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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das zweite Stük
Flözze ist bei dieser Arbeit nicht einerlei, sondern verschieden: Denn wann man unten
lochet; So treibet man dieselbe von oben herunter: Geschiehet aber das Gegenteil, und
man lochet oben; So hebet man sie nach und nach von oben herunter auf. Die bei dem
Gewinnen vorfallende Berge werden meisten Teils versezzet.

§. 31.

Die Arbeiten in denen Gruben sind verdingt. Vor einen Kübel Schiefern, wel-
cher, ie nachdem die Schiefern gut sind, 130 bis 140 Pfund wieget, werden 10 bis
30 Kreuzer bezahlet. Die Häuer, welche 12 Stunde arbeiten, müssen sich aber bei
diesem Lohn das Geleucht, und das Gezähe, selbst stellen, und die Förderungskosten be-
zahlen. Nach einem gemachten Durchschnitt hat man gefunden, daß ein Kübel Schie-
fern in den andern gerechnet ohngefähr auf 15 Kreuzzer zu stehen komt.

§. 32.

Die Wetter sind in diesen Gebirgen ziemlich frisch und gut, man führet daher de-
nen Strekken und Streben durch Durchschläge, denen Schächten aber durch Streben
frische Wetter zu.

Das zweite Kapittel
von den Hülfsmitteln, die Wasser aus denen Gruben
zu schaffen.
§. 33.

Da die Gebirge an diesem Ort mit keinen starken Wassern angefült sind, und die
Schiefern meisten Teils über der Wiesenteufe liegen: So trift man auch bei
diesem Bau wenig Stollen, und gar keine Künste an (§. 9). Es ist daher nur allein
auf die Grube Elisabeth ein Stollen gebauet worden, den ich schon §. 13. beschrie-
ben habe.

Das dritte Kapittel
von dem Markscheiden bei diesem Werk, als einem Hülfsmittel,
den Grubenbau regelmäsig zu führen.
§. 34.

Das Markscheiden wird hier, wie gewohnlich, verrichtet, und ich finde dabei nichts
besonderes, welches ich anmerken könte. Das Lachter wird in acht gleiche Teile,
und eben so eingeteilt, wie ich im ersten Stük §. 21. gezeigt habe. Obschon diese Kunst

auch

Das zweite Stuͤk
Floͤzze iſt bei dieſer Arbeit nicht einerlei, ſondern verſchieden: Denn wann man unten
lochet; So treibet man dieſelbe von oben herunter: Geſchiehet aber das Gegenteil, und
man lochet oben; So hebet man ſie nach und nach von oben herunter auf. Die bei dem
Gewinnen vorfallende Berge werden meiſten Teils verſezzet.

§. 31.

Die Arbeiten in denen Gruben ſind verdingt. Vor einen Kuͤbel Schiefern, wel-
cher, ie nachdem die Schiefern gut ſind, 130 bis 140 Pfund wieget, werden 10 bis
30 Kreuzer bezahlet. Die Haͤuer, welche 12 Stunde arbeiten, muͤſſen ſich aber bei
dieſem Lohn das Geleucht, und das Gezaͤhe, ſelbſt ſtellen, und die Foͤrderungskoſten be-
zahlen. Nach einem gemachten Durchſchnitt hat man gefunden, daß ein Kuͤbel Schie-
fern in den andern gerechnet ohngefaͤhr auf 15 Kreuzzer zu ſtehen komt.

§. 32.

Die Wetter ſind in dieſen Gebirgen ziemlich friſch und gut, man fuͤhret daher de-
nen Strekken und Streben durch Durchſchlaͤge, denen Schaͤchten aber durch Streben
friſche Wetter zu.

Das zweite Kapittel
von den Huͤlfsmitteln, die Waſſer aus denen Gruben
zu ſchaffen.
§. 33.

Da die Gebirge an dieſem Ort mit keinen ſtarken Waſſern angefuͤlt ſind, und die
Schiefern meiſten Teils uͤber der Wieſenteufe liegen: So trift man auch bei
dieſem Bau wenig Stollen, und gar keine Kuͤnſte an (§. 9). Es iſt daher nur allein
auf die Grube Eliſabeth ein Stollen gebauet worden, den ich ſchon §. 13. beſchrie-
ben habe.

Das dritte Kapittel
von dem Markſcheiden bei dieſem Werk, als einem Huͤlfsmittel,
den Grubenbau regelmaͤſig zu fuͤhren.
§. 34.

Das Markſcheiden wird hier, wie gewohnlich, verrichtet, und ich finde dabei nichts
beſonderes, welches ich anmerken koͤnte. Das Lachter wird in acht gleiche Teile,
und eben ſo eingeteilt, wie ich im erſten Stuͤk §. 21. gezeigt habe. Obſchon dieſe Kunſt

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[30/0050] Das zweite Stuͤk Floͤzze iſt bei dieſer Arbeit nicht einerlei, ſondern verſchieden: Denn wann man unten lochet; So treibet man dieſelbe von oben herunter: Geſchiehet aber das Gegenteil, und man lochet oben; So hebet man ſie nach und nach von oben herunter auf. Die bei dem Gewinnen vorfallende Berge werden meiſten Teils verſezzet. §. 31. Die Arbeiten in denen Gruben ſind verdingt. Vor einen Kuͤbel Schiefern, wel- cher, ie nachdem die Schiefern gut ſind, 130 bis 140 Pfund wieget, werden 10 bis 30 Kreuzer bezahlet. Die Haͤuer, welche 12 Stunde arbeiten, muͤſſen ſich aber bei dieſem Lohn das Geleucht, und das Gezaͤhe, ſelbſt ſtellen, und die Foͤrderungskoſten be- zahlen. Nach einem gemachten Durchſchnitt hat man gefunden, daß ein Kuͤbel Schie- fern in den andern gerechnet ohngefaͤhr auf 15 Kreuzzer zu ſtehen komt. §. 32. Die Wetter ſind in dieſen Gebirgen ziemlich friſch und gut, man fuͤhret daher de- nen Strekken und Streben durch Durchſchlaͤge, denen Schaͤchten aber durch Streben friſche Wetter zu. Das zweite Kapittel von den Huͤlfsmitteln, die Waſſer aus denen Gruben zu ſchaffen. §. 33. Da die Gebirge an dieſem Ort mit keinen ſtarken Waſſern angefuͤlt ſind, und die Schiefern meiſten Teils uͤber der Wieſenteufe liegen: So trift man auch bei dieſem Bau wenig Stollen, und gar keine Kuͤnſte an (§. 9). Es iſt daher nur allein auf die Grube Eliſabeth ein Stollen gebauet worden, den ich ſchon §. 13. beſchrie- ben habe. Das dritte Kapittel von dem Markſcheiden bei dieſem Werk, als einem Huͤlfsmittel, den Grubenbau regelmaͤſig zu fuͤhren. §. 34. Das Markſcheiden wird hier, wie gewohnlich, verrichtet, und ich finde dabei nichts beſonderes, welches ich anmerken koͤnte. Das Lachter wird in acht gleiche Teile, und eben ſo eingeteilt, wie ich im erſten Stuͤk §. 21. gezeigt habe. Obſchon dieſe Kunſt auch

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/50>, abgerufen am 21.11.2024.