dazu beizutragen sich erlaubt! Es wäre beiden besser, nie gebohren zu sein.
Und nun, mein Guter -- fuhr hierauf Theophron fort, indem er aufstand, und seinem Sohne die Hand reichte -- glaub' ich, dir den Weg, den du wandeln mußt, mit den meisten seiner Abwege und schlüpfrigen Stellen, deutlich genug bezeichnet zu haben. Denn was dir sonst noch etwa zu wissen nöthig ist, hab' ich dir aus einem Buche abgeschrieben, wo es zu zerstreut und mit zu vielen andern minder zwekmäßigen Vorstellungen vermischt lag, als daß ich dich darauf hätte verweisen können. Laß uns nun- mehr beide, gestärkt durch die freudige Hofnung des Wiedersehns in einem Lande, wo ewiger Friede und volkomnere Glükseeligkeit unser red- liches Bestreben nach Tugend und Rechtschaffen- heit lohnen werden, unsern Weg antreten; du,
mein
dazu beizutragen ſich erlaubt! Es waͤre beiden beſſer, nie gebohren zu ſein.
Und nun, mein Guter — fuhr hierauf Theophron fort, indem er aufſtand, und ſeinem Sohne die Hand reichte — glaub’ ich, dir den Weg, den du wandeln mußt, mit den meiſten ſeiner Abwege und ſchluͤpfrigen Stellen, deutlich genug bezeichnet zu haben. Denn was dir ſonſt noch etwa zu wiſſen noͤthig iſt, hab’ ich dir aus einem Buche abgeſchrieben, wo es zu zerſtreut und mit zu vielen andern minder zwekmaͤßigen Vorſtellungen vermiſcht lag, als daß ich dich darauf haͤtte verweiſen koͤnnen. Laß uns nun- mehr beide, geſtaͤrkt durch die freudige Hofnung des Wiederſehns in einem Lande, wo ewiger Friede und volkomnere Gluͤkſeeligkeit unſer red- liches Beſtreben nach Tugend und Rechtſchaffen- heit lohnen werden, unſern Weg antreten; du,
mein
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dazu beizutragen ſich erlaubt! Es waͤre beiden
beſſer, nie gebohren zu ſein.
Und nun, mein Guter — fuhr hierauf
Theophron fort, indem er aufſtand, und ſeinem
Sohne die Hand reichte — glaub’ ich, dir den
Weg, den du wandeln mußt, mit den meiſten
ſeiner Abwege und ſchluͤpfrigen Stellen, deutlich
genug bezeichnet zu haben. Denn was dir ſonſt
noch etwa zu wiſſen noͤthig iſt, hab’ ich dir aus
einem Buche abgeſchrieben, wo es zu zerſtreut
und mit zu vielen andern minder zwekmaͤßigen
Vorſtellungen vermiſcht lag, als daß ich dich
darauf haͤtte verweiſen koͤnnen. Laß uns nun-
mehr beide, geſtaͤrkt durch die freudige Hofnung
des Wiederſehns in einem Lande, wo ewiger
Friede und volkomnere Gluͤkſeeligkeit unſer red-
liches Beſtreben nach Tugend und Rechtſchaffen-
heit lohnen werden, unſern Weg antreten; du,
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Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_theophron01_1783/299>, abgerufen am 22.11.2024.
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