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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das achte Stük
pfer bei sich führet, eben daher macht man ihn aber auch nicht alle Jahr. Bei dem
weisen Vitriol ist der mehreste Gewinn, man kan aber um deswillen keine grösere Cent-
nerzahl machen, weil er ebenwol nicht stark abgehet. Der Stadtrath lässet nur grünen
Vitriol sieden, der sich in einem Jahr gleichfals auf 2000 Centner beläufet. Nach
den izt gedachten Preisen der Mineralien, und ihrer Menge, und den bei diesem Werk
aufgehenden Kosten soll sich endlich die Ausbeute iährlich auf 30- bis 40,000 Thaler er-
strekken.

§. 86.

Die Berghandlungen zu Hannover und Braunschweig übernehmen, in den zuvor ge-
dachten Peisen, alle Mineralien, die bei diesem Werk gemacht werden. Von diesen
Mineralien bekomt aber Braunschweig nur , Hannover hingegen , welche, wann
es möglich ist, so gleich geteilet werden. Diese Berghandlungen verkaufen die Metalle
so gut, als es thunlich ist, den Uiberschuß aber, der bei denen geringen Preisen sehr an-
sehnlich sein muß, berechnen sie den Landesherrschaften. Das Bergwerk stehet bei dem
Preis der Mineralien an und vor sich sehr schlecht, der bei den Berghandlungen heraus-
kommende Nuzzen bleibt inzwischen den Landesherrschaften.

§. 87.

Die Berghandlungen treiben zugleich auch den Kupferhammer und den Messings-
hof. Sie haben nicht nur bei einem ieden Werk, sondern auch in Goslar noch andere
Factor bestellet, welche die in denen Hütten gemachte Mineralien in Empfang und in
Einnahme nehmen.

§. 88.

Zu dem Kupferhammer werden alle Jahr, wie ich schon §. 55. in der Anmerkung
erinnert habe, 500 Centner Kupfer erfordert, wann vor zwei Feuern ausgeschmiedet
wird, man gebraucht dabei aber auch ohngefähr 400 Karn Kohlen. Bei denen Kes-
feln verkauft man den Centner vor 36 Thaler und einen Gulden, bei den Brandeweins-
blasen aber, derer man eben nicht viel machet, vor 37 Thaler. Der Uiberschuß soll sich
daher alle Jahr auf 1000 Thaler erstrekken.

§. 89.

Bei dem Messinghof gebrauchet man iährlich ohngefähr 500 Centner Kupfer,
1000 Centner Gallmei, und 600 Karn Kohlen, wobei man dann 7 bis 800 Centner
Messing machet, das auf die nachfolgende Ar: verkauft wird. Es kostet nämlich der
Centner Kessel 36-, ein Centner schwarzer Drat 34-, ein Centner blanker Drat 36-,
und ein Centner Knopfdrat 41 Thaler. Der Centner Lattun kostet von Nro. 1 bis 8,
34-, von Nro. 9 bis 12, 35-, von Nro. 13 bis 16, 36-, und von Nro. 17 bis 18,
37 Thaler. Das Trummel- und das Rollmessing kostet hingegen 381/2 Thaler. Die
Preise des Messings übersteigen diesem nach zwar den Preis der Kupfer, der Uiberschuß

bei

Das achte Stuͤk
pfer bei ſich fuͤhret, eben daher macht man ihn aber auch nicht alle Jahr. Bei dem
weiſen Vitriol iſt der mehreſte Gewinn, man kan aber um deswillen keine groͤſere Cent-
nerzahl machen, weil er ebenwol nicht ſtark abgehet. Der Stadtrath laͤſſet nur gruͤnen
Vitriol ſieden, der ſich in einem Jahr gleichfals auf 2000 Centner belaͤufet. Nach
den izt gedachten Preiſen der Mineralien, und ihrer Menge, und den bei dieſem Werk
aufgehenden Koſten ſoll ſich endlich die Ausbeute iaͤhrlich auf 30- bis 40,000 Thaler er-
ſtrekken.

§. 86.

Die Berghandlungen zu Hannover und Braunſchweig uͤbernehmen, in den zuvor ge-
dachten Peiſen, alle Mineralien, die bei dieſem Werk gemacht werden. Von dieſen
Mineralien bekomt aber Braunſchweig nur , Hannover hingegen , welche, wann
es moͤglich iſt, ſo gleich geteilet werden. Dieſe Berghandlungen verkaufen die Metalle
ſo gut, als es thunlich iſt, den Uiberſchuß aber, der bei denen geringen Preiſen ſehr an-
ſehnlich ſein muß, berechnen ſie den Landesherrſchaften. Das Bergwerk ſtehet bei dem
Preis der Mineralien an und vor ſich ſehr ſchlecht, der bei den Berghandlungen heraus-
kommende Nuzzen bleibt inzwiſchen den Landesherrſchaften.

§. 87.

Die Berghandlungen treiben zugleich auch den Kupferhammer und den Meſſings-
hof. Sie haben nicht nur bei einem ieden Werk, ſondern auch in Goslar noch andere
Factor beſtellet, welche die in denen Huͤtten gemachte Mineralien in Empfang und in
Einnahme nehmen.

