Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

ser schon zwei schwere Hiebe von ihm in den Kopf
bekommen hatte: aber nun wurde auch der Wil-
de wüthend und drang mit seinem schweren stei-
nernen Schlachtschwerdte so heftig auf ihn los,
daß dieser kaum im Stande war, den Hieben
desselben auszubeugen. Endlich faßte ihn der
Wilde, warf ihn zu Boden, wandte ihm das
Schwerdt aus den Händen, und wolte ihm eben
damit den Kopf vom Rumpfe hauen, als Ro-
binson
glüklicher Weise die Gefahr bemerkte
und dem Kanibalen eine Kugel durch den Kopf
jagte.

Der Spanier war kaum wieder aufgesprun-
gen, als er eine der wieder geladenen Flinten er-
grif, um denen nach zu laufen, welche in das Ge-
büsch flüchteten und Freitag geselte sich zu ihm.
Da dieses nur wenige und noch dazu größtentheils
Verwundete waren: so hielt Robinson es für
besser auf dem Schlachtfelde zurük zu bleiben,
als gleichfals nach zu laufen, um die Bewegung
der noch übrigen Feinde, die nunmehr in ihren
Kähnen waren, zu beobachten. Es währte
nicht lange, so kehrten seine beiden Mitstreiter

zurük
S 3

ſer ſchon zwei ſchwere Hiebe von ihm in den Kopf
bekommen hatte: aber nun wurde auch der Wil-
de wuͤthend und drang mit ſeinem ſchweren ſtei-
nernen Schlachtſchwerdte ſo heftig auf ihn los,
daß dieſer kaum im Stande war, den Hieben
deſſelben auszubeugen. Endlich faßte ihn der
Wilde, warf ihn zu Boden, wandte ihm das
Schwerdt aus den Haͤnden, und wolte ihm eben
damit den Kopf vom Rumpfe hauen, als Ro-
binſon
gluͤklicher Weiſe die Gefahr bemerkte
und dem Kanibalen eine Kugel durch den Kopf
jagte.

Der Spanier war kaum wieder aufgeſprun-
gen, als er eine der wieder geladenen Flinten er-
grif, um denen nach zu laufen, welche in das Ge-
buͤſch fluͤchteten und Freitag geſelte ſich zu ihm.
Da dieſes nur wenige und noch dazu groͤßtentheils
Verwundete waren: ſo hielt Robinſon es fuͤr
beſſer auf dem Schlachtfelde zuruͤk zu bleiben,
als gleichfals nach zu laufen, um die Bewegung
der noch uͤbrigen Feinde, die nunmehr in ihren
Kaͤhnen waren, zu beobachten. Es waͤhrte
nicht lange, ſo kehrten ſeine beiden Mitſtreiter

zuruͤk
S 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0283" n="277"/>
&#x017F;er &#x017F;chon zwei &#x017F;chwere Hiebe von ihm in den Kopf<lb/>
bekommen hatte: aber nun wurde auch der Wil-<lb/>
de wu&#x0364;thend und drang mit &#x017F;einem &#x017F;chweren &#x017F;tei-<lb/>
nernen Schlacht&#x017F;chwerdte &#x017F;o heftig auf ihn los,<lb/>
daß die&#x017F;er kaum im Stande war, den Hieben<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben auszubeugen. Endlich faßte ihn der<lb/>
Wilde, warf ihn zu Boden, wandte ihm das<lb/>
Schwerdt aus den Ha&#x0364;nden, und wolte ihm eben<lb/>
damit den Kopf vom Rumpfe hauen, als <hi rendition="#fr">Ro-<lb/>
bin&#x017F;on</hi> glu&#x0364;klicher Wei&#x017F;e die Gefahr bemerkte<lb/>
und dem Kanibalen eine Kugel durch den Kopf<lb/>
jagte.</p><lb/>
          <p>Der Spanier war kaum wieder aufge&#x017F;prun-<lb/>
gen, als er eine der wieder geladenen Flinten er-<lb/>
grif, um denen nach zu laufen, welche in das Ge-<lb/>
bu&#x0364;&#x017F;ch flu&#x0364;chteten und <hi rendition="#fr">Freitag</hi> ge&#x017F;elte &#x017F;ich zu ihm.<lb/>
Da die&#x017F;es nur wenige und noch dazu gro&#x0364;ßtentheils<lb/>
Verwundete waren: &#x017F;o hielt <hi rendition="#fr">Robin&#x017F;on</hi> es fu&#x0364;r<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er auf dem Schlachtfelde zuru&#x0364;k zu bleiben,<lb/>
als gleichfals nach zu laufen, um die Bewegung<lb/>
der noch u&#x0364;brigen Feinde, die nunmehr in ihren<lb/>
Ka&#x0364;hnen waren, zu beobachten. Es wa&#x0364;hrte<lb/>
nicht lange, &#x017F;o kehrten &#x017F;eine beiden Mit&#x017F;treiter<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S 3</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zuru&#x0364;k</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[277/0283] ſer ſchon zwei ſchwere Hiebe von ihm in den Kopf bekommen hatte: aber nun wurde auch der Wil- de wuͤthend und drang mit ſeinem ſchweren ſtei- nernen Schlachtſchwerdte ſo heftig auf ihn los, daß dieſer kaum im Stande war, den Hieben deſſelben auszubeugen. Endlich faßte ihn der Wilde, warf ihn zu Boden, wandte ihm das Schwerdt aus den Haͤnden, und wolte ihm eben damit den Kopf vom Rumpfe hauen, als Ro- binſon gluͤklicher Weiſe die Gefahr bemerkte und dem Kanibalen eine Kugel durch den Kopf jagte. Der Spanier war kaum wieder aufgeſprun- gen, als er eine der wieder geladenen Flinten er- grif, um denen nach zu laufen, welche in das Ge- buͤſch fluͤchteten und Freitag geſelte ſich zu ihm. Da dieſes nur wenige und noch dazu groͤßtentheils Verwundete waren: ſo hielt Robinſon es fuͤr beſſer auf dem Schlachtfelde zuruͤk zu bleiben, als gleichfals nach zu laufen, um die Bewegung der noch uͤbrigen Feinde, die nunmehr in ihren Kaͤhnen waren, zu beobachten. Es waͤhrte nicht lange, ſo kehrten ſeine beiden Mitſtreiter zuruͤk S 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/283
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/283>, abgerufen am 22.11.2024.