchen ſind: ſo wißt ihr ſchon, wie ihr es ma-<lb/>
chen muͤßt. Nicht wahr, Vater?</p><lb/><p><hirendition="#fr">Vater.</hi> Ganz recht; macht nur! — Un-<lb/>ſern <hirendition="#fr">Robinſon</hi> werden wir denn wohl bis<lb/>
Morgen muͤſſen ſchlafen laſſen! — Ich wil<lb/>
unter der Zeit ſehen, ob ich ihm nicht die<lb/>
Kunſt, einen Sonnenſchirm zu machen, abler-<lb/>
nen kan.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="catch">Fuͤnf-</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[108/0148]
tet: ſo muͤſtet ihr auch erſt euch den Bind-
faden ſelbſt machen, und auch ſelbſt erſt den
Flachs oder den Hanf zubereiten. Aber da dieſe
noch nicht reif ſind auf dem Felde, ſo wil ich
euch wohl Bindfaden dazu geben.
Gotlieb. O wilſt du das, liebe Mut-
ter?
Mutter. Gern, wenn ihr es wuͤnſcht.
Kom, wir wollen welchen holen.
Gotlieb. O das iſt praͤchtig!
Lotte. Das iſt recht gut, Kinder, daß
ihr das nachmacht. Wenn ihr denn auch ein-
mahl auf eine Inſel komt, wo keine Men-
ſchen ſind: ſo wißt ihr ſchon, wie ihr es ma-
chen muͤßt. Nicht wahr, Vater?
Vater. Ganz recht; macht nur! — Un-
ſern Robinſon werden wir denn wohl bis
Morgen muͤſſen ſchlafen laſſen! — Ich wil
unter der Zeit ſehen, ob ich ihm nicht die
Kunſt, einen Sonnenſchirm zu machen, abler-
nen kan.
Fuͤnf-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/148>, abgerufen am 28.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.