Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorbericht.
ist, ich gestehe es, nicht des geselligen Men-
schen seiner. Wahrscheinlicher Weise wird er
auch nicht Aemils seiner sein. Allein nach
eben diesem Stande sol er alle die andern
schäzen. Das sicherste Mittel, sich über die
Vorurtheile zu erheben, und seine Urtheile
nach den wahren Verhältnissen der Dinge ein-
zurichten, ist, daß man sich an die Stelle ei-
nes einzelnen Menschen seze und von allem
so urtheile, wie dieser Mensch in Absicht auf
seinen eigenen Nuzen davon urtheilen muß."

"Dieser Roman, welcher von allen seinem
Gewäsche entladen, mit Robinsons Schifbruche
bei seiner Insel anfängt und sich mit der An-
kunft des Schiffes endiget, welches ihn von
da abholet, wird während der Zeit, wovon
hier die Rede ist, Aemils Zeitvertreib und
Unterricht zugleich sein. Ich wil, daß ihm

der

Vorbericht.
iſt, ich geſtehe es, nicht des geſelligen Men-
ſchen ſeiner. Wahrſcheinlicher Weiſe wird er
auch nicht Aemils ſeiner ſein. Allein nach
eben dieſem Stande ſol er alle die andern
ſchaͤzen. Das ſicherſte Mittel, ſich uͤber die
Vorurtheile zu erheben, und ſeine Urtheile
nach den wahren Verhaͤltniſſen der Dinge ein-
zurichten, iſt, daß man ſich an die Stelle ei-
nes einzelnen Menſchen ſeze und von allem
ſo urtheile, wie dieſer Menſch in Abſicht auf
ſeinen eigenen Nuzen davon urtheilen muß.„

„Dieſer Roman, welcher von allen ſeinem
Gewaͤſche entladen, mit Robinſons Schifbruche
bei ſeiner Inſel anfaͤngt und ſich mit der An-
kunft des Schiffes endiget, welches ihn von
da abholet, wird waͤhrend der Zeit, wovon
hier die Rede iſt, Aemils Zeitvertreib und
Unterricht zugleich ſein. Ich wil, daß ihm

der
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0023" n="[XV]"/><fw place="top" type="header">Vorbericht.</fw><lb/>
i&#x017F;t, ich ge&#x017F;tehe es, nicht des ge&#x017F;elligen Men-<lb/>
&#x017F;chen &#x017F;einer. Wahr&#x017F;cheinlicher Wei&#x017F;e wird er<lb/>
auch nicht Aemils &#x017F;einer &#x017F;ein. Allein nach<lb/>
eben die&#x017F;em Stande &#x017F;ol er alle die andern<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;zen. Das &#x017F;icher&#x017F;te Mittel, &#x017F;ich u&#x0364;ber die<lb/>
Vorurtheile zu erheben, und &#x017F;eine Urtheile<lb/>
nach den wahren Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;en der Dinge ein-<lb/>
zurichten, i&#x017F;t, daß man &#x017F;ich an die Stelle ei-<lb/>
nes einzelnen Men&#x017F;chen &#x017F;eze und von allem<lb/>
&#x017F;o urtheile, wie die&#x017F;er Men&#x017F;ch in Ab&#x017F;icht auf<lb/>
&#x017F;einen eigenen Nuzen davon urtheilen muß.&#x201E;</p><lb/>
        <p>&#x201E;Die&#x017F;er Roman, welcher von allen &#x017F;einem<lb/>
Gewa&#x0364;&#x017F;che entladen, mit Robin&#x017F;ons Schifbruche<lb/>
bei &#x017F;einer In&#x017F;el anfa&#x0364;ngt und &#x017F;ich mit der An-<lb/>
kunft des Schiffes endiget, welches ihn von<lb/>
da abholet, wird wa&#x0364;hrend der Zeit, wovon<lb/>
hier die Rede i&#x017F;t, <hi rendition="#fr">Aemils</hi> Zeitvertreib und<lb/>
Unterricht zugleich &#x017F;ein. Ich wil, daß ihm<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[[XV]/0023] Vorbericht. iſt, ich geſtehe es, nicht des geſelligen Men- ſchen ſeiner. Wahrſcheinlicher Weiſe wird er auch nicht Aemils ſeiner ſein. Allein nach eben dieſem Stande ſol er alle die andern ſchaͤzen. Das ſicherſte Mittel, ſich uͤber die Vorurtheile zu erheben, und ſeine Urtheile nach den wahren Verhaͤltniſſen der Dinge ein- zurichten, iſt, daß man ſich an die Stelle ei- nes einzelnen Menſchen ſeze und von allem ſo urtheile, wie dieſer Menſch in Abſicht auf ſeinen eigenen Nuzen davon urtheilen muß.„ „Dieſer Roman, welcher von allen ſeinem Gewaͤſche entladen, mit Robinſons Schifbruche bei ſeiner Inſel anfaͤngt und ſich mit der An- kunft des Schiffes endiget, welches ihn von da abholet, wird waͤhrend der Zeit, wovon hier die Rede iſt, Aemils Zeitvertreib und Unterricht zugleich ſein. Ich wil, daß ihm der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/23
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. [XV]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/23>, abgerufen am 03.12.2024.