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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

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nicht gekostet hatte. Er wünschte also eins
derselben zu erlegen, stelte sich daher mit sei-
nem steinernen Beil dicht an den Baum, und
hofte daß eins derselben vielleicht so nahe bei
ihm vorbei kommen würde, daß er es mit
dem Beile treffen könte.

Es geschahe. Die sorgenlosen Thiere, die
hier vermuthlich niemahls waren gestöhrt wor-
den, gingen ohne alle Furcht bei dem Bau-
me, hinter welchen Robinson sich verstekt hat-
te, vorbei nach dem Wasser und da eins der-
selben und zwar ein Junges, ihm so nahe
kam, daß er es erreichen konte, schlug er ihm
mit seinem Beile so nachdrüklich in den Nak-
ken, daß es augenbliklich todt zur Erde stürzte.

Lotte. O si! Wie konte er nun auch
das thun? Das arme Schäfchen!

Mutter. Und warum solte er's denn
nicht thun?

Lotte. Ja, das arme Thierchen hatte
ihm ja nichts zu Leide gethan; so hätte er's
ja auch können leben lassen!

Mut-
H 5

nicht gekoſtet hatte. Er wuͤnſchte alſo eins
derſelben zu erlegen, ſtelte ſich daher mit ſei-
nem ſteinernen Beil dicht an den Baum, und
hofte daß eins derſelben vielleicht ſo nahe bei
ihm vorbei kommen wuͤrde, daß er es mit
dem Beile treffen koͤnte.

Es geſchahe. Die ſorgenloſen Thiere, die
hier vermuthlich niemahls waren geſtoͤhrt wor-
den, gingen ohne alle Furcht bei dem Bau-
me, hinter welchen Robinſon ſich verſtekt hat-
te, vorbei nach dem Waſſer und da eins der-
ſelben und zwar ein Junges, ihm ſo nahe
kam, daß er es erreichen konte, ſchlug er ihm
mit ſeinem Beile ſo nachdruͤklich in den Nak-
ken, daß es augenbliklich todt zur Erde ſtuͤrzte.

Lotte. O ſi! Wie konte er nun auch
das thun? Das arme Schaͤfchen!

Mutter. Und warum ſolte er's denn
nicht thun?

Lotte. Ja, das arme Thierchen hatte
ihm ja nichts zu Leide gethan; ſo haͤtte er's
ja auch koͤnnen leben laſſen!

Mut-
H 5
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[121/0161] nicht gekoſtet hatte. Er wuͤnſchte alſo eins derſelben zu erlegen, ſtelte ſich daher mit ſei- nem ſteinernen Beil dicht an den Baum, und hofte daß eins derſelben vielleicht ſo nahe bei ihm vorbei kommen wuͤrde, daß er es mit dem Beile treffen koͤnte. Es geſchahe. Die ſorgenloſen Thiere, die hier vermuthlich niemahls waren geſtoͤhrt wor- den, gingen ohne alle Furcht bei dem Bau- me, hinter welchen Robinſon ſich verſtekt hat- te, vorbei nach dem Waſſer und da eins der- ſelben und zwar ein Junges, ihm ſo nahe kam, daß er es erreichen konte, ſchlug er ihm mit ſeinem Beile ſo nachdruͤklich in den Nak- ken, daß es augenbliklich todt zur Erde ſtuͤrzte. Lotte. O ſi! Wie konte er nun auch das thun? Das arme Schaͤfchen! Mutter. Und warum ſolte er's denn nicht thun? Lotte. Ja, das arme Thierchen hatte ihm ja nichts zu Leide gethan; ſo haͤtte er's ja auch koͤnnen leben laſſen! Mut- H 5

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/161>, abgerufen am 27.11.2024.