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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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Funfzehnter Abend.

Der Vater fuhr fort:

Kinder, es ist ein wahres Sprichwort:
guter Rath komt Morgen. Das können
wir aus Robinsons Beispiel lernen.

Ihr wisset, welche thörigte Entschliessun-
gen ihm gestern seine unmäßige Furcht eingab.
Wohl bekam es ihm, daß er die Ausführung
derselben auf den morgenden Tag verschieben
muste: denn kaum hatte das liebliche Tages-
licht die dunkeln Schatten der Nacht vertrie-
ben, als er die Dinge von einer ganz andern
Seite betrachtete. Was er gestern für gut,
weise und nothwendig hielt, das schien ihm
jezt schlecht, thörigt, und unnöthig zu seyn.
Mit einem Worte, er verwarf alle die über-
eilten Anschläge, welche die Furcht ihm einge-
flößt hatte, und faßte andere, welche von der
Vernunft gebilliget wurden.

Sein

Funfzehnter Abend.

Der Vater fuhr fort:

Kinder, es iſt ein wahres Sprichwort:
guter Rath komt Morgen. Das koͤnnen
wir aus Robinſons Beiſpiel lernen.

Ihr wiſſet, welche thoͤrigte Entſchlieſſun-
gen ihm geſtern ſeine unmaͤßige Furcht eingab.
Wohl bekam es ihm, daß er die Ausfuͤhrung
derſelben auf den morgenden Tag verſchieben
muſte: denn kaum hatte das liebliche Tages-
licht die dunkeln Schatten der Nacht vertrie-
ben, als er die Dinge von einer ganz andern
Seite betrachtete. Was er geſtern fuͤr gut,
weiſe und nothwendig hielt, das ſchien ihm
jezt ſchlecht, thoͤrigt, und unnoͤthig zu ſeyn.
Mit einem Worte, er verwarf alle die uͤber-
eilten Anſchlaͤge, welche die Furcht ihm einge-
floͤßt hatte, und faßte andere, welche von der
Vernunft gebilliget wurden.

Sein
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[61/0067] Funfzehnter Abend. Der Vater fuhr fort: Kinder, es iſt ein wahres Sprichwort: guter Rath komt Morgen. Das koͤnnen wir aus Robinſons Beiſpiel lernen. Ihr wiſſet, welche thoͤrigte Entſchlieſſun- gen ihm geſtern ſeine unmaͤßige Furcht eingab. Wohl bekam es ihm, daß er die Ausfuͤhrung derſelben auf den morgenden Tag verſchieben muſte: denn kaum hatte das liebliche Tages- licht die dunkeln Schatten der Nacht vertrie- ben, als er die Dinge von einer ganz andern Seite betrachtete. Was er geſtern fuͤr gut, weiſe und nothwendig hielt, das ſchien ihm jezt ſchlecht, thoͤrigt, und unnoͤthig zu ſeyn. Mit einem Worte, er verwarf alle die uͤber- eilten Anſchlaͤge, welche die Furcht ihm einge- floͤßt hatte, und faßte andere, welche von der Vernunft gebilliget wurden. Sein

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/67>, abgerufen am 27.11.2024.