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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das neunte Stük
drei Stollensteiger, zwei Oberpoch- und fünf und zwanzig Pochsteiger, zwei Hütten-
schreiber, vier Hüttenmeister und zwei Hüttenwächter.

§. 112.

Zu dem Forstamt gehören die §. 110. gedachte Bediente von der Feder, gegen
über auf der Lederbank aber sizzen vier Oberförster, der Forstschreiber, und die Forst-
auditores.

§. 113.

Bei denen Gruben arbeiten ohngefähr 300 Mann. Jhren Lohn, und die Ne-
benumstände, die dabei vorkommen, habe ich zwar §. 38, in so weit er die Gedinge an-
gehet, schon bemerket: Jch will inzwischen an diesem Ort von dieser Sache noch etwas
weitläuftiger reden. Die Anschläger, derer zwei sind, bekommen von einem Treiben,
das vierzig Tonnen enthält, 3 Mariengroschen. Denen zwei Stürzern bezahlt man,
ie nachdem die Erze und Berge weit zu laufen sind, 31/2, 4 bis 5 Mgr. Der Anschüzzer
bekomt von 38 Lachter, oder dem ersten Stollen 2-, von dem zweiten Stollen 21/2-, von
dem dritten 3-, von der Hundertlachterstrekke 4-, und von dem Tiefsten, ie nachdem es
mehr oder weniger tief ist, 5, 6, 8 bis 9 Mgr. Dem beeidigten Nachzähler, der das
Klopfen verrichtet, bezahlt man des Tages 6 Mgr., dem Ausrichter aber, welcher
stets gegenwärtig sein, und den Schacht in dem Stand erhalten muß, den Lohn
des Stürzers. Es soll ein Pferdstreiben auf 6 Gülden kommen, wann ein Was-
sertreiben kaum 7 Mgr. kostet. Man muß also die leztern, wann es möglich ist, daß
man sie anlegen kan, den erstern vorziehen. Das Pulver wird denen Bergleuten, die
in der Grube arbeiten, nach der Beschaffenheit des Gesteins gereichet. Man accordi-
ret ihnen auf das gemachte Geding eine gewisse Pfundzahl, damit sie um desto spahrsa-
mer damit umgehen mögen. Dem Holzarbeiter und dem Anschläger reichet man die
Schicht 10-, den andern Arbeitern aber nur 8 Loth Unschlitt. Der Schmidmeister
bekomt wöchentlich vor das Ausschmieden des Gezähes von einem Grubenarbeiter, ie
nachdem das Gestein fest ist, 2, 3 bis 4-, vor das Stählen zweier Bohrer, oder zweier
Fäustel aber das Quartal 3 Mgr. Das Ausschmieden des übrigen Gezähes, und alle
andere Schmidwaaren werden ihm nach einer gedrukten Schmidtaxe bezahlet, die ich
hierher zu sezzen vor zu weitläuftig halte.

§. 114.

Die Löhne bei denen Poch- und Waschwerken sind folgende: Der Nachtpöcher
bekomt in einer Woche 1 Thaler und 4 Mgr., der Tagpöcher 20 Mgr., der Ober-
schlämmer 30 Mgr. bis 1 Thaler, der Unterschlämmer 14 Mgr., ein älterer Wascher
14-, ein iüngerer 13-, ein Aufdrükker aber 11 bis 12 Mgr.

§. 115.

Die Hüttenleute pflegt man dergestalt zu lohnen: Dem Brennmeister bezahlet man
von 12 Centner oder einem Ofen Schlieg zu brennen 6 Mgr.: Von zwei Rösten oder

66 Cent-

Das neunte Stuͤk
drei Stollenſteiger, zwei Oberpoch- und fuͤnf und zwanzig Pochſteiger, zwei Huͤtten-
ſchreiber, vier Huͤttenmeiſter und zwei Huͤttenwaͤchter.

§. 112.

