Schifsgute, so viel er nur immer könte, zu retten.
Da der Wind jezt landwärts bließ, so kon- ten sie mit Hülfe des Segels und der Ruder abfahren, ohngeachtet die Ebbezeit erst kaum halb vorbei war. Unterweges machte Robin- son sich einen Vorwurf, der ein Beweis seiner Rechtschaffenheit war.
Diderich. Worüber denn?
Vater. Darüber, daß er das Gold und die Diamanten nicht mitgenommen habe.
Diderich. Was wolt' er denn damit?
Vater. Er selbst wolte nichts damit; aber er dachte so: es ist doch nicht ganz unmöglich, daß der Herr des Schiffes noch lebt, und wie- der herkommen kan, um zu sehen, ob er nicht noch etwas retten könne. Wenn nun plözlich ein Sturm entstünde und der zerschmetterte das Schif, ehe du noch einmahl wieder zurükfah- ren kanst, und Gold und Edelgesteine gingen verloren: wie woltest du es dan gegen den Be- sizer derselben, wie woltest du es vor Gott, und vor deinem eigenen Gewissen verantworten,
daß
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Schifsgute, ſo viel er nur immer koͤnte, zu retten.
Da der Wind jezt landwaͤrts bließ, ſo kon- ten ſie mit Huͤlfe des Segels und der Ruder abfahren, ohngeachtet die Ebbezeit erſt kaum halb vorbei war. Unterweges machte Robin- ſon ſich einen Vorwurf, der ein Beweis ſeiner Rechtſchaffenheit war.
Diderich. Woruͤber denn?
Vater. Daruͤber, daß er das Gold und die Diamanten nicht mitgenommen habe.
Diderich. Was wolt' er denn damit?
Vater. Er ſelbſt wolte nichts damit; aber er dachte ſo: es iſt doch nicht ganz unmoͤglich, daß der Herr des Schiffes noch lebt, und wie- der herkommen kan, um zu ſehen, ob er nicht noch etwas retten koͤnne. Wenn nun ploͤzlich ein Sturm entſtuͤnde und der zerſchmetterte das Schif, ehe du noch einmahl wieder zuruͤkfah- ren kanſt, und Gold und Edelgeſteine gingen verloren: wie wolteſt du es dan gegen den Be- ſizer derſelben, wie wolteſt du es vor Gott, und vor deinem eigenen Gewiſſen verantworten,
daß
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Schifsgute, ſo viel er nur immer koͤnte, zu
retten.
Da der Wind jezt landwaͤrts bließ, ſo kon-
ten ſie mit Huͤlfe des Segels und der Ruder
abfahren, ohngeachtet die Ebbezeit erſt kaum
halb vorbei war. Unterweges machte Robin-
ſon ſich einen Vorwurf, der ein Beweis ſeiner
Rechtſchaffenheit war.
Diderich. Woruͤber denn?
Vater. Daruͤber, daß er das Gold und
die Diamanten nicht mitgenommen habe.
Diderich. Was wolt' er denn damit?
Vater. Er ſelbſt wolte nichts damit; aber
er dachte ſo: es iſt doch nicht ganz unmoͤglich,
daß der Herr des Schiffes noch lebt, und wie-
der herkommen kan, um zu ſehen, ob er nicht
noch etwas retten koͤnne. Wenn nun ploͤzlich
ein Sturm entſtuͤnde und der zerſchmetterte das
Schif, ehe du noch einmahl wieder zuruͤkfah-
ren kanſt, und Gold und Edelgeſteine gingen
verloren: wie wolteſt du es dan gegen den Be-
ſizer derſelben, wie wolteſt du es vor Gott,
und vor deinem eigenen Gewiſſen verantworten,
daß
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/235>, abgerufen am 24.11.2024.
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