Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

groß, so groß! Viel größer, als unser Gar-
ten; ich bin schon da gewesen, nicht wahr
Vater? Da wir auf dem Felde die bunten
Steine suchten und --

Vater. Und das Pflügen ansahen --
Lotte. Ja, und in die Schmiede gien-
gen, die da am Wege lag --

Vater. Und auf die Windmühle hin-
auf stiegen --

Lotte. Ach! ja, wo mir der Wind den
Hut abwehete --

Vater. Den der Müllerjunge dir wie-
derholte.

Lotte. Das war doch ein guter Junge,
nicht wahr, Vater!

Vater. Ein recht guter, der uns gleich
etwas zu gefallen that, ohngeachtet er uns
vorher niemahls gesehen hatte!

Lotte. Du gabst ihm auch was --

Vater. Freilich gab ich ihm was! Gu-
ten Menschen, die uns gern etwas zu gefal-
len thun, sucht jederman wieder Freude zu
machen. -- Aber wir vergessen unsern Ro-

binson;

groß, ſo groß! Viel groͤßer, als unſer Gar-
ten; ich bin ſchon da geweſen, nicht wahr
Vater? Da wir auf dem Felde die bunten
Steine ſuchten und —

Vater. Und das Pfluͤgen anſahen —
Lotte. Ja, und in die Schmiede gien-
gen, die da am Wege lag —

Vater. Und auf die Windmuͤhle hin-
auf ſtiegen —

Lotte. Ach! ja, wo mir der Wind den
Hut abwehete —

Vater. Den der Muͤllerjunge dir wie-
derholte.

Lotte. Das war doch ein guter Junge,
nicht wahr, Vater!

Vater. Ein recht guter, der uns gleich
etwas zu gefallen that, ohngeachtet er uns
vorher niemahls geſehen hatte!

Lotte. Du gabſt ihm auch was —

Vater. Freilich gab ich ihm was! Gu-
ten Menſchen, die uns gern etwas zu gefal-
len thun, ſucht jederman wieder Freude zu
machen. — Aber wir vergeſſen unſern Ro-

binſon;
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0051" n="11"/>
groß, &#x017F;o groß! Viel gro&#x0364;ßer, als un&#x017F;er Gar-<lb/>
ten; ich bin &#x017F;chon da gewe&#x017F;en, nicht wahr<lb/>
Vater? Da wir auf dem Felde die bunten<lb/>
Steine &#x017F;uchten und &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Und das Pflu&#x0364;gen an&#x017F;ahen &#x2014;<lb/><hi rendition="#fr">Lotte.</hi> Ja, und in die Schmiede gien-<lb/>
gen, die da am Wege lag &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Und auf die Windmu&#x0364;hle hin-<lb/>
auf &#x017F;tiegen &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lotte.</hi> Ach! ja, wo mir der Wind den<lb/>
Hut abwehete &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Den der Mu&#x0364;llerjunge dir wie-<lb/>
derholte.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lotte.</hi> Das war doch ein guter Junge,<lb/>
nicht wahr, Vater!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Ein recht guter, der uns gleich<lb/>
etwas zu gefallen that, ohngeachtet er uns<lb/>
vorher niemahls ge&#x017F;ehen hatte!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lotte.</hi> Du gab&#x017F;t ihm auch was &#x2014;</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Vater.</hi> Freilich gab ich ihm was! Gu-<lb/>
ten Men&#x017F;chen, die uns gern etwas zu gefal-<lb/>
len thun, &#x017F;ucht jederman wieder Freude zu<lb/>
machen. &#x2014; Aber wir verge&#x017F;&#x017F;en un&#x017F;ern <hi rendition="#fr">Ro-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">bin&#x017F;on;</fw><lb/></hi></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[11/0051] groß, ſo groß! Viel groͤßer, als unſer Gar- ten; ich bin ſchon da geweſen, nicht wahr Vater? Da wir auf dem Felde die bunten Steine ſuchten und — Vater. Und das Pfluͤgen anſahen — Lotte. Ja, und in die Schmiede gien- gen, die da am Wege lag — Vater. Und auf die Windmuͤhle hin- auf ſtiegen — Lotte. Ach! ja, wo mir der Wind den Hut abwehete — Vater. Den der Muͤllerjunge dir wie- derholte. Lotte. Das war doch ein guter Junge, nicht wahr, Vater! Vater. Ein recht guter, der uns gleich etwas zu gefallen that, ohngeachtet er uns vorher niemahls geſehen hatte! Lotte. Du gabſt ihm auch was — Vater. Freilich gab ich ihm was! Gu- ten Menſchen, die uns gern etwas zu gefal- len thun, ſucht jederman wieder Freude zu machen. — Aber wir vergeſſen unſern Ro- binſon;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/51
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/51>, abgerufen am 21.11.2024.