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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das neunte Stük
komt man auch um deswillen um desto eher zu seinem Zwek, weil der After-
schlieg auf dem Graben nicht gern stehen bleibet.

Es fallen demnach von dem Schlämmen dreierlei Schliege: a. Grabenschlieg,
den man Grobgewaschen nennet, welcher aus dem groben Erz gemacht wird, das
sich oben in dem Graben sezzet, worunter man dann auch den Schlieg menget, den
man aus denen Aftern auf den Planherden machet; b. guter Schwenzel, den man
auch nur schlechtweg Schwenzel nennet, welcher in demienigen Schlieg bestehet, der
aus dem Schwenzel gemacht wird, das von dem ersten Schlämmen fält; und c. gerin-
ger Schwenzel
oder Auffang, welches derienige Schlieg ist, der aus dem Abgang von
dem guten Schwenzel gemacht wird. Der erstere hält gemeiniglich 4, 5, 51/2, 6 und
8-, ia manchmal 9, 11 und 12 Loth Silber, wann er aus den spahtigen Erzen von
dem Kranich gemacht worden. Die andere Sorte des Schliegs ist hingegen schon
geringer, und sie hält nur 21/4, 3, 31/4, 33/4 und 4 Loth Silber. Der Auffang hält noch
weniger, und nur 13/4, 2 und 3 Loth Silber. Auser den iztgedachten Schliegen machet
man auch noch aus dem, was in dem Sezfaß zurükbleibet (§. 64.), in denen Graben
auf eben diese Weise eine noch andere Art des Schlieges, den man Sezschlieg nennet.
Es fallen auch bei diesem Aftern ab, die man in das nasse Pochwerk bringet.

II. Das Untergerinn ziehet man auf denen Herden zu Schlieg: Man verfährt
aber dabei auf diese Art. Man wäschet nämlich dasselbe
1. teils auf Planherden über zwillicherne Stükker, die Planen heisen, und teils
auf Kehrherden, wobei man sich dann im ersten Fall langer Küsten, in
dem andern aber solcher Besen bedienet, die lange Stiele haben, damit
die Arbeiter auf denen Herdbäumen stehen, und waschen können.
2. Dasienige, was nun bei diesem Waschen zuerst weggehet, und noch einen
kleinen Teil Schlieg enthält, das wird in das Aftergerinn, der darauf fol-
gende Abgang aber in die Sausümpfe gewaschen, womit man dann so
lang anhält, bis der Schlieg rein genug ist. Wann auch dieses geschehen
ist: So wäschet man
3. den Schlieg, der auf den Kehrherden gleich rein gemacht wird, durch eine
Leiste in die unter ihnen befindliche Schliegkasten, die Planen von den
Planherden aber spühlet man in Fässern, die mit Wasser gefüllet sind, der-
gestalt ab, daß die vier oberste Planen, die ganz reinen Schlieg enthalten,
in ein besonderes Faß kommen, weil die unterste Planen noch einmal herum-
gewaschen werden.
Damit aber bei alle diesem die Wasser gleich stark über die Herde
gehen, und das Aufgedrükte zugleich aufgerühret, und recht eben geschlämt
werden möge: So ziehet während der Arbeit ein Wascher das Untergerinn
in dem Gefäll beständig mit einer Krazze von der einen, zu der andern
Seite zurük.
Den
Das neunte Stuͤk
komt man auch um deswillen um deſto eher zu ſeinem Zwek, weil der After-
ſchlieg auf dem Graben nicht gern ſtehen bleibet.

Es fallen demnach von dem Schlaͤmmen dreierlei Schliege: a. Grabenſchlieg,
den man Grobgewaſchen nennet, welcher aus dem groben Erz gemacht wird, das
ſich oben in dem Graben ſezzet, worunter man dann auch den Schlieg menget, den
man aus denen Aftern auf den Planherden machet; b. guter Schwenzel, den man
auch nur ſchlechtweg Schwenzel nennet, welcher in demienigen Schlieg beſtehet, der
aus dem Schwenzel gemacht wird, das von dem erſten Schlaͤmmen faͤlt; und c. gerin-
ger Schwenzel
oder Auffang, welches derienige Schlieg iſt, der aus dem Abgang von
dem guten Schwenzel gemacht wird. Der erſtere haͤlt gemeiniglich 4, 5, 5½, 6 und
8-, ia manchmal 9, 11 und 12 Loth Silber, wann er aus den ſpahtigen Erzen von
dem Kranich gemacht worden. Die andere Sorte des Schliegs iſt hingegen ſchon
geringer, und ſie haͤlt nur 2¼, 3, 3¼, 3¾ und 4 Loth Silber. Der Auffang haͤlt noch
weniger, und nur 1¾, 2 und 3 Loth Silber. Auſer den iztgedachten Schliegen machet
man auch noch aus dem, was in dem Sezfaß zuruͤkbleibet (§. 64.), in denen Graben
auf eben dieſe Weiſe eine noch andere Art des Schlieges, den man Sezſchlieg nennet.
Es fallen auch bei dieſem Aftern ab, die man in das naſſe Pochwerk bringet.

