Weil die Gruben selten die Teufe des Wiesengrunds erlangen: So sind auch die Wasser in ihnen nicht stark, und in einigen sind wenige oder gar keine. Jn denen, die wassernötig sind, führt man daher die Wasser entweder den Klüften zu, worinnen sie wegfallen, oder man löset sie von der Seite der Saale herauf, durch kleine Tagstollen, welches leztere aber nicht so häufig, als wie das erste geschiehet. Man hat also an die- sem Ort keine tiefe und Hauptstollen.
§. 4.
Da diesemnach die Gruben nicht wassernötig, und auch nicht tief sind: So trift man bei diesem Bergbau weder Teiche und Künste, noch Wassertreiben und Pferdegai- pel an.
§. 5.
Die Gebäude, die man zu der Aufbereitung und der Schmelzung der Erze gebrau- chet, liegen ienseit der Saale gegen Morgen, nicht weit von dem Saalthor. Die Maschinen, die in ihnen befindlich sind, werden durch einen Arm getrieben, der von der Saale abgeleitet worden. An dem Ort dieser Gebäude stehet neben der Hütte ein Pochwerk. Jn der Hütte selbst aber sind drei Krumöfen, die 5 Fus hoch, durchge- hends 2 Fus weit, und 3 Fus lang sind, ferner ein Gaarherd, zwei Treiböfen, und zwei Seiger- und ein Darrofen: Sechs kleine Roststädten aber sind noch auser der Hütte unter einem Dach. Weil nicht alle Oefen zugleich gehen: So werden die Bälge mit einem einzigen unterschlägtigen Wasserrad, durch Hülfe der Getriebe, getrieben. An dem Pochwerk stehet ferner ein kleines Farbenwerk mit zwei Mühlen, gleich darüber aber liegt die Vitriolhütte, die mit zwei Pfannen versehen ist. Die Alaunhütte, worinnen mit vier Pfannen gesotten wird, liegt endlich da, wo die Alaunschiefern brechen, und eine halbe Stunde über der Stadt an der Saale bei Oberniz (§. 2.). Die drei leztere Werke gehören eigentlich Privatpersonen.
§. 6.
Eine Waldklafter Holz ist 31/4 Elen hoch, 31/4 Elen weit, und Elen an dem Scheid: Eine Klafter Flößholz ist hingegen nur 3 Elen weit und hoch, und Elen an dem Scheid. Sechs Klafter von ienem machen daher 7 Klafter in diesem Holz aus. Das Kohlenmaas, welches eine Stuz genent wird, ist 2 Fus 4 Zoll weit, 3 Fus 4 Zoll lang, und 2 Fus 6 Zoll tief. Acht Stuzze machen eine Seete, welche so viel Kohlen ausmacht, als man auf einem Wagen fahren kan. Von dem Waldholz, welches von denen Unterthanen gekauft wird, kostet eine Klafter 2, 21/2 bis 3 Thaler. Die Klafter Flößholz, welches mehrenteils in den herrschaftlichen Waldungen gehauen wird, komt hingegen nur auf 1 Thaler und 16 Gutegroschen zu stehen. Eine Seete Kohlen bezahlt man mit 4-, folglich eine Stuz mit 1/2 Thaler. Das Holz bestehet mehrenteils aus Tannen- und wenig aus Büchenholz: Eben daher bekommen aber auch die Hüt- ten mehr weiche, als harte Kohlen. Die Bergbediente haben bei alle diesem mit der
Heran-
Das ſiebenzehnte Stuͤk von denen Kupfer-Kobolts-
§. 3.
Weil die Gruben ſelten die Teufe des Wieſengrunds erlangen: So ſind auch die Waſſer in ihnen nicht ſtark, und in einigen ſind wenige oder gar keine. Jn denen, die waſſernoͤtig ſind, fuͤhrt man daher die Waſſer entweder den Kluͤften zu, worinnen ſie wegfallen, oder man loͤſet ſie von der Seite der Saale herauf, durch kleine Tagſtollen, welches leztere aber nicht ſo haͤufig, als wie das erſte geſchiehet. Man hat alſo an die- ſem Ort keine tiefe und Hauptſtollen.
§. 4.
Da dieſemnach die Gruben nicht waſſernoͤtig, und auch nicht tief ſind: So trift man bei dieſem Bergbau weder Teiche und Kuͤnſte, noch Waſſertreiben und Pferdegai- pel an.
§. 5.
Die Gebaͤude, die man zu der Aufbereitung und der Schmelzung der Erze gebrau- chet, liegen ienſeit der Saale gegen Morgen, nicht weit von dem Saalthor. Die Maſchinen, die in ihnen befindlich ſind, werden durch einen Arm getrieben, der von der Saale abgeleitet worden. An dem Ort dieſer Gebaͤude ſtehet neben der Huͤtte ein Pochwerk. Jn der Huͤtte ſelbſt aber ſind drei Krumoͤfen, die 5 Fus hoch, durchge- hends 2 Fus weit, und 3 Fus lang ſind, ferner ein Gaarherd, zwei Treiboͤfen, und zwei Seiger- und ein Darrofen: Sechs kleine Roſtſtaͤdten aber ſind noch auſer der Huͤtte unter einem Dach. Weil nicht alle Oefen zugleich gehen: So werden die Baͤlge mit einem einzigen unterſchlaͤgtigen Waſſerrad, durch Huͤlfe der Getriebe, getrieben. An dem Pochwerk ſtehet ferner ein kleines Farbenwerk mit zwei Muͤhlen, gleich daruͤber aber liegt die Vitriolhuͤtte, die mit zwei Pfannen verſehen iſt. Die Alaunhuͤtte, worinnen mit vier Pfannen geſotten wird, liegt endlich da, wo die Alaunſchiefern brechen, und eine halbe Stunde uͤber der Stadt an der Saale bei Oberniz (§. 2.). Die drei leztere Werke gehoͤren eigentlich Privatperſonen.
