Und nun begnügte sich Robinson nicht mehr damit, blos für die allernöthigsten Bedürfnisse zu sorgen: sondern er fing auch nach und nach an, auf eine Verschönerung seines Aufenthalts zu denken. Und so, Kinder, ist es immer in der Welt gegangen. So lange die Menschen noch alle ihre Gedanken auf die Erwerbung ih- res Unterhalts und auf die Sicherheit ihres Le- bens richten musten, fiels ihnen gar nicht ein, sich auf diejenigen Künste zu legen, welche nur dazu dienen, die Gegenstände um uns her zu verschönern, und unserer Sele feinere Vergnü- gungen zu verschaffen, als die blos thierischen Vergnügungen der Sinne sind. Aber kaum war für Nahrungsmittel und für Sicherheit hinläng- lich gesorgt, so fingen sie auch an, das Schöne mit dem Nüzlichen, das Angenehme mit dem Nothwendigen verbinden zu wollen. So ent- standen dan die eigentliche Baukunst, die Mah- lerei, die Bildhauerkunst, die Tonkunst, und alle die übrigen künstlichen Geschiklichkeiten, welche unter dem Nahmen der schönen Kün- ste begriffen werden.
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Und nun begnuͤgte ſich Robinſon nicht mehr damit, blos fuͤr die allernoͤthigſten Beduͤrfniſſe zu ſorgen: ſondern er fing auch nach und nach an, auf eine Verſchoͤnerung ſeines Aufenthalts zu denken. Und ſo, Kinder, iſt es immer in der Welt gegangen. So lange die Menſchen noch alle ihre Gedanken auf die Erwerbung ih- res Unterhalts und auf die Sicherheit ihres Le- bens richten muſten, fiels ihnen gar nicht ein, ſich auf diejenigen Kuͤnſte zu legen, welche nur dazu dienen, die Gegenſtaͤnde um uns her zu verſchoͤnern, und unſerer Sele feinere Vergnuͤ- gungen zu verſchaffen, als die blos thieriſchen Vergnuͤgungen der Sinne ſind. Aber kaum war fuͤr Nahrungsmittel und fuͤr Sicherheit hinlaͤng- lich geſorgt, ſo fingen ſie auch an, das Schoͤne mit dem Nuͤzlichen, das Angenehme mit dem Nothwendigen verbinden zu wollen. So ent- ſtanden dan die eigentliche Baukunſt, die Mah- lerei, die Bildhauerkunſt, die Tonkunſt, und alle die uͤbrigen kuͤnſtlichen Geſchiklichkeiten, welche unter dem Nahmen der ſchoͤnen Kuͤn- ſte begriffen werden.
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Und nun begnuͤgte ſich Robinſon nicht mehr
damit, blos fuͤr die allernoͤthigſten Beduͤrfniſſe
zu ſorgen: ſondern er fing auch nach und nach an,
auf eine Verſchoͤnerung ſeines Aufenthalts
zu denken. Und ſo, Kinder, iſt es immer in
der Welt gegangen. So lange die Menſchen
noch alle ihre Gedanken auf die Erwerbung ih-
res Unterhalts und auf die Sicherheit ihres Le-
bens richten muſten, fiels ihnen gar nicht ein,
ſich auf diejenigen Kuͤnſte zu legen, welche nur
dazu dienen, die Gegenſtaͤnde um uns her zu
verſchoͤnern, und unſerer Sele feinere Vergnuͤ-
gungen zu verſchaffen, als die blos thieriſchen
Vergnuͤgungen der Sinne ſind. Aber kaum war
fuͤr Nahrungsmittel und fuͤr Sicherheit hinlaͤng-
lich geſorgt, ſo fingen ſie auch an, das Schoͤne
mit dem Nuͤzlichen, das Angenehme mit dem
Nothwendigen verbinden zu wollen. So ent-
ſtanden dan die eigentliche Baukunſt, die Mah-
lerei, die Bildhauerkunſt, die Tonkunſt, und
alle die uͤbrigen kuͤnſtlichen Geſchiklichkeiten,
welche unter dem Nahmen der ſchoͤnen Kuͤn-
ſte begriffen werden.
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/182>, abgerufen am 23.11.2024.
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