päisches Kleid nicht anders, als an hohen Festtagen und an seiner Eltern Geburtstagen, die er als heilige Tage feierte, anzuziehen.
Sein Aufzug war nunmehr der sonder- barste von der Welt. Vom Kopf bis zu den Füßen in rauhe Felle eingehült; stat des De- gens ein großes steinernes Beil an der Seite; auf den Rükken eine Jagdtasche, einen Bo- gen und ein Bündel Pfeile, in der rechten Hand einen Spieß, der noch einmahl so lang war, als er selbst, und in der Linken einen geflochtenen Sonnenschirm mit Kokusblättern belegt, und, stat des Hutes, einen spizig zu- gehenden Korb, gleichfals mit rauhen Fellen überzogen, auf dem Kopfe: stelt euch einmahl vor, wie das wohl aussehen mußte! Keiner, der ihn so gesehen hätte, würde in diesem wunderbaren Aufzuge ein menschliches Wesen vermuthet haben. Auch mußte er selbst über sich lachen, da er diese seine ganze Figur zum erstenmahle im Bache sahe.
Jezt schritt' er wieder zu seiner Töpfer- arbeit. Der Brenofen war bald gemacht, und
nun
paͤiſches Kleid nicht anders, als an hohen Feſttagen und an ſeiner Eltern Geburtstagen, die er als heilige Tage feierte, anzuziehen.
Sein Aufzug war nunmehr der ſonder- barſte von der Welt. Vom Kopf bis zu den Fuͤßen in rauhe Felle eingehuͤlt; ſtat des De- gens ein großes ſteinernes Beil an der Seite; auf den Ruͤkken eine Jagdtaſche, einen Bo- gen und ein Buͤndel Pfeile, in der rechten Hand einen Spieß, der noch einmahl ſo lang war, als er ſelbſt, und in der Linken einen geflochtenen Sonnenſchirm mit Kokusblaͤttern belegt, und, ſtat des Hutes, einen ſpizig zu- gehenden Korb, gleichfals mit rauhen Fellen uͤberzogen, auf dem Kopfe: ſtelt euch einmahl vor, wie das wohl ausſehen mußte! Keiner, der ihn ſo geſehen haͤtte, wuͤrde in dieſem wunderbaren Aufzuge ein menſchliches Weſen vermuthet haben. Auch mußte er ſelbſt uͤber ſich lachen, da er dieſe ſeine ganze Figur zum erſtenmahle im Bache ſahe.
Jezt ſchritt' er wieder zu ſeiner Toͤpfer- arbeit. Der Brenofen war bald gemacht, und
nun
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paͤiſches Kleid nicht anders, als an hohen
Feſttagen und an ſeiner Eltern Geburtstagen,
die er als heilige Tage feierte, anzuziehen.
Sein Aufzug war nunmehr der ſonder-
barſte von der Welt. Vom Kopf bis zu den
Fuͤßen in rauhe Felle eingehuͤlt; ſtat des De-
gens ein großes ſteinernes Beil an der Seite;
auf den Ruͤkken eine Jagdtaſche, einen Bo-
gen und ein Buͤndel Pfeile, in der rechten
Hand einen Spieß, der noch einmahl ſo lang
war, als er ſelbſt, und in der Linken einen
geflochtenen Sonnenſchirm mit Kokusblaͤttern
belegt, und, ſtat des Hutes, einen ſpizig zu-
gehenden Korb, gleichfals mit rauhen Fellen
uͤberzogen, auf dem Kopfe: ſtelt euch einmahl
vor, wie das wohl ausſehen mußte! Keiner,
der ihn ſo geſehen haͤtte, wuͤrde in dieſem
wunderbaren Aufzuge ein menſchliches Weſen
vermuthet haben. Auch mußte er ſelbſt uͤber
ſich lachen, da er dieſe ſeine ganze Figur zum
erſtenmahle im Bache ſahe.
Jezt ſchritt' er wieder zu ſeiner Toͤpfer-
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/320>, abgerufen am 21.11.2024.
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