Zu dem Forſtamt gehoͤren die §. 110. gedachte Bediente von der Feder, gegen
uͤber auf der Lederbank aber ſizzen vier Oberfoͤrſter, der Forſtſchreiber, und die Forſt-
auditores.

§. 113.

Bei denen Gruben arbeiten ohngefaͤhr 300 Mann. Jhren Lohn, und die Ne-
benumſtaͤnde, die dabei vorkommen, habe ich zwar §. 38, in ſo weit er die Gedinge an-
gehet, ſchon bemerket: Jch will inzwiſchen an dieſem Ort von dieſer Sache noch etwas
weitlaͤuftiger reden. Die Anſchlaͤger, derer zwei ſind, bekommen von einem Treiben,
das vierzig Tonnen enthaͤlt, 3 Mariengroſchen. Denen zwei Stuͤrzern bezahlt man,
ie nachdem die Erze und Berge weit zu laufen ſind, 3½, 4 bis 5 Mgr. Der Anſchuͤzzer
bekomt von 38 Lachter, oder dem erſten Stollen 2-, von dem zweiten Stollen 2½-, von
dem dritten 3-, von der Hundertlachterſtrekke 4-, und von dem Tiefſten, ie nachdem es
mehr oder weniger tief iſt, 5, 6, 8 bis 9 Mgr. Dem beeidigten Nachzaͤhler, der das
Klopfen verrichtet, bezahlt man des Tages 6 Mgr., dem Ausrichter aber, welcher
ſtets gegenwaͤrtig ſein, und den Schacht in dem Stand erhalten muß, den Lohn
des Stuͤrzers. Es ſoll ein Pferdstreiben auf 6 Guͤlden kommen, wann ein Waſ-
ſertreiben kaum 7 Mgr. koſtet. Man muß alſo die leztern, wann es moͤglich iſt, daß
man ſie anlegen kan, den erſtern vorziehen. Das Pulver wird denen Bergleuten, die
in der Grube arbeiten, nach der Beſchaffenheit des Geſteins gereichet. Man accordi-
ret ihnen auf das gemachte Geding eine gewiſſe Pfundzahl, damit ſie um deſto ſpahrſa-
mer damit umgehen moͤgen. Dem Holzarbeiter und dem Anſchlaͤger reichet man die
Schicht 10-, den andern Arbeitern aber nur 8 Loth Unſchlitt. Der Schmidmeiſter
bekomt woͤchentlich vor das Ausſchmieden des Gezaͤhes von einem Grubenarbeiter, ie
nachdem das Geſtein feſt iſt, 2, 3 bis 4-, vor das Staͤhlen zweier Bohrer, oder zweier
Faͤuſtel aber das Quartal 3 Mgr. Das Ausſchmieden des uͤbrigen Gezaͤhes, und alle
andere Schmidwaaren werden ihm nach einer gedrukten Schmidtaxe bezahlet, die ich
hierher zu ſezzen vor zu weitlaͤuftig halte.

§. 114.

Die Loͤhne bei denen Poch- und Waſchwerken ſind folgende: Der Nachtpoͤcher
bekomt in einer Woche 1 Thaler und 4 Mgr., der Tagpoͤcher 20 Mgr., der Ober-
ſchlaͤmmer 30 Mgr. bis 1 Thaler, der Unterſchlaͤmmer 14 Mgr., ein aͤlterer Waſcher
14-, ein iuͤngerer 13-, ein Aufdruͤkker aber 11 bis 12 Mgr.

§. 115.

