Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783.Vorrede. Blätter wurden binnen vierzehn Tagen gänzlichvergriffen; und verschiedene Väter, welche mei- nen Aufsaz für gemeinnüzig hielten, wünschten einen abermaligen Abdruk desselben. Ich arbeitete ihn daher von neuem etwas sorgfältiger um, und ließ ihn, in dieser vermehrten und verbesserten Gestalt, meiner damahls ans Licht tretenden Samlung von Erziehungsschriften einver- leiben. Hier ward er, so viel ich weiß, aber- mahls mit Zufriedenheit gelesen, und alle, welche ich darüber urtheilen hörte, wünschten, daß man ihn, mehrerer Gemeinnüzigkeit wegen, von jener Samlung getrent, auch allein mögte kaufen kön- nen. Theils, um diesem Verlangen, welches damahls nicht befriedigt werden konte, jezt ein Genüge zu thun, theils um nicht die gegenwärtige Samlung von Erfahrungen und Klugheitsregeln, wovon jener Aufsaz einen wesentlichen Theil ent- hielt, unvolständig zu lassen, oder mit andern, vielleicht minder eindringlichen Worten, noch ein- mahl zu sagen, was ich, nach dem Urtheil des Publikums, schon gut genug gesagt hatte, habe ich den Verlag jener Samlung von Erzie- hungs- * * 2
Vorrede. Blaͤtter wurden binnen vierzehn Tagen gaͤnzlichvergriffen; und verſchiedene Vaͤter, welche mei- nen Aufſaz fuͤr gemeinnuͤzig hielten, wuͤnſchten einen abermaligen Abdruk deſſelben. Ich arbeitete ihn daher von neuem etwas ſorgfaͤltiger um, und ließ ihn, in dieſer vermehrten und verbeſſerten Geſtalt, meiner damahls ans Licht tretenden Samlung von Erziehungsſchriften einver- leiben. Hier ward er, ſo viel ich weiß, aber- mahls mit Zufriedenheit geleſen, und alle, welche ich daruͤber urtheilen hoͤrte, wuͤnſchten, daß man ihn, mehrerer Gemeinnuͤzigkeit wegen, von jener Samlung getrent, auch allein moͤgte kaufen koͤn- nen. Theils, um dieſem Verlangen, welches damahls nicht befriedigt werden konte, jezt ein Genuͤge zu thun, theils um nicht die gegenwaͤrtige Samlung von Erfahrungen und Klugheitsregeln, wovon jener Aufſaz einen weſentlichen Theil ent- hielt, unvolſtaͤndig zu laſſen, oder mit andern, vielleicht minder eindringlichen Worten, noch ein- mahl zu ſagen, was ich, nach dem Urtheil des Publikums, ſchon gut genug geſagt hatte, habe ich den Verlag jener Samlung von Erzie- hungs- * * 2
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Vorrede.
Blaͤtter wurden binnen vierzehn Tagen gaͤnzlich
vergriffen; und verſchiedene Vaͤter, welche mei-
nen Aufſaz fuͤr gemeinnuͤzig hielten, wuͤnſchten
einen abermaligen Abdruk deſſelben. Ich arbeitete
ihn daher von neuem etwas ſorgfaͤltiger um, und
ließ ihn, in dieſer vermehrten und verbeſſerten
Geſtalt, meiner damahls ans Licht tretenden
Samlung von Erziehungsſchriften einver-
leiben. Hier ward er, ſo viel ich weiß, aber-
mahls mit Zufriedenheit geleſen, und alle, welche
ich daruͤber urtheilen hoͤrte, wuͤnſchten, daß man
ihn, mehrerer Gemeinnuͤzigkeit wegen, von jener
Samlung getrent, auch allein moͤgte kaufen koͤn-
nen. Theils, um dieſem Verlangen, welches
damahls nicht befriedigt werden konte, jezt ein
Genuͤge zu thun, theils um nicht die gegenwaͤrtige
Samlung von Erfahrungen und Klugheitsregeln,
wovon jener Aufſaz einen weſentlichen Theil ent-
hielt, unvolſtaͤndig zu laſſen, oder mit andern,
vielleicht minder eindringlichen Worten, noch ein-
mahl zu ſagen, was ich, nach dem Urtheil des
Publikums, ſchon gut genug geſagt hatte, habe
ich den Verlag jener Samlung von Erzie-
hungs-
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