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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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erst mit dem Aufgange der Sonne en-
digte.

O wie viel leichter war's ihm jezt ums
Herz, als am gestrigen Tage! Die Wuth
der Krankheit hatte sich offenbar gelegt und
sein ganzes jeziges Uebel bestand nur noch in
bloßer Mattigkeit. Er fühlte sogar schon
wieder einigen Appetit und speisete eine der
gebratenen Kartoffeln, auf die er etwas Zitro-
nensaft treufelte, um den Geschmak derselben
erfrischender zu machen.

Die beiden vorigen Tage hatt' er sich gar
nicht um seine Lama's bekümmert; jezt aber
war es ihm ein rührender Anblik, sie zu sei-
nen Füßen liegen zu sehen, indem einige der-
selben ihn star ansahen, als wenn sie sich er-
kundigen wolten, ob's noch nicht besser mit
ihm wäre? Zum Glük können diese Thiere,
so wie die Kamele, sich viele Tage ohne Ge-
tränk behelfen: sonst würd' es jezt schlim um
sie ausgesehen haben; weil sie nun schon seit
zwei Tagen nicht getrunken hatten, und Ro-
binson
auch jezt noch viel zu schwach war,

um

erſt mit dem Aufgange der Sonne en-
digte.

O wie viel leichter war's ihm jezt ums
Herz, als am geſtrigen Tage! Die Wuth
der Krankheit hatte ſich offenbar gelegt und
ſein ganzes jeziges Uebel beſtand nur noch in
bloßer Mattigkeit. Er fuͤhlte ſogar ſchon
wieder einigen Appetit und ſpeiſete eine der
gebratenen Kartoffeln, auf die er etwas Zitro-
nenſaft treufelte, um den Geſchmak derſelben
erfriſchender zu machen.

Die beiden vorigen Tage hatt' er ſich gar
nicht um ſeine Lama's bekuͤmmert; jezt aber
war es ihm ein ruͤhrender Anblik, ſie zu ſei-
nen Fuͤßen liegen zu ſehen, indem einige der-
ſelben ihn ſtar anſahen, als wenn ſie ſich er-
kundigen wolten, ob's noch nicht beſſer mit
ihm waͤre? Zum Gluͤk koͤnnen dieſe Thiere,
ſo wie die Kamele, ſich viele Tage ohne Ge-
traͤnk behelfen: ſonſt wuͤrd' es jezt ſchlim um
ſie ausgeſehen haben; weil ſie nun ſchon ſeit
zwei Tagen nicht getrunken hatten, und Ro-
binſon
auch jezt noch viel zu ſchwach war,

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[6/0012] erſt mit dem Aufgange der Sonne en- digte. O wie viel leichter war's ihm jezt ums Herz, als am geſtrigen Tage! Die Wuth der Krankheit hatte ſich offenbar gelegt und ſein ganzes jeziges Uebel beſtand nur noch in bloßer Mattigkeit. Er fuͤhlte ſogar ſchon wieder einigen Appetit und ſpeiſete eine der gebratenen Kartoffeln, auf die er etwas Zitro- nenſaft treufelte, um den Geſchmak derſelben erfriſchender zu machen. Die beiden vorigen Tage hatt' er ſich gar nicht um ſeine Lama's bekuͤmmert; jezt aber war es ihm ein ruͤhrender Anblik, ſie zu ſei- nen Fuͤßen liegen zu ſehen, indem einige der- ſelben ihn ſtar anſahen, als wenn ſie ſich er- kundigen wolten, ob's noch nicht beſſer mit ihm waͤre? Zum Gluͤk koͤnnen dieſe Thiere, ſo wie die Kamele, ſich viele Tage ohne Ge- traͤnk behelfen: ſonſt wuͤrd' es jezt ſchlim um ſie ausgeſehen haben; weil ſie nun ſchon ſeit zwei Tagen nicht getrunken hatten, und Ro- binſon auch jezt noch viel zu ſchwach war, um

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/12>, abgerufen am 21.11.2024.