Die Huͤttenleute pflegt man dergeſtalt zu lohnen: Dem Brennmeiſter bezahlet man
von 12 Centner oder einem Ofen Schlieg zu brennen 6 Mgr.: Von zwei Roͤſten oder

66 Cent-
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[208/0228] Das neunte Stuͤk drei Stollenſteiger, zwei Oberpoch- und fuͤnf und zwanzig Pochſteiger, zwei Huͤtten- ſchreiber, vier Huͤttenmeiſter und zwei Huͤttenwaͤchter. §. 112. Zu dem Forſtamt gehoͤren die §. 110. gedachte Bediente von der Feder, gegen uͤber auf der Lederbank aber ſizzen vier Oberfoͤrſter, der Forſtſchreiber, und die Forſt- auditores. §. 113. Bei denen Gruben arbeiten ohngefaͤhr 300 Mann. Jhren Lohn, und die Ne- benumſtaͤnde, die dabei vorkommen, habe ich zwar §. 38, in ſo weit er die Gedinge an- gehet, ſchon bemerket: Jch will inzwiſchen an dieſem Ort von dieſer Sache noch etwas weitlaͤuftiger reden. Die Anſchlaͤger, derer zwei ſind, bekommen von einem Treiben, das vierzig Tonnen enthaͤlt, 3 Mariengroſchen. Denen zwei Stuͤrzern bezahlt man, ie nachdem die Erze und Berge weit zu laufen ſind, 3½, 4 bis 5 Mgr. Der Anſchuͤzzer bekomt von 38 Lachter, oder dem erſten Stollen 2-, von dem zweiten Stollen 2½-, von dem dritten 3-, von der Hundertlachterſtrekke 4-, und von dem Tiefſten, ie nachdem es mehr oder weniger tief iſt, 5, 6, 8 bis 9 Mgr. Dem beeidigten Nachzaͤhler, der das Klopfen verrichtet, bezahlt man des Tages 6 Mgr., dem Ausrichter aber, welcher ſtets gegenwaͤrtig ſein, und den Schacht in dem Stand erhalten muß, den Lohn des Stuͤrzers. Es ſoll ein Pferdstreiben auf 6 Guͤlden kommen, wann ein Waſ- ſertreiben kaum 7 Mgr. koſtet. Man muß alſo die leztern, wann es moͤglich iſt, daß man ſie anlegen kan, den erſtern vorziehen. Das Pulver wird denen Bergleuten, die in der Grube arbeiten, nach der Beſchaffenheit des Geſteins gereichet. Man accordi- ret ihnen auf das gemachte Geding eine gewiſſe Pfundzahl, damit ſie um deſto ſpahrſa- mer damit umgehen moͤgen. Dem Holzarbeiter und dem Anſchlaͤger reichet man die Schicht 10-, den andern Arbeitern aber nur 8 Loth Unſchlitt. Der Schmidmeiſter bekomt woͤchentlich vor das Ausſchmieden des Gezaͤhes von einem Grubenarbeiter, ie nachdem das Geſtein feſt iſt, 2, 3 bis 4-, vor das Staͤhlen zweier Bohrer, oder zweier Faͤuſtel aber das Quartal 3 Mgr. Das Ausſchmieden des uͤbrigen Gezaͤhes, und alle andere Schmidwaaren werden ihm nach einer gedrukten Schmidtaxe bezahlet, die ich hierher zu ſezzen vor zu weitlaͤuftig halte. §. 114. Die Loͤhne bei denen Poch- und Waſchwerken ſind folgende: Der Nachtpoͤcher bekomt in einer Woche 1 Thaler und 4 Mgr., der Tagpoͤcher 20 Mgr., der Ober- ſchlaͤmmer 30 Mgr. bis 1 Thaler, der Unterſchlaͤmmer 14 Mgr., ein aͤlterer Waſcher 14-, ein iuͤngerer 13-, ein Aufdruͤkker aber 11 bis 12 Mgr. §. 115. Die Huͤttenleute pflegt man dergeſtalt zu lohnen: Dem Brennmeiſter bezahlet man von 12 Centner oder einem Ofen Schlieg zu brennen 6 Mgr.: Von zwei Roͤſten oder 66 Cent-

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/228>, abgerufen am 26.11.2024.