ihn also, mit an Bord zu gehen, um in sei- ner Kajüte eine Tasse Thee mit ihm zu trin- ken; und Robinson willigte darein.
Johannes. Konte der Kapitain denn deutsch sprechen?
Vater. Ich habe vergessen zu sagen, daß Robinson schon im Hamburg Gelegenheit gehabt hatte, Englisch zu lernen, welches ihm jezt, da er in dem Lande der Engländer war, sehr wohl zu statten kam.
Da der Schifskapitain von ihm hörte, daß er so große Lust zu reisen habe, und daß es ihm so leid thue, schon jezt wieder nach Hamburg zurük kehren zu müssen: so that er ihm den Vorschlag, mit ihm nach Guinea zu reisen. Robinson erschrak anfangs vor diesem Gedanken. Aber da ihn der Kapitain versicherte, daß die Reise sehr angenehm sein würde; daß er ihn, um einen Geselschafter zu haben, umsonst mitnehmen, und frei halten wolte, und daß er vielleicht etwas Ansehnli- ches auf dieser Reise erwerben könte: so stieg ihm plözlich das Blut zu Kopfe, und die
Be-
ihn alſo, mit an Bord zu gehen, um in ſei- ner Kajuͤte eine Taſſe Thee mit ihm zu trin- ken; und Robinſon willigte darein.
Johannes. Konte der Kapitain denn deutſch ſprechen?
Vater. Ich habe vergeſſen zu ſagen, daß Robinſon ſchon im Hamburg Gelegenheit gehabt hatte, Engliſch zu lernen, welches ihm jezt, da er in dem Lande der Englaͤnder war, ſehr wohl zu ſtatten kam.
Da der Schifskapitain von ihm hoͤrte, daß er ſo große Luſt zu reiſen habe, und daß es ihm ſo leid thue, ſchon jezt wieder nach Hamburg zuruͤk kehren zu muͤſſen: ſo that er ihm den Vorſchlag, mit ihm nach Guinea zu reiſen. Robinſon erſchrak anfangs vor dieſem Gedanken. Aber da ihn der Kapitain verſicherte, daß die Reiſe ſehr angenehm ſein wuͤrde; daß er ihn, um einen Geſelſchafter zu haben, umſonſt mitnehmen, und frei halten wolte, und daß er vielleicht etwas Anſehnli- ches auf dieſer Reiſe erwerben koͤnte: ſo ſtieg ihm ploͤzlich das Blut zu Kopfe, und die
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ihn alſo, mit an Bord zu gehen, um in ſei-
ner Kajuͤte eine Taſſe Thee mit ihm zu trin-
ken; und Robinſon willigte darein.
Johannes. Konte der Kapitain denn
deutſch ſprechen?
Vater. Ich habe vergeſſen zu ſagen, daß
Robinſon ſchon im Hamburg Gelegenheit
gehabt hatte, Engliſch zu lernen, welches ihm
jezt, da er in dem Lande der Englaͤnder war,
ſehr wohl zu ſtatten kam.
Da der Schifskapitain von ihm hoͤrte,
daß er ſo große Luſt zu reiſen habe, und daß
es ihm ſo leid thue, ſchon jezt wieder nach
Hamburg zuruͤk kehren zu muͤſſen: ſo that
er ihm den Vorſchlag, mit ihm nach Guinea
zu reiſen. Robinſon erſchrak anfangs vor
dieſem Gedanken. Aber da ihn der Kapitain
verſicherte, daß die Reiſe ſehr angenehm ſein
wuͤrde; daß er ihn, um einen Geſelſchafter zu
haben, umſonſt mitnehmen, und frei halten
wolte, und daß er vielleicht etwas Anſehnli-
ches auf dieſer Reiſe erwerben koͤnte: ſo ſtieg
ihm ploͤzlich das Blut zu Kopfe, und die
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/64>, abgerufen am 21.11.2024.
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