§. 88.

Zu dem Kupferhammer werden alle Jahr, wie ich ſchon §. 55. in der Anmerkung
erinnert habe, 500 Centner Kupfer erfordert, wann vor zwei Feuern ausgeſchmiedet
wird, man gebraucht dabei aber auch ohngefaͤhr 400 Karn Kohlen. Bei denen Keſ-
feln verkauft man den Centner vor 36 Thaler und einen Gulden, bei den Brandeweins-
blaſen aber, derer man eben nicht viel machet, vor 37 Thaler. Der Uiberſchuß ſoll ſich
daher alle Jahr auf 1000 Thaler erſtrekken.

§. 89.

Bei dem Meſſinghof gebrauchet man iaͤhrlich ohngefaͤhr 500 Centner Kupfer,
1000 Centner Gallmei, und 600 Karn Kohlen, wobei man dann 7 bis 800 Centner
Meſſing machet, das auf die nachfolgende Ar: verkauft wird. Es koſtet naͤmlich der
Centner Keſſel 36-, ein Centner ſchwarzer Drat 34-, ein Centner blanker Drat 36-,
und ein Centner Knopfdrat 41 Thaler. Der Centner Lattun koſtet von Nro. 1 bis 8,
34-, von Nro. 9 bis 12, 35-, von Nro. 13 bis 16, 36-, und von Nro. 17 bis 18,
37 Thaler. Das Trummel- und das Rollmeſſing koſtet hingegen 38½ Thaler. Die
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[138/0158] Das achte Stuͤk pfer bei ſich fuͤhret, eben daher macht man ihn aber auch nicht alle Jahr. Bei dem weiſen Vitriol iſt der mehreſte Gewinn, man kan aber um deswillen keine groͤſere Cent- nerzahl machen, weil er ebenwol nicht ſtark abgehet. Der Stadtrath laͤſſet nur gruͤnen Vitriol ſieden, der ſich in einem Jahr gleichfals auf 2000 Centner belaͤufet. Nach den izt gedachten Preiſen der Mineralien, und ihrer Menge, und den bei dieſem Werk aufgehenden Koſten ſoll ſich endlich die Ausbeute iaͤhrlich auf 30- bis 40,000 Thaler er- ſtrekken. §. 86. Die Berghandlungen zu Hannover und Braunſchweig uͤbernehmen, in den zuvor ge- dachten Peiſen, alle Mineralien, die bei dieſem Werk gemacht werden. Von dieſen Mineralien bekomt aber Braunſchweig nur [FORMEL], Hannover hingegen [FORMEL], welche, wann es moͤglich iſt, ſo gleich geteilet werden. Dieſe Berghandlungen verkaufen die Metalle ſo gut, als es thunlich iſt, den Uiberſchuß aber, der bei denen geringen Preiſen ſehr an- ſehnlich ſein muß, berechnen ſie den Landesherrſchaften. Das Bergwerk ſtehet bei dem Preis der Mineralien an und vor ſich ſehr ſchlecht, der bei den Berghandlungen heraus- kommende Nuzzen bleibt inzwiſchen den Landesherrſchaften. §. 87. Die Berghandlungen treiben zugleich auch den Kupferhammer und den Meſſings- hof. Sie haben nicht nur bei einem ieden Werk, ſondern auch in Goslar noch andere Factor beſtellet, welche die in denen Huͤtten gemachte Mineralien in Empfang und in Einnahme nehmen. §. 88. Zu dem Kupferhammer werden alle Jahr, wie ich ſchon §. 55. in der Anmerkung erinnert habe, 500 Centner Kupfer erfordert, wann vor zwei Feuern ausgeſchmiedet wird, man gebraucht dabei aber auch ohngefaͤhr 400 Karn Kohlen. Bei denen Keſ- feln verkauft man den Centner vor 36 Thaler und einen Gulden, bei den Brandeweins- blaſen aber, derer man eben nicht viel machet, vor 37 Thaler. Der Uiberſchuß ſoll ſich daher alle Jahr auf 1000 Thaler erſtrekken. §. 89. Bei dem Meſſinghof gebrauchet man iaͤhrlich ohngefaͤhr 500 Centner Kupfer, 1000 Centner Gallmei, und 600 Karn Kohlen, wobei man dann 7 bis 800 Centner Meſſing machet, das auf die nachfolgende Ar: verkauft wird. Es koſtet naͤmlich der Centner Keſſel 36-, ein Centner ſchwarzer Drat 34-, ein Centner blanker Drat 36-, und ein Centner Knopfdrat 41 Thaler. Der Centner Lattun koſtet von Nro. 1 bis 8, 34-, von Nro. 9 bis 12, 35-, von Nro. 13 bis 16, 36-, und von Nro. 17 bis 18, 37 Thaler. Das Trummel- und das Rollmeſſing koſtet hingegen 38½ Thaler. Die Preiſe des Meſſings uͤberſteigen dieſem nach zwar den Preis der Kupfer, der Uiberſchuß bei

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/158>, abgerufen am 23.11.2024.