§. 6.
Eine Waldklafter Holz iſt 3¼ Elen hoch, 3¼ Elen weit, und Elen an dem Scheid: Eine Klafter Floͤßholz iſt hingegen nur 3 Elen weit und hoch, und Elen an dem Scheid. Sechs Klafter von ienem machen daher 7 Klafter in dieſem Holz aus. Das Kohlenmaas, welches eine Stuz genent wird, iſt 2 Fus 4 Zoll weit, 3 Fus 4 Zoll lang, und 2 Fus 6 Zoll tief. Acht Stuzze machen eine Seete, welche ſo viel Kohlen ausmacht, als man auf einem Wagen fahren kan. Von dem Waldholz, welches von denen Unterthanen gekauft wird, koſtet eine Klafter 2, 2½ bis 3 Thaler. Die Klafter Floͤßholz, welches mehrenteils in den herrſchaftlichen Waldungen gehauen wird, komt hingegen nur auf 1 Thaler und 16 Gutegroſchen zu ſtehen. Eine Seete Kohlen bezahlt man mit 4-, folglich eine Stuz mit ½ Thaler. Das Holz beſtehet mehrenteils aus Tannen- und wenig aus Buͤchenholz: Eben daher bekommen aber auch die Huͤt- ten mehr weiche, als harte Kohlen. Die Bergbediente haben bei alle dieſem mit der
Heran-
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Das ſiebenzehnte Stuͤk von denen Kupfer-Kobolts-
§. 3.
Weil die Gruben ſelten die Teufe des Wieſengrunds erlangen: So ſind auch die
Waſſer in ihnen nicht ſtark, und in einigen ſind wenige oder gar keine. Jn denen, die
waſſernoͤtig ſind, fuͤhrt man daher die Waſſer entweder den Kluͤften zu, worinnen ſie
wegfallen, oder man loͤſet ſie von der Seite der Saale herauf, durch kleine Tagſtollen,
welches leztere aber nicht ſo haͤufig, als wie das erſte geſchiehet. Man hat alſo an die-
ſem Ort keine tiefe und Hauptſtollen.
§. 4.
Da dieſemnach die Gruben nicht waſſernoͤtig, und auch nicht tief ſind: So trift
man bei dieſem Bergbau weder Teiche und Kuͤnſte, noch Waſſertreiben und Pferdegai-
pel an.
§. 5.
Die Gebaͤude, die man zu der Aufbereitung und der Schmelzung der Erze gebrau-
chet, liegen ienſeit der Saale gegen Morgen, nicht weit von dem Saalthor. Die
Maſchinen, die in ihnen befindlich ſind, werden durch einen Arm getrieben, der von
der Saale abgeleitet worden. An dem Ort dieſer Gebaͤude ſtehet neben der Huͤtte ein
Pochwerk. Jn der Huͤtte ſelbſt aber ſind drei Krumoͤfen, die 5 Fus hoch, durchge-
hends 2 Fus weit, und 3 Fus lang ſind, ferner ein Gaarherd, zwei Treiboͤfen, und
zwei Seiger- und ein Darrofen: Sechs kleine Roſtſtaͤdten aber ſind noch auſer der Huͤtte
unter einem Dach. Weil nicht alle Oefen zugleich gehen: So werden die Baͤlge mit
einem einzigen unterſchlaͤgtigen Waſſerrad, durch Huͤlfe der Getriebe, getrieben. An
dem Pochwerk ſtehet ferner ein kleines Farbenwerk mit zwei Muͤhlen, gleich daruͤber aber
liegt die Vitriolhuͤtte, die mit zwei Pfannen verſehen iſt. Die Alaunhuͤtte, worinnen
mit vier Pfannen geſotten wird, liegt endlich da, wo die Alaunſchiefern brechen, und
eine halbe Stunde uͤber der Stadt an der Saale bei Oberniz (§. 2.). Die drei leztere
Werke gehoͤren eigentlich Privatperſonen.
§. 6.
Eine Waldklafter Holz iſt 3¼ Elen hoch, 3¼ Elen weit, und [FORMEL] Elen an dem Scheid:
Eine Klafter Floͤßholz iſt hingegen nur 3 Elen weit und hoch, und [FORMEL] Elen an dem
Scheid. Sechs Klafter von ienem machen daher 7 Klafter in dieſem Holz aus. Das
Kohlenmaas, welches eine Stuz genent wird, iſt 2 Fus 4 Zoll weit, 3 Fus 4 Zoll
lang, und 2 Fus 6 Zoll tief. Acht Stuzze machen eine Seete, welche ſo viel Kohlen
ausmacht, als man auf einem Wagen fahren kan. Von dem Waldholz, welches
von denen Unterthanen gekauft wird, koſtet eine Klafter 2, 2½ bis 3 Thaler. Die
Klafter Floͤßholz, welches mehrenteils in den herrſchaftlichen Waldungen gehauen wird,
komt hingegen nur auf 1 Thaler und 16 Gutegroſchen zu ſtehen. Eine Seete Kohlen
bezahlt man mit 4-, folglich eine Stuz mit ½ Thaler. Das Holz beſtehet mehrenteils
aus Tannen- und wenig aus Buͤchenholz: Eben daher bekommen aber auch die Huͤt-
ten mehr weiche, als harte Kohlen. Die Bergbediente haben bei alle dieſem mit der
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 390. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/410>, abgerufen am 16.07.2024.
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