II. Das Untergerinn ziehet man auf denen Herden zu Schlieg: Man verfaͤhrt
aber dabei auf dieſe Art. Man waͤſchet naͤmlich daſſelbe
1. teils auf Planherden uͤber zwillicherne Stuͤkker, die Planen heiſen, und teils
auf Kehrherden, wobei man ſich dann im erſten Fall langer Kuͤſten, in
dem andern aber ſolcher Beſen bedienet, die lange Stiele haben, damit
die Arbeiter auf denen Herdbaͤumen ſtehen, und waſchen koͤnnen.
2. Dasienige, was nun bei dieſem Waſchen zuerſt weggehet, und noch einen
kleinen Teil Schlieg enthaͤlt, das wird in das Aftergerinn, der darauf fol-
gende Abgang aber in die Sauſuͤmpfe gewaſchen, womit man dann ſo
lang anhaͤlt, bis der Schlieg rein genug iſt. Wann auch dieſes geſchehen
iſt: So waͤſchet man
3. den Schlieg, der auf den Kehrherden gleich rein gemacht wird, durch eine
Leiſte in die unter ihnen befindliche Schliegkaſten, die Planen von den
Planherden aber ſpuͤhlet man in Faͤſſern, die mit Waſſer gefuͤllet ſind, der-
geſtalt ab, daß die vier oberſte Planen, die ganz reinen Schlieg enthalten,
in ein beſonderes Faß kommen, weil die unterſte Planen noch einmal herum-
gewaſchen werden.
Damit aber bei alle dieſem die Waſſer gleich ſtark uͤber die Herde
gehen, und das Aufgedruͤkte zugleich aufgeruͤhret, und recht eben geſchlaͤmt
werden moͤge: So ziehet waͤhrend der Arbeit ein Waſcher das Untergerinn
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Seite zuruͤk.
Den
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[188/0208] Das neunte Stuͤk komt man auch um deswillen um deſto eher zu ſeinem Zwek, weil der After- ſchlieg auf dem Graben nicht gern ſtehen bleibet. Es fallen demnach von dem Schlaͤmmen dreierlei Schliege: a. Grabenſchlieg, den man Grobgewaſchen nennet, welcher aus dem groben Erz gemacht wird, das ſich oben in dem Graben ſezzet, worunter man dann auch den Schlieg menget, den man aus denen Aftern auf den Planherden machet; b. guter Schwenzel, den man auch nur ſchlechtweg Schwenzel nennet, welcher in demienigen Schlieg beſtehet, der aus dem Schwenzel gemacht wird, das von dem erſten Schlaͤmmen faͤlt; und c. gerin- ger Schwenzel oder Auffang, welches derienige Schlieg iſt, der aus dem Abgang von dem guten Schwenzel gemacht wird. Der erſtere haͤlt gemeiniglich 4, 5, 5½, 6 und 8-, ia manchmal 9, 11 und 12 Loth Silber, wann er aus den ſpahtigen Erzen von dem Kranich gemacht worden. Die andere Sorte des Schliegs iſt hingegen ſchon geringer, und ſie haͤlt nur 2¼, 3, 3¼, 3¾ und 4 Loth Silber. Der Auffang haͤlt noch weniger, und nur 1¾, 2 und 3 Loth Silber. Auſer den iztgedachten Schliegen machet man auch noch aus dem, was in dem Sezfaß zuruͤkbleibet (§. 64.), in denen Graben auf eben dieſe Weiſe eine noch andere Art des Schlieges, den man Sezſchlieg nennet. Es fallen auch bei dieſem Aftern ab, die man in das naſſe Pochwerk bringet. II. Das Untergerinn ziehet man auf denen Herden zu Schlieg: Man verfaͤhrt aber dabei auf dieſe Art. Man waͤſchet naͤmlich daſſelbe 1. teils auf Planherden uͤber zwillicherne Stuͤkker, die Planen heiſen, und teils auf Kehrherden, wobei man ſich dann im erſten Fall langer Kuͤſten, in dem andern aber ſolcher Beſen bedienet, die lange Stiele haben, damit die Arbeiter auf denen Herdbaͤumen ſtehen, und waſchen koͤnnen. 2. Dasienige, was nun bei dieſem Waſchen zuerſt weggehet, und noch einen kleinen Teil Schlieg enthaͤlt, das wird in das Aftergerinn, der darauf fol- gende Abgang aber in die Sauſuͤmpfe gewaſchen, womit man dann ſo lang anhaͤlt, bis der Schlieg rein genug iſt. Wann auch dieſes geſchehen iſt: So waͤſchet man 3. den Schlieg, der auf den Kehrherden gleich rein gemacht wird, durch eine Leiſte in die unter ihnen befindliche Schliegkaſten, die Planen von den Planherden aber ſpuͤhlet man in Faͤſſern, die mit Waſſer gefuͤllet ſind, der- geſtalt ab, daß die vier oberſte Planen, die ganz reinen Schlieg enthalten, in ein beſonderes Faß kommen, weil die unterſte Planen noch einmal herum- gewaſchen werden. Damit aber bei alle dieſem die Waſſer gleich ſtark uͤber die Herde gehen, und das Aufgedruͤkte zugleich aufgeruͤhret, und recht eben geſchlaͤmt werden moͤge: So ziehet waͤhrend der Arbeit ein Waſcher das Untergerinn in dem Gefaͤll beſtaͤndig mit einer Krazze von der einen, zu der andern Seite zuruͤk. Den

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/208>, abgerufen am 24.11.2024.