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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das vierte Stük
§. 27.

Die Arbeit bei der Hütte verrichtet der Hüttenmeister mit zwei Aufgebern, und
einem Steinpocher. Der erste bekomt die Woche 3-, die andern 2-, und der leztere
13/4 Thaler.

§. 28.

Die Formarbeit, welche in dem Accord gemacht wird, verrichtet der Förmermei-
ster mit seinen Knechten. Von dem Centner Sandguß bekomt er einen guten Gro-
schen, von den Kugeln zwei Hessenweispfennige, von Bomben und Granaden 1/4-, von
dem Leimenguß aber 3/4 Thaler.

§. 29.

Ein Taglöhner bekomt täglich 20 Kreuzzer. Die Fuhren werden nach der Weite
und der Billigkeit bezahlet, die Unterthanen sind aber schuldig und gehalten alle diese
Fuhren zu thun. Alle vier Wochen werden die sämtliche Arbeiter ausbezahlet.

§. 30.

Der Centner Gußeisen, der 108 Pfund wieget, wird vor einen Thaler verkauft,
die Waage Plattenöfen, welche 120 Pfund ausmacht, vor 21/2 Thaler auserhalb Lan-
des, im Lande aber vor 1 Thaler 27 Hessenweispfennige, die Waage Leimenguß hinge-
gen vor 3 Thaler.

§. 31.

Die Berg- und die Hüttensachen sind gänzlich von dem Civilamt abgesondert,
und sie werden nach den hessischen Bergverordnungen geschlichtet.

Die fünfte Abhandlung
von dem lippoldsberger Eisenhammer.
§. 32.

Auch dieses Hammerwerk liegt in einer angenehmen und vorteilhaften Gegend, über
dem Dorf Lippoldsberg, an einem Wasser, das die Schwülms genennet wird,
welches von Uisler in einem Thal herunter flieset, und unter Lippoldsberg in die Weser
fält, die auf beiden Seiten nach der Länge mit gar beträchtlichen Waldungen um-
geben ist.

§. 33.

Da die Schwülms so wol in dem Sommer, als wie in dem Winter sehr stark ist:
So können die zu dem Hammer erforderliche Maschinen beständig und von einem
Fluthbette betrieben werden. Es sind bei diesem Hammer vier oberschlägtige Wasser-

räder,
Das vierte Stuͤk
§. 27.

Die Arbeit bei der Huͤtte verrichtet der Huͤttenmeiſter mit zwei Aufgebern, und
einem Steinpocher. Der erſte bekomt die Woche 3-, die andern 2-, und der leztere
1¾ Thaler.

§. 28.

Die Formarbeit, welche in dem Accord gemacht wird, verrichtet der Foͤrmermei-
ſter mit ſeinen Knechten. Von dem Centner Sandguß bekomt er einen guten Gro-
ſchen, von den Kugeln zwei Heſſenweispfennige, von Bomben und Granaden ¼-, von
dem Leimenguß aber ¾ Thaler.

§. 29.

Ein Tagloͤhner bekomt taͤglich 20 Kreuzzer. Die Fuhren werden nach der Weite
und der Billigkeit bezahlet, die Unterthanen ſind aber ſchuldig und gehalten alle dieſe
Fuhren zu thun. Alle vier Wochen werden die ſaͤmtliche Arbeiter ausbezahlet.

§. 30.

Der Centner Gußeiſen, der 108 Pfund wieget, wird vor einen Thaler verkauft,
die Waage Plattenoͤfen, welche 120 Pfund ausmacht, vor 2½ Thaler auſerhalb Lan-
des, im Lande aber vor 1 Thaler 27 Heſſenweispfennige, die Waage Leimenguß hinge-
gen vor 3 Thaler.

§. 31.

Die Berg- und die Huͤttenſachen ſind gaͤnzlich von dem Civilamt abgeſondert,
und ſie werden nach den heſſiſchen Bergverordnungen geſchlichtet.

Die fuͤnfte Abhandlung
von dem lippoldsberger Eiſenhammer.
§. 32.

Auch dieſes Hammerwerk liegt in einer angenehmen und vorteilhaften Gegend, uͤber
dem Dorf Lippoldsberg, an einem Waſſer, das die Schwuͤlms genennet wird,
welches von Uisler in einem Thal herunter flieſet, und unter Lippoldsberg in die Weſer
faͤlt, die auf beiden Seiten nach der Laͤnge mit gar betraͤchtlichen Waldungen um-
geben iſt.

§. 33.

Da die Schwuͤlms ſo wol in dem Sommer, als wie in dem Winter ſehr ſtark iſt:
So koͤnnen die zu dem Hammer erforderliche Maſchinen beſtaͤndig und von einem
Fluthbette betrieben werden. Es ſind bei dieſem Hammer vier oberſchlaͤgtige Waſſer-

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[52/0072] Das vierte Stuͤk §. 27. Die Arbeit bei der Huͤtte verrichtet der Huͤttenmeiſter mit zwei Aufgebern, und einem Steinpocher. Der erſte bekomt die Woche 3-, die andern 2-, und der leztere 1¾ Thaler. §. 28. Die Formarbeit, welche in dem Accord gemacht wird, verrichtet der Foͤrmermei- ſter mit ſeinen Knechten. Von dem Centner Sandguß bekomt er einen guten Gro- ſchen, von den Kugeln zwei Heſſenweispfennige, von Bomben und Granaden ¼-, von dem Leimenguß aber ¾ Thaler. §. 29. Ein Tagloͤhner bekomt taͤglich 20 Kreuzzer. Die Fuhren werden nach der Weite und der Billigkeit bezahlet, die Unterthanen ſind aber ſchuldig und gehalten alle dieſe Fuhren zu thun. Alle vier Wochen werden die ſaͤmtliche Arbeiter ausbezahlet. §. 30. Der Centner Gußeiſen, der 108 Pfund wieget, wird vor einen Thaler verkauft, die Waage Plattenoͤfen, welche 120 Pfund ausmacht, vor 2½ Thaler auſerhalb Lan- des, im Lande aber vor 1 Thaler 27 Heſſenweispfennige, die Waage Leimenguß hinge- gen vor 3 Thaler. §. 31. Die Berg- und die Huͤttenſachen ſind gaͤnzlich von dem Civilamt abgeſondert, und ſie werden nach den heſſiſchen Bergverordnungen geſchlichtet. Die fuͤnfte Abhandlung von dem lippoldsberger Eiſenhammer. §. 32. Auch dieſes Hammerwerk liegt in einer angenehmen und vorteilhaften Gegend, uͤber dem Dorf Lippoldsberg, an einem Waſſer, das die Schwuͤlms genennet wird, welches von Uisler in einem Thal herunter flieſet, und unter Lippoldsberg in die Weſer faͤlt, die auf beiden Seiten nach der Laͤnge mit gar betraͤchtlichen Waldungen um- geben iſt. §. 33. Da die Schwuͤlms ſo wol in dem Sommer, als wie in dem Winter ſehr ſtark iſt: So koͤnnen die zu dem Hammer erforderliche Maſchinen beſtaͤndig und von einem Fluthbette betrieben werden. Es ſind bei dieſem Hammer vier oberſchlaͤgtige Waſſer- raͤder,

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/72>, abgerufen am 24.11.2024.